Jack Carter Ist Unsterblich

Bởi FrauBrummer

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Prolog
1. Sitzung
2. Sitzung
3. Sitzung
4. Sitzung
5. Sitzung
6. Sitzung
7. Sitzung
8. Sitzung
9. Sitzung
10. Sitzung
11. Sitzung
12. Sitzung
13. Sitzung
14. Sitzung
15. Sitzung
16. Sitzung
17. Sitzung
18. Sitzung
19. Sitzung
20. Sitzung
21. Sitzung
22. Sitzung
23. Sitzung
24. Sitzung
25. Sitzung
26. Sitzung
27. Sitzung
28. Sitzung
29. Sitzung
31. Sitzung
32. Sitzung
33. Sitzung
34. Sitzung
35. Sitzung
36. Sitzung
37. Sitzung
38. Sitzung
39. Sitzung
40. Sitzung
41. Sitzung
42. Sitzung
43. Sitzung
44. Sitzung
45. Sitzung
46. Sitzung
47. Sitzung
48. Sitzung
Epilog
Nachwort
Das Kapitel, auf das du gewartet hast

30. Sitzung

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Bởi FrauBrummer

Ich sollte anfangen mir meine Hoodies ein paar Größen größer zu kaufen – nicht weil ich fett werde oder eins von diesen abgemagerten Teenager-Weibern bin, mit Pulli's in Übergroße, wieso auch immer die das tun. Nein, schlicht und ergreifend weil die Kapuzen zu klein sind und den kompletten Pullover anspannen. Keine sonderlich tolle Sache. Aber immerhin passt meine Ray-Ban wie angegossen.

„Hat der Carter einen Kater?", grinst Jacqueline schadenfroh, als ich die Praxis betrete. Sie selbst sitzt auf dem Ikea-Schreibtischstuhl hinter dem Empfangstresen und macht irgendwas am Computer – vermutlich nichts.

„Der Witz ist schon seit Jahren nicht mehr witzig. Aber süß, dass du mich mit schlechtem Humor zurück gewinnen willst."

„Du musst ja wirklich sehr gestört sein, dass Elisabeth zwischen diesem Termin und deinem letzten nur das Wochenende gelassen hat."

„Ich hab mich hochgevögelt. Von der unfähigen Arzthelferin oder Krankenschwester – oder was auch immer du eigentlich hier machst – zur entzückenden Ärztin und na ja, du weißt ja wie toll ich im Bett bin. Auf so etwas will man nicht lange verzichten."

Trotz Sonnenbrille und Kapuze bin ich mir ziemlich sicher, dass das arrogante Lächeln extrem gut rüber kommt – wie immer halt.

„Du bist lange nicht so gut wie du glaubst, Jack."

„Und allein die Aussage ist Beweis dafür, dass das nicht stimmt. Also, Wartezimmer oder kann ich reingehen?"

Miss Spears wirft einen Blick auf einen Terminkalender vor ihr.

„Kannst reingehen."

Die Hände werden in die Hosentasche geschoben und die Ignoranz gegenüber der gesamten Menschheit wird erneut angeschaltet – die war auch nie wirklich aus, stand eher auf Standby. Schlimm genug, dass sich das Ex-Supermodel anscheinend so viele Sorgen um mich macht, dass sie so wenig Abstand zwischen den Terminen zu lässt. Das Letzte was ich jetzt gebrauchen kann ist schwach zu wirken. Allerdings wird mein Psycho-Doc extrem enttäuscht werden – ich hab in den letzten vier Tagen genau zwei Mal die Wohnung verlassen.

„Oh Gott, Jack. Sie sehen schrecklich aus."

Ich rieche vermutlich auch schrecklich. War nämlich auch nicht duschen – deswegen die Kapuze. So sieht niemand meine absolut beschissene Frisur. Immerhin kann ich keine Pickel bekommen, oder eine Änderung meines Hauttons.

„Ja, das ist natürlich ein Problem. Dabei wollte ich heute noch an einem Schönheitswettbewerb teilnehmen – Prinz Charming werden wird wohl nichts mehr."

Sie lächelt.

„Und gewohnt sarkastisch. So haben Sie die letzten Wochen über kein einziges Mal gewirkt, obwohl es Ihnen anscheinend nicht gut geht."

Ich zucke mit den Schultern und lasse mich endlich auf dem Stuhl nieder. Wie wäre es eigentlich mal mit einer neuen Einrichtung für diesen Raum? Bunte Wände, eine blühende Zimmerpflanze, ein Glasschreibtisch und eine Couch. Im Ernst, so klischeehaft das auch ist. Eine Couch ist dreitausend Mal bequemer als diese beschissenen Stühle. In der Klapse hatten die eine Couch, vielleicht hätte ich mich einweisen lassen sollen? Dann könnte ich jedes Mal in einer Sitzung auf der Couch einschlafen, anstatt das ungestillte Verlangen zu haben, danach die Schuhe auf den Schreibtisch zu legen.

„Ich hasse die Menschheit, deswegen habe ich beschlossen mein Bett nicht mehr zu verlassen – vorzugsweise für immer. Blöderweise habe ich eine kleine Schwester und einen besten Freund, beides nicht sonderlich hilfreich. Ich wurde in den Zoo geschleppt und weiß jetzt ungewollt wie die fünfte Staffel Gossip Girl endet. Ich und Chuck Bass wären vermutlich Freunde fürs Leben."

„Wade hat sich mit Ihnen vertragen?"

„Wir haben zusammen gekifft und Cameron Diaz in Drei Engel für Charlie angehimmelt." Es ist halt unser Lieblingsfilm und auf diesen 120 Minuten ist unsere Freundschaft entstanden.

Sie lächelt, notiert sich etwas und presst dann die Lippen aufeinander. Dieses Mal kann ich übrigens lesen was sie geschrieben hat – auch wenn es von mir aus über Kopf ist. 'Jack wirkt instabil'.

„Mir geht's gut, Babe."

Elisabeth zieht das Blatt etwas zu sich zurück und verschränkt die Finger ineinander, legt die Hände anschließend auf den Schreibtisch.

„Sie sind angeschlagen, Jack. Und das zu recht. Am Donnerstag habe ich mir wirkliche Sorgen um Sie gemacht. Sie befinden sich in einer schlechten Verfassung und.."

Kopfschütteln und ein paar Wörter zur Unterbrechung.

„Okay, bevor Sie glauben dass ich mich jeden Moment aus dem Fenster stürzen könnte – was irgendwie lustig wäre. Ich meine; Unsterblichkeit und so. Aber, ich habe in den letzten vier Tagen weder mit Renee noch mit Kerry Kontakt gehabt. Die einzigen drei Menschen von denen ich umgeben war, waren; Wade, Vio und Olivia. Auf letztere hätte ich gerne auch verzichtet."

„Sie wissen, dass das genauso besorgniserregend ist, oder? Jack, Sie scheinen kein Mensch zu sein der sich isoliert."

„Ich war high, hab gezwungenermaßen Gossip Girl geguckt und war im Zoo. Es ist alles in Ordnung, wirklich."

„Wie oft haben Sie in der Zeit nach Silvester versucht sich umzubringen?"

„Hatte zwischen Partys und Affäre nicht so viel Zeit dafür. Außerdem läuft das Geschäft als Dealer im Winter eindeutig besser", antworte ich. Da fällt mir übrigens ein, dass nächste Woche wieder einer von den Versuchen bei der Army ansteht. Oh Gott, spätestens dann muss ich Renee sehen. Oder ich ignoriere es und melde mich krank. Moment, das funktioniert nur bei normalen Menschen. Ist doch beschissen mit der Unsterblichkeit; man bekommt keine Pickel, Lungenkrebs von Zigaretten, keine Grippe und erst recht nicht den gewünschten Tod.

„Hm. Wieso war Violett da?"

„Ich war so dumm, dass ich ihr an Weihnachten versprochen habe, dass wir im Januar zusammen Wohnungen besichtigen gehen. Allerdings war sie irgendwie auf Klassenfahrt – oder was auch immer – in der Schweiz und wenn Menschen das Land verlassen, vergesse ich sie und meine Versprechen automatisch."

Sie meinte, dass wir dieses Wochenende wohl dafür verabredet waren. Außerdem wollte sie mich gestern am Martin Luther King Day zu etwas gemeinnützigem drängen beziehungsweise sollte ich erneut bei Wade im Kindergarten rumhängen. Lustig, dass es damit geendet hat, dass der blau gemacht hat, wir auf unserem Sofa saßen und uns Dokus über King angesehen haben – an solchen Tagen läuft nichts anderes. Genauso wenig wie man am elften September die Wohnung verlassen sollte wenn man in New York wohnt – sonst findet man sich nachher in einem Trauerzug wieder und das hatte ich schon einmal. Kein bisschen wünschenswert. Und trauernde Nichten von verstorbenen Feuerwehrmännern flachzulegen ist zwar einfach, aber anstrengend wenn sie nach dem Sex nochmal losheulen.

„Und, haben Sie Wohnungen besichtigt?"

„Nur online."

Ich hab mein Bett nicht verlassen; so geht man seinem Mitbewohner nämlich am effektivsten aus dem Weg. Aber na ja, Vio ist hartnäckig.

'Bist du tot, oder spielst du Carrie Bradshaw nach, natürlich erst nach dem sie von Big im ersten Film verlassen wird?' Vio warf ihre Reisetasche von sich und das Teil landete auf dem tollen Holzboden der Wohnung.

'Sag der Welt, dass Jack Carter nicht mehr existiert.'

'Nö, nicht nach dem dieses Arschloch mich nicht von der Grand-Central-Station abgeholt hat und meine Anrufe eiskalt ignoriert hat.'

'Öffentlicher Verkehr, Vio. Damit kommt man in Manhattan erstaunlich weit.'

'Ich hab ja noch meinen unbiologischen Bruder Wade, der so freundlich war mich nicht zu ignorieren. Also, vor wem versteckst du dich?'

Mit den Worten ist sie neben mich unter die Bettdecke gekrochen.

'Vor niemandem. Ich spiele nur Sex and the City nach', hab ich gegrinst und weiter die Decke angestarrt.

„Jack, würden Sie sagen, dass Sie momentan überfordert mit der Situation sind?", fragt das Ex-Supermodel vorsichtig. 'Überfordert mit der Situation', das ist durchaus eine interessante Theorie. Nicht dass sie auch nur ansatzweise stimmen würde. Ich meine, ich weiß wie man mit zwei Frauen gleichzeitig zusammen ist – das mache ich ehrlich gesagt auch irgendwie gerne. Reizt ja auch verständlicherweise. Das ist wie mit fetten Kindern und Süßkram; obwohl man schon alles mögliche in sich rein gestopft hat, eins mehr geht immer.

„'Überfordert'", äußere ich abfällig und lache. „Wenn ich wirklich überfordert wäre, dann hätte ich mich schon längst versucht mit einem Selbstmordversuch zu retten oder ich hätte es mit einer von beiden beendet, oder aber ich hätte Ihnen vorgespielt, dass ich so labil bin, dass ich eingewiesen werden muss. Ich hätte aber auch beiden sagen können, dass sie mir egal sind – ich hätte ihnen das Herz gebrochen und dann hätte ich meine Ruhe. Ist alles möglich."

„Und wozu dann der Versuch sich zu isolieren?"

„Ich würde es als Meditation betrachten – um mich selbst wiederzufinden."

„Oder um kaputte Mauern wieder aufzubauen." Sie seufzt. „Oh, Jack."

Ist das etwa Verzweiflung oder Ratlosigkeit? Ist sie mit ihrem angelerntem Wissen auf eine Grenze gestoßen und wenn ja, wird die Therapie abgebrochen? Scheiße, wenn das passiert werde ich eingewiesen. Ich habs mir anders überlegt – ich will doch nicht auf einer Couch in der Klapse.

„Was verstehst du nicht, Babe?"

„Sie", bemerkt sie zerknirscht. „Sie lieben Kerry, schienen Renee aber bis vor wenigen Wochen noch als Option für einen Neubeginn zu sehen und jetzt versuchen Sie nicht zu sich selbst zu finden, sondern stattdessen wieder in Ihre Rolle zurück zu kommen. Würde Antidepressiva etwas bei Ihnen bewirken können, würde ich Sie jetzt darum bitten ein EKG machen zu lassen."

„Da ich mit Renee zusammen bin würde ich kaum sagen, dass ich Kerry so sehr liebe."

Ich presse die Lippen aufeinander und setzte noch einen oben drauf.

„Ich würde sogar sagen, dass ich über sie hinweg bin."

„Lügen Sie absichtlich so schlecht, oder ist es ein versteckter Hilferuf?"

„Babe. Ich ritze mich nicht, springe nicht von Hochhäusern und vernachlässige mich auch nicht. Alles was ich habe ist Sex mit zwei Frauen, die ich toll finde. Und mal ganz ehrlich; Zwei ist eine verdammt kleine Zahl – wenn man darüber nachdenkt, wie viele es sonst sind."

Sie schüttelt den Kopf.

„Erneute Lüge und erneut so schlecht; dass Sie sich vernachlässigen erkennt man an Ihrem heutigem Aufzug. Jack, wenn Sie während unserer Sitzungen eine Sonnenbrille tragen, dann nur um sich oder eine Verletzung dahinter zu verstecken. Also, wie stellen Sie sich das Hier weiter vor? Denn zur Zeit wollen Sie anscheinend keine Hilfe."

„Ich brauche keine Hilfe. Das ist vermutlich unser Problem."

Dann ist sie still, sieht auf meine Akte nieder und scheint nachdenklich.

„Sie müssen seit dem Beginn der Affäre mit Kerry bestimmt weniger Zeit mit Renee verbringen. Außerdem muss es schwer sein die Gefühle für die Eine, von den Gefühlen für die Andere zu trennen und dann das ständige Erfinden von Ausreden. Glauben Sie nicht, dass ihr auffallen könnte, dass etwas nicht stimmt?"

„Sie verbringt generell sehr viel Zeit auf der Arbeit und auch wenn es zwischen uns ernst sein sollte – oder ist." Ich runzle die Stirn und kratze mich trotz Kapuze zwischen Haut und Handfläche im Nacken. „Auf jeden Fall bekomme ich das auf die Reihe. Und ich muss ja nur Renee anlügen – Kerry nicht."

„Das ist für Sie erleichternd, nicht wahr?"

Ich zucke mit den Schultern und sie fährt fort.

„Außerdem verbindet das gemeinsame Lügen bestimmt miteinander. Man hat ein Geheimnis, das.."

„Es ist nur Sex", stelle ich klar und hoffe, dass ich damit Recht habe. Ich und Kerry führen keine Beziehung – wozu auch, wenn wir das beide schon haben?

„Mit der Frau, die Sie lieben. Sie wagen sich auf sehr dünnes Eis, Jack."

„Und wenn es einbricht, dann verzieh ich mich. Versprochen."

Sie presst die Lippen aufeinander, notiert sich etwas und sieht dann zur Uhr.

„Ich wünschte, ich könnte Ihnen das glauben. Aber jetzt muss ich Sie leider rauswerfen und mich um die Probleme anderer kümmern."

„Klar, wir sehen uns dann nächste Woche."

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Lustige Bilder und Sprüche. Hoffe ich kann euch damit zum Lachen bringen. 😊