Dämonenküsse

By FollowTheMoon04

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Entweder man liebt jemanden oder man hasst ihn. Beides funktioniert nicht - es ist praktisch unmöglich. Zumin... More

Anmerkung
Vorwort - Ein Schmaler Grad
Kapitel 1 - Katzenkrallen Teil 1
Kapitel 1 - Katzenkrallen Teil 2
Kapitel 1 - Katzenkrallen Teil 3
Anmerkung
Kapitel 2 Meine kleine Schwester
Kapitel 3 Unerwartete Wendung - Teil 2
Kapitel 4 Blutspur - Teil 1
Kapitel 4 Blutspur - Teil 2
Kapitel 5 Alte Freunde, alte Feinde - Teil 1
Kapitel 5 Alte Freunde, alte Feinde - Teil 2
Anmerkung
Kapitel 6 Der Amokläufer -Teil 1
Kapitel 6 Der Amokläufer - Teil 2
Kapitel 7 Folter
Kapitel 8 Hass, und Leidenschaft
Kapitel 9 Mein Retter vor dem Untergang - Teil 1
Kapitel 9 Mein Retter vor dem Untergang - Teil 2
Kapitel 10 Ein nicht allzu normales Date - Teil 1
Kapitel 10 Ein nicht allzu normales Date - Teil 2
Anmerkung
Kapitel 11 Verluste - Teil 1
Kapitel 11 Verluste - Teil 2
Kapitel 11 Verluste - Teil 3
Kapitel 12 Trauer - Teil 1
Kapitel 12 Trauer - Teil 2
Kapitel 13 Todessehnsucht
Kapitel 14 Neue Beziehungen, neue Freunde - Teil 1
Kapitel 14 Neue Beziehungen, neue Freunde - Teil 2
Kapitel 15 Carmens Geschichte - Teil 1
Kapitel 15 Carmens Geschichte - Teil 2
Anmerkung
Kapitel 16 Geheimnisse und Drohungen - Teil 1
Kapitel 16 Geheimnisse und Drohungen - Teil 2
Kapitel 17 Zeit für Erlösung? - Teil 1
Kapitel 17 Zeit für Erlösung? - Teil 2
Kapitel 18 Enthüllungen - Teil 1
Kapitel 18 Enthüllungen - Teil 2
Kapitel 19 Zusammenbruch - Teil 1
Kapitel 19 Zusammenbruch - Teil 2
Kapitel 20 Meine Geschichte
Kapitel 21 Ein höllischer Tag - Teil 1
Kapitel 21 Ein höllischer Tag - Teil 2
Kapitel 21 Ein höllischer Tag - Teil 3
Kapitel 22 Verwirrung - Teil 1
Kapitel 22 Verwirrung - Teil 2
Kapitel 23 Leben wie ein Jäger - Teil 1
Kapitel 23 Leben wie ein Jäger - Teil 2
Kapitel 24 Verlangen
Kapitel 25 Das Jenseits
Kapitel 26 Rückkehr - Teil 1
Kapitel 26 Rückkehr - Teil 2
Kapitel 26 Rückkehr - Teil 3
Kapitel 27 Normal - Teil 1
Kapitel 27 Normal - Teil 2
Kapitel 28 Ist es vorbei?
Kapitel 29 Happy End?! - Teil 1
Kapitel 29 Happy-End? - Teil 2
Epilog

Kapitel 3 Unerwartete Wendung - Teil 1

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By FollowTheMoon04

Mein Wagen hielt im Mystic Wood, dem Wald von Mystic Hill. Ich knallte die Autotür hinter mir zu, öffnete den Regenschirm und zog die schwarze Lederjacke näher an mich.

Es regnete immer noch und es wurde von Mal zu Mal windiger. Ich war erleichtert, als ich endlich die Vertiefung am Boden sah. Es handelte sich um ein altes Bunker. Um das Jahr 1598 hatte man dort unten Wesen der übernatürlichen Sorte gefoltert um mehr ›Dunkle Geschöpfe‹ zu entlarven. In dieser Zeit entstanden alle Mythen und Legenden über das Übernatürliche und weil es hier am meisten davon gab, benannte man die Stadt Mystic Hill. Das Bunker war das Symbol alles Übernatürlichen und da die DAB gegen den Missbrauchen der Geschöpfe war, besetzten sie die Folterkammer und bauten daraus die Zentrale der Organisation.

Um Sterbliche und Zivilisten davor fernzuhalten, entwarf die DAB ein spezielles Armband, das nur Mitglieder eintreten ließ. Es war ein braunes Lederarmband mit Pentagrammen und anderen Symbolen verziert. Niemand genau wusste, wie es funktionierte, doch nur wenn man es um hatte, verschwand man in den gesicherten Türen. Ich fand, man fühlte sich wie ein Geist, wenn man im einem Moment draußen stand und im nächsten auf einer wärmeren Treppe.

Wenigstens war es hier nicht so kalt wie draußen. Ich faltete den Regenschirm zusammen und stellte ihn zu den anderen. Große Fackel an den Wänden boten genug Licht und auch noch Wärme. Die Treppe war eng, doch nach einigen Stufen trat man in einen weiteren Gang mit hohen, eingemauerten Wänden. Es führte eine weitere Treppe runter, bis ich vor einem modernen Aufzug stand, der gar nicht in die historische Atmosphäre passte.

Der Aufzug diente zur zweiten Kontrolle. Falls es jemand irgendwie schaffen sollte, ein Armband zu stehlen - was fast unmöglich war -, verhinderte der Handscanner am Aufzug das Eintreten unerlaubter Gäste. Ich drückte meine Hand auf den Scanner und wartete, bis ein grünes Licht aufflackerte und sich die Tür mit einem zischendem Geräusch öffnete. Nachdem ich in einem angebrachten Spiegel innerhalb entsetzt feststellen musste, dass ich grausam aussah - meine Kratzer waren nicht mehr ganz so furchtbar tief, aber immer noch sehr auffällig -, drückte ich den Knopf nach ganz unten. Dort befand sich nämlich Gydeons Büro.

Ich wühlte mit der Hand durch das verwuschelte Haar und zupfte einzelne Strähnen zurecht, um den großen Kratzer - der nicht ganz so gut verheilt war wie die anderen - darunter zu verstecken.

Die Aufzugtür öffnete sich und ich trat verwundert in den großen Raum, als ich die versammelte Menge sah. Es waren etwa zehn Männer aus dem magischen Rat - ich erkannte sie an den edlen Anzügen und den schwarz polierten Halbschuhen. Gydeon selbst saß an seinem Schreibtisch und erhob sich augenblicklich, als er mich erblickte.

»Was soll das werden?«, fragte ich ihn argwöhnisch und trat näher zu ihm, wobei ich dem Rat einen missbilligen Blick zuwarf, als sie mich anglotzten.

»Melly«, begrüßte Gydeon leise. Ich bemerkte, dass sein Gesichtsausdruck beinahe flehend war.

Das konnte nichts gutes heißen.

»Willst du dich nicht setzen, Melly?« Er deutete auf seinen Drehstuhl.

»Nein«, meinte ich mit störrischer Stimme und blickte ihm direkt in die Augen. »Was ist hier los, Gyd?«

»Sein Name ist Gydeon«, warf ein Ratsmitglied ein und blickte mich mit ausdrucksloser Miene an.

Ich wandte mich ihm zu und sah ihn mit dem selben Ausdruck in den Augen an. »Meinen Sie, ich wüsste das nicht?«

Darauf erwiderte er nichts mehr, was mich zufrieden stimmte. Ich konnte die aufgeschnörkelten Leute des Rates nie leiden. Sie hielten sich immer für etwas besseres und besonderes. Und das nur, weil sie die scheiß Gesetze aufstellte, an die sich jeder halten musste, der kein Vollblutmensch war. Darauf konnte ich echt verzichten, das könnt Ihr mir glauben.

Ich drehte mich wieder zu Gydeon um. »Also? Willst du mir nicht sagen, was hier los ist?«

Weil ich mich nicht setzen wollte, tat er es. Er wirkte niedergeschlagen. »Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll«, fing er unsicher an. »Es geht um deinen Fall.«

»Was ist damit? Du klangst am Telefon sehr wütend.«

»Das bin ich auch, Melly. Aber nicht wegen dir, sondern wegen mir.«

»Sie sollten aber auf sie wütend sein, Gydeon«, mischte sich der Mann wieder ein. Er war nicht sonderlich groß, trug einen Anzug, der aussah, als sei er gerade erst neu gekauft worden. Der Glanz seiner polierten Halbschuhen konnte so manche blind machen.

»Ach? Und wer sind Sie?«, fuhr ich ihn an. Dieser Typ nervte langsam.

Arroganter Besserwisser.

»Mein Name ist Lucius Menore, ich bin der Vorstandsvorsitzende des Rates.«

»Hören Sie, Luce«, meinte ich mit kalter Stimme. »Ich habe keine Ahnung, warum Sie hier sind, aber ich kann Ihnen versichern, dass wir auch ohne Sie auskommen. Falls ich in Schwierigkeiten sein sollte, hätten Sie sich den Weg sparen können, das ist nicht das erste Mal.«

»Das ist mir bewusst, Miss Blake«, antwortete er mit einer beherrschteren kälteren Stimme, als ich. »Deshalb sind wir hier.«

»Wollen Sie mich ermahnen?«, riet ich unbekümmert.

»Nein. Diesmal ist es eine ernstere Angelegenheit. Ihnen ist nicht mal bewusst, was Sie getan haben, oder?«

Ich schüttelte den Kopf. »Nicht wirklich, nein.«

Er verdrehte die Augen. »Gydeon, würden Sie?«

»Es ist so, Melly«,sagte Gydeon mit seiner zarten Stimme und ich sah nun wieder zu ihm. »Dein Auftrag war es Maya festzunehmen, richtig?«

Worauf wollte er hinaus?

»Doch du hast sie umgebracht. Das hättest du nicht tun dürfen.«

»Aber warum?«, hakte ich nach. »Sie hat mich angegriffen und mir übrigens die hier verpasst.« Zum Beweis zeigte ich ihm mein zerkratztes Gesicht. »Ich hatte gutes Recht sie zu töten.«

»Das hatten Sie nicht, Miss Blake«, mischte sich wieder dieser Lucius ein. »Miss DeRino hatte wichtige Informationen für einen Fall. Wir hätten sie gebraucht, nur deshalb sollten Sie sie festnehmen. Doch nun ist sie tot und wir werden ihre Informationen nie kriegen. Sie haben uns den Fall vermasselt.«

»Wieso haben Sie mir das nicht gesagt, bevor ich sie aufgespürt hatte?«, fuhr ich ihn an. »Dann hätte ich sie vielleicht am Leben gelassen. Als Gydeon sagte, dass sie eine Kriminelle war, dachte ich, es sei nicht so schlimm sie zu töten.«

»Das war es aber.« Luces gelassener Ton ging mir nun mehr auf die Nerven. Er verzog keinen Muskel, als ich mit ihm redete. Entweder war er es gewöhnt so behandelt zu werden, oder er war zu beherrscht um sich von mir ärgern zu lassen.

»Kommen wir zum Punkt«, sagte er sachlich und faltete die Hände zusammen. Die anderen Mitglieder des Rates beobachteten ihn aufmerksam. Neugierig, aber stumm. Sie schienen sehr viel Respekt vor ihm zu haben. Ganz anders als ich.

»Durch diesen Vorfall haben Sie die Ermittlungen der DAB gestört und unsere Gesetze zum sechsten Mal missachtet. Aus diesem Grund bleibt mir nichts anderes als sie rauszuwerfen.«

Ich starrte ihn ungläubig an. Das konnte er nicht machen - okay, wörtlichgesprochen konnte er, aber er ... durfte einfach nicht. Mein ganzes Leben lang hatte ich nur diesen einen Job gehabt. Ich war zwar auf die Uni gegangen und hatte Rechtsmedizin studiert - sogar fast vollständig -, doch das diente nur zur Notlösung - für den Fall, dass mich die DAB herausschmiss, was nun eintreffen würde.

So 'ne Scheiße!

Ich wandte mich verzweifelt Gydeon zu. »Sag mir, dass er lügt, Gyd. Sag mir, dass das Arschloch mich verarschen will.« Flehend sah ich ihn an, seine Miene war noch schmerzverzerrter als meine.

Er wusste, dass mir der Job am Herzen lag. Dieser Beruf war so etwas, was einer Familie nahe kam, und viel war mir davon nicht geblieben.

Gydeon, der wie ein zweiter Vater für mich war, liebte mich so sehr, dass er nur die Augen zusammenkneifen und den Kopf schütteln konnte.

»Es tut mir leid« ,flüsterte er traurig.

»Das können Sie nicht bringen!«, rief ich Lucius verärgert zu. »Ich habe der DAB mein halbes Leben gedient, die Organisation ist das einzige, was ich, ausgenommen meiner Schwester, habe!«

Gelangweilt sah Lucius drein. »Gehen Sie nach Hause, Melinda.«

»Nein!« Wahrscheinlich hatte der Vorstandsvorsitzende viele Leute gefeuert, doch hatte er es bestimmt noch nie mit einer so sturen Frau wie mich zu tun gehabt.

»Regen Sie sich ab«, versuchte Luce mich zu besänftigen. »Nehmen Sie es nicht persönlich, aber Sie haben gegen die Regeln verstoßen. Einige Male schon.«

»Aber das ist kein Grund für einen Rausschmiss«, ertönte eine angenehm tiefe und seidenweiche Stimme aus dem hinteren Teil des Raumes.


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