Nikky's Sicht:
"Steh auf!" Lily und Marlene versuchten bereits seit einer viertel Stunde, Nikky aufzuwecken - vergebens. "Man sollte meinen, ich bin daran gewöhnt.", sagte Marlene atemlos. Lily fing an zu lachen, Marlene stimmte mit ein. Davon wachte Nikky schließlich auf. "Was lacht 'n ihr so?", verschlafen sah sie sich um. Ihre zwei Freundinnen sahen sie an und fingen sie durchzukitzeln, bis sie schließlich japsend auf Nikkys Bett lagen.
Schließlich richtete Lily sich auf. "Los jetzt, Mädels!", rief sie streng. "In drei Stunden beginnt der Ball und bis dahin müssen wir fertig sein!"
Die Mädchen gingen ins Badezimmer, welches Lily magisch vergrößert hatte, damit alle auch reinpassen. Marlene nahm ihre Kleider mit und legte diese auf dem Rand der Badewanne ab. "Nikky, du gehst jetzt erst mal duschen. Lils und ich waren schon." Nikky nickte und tat das, was ihr befohlen wurde. Lily und Marlene zogen sich in der Zeit um und schminkten sich.
Als die Schwarzhaarige aus der Dusche stieg, begutachtete sie ihre Freundinnen. Marlene trug ein knielanges, hellrosanes Kleid ohne Träger, um die Hüfte war eine schwarze Schleife gebunden. Ihre dunklen Haare fielen ihr in sanften Wellen über die nackten Schultern.
Lily dagegen trug ein smaragdgrünes Kleid und passende Ballerinas. Ihre roten Haare hatte sie zu einem Zopf gebunden.
Nikky lächelte und sagte: "Ihr seid wunderschön." Lily jedoch schüttelte ernergisch den Kopf und sagte: "Wir werden nichts sein, im Gegensatz zu dir!" Und dir beiden Mädchen machten sich an die Arbeit.
Flashback: Zwei Tage vor dem Ball
Nikky ließ sich auf einen Sessel fallen und sah müde ins Feuer. "Ich will nicht auf diesen blöden Ball!", jammerte sie, doch James schüttelte ernergisch den Kopf. "Du wirst da hingehen und den Idioten aus Durmstrang zeigen, dass du prima ohne sie klar kommst." "Ich hab ja nicht mal eine Begleitung, also nützt das auch wieder nichts.", seufzte James' Cousine. "Doch hast du!", widersprach ihr James. Verwirrt sah Nikky ihren Cousin an. "Wen?", fragte sie misstrauisch. "Sirius.", verkündete James und strahlte. Sirius und Nikky sahen ihn entgeistert an. "Wie bitte?", fragte Sirius stirnrunzelnd. "Ihr zwei werdet zusammen zum Ball gehen.", wiederholte James und sah dabei nicht minder begeistert aus. Nikky und Sirius hatten keinerlei Chance zu protestieren, denn wenn James sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, zog er das durch.
Flashback Ende
Marlen und Lily brauchten fast die gesamten drei Stunden, um Nikky fertig zu machen, doch das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Nikky trug ein langes, blutrotes Kleid, welches trägerlos und im Rücken tief ausgeschnitten war und quer über ihrem Dekollte silberne Verzierungen hatte. Ihre Haare wurden zu einem Dutt zusammengebunden.
Marlene und Lily quietschten auf, als sie Nikky so sahen. "Du bist wunderschön!", sagten sie und ließen keinerlei Widerspruch zu, wenn Nikky das Gegenteil behaupten wollte. Schließlich gingen die drei Mädchen in den Gemeimschaftsraum und ignorierten die neidischen Blicke der Mädchen, die ihnen entgegen kamen.
Im Gemeinschaftsraum warteten die Jungs schon ungeduldig auf die Mädchen. Ungeduldig lief James hin und her, er war ziemlich nervös, denn niemand wusste wie dieser Abend ausgehen würde.
Als Nikky, Lily und Marlene schließlich die Treppen hinunterkam, drehten sich die Rumtreiber zu ihnen und jedem von ihnen blieb vor Staunen der Mund offen stehen. Marlene und Lily kicherten, Nikky lächelte gezwungen. Der Gedanke an den Abend gefiel ihr nicht sehr, sie hatte eine dunkle Vorahnung.
Schließlich war es soweit, der Ball sollte beginnen. Viele Gäste aus den internationalen Schulen sollten anreisen, dass Schloss würde voll sein und kaum ein Schüler ließ ihn sich entgehen. Dumbledore musste sogar die Große Halle vergrößern, da sonst nicht alle hinein gepasst hätten. Es war laut, voll und wunderschön.
Die Halle war wundervoll geschmückt, überall hingen Girlanden und Kronenleuchter und die Wappen der Schulen, von denen einige hier waren. Dumbledore hatte eine Band besorgt, die sollte später am Abend spielen. Musik spielte trotzdem, es war ein Lied welches Nikky nicht kannte.
"Willst du was trinken?", Sirius sah sie fragend an, Nikky nickte. Er zog sie zu einem langen Tisch, den sie noch nicht gesehen hatte, weil zu viele Leute davor standen. Sie verloren die anderen aus den Augen, was nicht sehr schlimm war. Nikky und Lily waren der Meinung, dass Marlene in Remus verliebt war und anderesrum. Deswegen hatten Lily, Nikky, Sirius, James und Peter ausgemacht, die zwei allein zu lassen. Lily wollte sich mit ihrem Slytherin-Freund Severus Snape treffen und James... was James machte wusste Nikky nicht und sie war sich nicht sicher ob sie es erfahren wollte.
Am Tisch angekommen gab Sirius ihr ein Butterbier und nahm sich selber auch eines. Stumm sahen sich beide um, bis Nikky sich aufeinmal an Sirius' Arm festkrallte. Schnell sah Tatze den Grund für ihr Verhalten. Er tauchte auf, sah die beiden hochnäsig an. "Mir war schon immer klar, dass Hogwarts solches.... Gesindel aufnimmt.", höhnte er und Sirius funkelte ihn wütend an. Er würde nie vergessen, war er ihr angetan hatte. "Aber ihr zwei scheint ja zusammen zu passen. Zwei Blutsverräter.", spottete er und ginge davon, Nikky krallte sich jedoch immernoch ängstlich in Sirius' Arm.
"Schon gut.", murmelte Tatze beruhigend und zog Nikky in seinen Arm. Sie atmete hektisch, hatte anscheinend immernoch große Angst. Verständlich. Er strich ihr über den Rücken und langsam beruhigte Nikky sich wieder. Verlegen sah sie Sirius an. "Danke." Er schüttelte den Kopf. "Nicht dafür."
Je später es wurde desto mehr vergaß Nikky ihre Sorgen und hatte Spaß. James war das nur recht, denn nachdem Sirius ihm von der Begegnung am Buffet erzählte, hielt er Ausschau nach ihm, entdeckte ihn aber nicht. Es wurde ein schöner Abend, bis Nikky sich dafür entschied, schlafen zu gehen. Sie sagte Remus bescheid, dieser wollte es den anderen sagen und fröhlich summend ging Nikky den Weg zum Gryffindorgemeinschaftsraumes.
Doch plötzlich zog sie jemand in eine dunkle Ecke und presste ihr die Hand auf die Mund. "Ich warne dich.", flüsterte er. "Wenn du jemanden etwas erzählst, dann bringe ich alle um." Er ließ sie los und verschwand. Nikky sah auf die Wand ohne etwas zu sehen. Sie hatte nicht ihn gedacht, wollte ihn vergessen, doch es war als hätte sich sein Gesicht für immer in ihr Gehirn gebrannt.
Auf einmal hörte Nikky laute Stimmen den Gang entlang kommen, es waren James und die anderen. Sie atmete tief durch und zwang sich ein Lächeln auf die Lippen.
"Ich dachte du wolltest in den Gemeinschaftsraum?", fragte Moony verwundert, doch Nikky behielt das Lächeln auf den Lippen. "Ich wollte hier auf euch warten." Er nickte und sie gingen zusammen zum Portrait, die Schwarzhaarige sagte nicht viel, allerdings viel niemandem dies so wirklich auf, da sie öfter solche Momente hatte. Einzig James warf ihr misstrauische Blicke zu, diese ignorierte sie jedoch gekonnt.
Die sieben Gryffindor saßen noch eine ganze Weile im Gemeinschaftsraum und redeten und lachten, nur Nikky war nicht so fröhlich wie sie tat. Ihr ging es schlecht und sie wusste, wenn jemand aus dem Schloss das erfahren würde, würde er seine Drohung wahr machen und jeden den sie liebte töten. Das wollte sie in jedem Falle verhindern, zur Not würde sie sich selbst opfern.
Sie schrien, es rauchte, alles brannte. Sie konnte alle nur mit ansehen, sich nicht bewegen, sie wurde gezwungen hinzusehen. "Crucio!", schrie eine raue Stimme und wieder schrien sie. "HÖRT AUF!!", rief sie, sie wollte ihnen helfen, sie retten, doch sie konnte nicht. Irgendwer hatte sie verhext, sie konnte alles nur mit ansehen. "Hört auf, bitte, hört auf.", wimmerte sie. Sie wäre jetzt auf die Knie gesunken, wenn sie nicht in dieser Art Staare wäre. Nikky stand nur daneben. Sie sollten aufhören, sie waren doch erst 4! "Nikky!!", schrien Amber und Kevin, bevor sie wieder gefoltert wurden. Viele der Maskierten standen um alle herum und lachten. Dann sprach jemand den tödlichen Fluch aus und Amber und Kevin sanken auf den Boden, einen entsetzten Blick in ihren Augen. "Neeiiiinn!!!!!" Die maskierten Fremden verschwanden und Nikky sank auf die Knie. Einzig er stand neben ihr, lachte sie aus. "Wenn du dich nicht von mir getrennt hättest, wäre das alles nicht passiert!", lachte er, bevor auch er verschwand.
Keuchend wachte Nikky auf. Schon eine Weile hatte sie diesen Traum nicht mehr gehabt, doch dieses Mal fühlte er sich realistischer als sonst an und Nikky hatte die dunkle Vorahnung, dass jeder von ihnen den Todessern zum Opfer fallen würde.
James. Sie musste zu James und ihn beschützen!
Im Halbschlaf wankte sie zu den Jungen, öffnete die Tür. Alle vier saßen auf ihren Betten, unterhielten sich, brachrn aber ab als sie Nikky sahen. "Was ist los?", fragte James besorgt und stand auf, genauso wie der Rest der Rumtreiber. "Sie werden kommen und uns alle holen!!" Zitternd und mit weit aufgerissenen Augen stand sie vor den Jungs. "Was?", fragte Remus. "Sie werden kommen und uns alle holen!", wiederholte sie eindringlich. "Wer?", fragte Sirius zögerlich. Bevor sie zusammenbrach, hauchte sie: "Die Todesser."
James' Sicht:
Es war im Grunde ein gelungener Abend, zumindest aus James' Sicht. Sie hatten alle Spaß und auch Nikky vergaß fürs Erste ihre Sorgen. Doch als sie alle zum Gemeinschaftsraum gingen, benahm sie sich seltsam. Er vermutete, dass es etwas mit ihm zu tun hatte.
Wie James ihn hasste! Er hatte Nikky das alles angetan, er war Schuld an dem Leid, welches sie hatte ertragen müssen und irgendwann würde er dafür büßen. Er hatte seine Familie auseinander gerissen, er war an allem Schuld. Und das alles würde er nicht umsonst getan haben...
Plötzlich ging die Tür auf und Nikky kam rein und stammelte etwas vom Todessern, bevor sie zusammenbrach. James konnte sie noch auffangen, bevor sie auf den Boden knallte. Schnell brachte er sie zu seinem Bett und legte sie hinein, dann betrachtete er seine Cousine besorgt. "Was ist los mit ihr?", fragte Sirius. James entging die Besorgnis nicht, die in seiner Stimme mitschwang.
Er hatte schon länger den Verdacht, dass sein bester Freund auf seine Cousine stand. Er selber redete nicht mit ihm darüber, es ging ihn auch nichts an. Sirius würde Nikky nicht so behandeln wie... wie seine anderen Mädchen, dass war James bewusst. Und er würde sie niemals so behandeln wie er. Dessen war sich James sicher. Er war auch der Meinung, dass Nikky Sirius auch mochte, es aber noch nicht wusste. Aber zurzeit gab es wichtigeres als solche Sachen. Viel wichtigeres.
Die vier Rumtreiber überlegten was sie nun tun sollten, kamen jedoch überein, dass sie Nikky nicht zu Madame Pomfrey, der Krankenschwester hier in Hogwarts, bringen sollten. Dass hätte Nikky nicht gewollt. So beschlossen sie, bis zum Morgen zu warten und Nikky selbst zu fragen.