Kapitel 14 Neue Beziehungen, neue Freunde - Teil 1

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Als ich erwachte, war es bereits Mittag. Ich streckte mich ausgiebig und zog die Decke hoch, bevor ich mich umdrehte. Sam war bereits wach. Er hatte den Kopf in der Hand gestützt und lächelte mich breit an. Auch ich konnte mir das Lächeln nicht vom Gesicht waschen.

»Guten Morgen.«

»Morgen?«Ich zog die Brauen hoch. »Es ist mittags.«

Er richtete sich auf. »Na dann - Guten Tag?«

Lachend schlug ich ihm gegen den Bizeps. »Du spinnst doch.«

»Wie geht's dir?« Er streichelte mir liebevoll durchs Haar, als ich ebenfalls aufgerichtet war.

»Wie soll's mir gehen?«, fragte ich. »Ich hab ein wenig Durst, wenn du das meinst. Aber ansonsten geht es mir fantastisch.«

Das war deutlich untertrieben. In Wahrheit ging es mit mehr als nur fantastisch. Es ging mir blendend. Ich fühlte mich wie neu geboren.

Wenn Ihr jetzt denkt, das lag an dem Sex, den wir nach unserer kleinen Knutscherei gehabt haben, irrt Ihr Euch. Nein, es ging mir so wundervoll, weil ich verliebt war. Zum ersten Mal seit Jahren, die ich verdrängt hatte, und es war ein super Gefühl. Sam hatte Recht.Man sollte seine Gefühle rauslassen. Manchmal konnte man durch ein Gefühl ein anderes vergessen. So wie ich es tat.

Mit einem anderen Mann wäre dieses Gespräch wahrscheinlich seltsam und peinlich gewesen, aber nicht mit Sam. Sam war da anders. Er war nicht wie die meisten Männer. Er war etwas besonderes.

Er schreckte die Arme nach mir aus, drückte mich sanft zurück auf die Matratze und presste mich an seine nackte Brust. Dann drückte er mir einen Kuss auf den Haaransatz. Ich atmete noch einmal seinen Duft ein und zog seine Nähe in mich auf.

Sam seufzte zufrieden. »Es tut so gut neben dir zu liegen«, beichtete er und strich gedankenverloren über mein Schulterblatt. An dieser Stelle hatte ich eine Narbe, die aussah wie ein Tattoo. Es war eine Sonne, deren Strahlen sich geschlängelt fortbewegten. Er hatte sie mit einem glühendem Messer hinein gebrannt, nachdem er in jener Nacht von mir getrunken hatte. Er sagte, dieses Zeichen würde uns für immer miteinander verbinden. So oft hatte ich versucht es zu beseitigen, es wegzubrennen oder wenigstens es zu überdecken, aber es war sinnlos. Er hatte es mit einem alten Zauber für ewig an meinen Körper gebunden. Selbst mit meiner Magie konnte ich nichts dagegen machen.

»Ja«, sagte ich und kämpfte gegen das tiefe Loch in mir an. In Sams Nähe war dies immer etwas einfacher. »Ich hab es mir niemals so schön vorstellen können.«

»Ich auch nicht.« Er streichelte meinen Arm.

»Und es ist wirklich süß von dir, dass ich für eine Weile hier wohnen darf.« Dankend fuhr ich mit der Hand über seine muskulöse Brust.

»Solange du willst. Das ist das Mindeste, was ich tun kann.«

Verwirrt runzelte ich die Stirn und hielt meine Hand still. »Das Mindeste?«

Sam holte Luft. »Na ja«, stammelte er ein wenig nervös. »Immerhin ist es meine Schuld, dass dein Haus in Flammen aufgegangen ist. Hätte ich dich nicht gezwungen länger hier zu bleiben, hätten wir die Explosion verhindern können.«

»Oder wir wären ebenfalls gestorben«, setzte ich mürrisch hinzu. »Es ist nicht deine Schuld, es ist ganz allein meine.« Ich schwieg, dann seufzte ich laut. »Aber lass uns nicht streiten. Ich will nicht, dass dieser Moment zerstört wird.«

»Ich auch nicht. Aber ...« Er küsste meinen Nacken, der bei der Berührung seiner warmen, vollen Lippen, kribbelte. Dann wandten sie weiter runter an mein Schlüsselbein. »Aber ich muss aufstehen«, hauchte er. Sein Atem kitzelte auf meiner Haut.

DämonenküsseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt