Youtube Star

By Candycherry

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Traumprinzen gibt es nicht. Dieser Meinung ist Bine, die vor kurzem von ihrem Freund abserviert wurde. Per SM... More

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Mr. Prankstar

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By Candycherry

„Ich brauche Rat.", sage ich geradeheraus. Niemand, den ich kenne wäre ein besserer Prankstar als Jasper. Ich habe mich nach langem auf dem Bett sitzen und auf das Handy starren, dazu entschlossen die blöde Taste zu drücken und ihn anzurufen. Er macht häufig Streiche in seinen Videos und ich bin mir sicher, dass er für mein Problem die richtige Lösung hat.

„Meinen Rat? Das hat mich ja noch nie jemand gefragt.", sagt er und lacht. Bei seiner angenehmen Stimme, läuft mir sofort ein Schauer über den Rücken. Cherry liegt neben mir im Bett und schläft. Die Hitze macht ihm auch zu schaffen.

„Du bist doch Meister im Pranken, oder?", frage ich vorsichtig und spiele mit meinen Haaren.

„Ja, der bin ich höchstpersönlich."

„Gut, ich brauche einen Masterplan.", sage ich und bespreche mit ihm den Verlauf. Ich bin heilfroh, dass er mir hilft und es zahlt sich auch aus. Jasper versteht was davon, Leute reinzulegen. Ich unterhalte mich mit ihm noch ein wenig und bedanke mich bei ihm. Ich wusste gar nicht, dass er so nett sein kann.

Dann spricht er mich jedoch auf den gestrigen Abend an und ich erinnere mich wieder was ich getan habe. Die Erinnerungen schießen plötzlich alle wieder in meinen Kopf zurück und es ist mir ziemlich peinlich. Das verzeiht er mir aber schnell und findet es sogar lustig.

„Ist schon okay. Liebeskummer ersäufen ist bekanntlich die beste Medizin. Hab ich auch schon ausprobiert. Funktioniert generell aber nur einen Abend lang." Darüber muss ich lachen. Gut zu wissen, dass ich nicht die Einzige bin. Dann fällt mir jedoch ein, dass ich ihm doch gar nichts von Randy erzählt habe und er von ihm nichts wissen kann. Deshalb hake ich noch einmal nach.

„Es steht in deinem Twitter Status von gestern Abend.", bekomme ich als Antwort auf meine Frage und ich klatsche mir auf die Stirn. Das muss mein betrunkenes Ich gewesen sein. Ich habe mir vorgenommen mich nicht zu betrinken, mich nicht zu blamieren und nichts auf Social Networks zu posten. Was mache ich? Alle Vorsätze über Bord werfen und Yolo. Dass er mich anscheinend auf jedem sozialen Netzwerk stalkt, auf dem ich angemeldet bin, schiebe ich einfach in eine andere Ecke meines Gehirns obwohl es mir doch sehr schmeichelt. Normalerweise ist es dich umgekehrt und die Mädels stalken Jasper. Das beziehe ich jedoch nicht auf mich, da ich nicht so ein verrücktes Fangirl bin.

Am Ende unseres Gespräches, fragt er mich ob mir das Video gefallen hätte, dass er online gestellt hat. Um ehrlich zu sein, habe ich mich noch nicht getraut, es anzusehen. Ich will gar nicht wissen, wie bescheuert ich aussehe oder wie sich meine Stimme anhört. Vielleicht verlege ich das Ansehen auch auf später. Wer weiß, vielleicht gefällte es mir sogar.

****

Mein Herz rutscht mir in diesem Augenblick in die Hose. Naja, auf jeden Fall würde es das, wenn ich eine Hose anhätte. Nur habe ich mich heute für ein hübsches, geblümtes Sommerkleid entschieden, weil mich die Affenhitze sonst noch umbringt. Ich habe nichts gegen die Hitze, finde sie sogar ziemlich toll bis ich dann anfange zu schwitzen und mich in Klamotten wie Jeans unwohl fühle. Am bescheuertsten finde ich jedoch, dass man in Jeans dann so schwitzt, dass man glaubt, man hätte sich in etwas Nasses reingesetzt. Deshalb steige ich lieber gleich auf Kleider und Röcke um.

Auf dem Laptopbildschirm sehe ich den Thumbnail von Jaspers neuem Video. Normalerweise hätte ich sofort auf das Bild geklickt, nur heute prangt darauf mein Gesicht. Ich muss erst einmal tief ein und ausatmen, eine Runde durch mein Zimmer laufen und dann noch einmal ein und ausatmen um mich ein wenig zu beruhigen. Warum tut er mir das an und gibt mein Gesicht auch noch dorthin, wo es wirklich jeder sehen kann. Das ist mir jetzt ein wenig peinlich und ich schließe kurz meine Augen um nachzudenken ob ich mir das überhaupt antun möchte. Ich meine, solange ich nicht sehe, wie ich mich selbst vor Millionen Leuten blamiere, ist es doch nicht so schlimm. Doch da übermannt mich die Neugierde. Wie mag er es wohl geschnitten haben? Sehe ich wirklich so Scheiße aus, wie ich denke? Wird mich überhaupt jemand erkennen? Die meisten Mädchen werden mich sowieso beneiden, dass ich mir Jasper Black sprechen durfte und sich wahrscheinlich gar nicht für mein Aussehen interessieren.

Ich starre das Bild von mir, umgeben von einem rosa, weißen Blumenmuster und der Überschrift noch einige Sekunden an und klicke dann drauf. Jetzt ist es zu spät und das Video beginnt, bleibt aber nach 5 Sekunden wieder hängen und der verhasste kleine Kreis in der Mitte erscheint im Bild. Ich stöhne genervt auf und schlage auf mein Kissen. Selbst das Internet will mich heute quälen. Wie ich das hasse. Nach einer Minute, ist das Video dann geladen und es geht los. Direkt in mein Verderben.

Zuerst sehe ich Jasper, wie er erklärt um welches Thema es in diesem Video geht. Auf meinem Gesicht erscheint sofort ein Lächeln. Keine Ahnung, was er mit mir macht, aber ich kann einfach nicht aufhören ihn anzustarren. Er ist einfach perfekt. Außerdem habe ich so ein seltsames Kribbeln in meiner Herzgegend, das mich verwirrt und wahnsinnig macht.

Am Ende des Videos komme ich schließlich und ich muss zugeben, dass ich gar nicht so blöd aussehe, als ich angenommen hatte. Ich habe mich auch nicht so bescheuert angestellt, wie sonst immer.

Ich habe auch schon öfter ausprobiert Vlogs von meinem Leben zu machen und irgendwie kam ich mir dabei immer so blöd vor, mit einer Kamera zu reden und das hat man mir auch angemerkt. Deshalb kamen diese Videos auch nie ins Internet. Auf Jaspers Video wirke ich natürlich und irgendwie gefällt es mir, bis ich die Klick Zahl ansehe. Das Video haben schon einige Hunderttausende Personen gesehen und wie ich meine Schule kenne, wissen die auch bald Bescheid. Das Gefühl, dass sich in mir zusammenbraut kann ich gar nicht genau beschreiben, da ich es noch nie hatte. Es setzt sich aus Herzklopfen gepaart mit zittrigen Händen und einem Unruhegefühl zusammen, dass mich wahnsinnig macht und deshalb mache ich sofort den Laptop zu. Wenn ich es nicht sehe, ist es nicht da, lautet die Devise. Nur sehe ich jetzt auch nicht mehr Jasper und seine süßen Grübchen.

Ich schalte mein Handy ein und beginne an einer neuen Idee für meinen Blog zu arbeiten. Das verschafft mir etwas Entspannung, weil es mich runterbringt. Ich kann schreiben was ich möchte auch wenn ich nicht allzu viele Leute damit erreiche, erreiche ich damit wenigstens mich selbst. Ich kann irgendwann zurückblicken und sehen was mich fasziniert oder beschäftigt hat. Deshalb füge ich so viele Fotos wie möglich in meinem Blog hinzu.

Zwei Leute haben meinen Blogpost von letzter Woche gelesen, indem ich über Herzschmerz geschrieben habe und ehrlich gesagt, ist es mir egal ob ihn nur zwei oder Tausend lesen. Hauptsache ich habe Ablenkung und es geht mir gut.

Doch ehe ich noch das erste Wort meines Beitrages eintippen kann, höre ich meine aufgebrachte Mutter fluchen.

„Bine!", schreit meine Mom von unten und ich horche auf. Den Tonfall kenne ich und der bedeutet nichts Gutes. „Bine, komm sofort in die Küche!", höre ich sie schreien und lege meinen Laptop zur Seite. Beim Gehen überlege ich mir schon was ich falsch gemacht haben könnte, dabei fällt mir überhaupt nichts ein.

„Was ist denn los?", frage ich verwirrt und lehne mich an die Theke. Meine Mom steht mit verschränkten Armen vor mir. Vor sich hat sie ihr Handy liegen.

„Wann wolltest du mir sagen, dass du ein Internet Star bist?", fragt sie mit hoch gezogenen Augenbrauen und wippt mit dem Fuß auf und ab. Ihre Haare stehen ihr zu Berge und ich möchte wissen wie sie das zustande gebracht hat. Normalerweise sitzen ihre Haare immer zurecht und da kann selbst Wind und Regen kommen. Das ist wohl ein Zeichen, dass sie wirklich aufgebracht ist. Mir geht es aber auch nicht gerade viel besser, da ich definitiv nicht verstehe was sie mir damit sagen möchte. Meine Reaktion auf ihre Aussage ist nur ein Stirnrunzeln.

„Ich ein Internet Star? Das glaubst du doch wohl selbst nicht.", gebe ich ihr als Antwort. Vermutlich will sie mich wieder berühmt machen damit ich viel Geld verdiene, dabei habe ich gedacht, dass sie damit aufgehört hat. Vielleicht habe ich mich auch getäuscht und sie wird sich nie ändern.

„Lügst du mich gerade an?"

„Nein. Ich bin kein Star und werde auch keiner werden, Mom. Versteh das doch einfach mal."

„Ach ja, und warum bist du dann auf diesem Video? Und warum hast du so viele neue Twitter Follower? Selbst deine Instagram Fotos hatten noch nie so viele Likes. Hauptsächlich waren es immer nur Ich, du selbst und deine Freunde, die die geliket haben." Dann fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Das Video, schreit mein Gehirn. Manchmal mache ich mir echt Sorgen um meine Erinnerungsfähigkeit. Aber warum sollte ich deswegen ein Star werden? Ich war nur eine kurze Zeit zu sehen und es werden mich sowieso alle hassen. Was mir allerdings noch ein wenig mehr Sorgen bereitet, ist, dass meine Mom mich bei sozialen Netzwerken stalkt. Das ist ziemlich seltsam.

„Was? Wovon redest du da?", frage ich etwas leiser. Meine Mom zieht die Augenbrauen hoch und und tippt wie eine Wilde auf ihrem Handy herum. Ich frage mich nur, wie sie Tasten überhaupt erwischt, bei ihren künstlichen Fingernägeln, die einen Meter zu lang sind. Nach einer Weile der Aha und OH- Rufe meiner Mutter zeigt sie mir schließlich das Handy und zeigt stolz drauf. Ihre Wut, die sie vor einigen Minuten noch hatte, ist wie weggeblasen.

„Na sieh doch selbst. Ich wusste schon immer dass du das Zeug dazu hast berühmt zu werden. Ich meine, sieh dich an du bist wunderhübsch, hast so viele Talente und du bist meine Tochter.", erzählt sie mir stolz mit einem Grinsen im Gesicht, dass noch viel größer ist als ich es jemals von ihr gesehen habe. Wenn sie nur für einen kurzen Moment stillhalten würde, wäre mir das auch recht.

„Jetzt übertreib mal nicht und gib mir das Handy in die Hand. Ich kann nichts sehen, wenn du damit herumwedelst."

„Ist ja schon gut.", sagt sie und legt es mir in die Hand. Ich schaue mir mein Instagram Profil an und dann auf meine Followerzahl. Mein Atem bleibt mir kurz stehen und fast auch mein Herz. Erstaunen legt sich über mein Gesicht.

„Oh mein Gott." , flüstere ich.

„Ich weiß.", sagt meine Mom stolz und lehnt sich neben mich, damit sie besser sieht was ich mir ansehe.

„Oh mein Gott. Was wollen die alle von mir?", frage ich und erwarte darauf keine Antwort denn sie könnte niemand beantworten. Ich habe doch nichts gemacht und jetzt habe ich auf einmal so viele Leute, die meine Bilder ansehen wollen. Ich habe einen Haufen peinliche Bilder auf meinem Profil, die muss ich sofort löschen, schießt es mir durch den Kopf.

„Ja, was denn wohl. Die lieben dich weil du im Video so cool warst. Ach, meine Kleine."

„Ich hab doch gar nichts gemacht außer mit Jasper geredet.", rechtfertige ich mich. Ich kann es einfach nicht verstehen.

„Da ist wohl jemand bescheiden... Ich werd dir sofort ein professionelles Fotoshooting buchen, damit du deine Profilbilder ändern kannst. Deine alten Bilder sind sowas von gestern.", sagt sie lächelnd und geht zum Telefonbuch um eine Nummer rauszusuchen. Ich kann sie nur verwundert ansehen. Was hat sie gegen meine alten Profilbilder?

„Tu was du nicht lassen kannst.", gebe ich dann nach.

„Ich kann es nicht lassen."

Ich sehe, wie sie sich freut und für mich ins Zeug legt. Das habe ich schon ein paar Jahre nicht mehr gesehen. Wenn es sie glücklich macht, kann sie ruhig für mich ein Fotoshooting buchen. Es passiert ja sonst nichts Interessantes in ihrem Leben. Außer ihr neuer Freund, der gerade von der Arbeit nach Hause kommt. Steve ist selten zuhause was mir nur recht ist. Das soll jetzt nicht heißen, dass ich ihn nicht mag, ich mag ihn sogar mehr als meinen eigenen Vater aber manchmal ist er einfach zu sehr wie meine Mom. Durchgeknallt und ein Fitnessliebhaber. Sollen die zwei mal lieber alleine ihre Spucke austauschen und herumturteln. So ein Liebeskram macht mich im Moment krank.

*****

Wenn es euch gefallen hat, gebt dem Kapi ein supermegabombastisches Vote. Danke fürs Lesen, das bedeutet mir sehr viel. 

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