born to die ✘ the hunger game...

By TheDarkFlame

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BORN TO DIE. ❝BUT WHAT IF THE MONSTERS COME?❞ i used to ask my sister, when i was a little girl. she lo... More

Cαтo & Clove - Borɴ To Dιe.
PROLOG: Lιɢнт Iɴ Tнe Dαrĸɴeѕѕ.
♯Cнαpтer O1 ~ Oɴce Upoɴ A Tιмe.
♯Cнαpтer O2 ~ Welcoмe To My Lιғe.
♯Cнαpтer O3 ~ Tнe Deαdly Decιѕιoɴ.
♯Cнαpтer O4 ~ Beιɴɢ Hυɴтed Aт Nιɢнт.
♯Cнαpтer O5 ~ Tнe Gιrl Iɴ Tнe Mιrror.
♯Cнαpтer O6 ~ Tнe Reαpιɴɢ Dαy.
♯Cнαpтer O7 ~ Oɴ Tнe Edɢe Oғ Teαrѕ.
♯Cнαpтer O8 ~ New Allιeѕ Aɴd New Eɴeмιeѕ.
♯Cнαpтer O9 ~ Toмorrow Wιll Be Kιɴder.
♯Cнαpтer 1O ~ All We Hαd Iѕ Tαĸeɴ Awαy Froм Uѕ.
♯Cнαpтer 11 ~ Eɴтerιɴɢ Tнe Cαpιтol.
♯Cнαpтer 12 ~ Tнe вoy wнo αlwαyѕ lαυɢнed.
♯Cнαpтer 13 ~ Soмe ѕмαll dιѕpυтeѕ wιтн yoυr ғrιeɴdѕ.
♯Cнαpтer 14 ~ Lιĸe A Grecιαɴ Goddeѕѕ.
♯Cнαpтer 15 ~ Tнe Deer Wιтн Tнe Goldeɴ Aɴтlerѕ.
♯Cнαpтer 16 ~ Welcoмe тo тнe Freαĸѕнow.
♯Cнαpтer 17 ~ Mαy Tнe Oddѕ Be Ever Iɴ Yoυr Fαvor.
♯Cнαpтer 18 ~ Tнere Wιll Be Hope Aѕ Loɴɢ Aѕ Yoυ Sтιll Dreαмιɴɢ.
♯Cнαpтer 19 ~ See Yoυ Jυѕт Tнe Wαy Yoυ Reαlly Are.
♯Cнαpтer 2O ~ Tнe Sтαr Croѕѕed Loverѕ Froм Dιѕтrιcт Two I
♯Cнαpтer 21 ~ Tнe Sтαr Croѕѕed Loverѕ Froм Dιѕтrιcт Two II
♯Cнαpтer 22 ~ Dreαм Awαy Froм Tнe Preѕeɴт.
♯Cнαpтer 23 ~ Plαyιɴɢ Hιde αɴd Seeĸ.
♯Cнαpтer 25 ~ Trαιɴιɴɢ Hoυrѕ Aɴd Dιғғιcυlт Iмpedιмeɴтѕ I
♯Cнαpтer 26 ~ Trαιɴιɴɢ Hoυrѕ Aɴd Dιғғιcυlт Iмpedιмeɴтѕ II
♯Cнαpтer 27 ~ Tнe Uɴeхpecтed Iɴтerroɢαтιoɴ.
♯Cнαpтer 28 ~ Wнeɴ Teαrdropѕ Tυrɴ To Aѕнeѕ I
♯Cнαpтer 29 ~ Wнeɴ Teαrdropѕ Tυrɴ To Aѕнeѕ II
♯Cнαpтer 3O ~ Wнeɴ Teαrdropѕ Tυrɴ To Sɴowғlαĸeѕ.
♯Cнαpтer 31 ~ I Doɴ'т Wαɴт To Dιe So Yoυɴɢ.
♯Cнαpтer 32 ~ Soмeтнιɴɢ Sтrαɴɢe Iѕ Goιɴɢ Oɴ Here.
♯Cнαpтer 33 ~ We Are A Teαм.
♯Cнαpтer 34 ~ Trιcĸѕ Aɴd Tнreαтѕ.
♯Cнαpтer 35 ~ Fυɴ Iɴ Gαмeѕ.
♯Cнαpтer 36 ~ Heαrтғelт Syмpαтнy.
♯Cнαpтer 37 ~ Iт'ѕ Sυcн A Crυel World, Iѕɴ'т Iт?
♯Cнαpтer 38 ~ Teαrѕ, Cнrιѕтмαѕ αɴd Uɴιcorɴ Cαĸe.
♯Cнαpтer 39 ~ Oɴe Moмeɴт ιɴ Tιмe.
♯Cнαpтer 4O ~ Tнαт Tнιɴɢ αвoυт New Yeαrѕ Eve.
♯Cнαpтer 41 ~ Reαl ... Or Noт Reαl?
♯Cнαpтer 42 ~ Solvιɴɢ Tнe Pυzzle.
♯Cнαpтer 43 ~ Mιdɴιɢнт Coɴverѕαтιoɴѕ.
♯Cнαpтer 44 ~ Trυѕт Aɴd Dιѕтrυѕт.
| 45. COUNTDOWN
| 46. DEMONS
| 47. PRIVATE SESSIONS
| 48. DRESSES AND SCORES
| 49. HOW TO BE MYSELF
| 50. THE GIRL ON FIRE
| 51. UNTIL MIDNIGHT
| 52. STAY WITH ME
STRANGE LANDS.
| 53. ALMOST LOVER
| 54. SIXTY SECONDS
| 55. FIRST KILLS
| 56. LITTLE BIRD
| 57. FAKE LOVE
| 58. ALLIES
| 59. SILENT NIGHT
| 60. LAST CHRISTMAS
| 61. KINGDOM OF ISOLATION
| 62. LOVERBOY
| 63. THE CAREERS
| 64. FIRE AND BLOOD
| 65. DEADLY SMOKE
| 66. ALIVE AND WELL
| 67. GOLDEN CAGE
| 68. MIDNIGHT TERRORS
| 69. SILK HEART
| 70. THE HUNT
| 71. MIDNIGHT MEMORIES
| 72. TRACKER JACKERS
| 73. HALLUCINATIONS
| 74. FROZEN
| 75. SHATTER ME
| 76. LET IT GO

♯Cнαpтer 24 ~ Helpғυl Advιceѕ Aɴd Lαѕт Iɴѕтrυcтιoɴѕ.

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By TheDarkFlame

Hᴀʟʟᴏ, ɪʜʀ Lɪᴇʙᴇɴ!

So, wie versprochen gibt es heute, zu Weihnachten, ein neues Kapitel für Euch, von dem ich natürlich hoffe, dass es Euch gefallen wird. Ein Update wird es dieses Jahr noch geben - an Silvester, wenn ich es denn zeitlich hinbekomme. Für's nächste Jahr wünsche ich mir dann natürlich, diese Geschichte zu beenden - oder sie wenigstens zu 75% fertig gestellt zu haben. Mal sehen, wie's läuft! Danke wieder einmal für die lieben Kommentare und Bewertungen zum letzten Kapitel von snowbellexx, BlackGirlNumber1, clato16,
PaulaPhanter, shadowsophie, BeauCyphre, JaltonLover und 7AnnaLeeZ! Jetzt aber wünsche ich Euch allen ein besinnliches, wundervolles Weihnachtsfest mit euren
Lieben - und schöne Feiertage für jeden von Euch. Ich hoffe, Eure Weihnachtswünsche gehen alle in Erfüllung, und ihr verbringt einen schönen Abend mit Kakao, Plätzchen, Geschenken, Familie & Freunden - und natürlich dem Weihnachtsbaum! Ich liebe Euch!

Und nun wünsche ich Euch ganz herzlich:

Vιel Spαß вeιм Leѕeɴ υɴd eιɴ ғroнeѕ Weιнɴαcнтѕғeѕт! Eυre Zoey <3

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♯Cнαpтer 24 ~ Helpғυl Advιceѕ Aɴd Lαѕт Iɴѕтrυcтιoɴѕ.

»We can't win the games together. That's clear. Our
mentors can't help both of us. But at least - they can make a try.«

Nachdem ich mich wieder einigermaßen beruhigt hatte, verabschiedete ich mich schweren Herzens von Viola, die sich vor dem Frühstück noch um meinen Mittributen kümmern musste - welcher vermutlich noch immer damit beschäftigt war, sein Zimmer aufzuräumen, oder aber bereits wieder eingeschlafen war. Ich seufzte, während ich mir mit einem pinkfarbenen Taschentuch die Tränen abwischte, und ein letztes Mal mein Aussehen im Spiegel überprüfte. Dann machte ich mich auf den Weg zum Speisesaal.

Dieser war zu meinem Glück nicht besonders schwer zu finden - er befand sich direkt neben dem Aufenthaltsraum am Ende des Ganges. Als ich schließlich die gläserne Doppeltür aufstieß, musste ich erst einmal verblüfft inne halten. Der Saal war traum -
haft schön. Hätte mich eigentlich nicht weiter verwundern sollen, bei all dem Schnick -
schnack und der Extravaganz des Kapitols, doch irgendwie war ich immer wieder aufs Neue verblüfft. Wahrscheinlich, weil ich noch nie in meinem Leben so viel Luxus auf einem Haufen gesehen hatte. Soll schon Eindruck machen, das Kapitol. Der Raum an
sich war riesig; mein ganzes Zimmer aus Distrikt zwei passte hier circa dreißig Mal rein - was natürlich nichts hieß, mein Zimmer war winzig - und mit einer hübsch anmutenden cremefarbenen Tapete ausgestattet. Vorhänge gab es keine - Zwei Wände des vierecki -
gen Saals waren dagegen komplett verglast, sodass man einen wunderbaren Ausblick
auf das Kapitol mit all seinen kleinen Türmchen und hochrangigen Gebäuden hatte.

Der Teppich zu meinen Füßen sah unglaublich flauschig aus und verband Blauschattie -
rungen und Cremetöne auf raffinierte Art und Weise miteinander. Überall im Saal entdeckte ich goldene Stuckverzierungen, die einen hervorragenden Kontrast zu den Deckenhalterungen aus Kastanienholz und den Sitzgelegenheiten aus Kirschbaumholz bildeten. Der Essensduft, welcher urplötzlich an meine Nase drang, ließ mich jedoch
die Augen von der prächtigen Aussicht des Kapitols, sowie dem wundervollen Raum,
in dem ich mich befand, abwenden, und mein Blick wanderte prompt in Richtung Tür.

Denn dort, auf lange, blitzsaubere Theken war massenweise Essen gehäuft worden. Allein vom bloßen Hinsehen gab mein Magen ein deutlich hörbares Grummeln von sich.

Ich erkannte verschiedene Brotsorten, Konfitüren, Pfannkuchen, Muffins, Eier, Speck, sowie Obstsalate, Eiskonfekt, und bunte, glitzernde Küchlein, allesamt auf silber -
glänzenden Platten und Tablettes aufgetragen. Ein junger Avox stand direkt neben dem aufgebahrten Essen - wahrscheinlich, um einem bei eventuellen Fragen zur Seite zu stehen. Anscheinend durfte man sich selbst nehmen; ich erkannte nämlich weit und breit keinen Kellner. Schulterzuckend griff ich also nach zwei Brötchen, welche in Sternen -
form gebacken waren, und schnappte mir einen Schokoladenmuffin. Dazu nahm ich
mir ein Päckchen Pfirsichmarmelade und ein kleines Glas Honig. Nach einem zögerlichen Blick auf meinen fast leeren Teller und die üppig beladene Theke, gab ich seufzend auf, häufte mir stattdessen reichlich Eier, Würstchen, Speck und Pfannkuchen auf meinen Teller, bis dieser so voll war, dass er beinahe schon drohte überzuquellen, und schnappte mir dann noch eine heiße Tasse Kaffee. Eigentlich verabscheute ich ja Kaffee, doch
ich hoffte, dass er die rasenden Kopfschmerzen vertrieb, die ich durch meine nächtlichen Eskapaden bekommen hatte. Dann ging ich langsam zu einem der vier großen Tische, welche sich in jeder Ecke des Saals befanden. Ohne groß darüber nachzudenken, wählte ich spontan den Tisch, der den Fenstern am nächsten war, und ließ mich auf den gepolsterten Stuhl dahinter fallen. Noch war zwar keiner von meinem Team erschie -
nen, doch ich beschloss, nicht auf sie zu warten, sondern schon mal kräftig zuzulangen.

Während ich meine Brötchen also mit Honig und Marmelade bestrich, beobachtete ich fasziniert, wie die Strahlen der rötlich schimmernden Morgensonne die Spitzen und Dächer der Häuser des Kapitols erleuchtete. Nach ungefähr zehn Minuten erschien Brutus im Speisesaal. Er winkte mir grüßend zu, und machte sich dann am Buffet zu schaffen, bevor er mit einem voll beladenen Tablett zu mir hinüber schlenderte, sich
mir gegenüber fallen ließ, und sich gierig eine Gabel Rührei in den Mund schob. Sein
sehr teuer aussehender, marineblauer Anzug funkelte im Sonnenlicht. Außerdem schien er frisch rasiert zu sein und trug seine schulterlangen Haare sauber und zurückgekämmt.

Kein Vergleich zu dem morgendlichen Brutus vor Catos Zimmertür mit blutunterlaufenen Augen, strähnigem Haar und liederlich aussehenden Klamotten. Sein Stylist hatte
ganze Arbeit geleistet, das musste man schon sagen. »Und, Clove, bist du schon auf -
geregt wegen des heutigen Trainings?«, fragte Brutus mich just in diesem Moment
und lächelte mir freundlich zu. Ich runzelte die Stirn - verblüfft über seine gute Laune, und dass er den Ausrutscher von heute Morgen nicht noch einmal erwähnte. »Nun ja ... Also, wenn ich ehrlich sein soll - Ja, ein bisschen vielleicht.« Brutus tätschelte mir
die Hand und schenkte mir einen vertrauenswürdigen Blick. »Du schaffst das. Keine Sorge, Enobaria und ich glauben fest daran, dass Cato und du eine der höchsten Punkt -
zahlen beim Einzeltraining bekommen werdet. Mach dir nicht so viele Sorgen, hörst du?«

Ich lächelte und dankte ihm. Einige Minuten lang aßen wir schweigend, und nur das Kauen und Schlucken der Mahlzeit war zu hören. Dann ging die Tür plötzlich geräusch -
voll auf, und Enobaria schneite in Begleitung von Viola, welche eifrig auf sie einredete,
in den Speisesaal. Von Cato war noch nichts zu sehen, doch das wollte nichts heißen; er musste immerhin noch sein riesiges Zimmer aufräumen und Marvels Kotze beseitigen.

Viola lächelte, als sie sich neben mich setzte, in der Hand nur ein Glas Orangensaft. »Ich esse später, wenn du beim Training bist«, erklärte sie auf meinen fragenden Blick hin.
Ich nickte, während ich sie eindringlich betrachtete. Sie sah ... entspannt aus. Zufrieden.

Inzwischen hatte sie sich umgezogen, und ihren grazilen Körper in ein hübsches, vio -
lettes Kostüm gewickelt. Ihre Haare glänzten in einer dunkelbraunen Farbe - um einig -
es anders, als der herbstfarbene Bob, den sie bei der Parade getragen hatte, und
der burgunderroten Lockenmähne, mit der sie mich heute Morgen überrascht hatte.

Tja, offenbar besaß sie viele Perücken.

Klar, sie war ja auch Stylistin. Unwillkürlich fragte ich mich, was denn nun ihre wahre Haarfarbe war, verdrängte diesen Gedanken jedoch gleich wieder. Für heute zählte
erst einmal nur das Training. Später konnte ich mich immer noch mit Nebensäch -
lichkeiten beschäftigen. Enobaria dagegen trug ein Kleid in einem fröhlichen Gelbton -
aber nicht so, dass man Angst hatte, gleich erblinden zu müssen. Nein, ihr Kleid
hatte die Farbe von frischen Zitronen, und auch ihr Gesichtsausdruck harmonierte
damit perfekt, als sie mich missbilligend ansah und sich dann neben Brutus fallen ließ.

»Guten Morgen, Clove. Zum zweiten Mal heute«, meinte sie kühl und betrachtete mich von oben bis unten. Schließlich nickte sie leicht, wobei sich ihre pechschwarzen
Haare aus dem ordentlich geflochtenen Pferdeschwanz lösten. Unwirsch strich sie die Strähnen wieder an ihren Platz zurück. »Also, was gedenken Cato und du denn
heute beim Training so vorzuführen?«, erkundigte sie sich neugierig und angelte sich ein Brötchen von Brutus' Teller. Ich zuckte mit den Schultern. »Ich denke, ich werfe einfach ein paar Messer und gehe dann zum Schwertkampf. Ach, und außerdem habe ich
Marvel versprochen, mit ihm die Überlebensstationen zu besuchen.« Kurz fragte ich mich, ob die beiden denn überhaupt wussten, wer Marvel war, doch Enobaria nickte nur und wandte sich dann wieder ihrem Frühstück zu. Brutus dagegen sah mich ernst an.

»Nimm die Überlebensstationen nicht auf die leichte Schulter, Clove. Ein warmes Feuer oder die Erkennung einzelner essbarer Früchte können manchmal zwischen Leben und Tod entscheiden. Vergiss das nicht«, sagte er und sah mir dabei fest in die Augen. Ich wand mich unbehaglich und murmelte mein Einverständnis. Brutus nickte leicht und trank dann einen großen Schluck schwarzen Tee. Eine edle Rolex, welche er, wie ich
jetzt erst bemerkte, am rechten Handgelenk trug, blitzte hin und wieder in den vereinzelten Sonnenstrahlen auf. »Guten Morgen allerseits!«, erklang plötzlich Emelias fröhlicher Singsang zu meiner Rechten und ich war kurz davor, genervt aufzustöhnen.

Na klasse.

Meine Kopfschmerzen würden nicht besser werden, egal wie viel Kaffee ich noch in
mich hineinkippte. Nachdem Emelia sich etwas zu Essen genommen hatte, zog sie
sich - natürlich - genau den Stuhl heran, der sich neben mir befand. Ich war kurz
davor, laut aufzulachen. Klar. Natürlich musste sie neben mir sitzen. Wieso auch nicht?

Mit dem Hinsetzen schien Emelia dann aber ein paar Probleme zu haben, denn der unnachgiebige Stoff ihres meerblauen Minikleids, was über und über mit Silber -
bändern und Perlen verziert worden war, ließ sich einfach nicht dazu überreden, nachzugeben, und so musste Emelia mehr oder weniger stehen, da an ihrem Hintern
zu allem Überfluss auch noch eine riesengroße Schleife prangte. Tja, auch die Mode
des Kapitols schien so ihre Tücken zu haben. Ich verkniff mir ein Grinsen und biss
zur Tarnung in ein Würstchen mit Ketschup, während ich nebenbei mein Omelett zerkleinerte. Weil ich so auf mein Essen konzentriert war - des weiteren wollte ich wirklich auf gar keinen Fall von Emelia in ein Gespräch verwickelt werden - sah ich
Cato erst, als seine blauen Augen mir von der anderen Tischseite her entgegen blitzten.

Vor Schreck wäre ich beinahe aufgesprungen, konnte mich aber gerade noch rechtzeitig vor einer peinlichen Szene bewahren, und verschluckte mich stattdessen an meinem Omelett. »Guten Morgen, Clove. Morgen Brutus, Morgen Enobaria ...« So ging es
weiter - Cato begrüßte tatsächlich alle Anwesenden mit abnorm guter Laune, worauf -
hin Enobaria verwundert die Augen zusammenkniff. Auch ich runzelte verwirrt die Stirn.

Nach der Szene heute Morgen müsste er eigentlich supermies drauf sein ... Aber nein, sein ewiges Strahlen machte mich sogar langsam wahnsinnig. »Und, irgendwelche Ratschläge fürs Training?«, fragte Cato lächelnd und angelte sich die Marmelade.
Brutus war wieder einmal ganz in seinem Element und antwortete wie auf Autopilot.

»Zeig ihnen das, was du am Besten kannst. In deinem Fall wäre das Speerwurf, Schwertkampf und Gewichte stemmen. Aber präsentiere ihnen nicht alles auf
einmal, sondern konzentriere dich jeden Tag auf eine andere Disziplin, damit es
für die Spielmacher nicht allzu langweilig wird. Für das Einzeltraining solltest du
dann aber alles gleichzeitig ausüben, damit sie wissen, ob sie dich richtig ein -
geschätzt haben. Clove empfehle ich das Gleiche. Verstanden?« Er schenkte uns
beiden über seine Tasse hinweg einen strengen Blick und wir nickten ernst. »Ach,
und vernachlässigt bloß nicht die Überlebensstationen. Clove habe ich vorhin schon gesagt, wie wichtig diese sind - und sie hat mir unmissverständlich zugestimmt.«

Cato zog wie erwartet ein mürrisches Gesicht. »Echt? Wer hat sie denn dazu gebracht?
Mir hat sie nämlich vor gar nicht allzu langer Zeit erzählt, dass sie diese Stationen für
den allergrößten Schwachsinn hält, den das Training zu bieten hat, da sie sowieso
schon alles beherrscht, was dort verlangt wird.« Er grinste mir frech zu, während ich
ihm einen wütenden Blick zuwarf und deutlich spürte, wie mein Gesicht sich rot färbte.

»Das hab ich gesagt, bevor ich auch nur einen Fuß ins Kapitol gesetzt habe! Jetzt ... sehe ich ein, dass vieles, was ich früher über die Spiele gesagt - oder gedacht - habe ... totaler Schwachsinn war. Ich hatte damals eben keine Ahnung, kannst du mir das verdenken? Und außerdem ... findet Marvel die Stationen auch nützlich«, erwiderte ich leise und
sah unbestimmt auf meinen fast leeren Teller. Cato schnaubte verächtlich. »Marvel
hat das gesagt? Idiot«, murmelte er kaum hörbar, aber trotzdem für alle verständlich.

Enobaria kniff wütend die Augenbrauen zusammen. »Du darfst dich nicht überschätzen, Cato Chandler. Das ist das Schlimmste, was dir hier passieren kann, hörst du?«
Cato schenkte ihren strengen Worten - trotz des eisigen Tonfalls, bei dem ich schon längst den Kopf eingezogen hätte - jedoch nicht wirklich Beachtung. Nein, statt -
dessen gab er ihr auch noch eine freche Antwort mit einem Augenrollen obendrauf.

»Aber ich will meine Zeit nun mal nicht damit verschwenden, Spuren zu lesen, oder
mir irgendwelche Pflanzen reinzuhauen, während ich eigentlich auch kämpfen könnte!«

Nun war es an Brutus, die Augen zu verdrehen.

»Mein Gott, kannst du denn nicht wenigstens einmal den Rat deiner Mentoren befolgen? Glaubst du echt, wir wären zu blöde, als dass wir keine Ahnung vom Training hätten? Hör zu, Junge, mir ging es damals ähnlich wie dir. Ich war achtzehn, als ich mich für die Spiele gemeldet hab, hatte beinahe mein ganzes Leben auf der Akademie verbracht, und dachte, ich wüsste alles, was es über die Spiele zu wissen gibt. Tja, falsch gedacht. Kaum mal im Kapitol angekommen, merkst du, dass alles Scheiße ist, was du bisher gelernt hast. Ich dachte, ich wäre unbesiegbar - wie meine Trainer es an der Akademie gepredigt hatten. Doch sobald du einmal in den Spielen bist, wirst du merken, dass dir diese ungünstige Denkweise dort überhaupt nicht weiter hilft.« Seine Worte klangen harsch.

Cato zuckte verlegen mit den Schultern, sah jedoch nicht mehr ganz so verbissen aus
wie zuvor. Brutus beruhigte sich nun ebenfalls wieder und legte Cato zögernd die Hand
auf den Arm. »Machen wir einen Kompromiss, okay? Einen Tag lang wirst du dich nur
mit Kämpfen beschäftigen, die anderen beiden Tage wirst du dich früh an den Kampfstationen aufhalten, und nach dem Mittagessen die Überlebensstationen besuchen. Ist das okay für dich?« Cato zuckte erneut mit den Schultern, nickte jedoch.

Ich lächelte wissend. Es gefiel ihm eindeutig nicht, vor so viel Publikum nachgeben zu müssen. Seine Wut ließ er jetzt an seinem Essen aus, indem er sein Omelett so
heftig mit dem Messer zerstückelte, dass ich in Windeseile zu meiner Tasse greifen musste, um ihn nicht auszulachen - was ihn dann sicher noch wütender gemacht hätte.

Aber mal ehrlich, manchmal benahm sich Cato echt wie ein verzogenes Kind, was auf den Boden aufstampfte, weil es seinen Willen nicht bekommen hatte. Tja, immerhin
war seine nervige gute Laune jetzt endlich weg. Ich grinste. Enobaria beobachtete mich argwöhnisch, doch ich ließ mir nichts anmerken. Nach ungefähr zehn Minuten warf Enobaria einen Blick auf die Uhr. »Noch fünfzehn Minuten, dann müsst ihr unten sein.
Ihr solltet euch mit dem Essen etwas beeilen.« Ich nickte und wollte hastig meinen
Kaffee hinunterstürzen, als Enobaria mich zurückhielt. »Lös die hier in deinem Getränk auf«, meinte sie und hielt mir eine runde, pinkfarbene Tablette hin. »Gegen die Kopf -
schmerzen und die Übelkeit«, fügte sie hinzu, als ich sie verständnislos ansah. »Danke«, murmelte ich leise und schluckte die Tablette zusammen mit dem Kaffee hinunter.

Sie schmeckte nach Himbeeren. Cato, der von Brutus ebenfalls ein Mittel gegen seine Kopfschmerzen bekommen hatte, tat es mir gleich. Enobaria sah uns streng an, bevor sie sich wieder ihrem Essen zuwandte. »Ich will das nicht noch einmal erleben, verstanden?«

Wir nickten eingeschüchtert - wie kleine Kinder, die man bei einem Streich ertappt hatte. Nachdem wir beide unseren Kaffee ausgetrunken hatten, stellten wir unsere Tabletts und Teller auf einen Wagen mit der Aufschrift »Abfall«, wobei Cato auf einmal wieder super gut gelaunt war und mir höflich mein Tablett abnahm. Bevor wir uns zum Aufzug begaben, wünschten uns alle viel Glück, ermahnten uns aber gleichzeitig, nicht zu übermütig zu werden. Wir nickten lächelnd. Das Lachen verging uns jedoch schon bald, als wir ewig auf Emelia warten mussten, damit diese uns zum Aufzug und hinunter in die Trainingshalle brachte. Als unsere Betreuerin nach gefühlten zehn Stunden endlich damit fertig war, ihre Schuhe auf Fehler zu untersuchen, war mein Geduldsfaden längst gerissen, und ich freute mich darauf, ein paar Messer auf Zielscheiben zu schleudern. Metaphorisch versah ich sie bereits alle mit Emelias Gesicht. Okay, das war jetzt gemein.

Aber trotzdem. Auf dem Weg zum Aufzug begegneten wir Curran, der uns hastig viel Glück wünschte, und dann in einen Gang weiter links einbog. Ich runzelte die Stirn, als ich seine gehetzte Miene bemerkte, und nahm seine eilig gemurmelten Glückwünsche schweigend entgegen. Mein Stylist war doch sonst immer die Ruhe in Person. Was hatte ihn wohl so aufregt? Zeit darüber nachzudenken, bekam ich keine, denn in nicht mal dreißig Sekunden waren wir schon unten angekommen. Danach ging alles ganz schnell.

Emelia zeigte uns, wo sich die Trainingshalle befand, wünschte uns augenzwinkernd viel Spaß, und ließ uns dann allein vor der großen Doppeltür stehen. Cato und ich sahen uns unsicher an. Es war noch genug Zeit bis um Zehn, und wir wollten nicht überpünktlich erscheinen. Doch unsere Sorge war unbegründet. Einen Augenblick später gesellten sich Glimmer und Marvel zu uns, in ähnlichen Trainingsanzügen wie wir, nur dass auf ihren Rücken und Armen eine kleine »eins« aufgestickt war. Marvel, dessen Aufmachung kein Vergleich zu heute morgen war, wirkte erfrischt und tatendurstig. Glimmers hübsches Gesicht zeigte wieder mal ein überhebliches Lächeln, doch heute war es mir sogar willkommen, da nicht ich es war, mit dem sie mich bedachte. Nein, offensichtlich hob
sie es sich für die anderen Tribute auf. Tja, sollte mir Recht sein. Ich ging sogar so weit,
ihr zuzugrinsen. Zu meiner Überraschung erwiderte Glimmer mein Grinsen schelmisch.

Ihre blonden Haare, die zu lockeren Fischgrätzöpfen geflochten waren, schwangen übermütig hin und her. Als sie Catos Blick auffing, lächelte sie ihm freundlich zu. Ich betrachtete sie argwöhnisch, konnte jedoch kein bisschen Flirterei in ihrem Blick ausmachen. Nein, viel eher wirkte sie aufgeregt, nervös und abenteuerlustig. Ich grinste.

Vielleicht war heute doch kein so übler Tag ... und das Malheur heute Morgen war
bloß ein Ausrutscher gewesen. »Und, seid ihr bereit fürs Training?«, fragte Marvel, ebenfalls ein wenig aufgeregt und sah uns neugierig an. Ich wechselte einen
kurzen Blick mit Cato, bevor wir einstimmig nickten. »Na dann - ich würde sagen,
gehen wir rein. Was meint ihr?« Marvels Stimme bebte fast. Wir nickten erneut,
bevor wir alle vier vereint in die Trainingshalle hinein marschierten, während
unsere Herzen vor Aufregung und Nervosität heftig gegen unsere Rippen hämmerten.

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Aɴмerĸυɴɢ Nυммer ♯1: Das oben verlinkte Lied [Christmas Medley by Two Steps From Hell] bringt einen richtig in Weihnachtsstimmung - auch, wenn es noch nicht wirklich schneit - zumindest bei mir. Trotzdem wünsche ich Euch allen fröhliche Weihnachten!

Aɴмerĸυɴɢ Nυммer ♯2: Die Widmung dieses Kapitels geht an BeauCyphre. Danke, für all den Support bezüglich dieser Geschichte; Danke für Deine lieben Kommentare und Bewertungen. Du bist ein toller Freund, immer ehrlich, und mit Dir kann man echt super reden. Bin froh, dass wir Freunde sind ♥ Ich hoffe, dieses Kapitel gefällt Dir - und ich wünsche natürlich auch Dir Fröhliche Weihnachten und tolle Feiertage! Ich hab Dich lieb!



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