365 Tage devot

By neta_kyu

11.7K 53 49

Ein neues Werk. Urteilt selbst. More

Vorwort
Flammen im Herzen
Zweiunddreißig Stunden
Das Treffen
Das Geständnis
Mumifizierung
Sinnliches Wochenende
Goldener Regenschauer
Das Geschenk
Bunter Garten
Figging
Kirschblütenzauber
Winter Wunderland
Das Verschwinden
Ausgeliefert
Gelungener Abend
Fisting
Beschriftung
Dirty Talk
Das Tagebuch
Der neue Job

Albtraum

260 2 0
By neta_kyu

Schwer erheben sich nun meine Augenlider. Im ersten Moment weiß ich gar nicht, wo ich mich befinde. Doch nach und nach kommen die Erinnerungen wieder, als sich die Umgebung vor meinen Augen langsam lädt und immer klarer wird. Das Letzte, woran ich mich noch richtig gut erinnern kann, ist diese fremde Frau, deren Schreie mir in den Ohren widerhallen. Doch was ist danach bloß geschehen? 

Ich versuche mich zu bewegen und merke, dass ich es aus eigener Kraft nicht schaffe. Irgendeine Last hindert mich daran. Mein Körper wird regelrecht unter dieser begraben. Lässt mich die Welt nicht mehr verstehen. 

Meine Lippen fühlen sich total trocken an, als ich über sie fahre. Unter meiner Zunge spüre ich sogar winzige Risse. 

In meinem Kopf hämmert es lautstark. Es sind irgendwelche Stimmen, die ich allerdings nicht ansatzweise erkenne. Sie reden vollkommen durcheinander und scheinbar auf mich ein. Ich leiste keine Gegenwehr, denn diese Situation ist für mich unausstehlich. 

Wo ist Loana? Ich versuche mich aufzurichten, damit ich nach ihr schauen kann, doch mein Körper verweigert mir seinen Dienst. Wie eine Kartoffel plumpse ich zurück in meine erste Position. Mir entkommt dabei ein genervtes Grummeln. Kurze Zeit später passiert es. Eine plötzliche Müdigkeit zerrt an mir und ich falle in einen tiefen Schlaf. 

Ich sehe mich. Und ihn. Den Menschen, mit dem ich mein erstes Mal hatte und welchen ich bis heute noch verfluche. Er hat mich der Unschuld beraubt, weil ich damals zu leichtgläubig gewesen bin. 

Jetzt steht er hier und lächelt eine viel jüngere Version von mir an.

>>Nein, falle nicht darauf herein!<< Meine Rufe verlaufen ins Leere, denn sie erreichen die beiden Personen vor meinen Augen nicht. 

Ich sehe, wie meinem jüngeren Ich Flausen in den Kopf gesetzt werden. 

Kurze Zeit später gibt es einen Wechsel der Frequenz und ich erlebe auf Dauerschleife, wie sich der junge Mann, dessen Namen ich längst vergessen habe, an ihr vergeht. 

Meine Augen flackern unruhig hin und her und ein schriller Schrei entweicht aus meinem Mund. Ich spüre Gänsehaut überall auf meinem Körper und registriere auch zuerst die Arme nicht, welche nach mir greifen. Stehe komplett neben mir. 

In meinem Inneren tobt ein Chaos. Aus den Schreien und Hilferufen meines jüngeren Ich's bestehend. Leider kann man das Erlebte nicht mehr ändern oder ungeschehen machen.

Meine Augen suchen verzweifelt den Raum nach Loana ab. Das sie direkt vor mir steht, realisiere ich erst, als unsere Blicke aufeinander treffen. Pure Besorgnis steht in ihren wunderschönen Ozeanen geschrieben, als sie ihre Hand in Richtung meiner Stirn bewegt. Diese fühlt sich total kühl und sehr befreiend an, als sie ihr Ziel erreicht. 

Die andere Hand ruht derweil auf Loanas Stirn und ihre Augen weiten sich. Habe ich etwa Fieber?

Anstatt mir irgendetwas zu sagen, schleift mich Loana wieder direkt in Richtung des Sofas, auf dem ich bis vor kurzem lag. Ich möchte dorthin nicht besonders gern zurückkehren, denn jenes erinnert mich zu sehr an die Erlebnisse aus meinem Traum. 

Mir hat außerdem stets frische Luft gegen aufkommendes Fieber geholfen. 

Ich reiße mich mit der mir noch zur Verfügung stehenden Kraft von Loana los. Renne, oder stolpere viel mehr in Richtung des Balkons, da mich meine Füße nicht richtig tragen wollen. Drücke wenige Sekunden später die Klinke der Tür herunter und trete ins Freie. Kühle Luft umfängt mich augenblicklich. Ich atme sie ein. Sie tut unbeschreiblich gut. 

>>Meine Güte, komm wieder ins Haus. Du holst Dir hier draußen noch den Tod.<< Diese Worte Loanas erreichen mich nicht.

Ich bin nämlich mit der Umgebung  zu einer Einheit verschmolzen und möchte nie wieder von hier weg. Dieser Ort tut mir gut, denn er lässt mich alles vergessen. 

Irgendwann muss ich allerdings zurück. 

Ich sende Signale an meinen Körper, damit dieser sich in Bewegung setzt, erhalte allerdings keine Antwort. 

Meine Versuche, sie in Schwung zu bringen, scheitern. 

Plötzlich legen sich Hände in die Region meines Brustkorbes und befördern mich Stück für Stück vorwärts. Erst, als ich wieder in Loanas Wohnung bin, sehe ich das Ausmaß, welches das kalte Wetter bei mir hinterlassen hat. Meine Hände sind blau angelaufen. Ebenso meine Zehen. Wenn ich mir jetzt keine ernste Erkältung dadurch eimfange, dann ist das wirklich großes Glück. 

Mein Körper wippt hin und her. Gewöhnt sich so langsam an die Temperatur, die im Zimmer herrscht. 

Jetzt, wo sie mich nach und nach durch ihre Wärme umhüllt, ruft sie ein unaufhaltsames Zittern in mir hervor. Kalt trifft auf nämlich auf Warm in Sekundenschnelle. 

Plötzlich wird mein Arm angehoben, denn ich wanke stark. Loana stützt mich und geht langsamen Schrittes mit mir gemeinsam die letzten Meter in Richtung Sofa. In mir breitet sich derweil das Gefühl des Unbehagens aus. Wird dieser Traum von vorhin wiederkehren, sobald ich meine Augen fest geschlossen habe?

Ich liege. Nun ja, so halbwegs, denn der obere Teil meines Körpers wird durch zwei große Kissen gestützt. Neben mir befindet sich ein kleiner Tisch. Auf diesem steht eine Flasche mit Mineralwasser, welche zur Hälfte schon geleert worden ist. Durch niemand anderen als meine Wenigkeit. Meine Lippen danken es mir. Sie fühlen sich wieder geschmeidig an. 

Neben der Flasche gibt es einen Teller mit Häppchen. Loana ist nämlich vor kurzem in die Küche verschwunden und kam mit diesen zurück. Allerdings würde sich mein Magen um hundertachtzig Grad drehen, wenn ich jetzt eine Mahlzeit zu mir nehme. Die Größe spielt dabei keine Rolle. Dennoch riskiere ich es, indem ich mir dieses Stückchen Brot nehme, welches mit Tomate und Käse belegt wurde. Mit einem Haps verschwindet es zwischen meinen Zähnen. 

Der Geschmack ist gewöhnungsbedürftig, als ich darauf herumkaue. Es schmeckt nämlich nach überhaupt nichts. Ob es wohl an meinem Zustand liegt? Mein Magen grummelt allerdings laut, als der Happen schlussendlich in ihm landet. Verlangt so nach mehr. Also schnappe ich mir den nächsten, obwohl mir mein Kopf gleichzeitig signalisiert, dass ich keinen wirklichen Appetit darauf habe. 

Ich lege das nächste Häppchen, welches seinem Vorgänger gleicht, zwischen meine Zähne. Zerkleinere es damit. Kaue, während meine Geschmacksnerven immer noch im Winterschlaf sind. Seufze genervt auf und erhasche damit einen sehr verdutzten Blick von Loana, welche gerade mit einem Tablet das Zimmer betritt. 

Auf eben diesen befinden sich zwei dampfende Tassen mit einer Flüssigkeit, die ich von hier aus nicht erkennen kann. Erst, als Loana näher tritt, sehe ich, dass es sich dabei ganz klar um Tee handelt. 

Das Tablet wird kurze Zeit später auf dem Tisch angestellt und ich winkle meine Beine ein, damit Loana neben mir Platz nehmen kann. Ihre Gesellschaft ist nämlich Balsam für meine Seele. 

Sie nimmt meine stumme Einladung an und setzt sich auf den soeben frei gewordenen Platz. Streckt ihre Beine kurze Zeit später vor sich aus. 

Ich starre an die Decke. Sie ist wenigstens nicht weiß gestrichen worden, sondern in einem hellen Grünton. Gefällt mir. Allerdings muss ich mehrfach blinzeln, denn vor meinen Augen verschwimmt alles. Auch, als ich meinen Kopf in Richtung des Duftes drehe, welcher vom Tee ausgesendet wird. Loana hat Kamillentee gemacht. Eventuell bringt mich dieser wieder auf die Beine. 

Ich würde nämlich alles tun, um diesen entsetzlichen Schwindel loszuwerden, der in meinem Kopf dominiert. 

Meine Hand nähert sich nun vorsichtig der Tasse. Ich weiß, dass diese noch heiß ist, obwohl der Dampf schon ein wenig nachgelassen hat. Nehme sie an mich. Meine Finger zittern allerdings dabei. Dennoch kann ich ein paar Schlucke trinken. 

Der Tee kratzt an meinem Gaumen und wenige Sekunden später auch an meiner Kehle. Tut meinem Magen allerdings gut, als er in ihm ankommt. 

Ich stelle die Tasse zurück. Dieses Mal ohne die Begleitung von zitternden Fingern. Geht es mir nun besser? Ich glaube nicht an Wunderheilung. 

Als ich mich nämlich komplett aufrichten möchte, überfällt ein betäubender Schmerz meinen Kopf. Er ist so extrem, dass mir sogar kurzzeitig schwarz vor Augen wird. Ich plumpse wie ein Stein auf eins der Kissen zurück und meine Augen schließen sich automatisch. Nicht schon wieder.

Ich sehe mich. Auf der anderen Seite scheine ich es allerdings doch nicht zu sein, denn dieses Wesen hat Haare, die bis zum Boden reichen. Sie sehen so aus, als wäre ihnen Shampoo ein Fremdwort. Zwar fallen sie glatt zu Boden, sind allerdings total verfilzt. Das Braun ist deswegen kaum noch wirklich zu erkennen. 

Diese Frau trägt ein Halsband. An diesem befindet sich eine eiserne Kette. 

Sie dreht ihren Kopf in meine Richtung, als ich sie anschaue. Unsere Blicke begegnen sich, doch kein Wort entkommt ihrem Mund.  Ich versuche, ihre Körpersprache zu lesen. Entdecke dabei Schockierendes, als ich mit meinen Augen über ihren Körper fahre. Blessuren und kleine Schnitte sind nämlich deutlich zu erkennen. Am meisten schockiert mich der Schnitt, welcher zwischen ihren Brüsten zu sehen ist. Dieser ist nämlich noch sehr frisch, denn ich erkenne kleine Blutstropfen an dieser ziemlich geraden Linie. Was hat man dieser Frau bloß angetan?

Mein Blick wandert weiter.  In ihrer Bauchregion befindet sich nichts. Ein Glück. 

Die Reise geht weiter und kommt an ihrer Scham kurz zum Stehen. Hier stockt mir der Atem.  Zwischen ihrer Mitte und ihrem Unterbauch steht nämlich das Wort HURE in großen Buchstaben geschrieben. Bei genauerer Betrachtung sehe ich, dass sich bereits Krusten auf einigen der Buchstaben gebildet haben. 

Nach dieser schockierenden Entdeckung kehre ich erstmal zu ihrem Antlitz zurück.  Ich habe noch nie so viel Schmerz und Furcht in den Pupillen einer Frau gesehen. Woher kommt bloß all ihre Pain?

Ich sehe Personen. Sie kommen auf Pferden geritten.  

Die Frau befindet sich nun in ihrer Mitte.  Damit scheint ihr Albtraum seinen Anfang zu finden, denn einer der Leute zieht an der Kette. Keuchen und Würgen erklingt nun im Wechsel, denn der Luftzufuhr wird eingeschränkt. 

Die Personen steigen nicht von ihren Tieren ab. Sie schauen nur zu der Frau abwertend hinunter..

Ich sehe, wie sie auf dem Boden herum kriecht.  Habe unglaubliches Mitleid, obwohl ich weiß, dass ich ihr als Außenstehende nicht beistehen kann. Dies ist ihr Leid. 

Ich sehe, wie einige der Pferde nach der Frau zu treten versuchen. Jedoch schlagen all diese Versuche fehl, denn diese scheint überaus gelenkig zu sein. Jedenfalls weicht die Frau allem aus, was in ihren persönlichen Bereich eintritt. 

Jetzt steigt eine der Personen von seinem Ross. Geht auf die Frau zu, die mittlerweile ein wenig außer Puste ist. Packt sie am Hals und zieht sie zu sich hoch. 

Sie schaut dieser Person trotzig in die Augen. Ich erkenne es, obwohl ich es nicht sehen kann. 

Dann drückt die Person oberhalb des Halsbandes zu und ich nehme nur noch das Schnappen nach Luft wahr. 

Ich wache auf. Die Augen aus meinem Traum verfolgen mich. Sie lassen mich auch dann nicht in Ruhe, als ich sie abschütteln möchte. Rufen bei mir eine Verwirrung hervor. Immerhin war mir diese Frau fremd. In meinem Freundeskreis gibt es nämlich niemanden, der so aussieht. Wer war sie? Ich kann mir jedenfalls keinen Reim auf diesen Traum bilden. 

Plötzlich möchte ich einfach nur, dass mich jemand in eine Umarmung schließt und festhält. Die Ereignisse der letzten Stunden fordern nämlich ihren Tribut bei mir ein. 

Ich rücke also etwas näher an Loana heran. Ihr unnachahmlicher Duft begegnet mir schon auf halbem Weg. Lässt mich wieder in diesen Rausch fallen. Sie riecht dieses Mal nach Kokos und nach sich selbst. Dieser Mix ist herrlich wohltuend.

Ich lege meinen Arm um sie und Loana zuckt kurz zusammen. Entspannt sich aber danach schnell wieder.

Ihren Kopf drehe ich nun so in meine Richtung, dass sie mich ansehen muss. Diese Ozeane erzählen so unglaublich viel, wenn man bereit ist, in ihnen zu lesen. 

Wir sehen einander an. Sekundenlang verheddern sich unsere Blicke ineinander. Ich bin diejenige, die diesen intensiven Blickkontakt nach dieser Zeit wieder unterbricht. Mir ist nämlich nicht mehr nach einer Umarmung zumute. Ich möchte mehr. Viel mehr. Also stürze ich mich auf Loana mit meinem gesamten Körpergewicht. 

Als sie schließlich unter mir liegt, fange ich mit dem Kitzeln an. Lasse meine Finger überall auf sie niederprasseln. Loana windet sich unter mir und lacht aus voller Kehle. Es ist immer wieder schön, ihr Lachen zu hören. Vor allem, wenn ich diejenige bin, die es hervorruft. Lache stets für mich, Loana.



Continue Reading

You'll Also Like

21.9K 65 5
TW!! Vergewaltigung, Missbrauch, psychische und physische Gewalt!!!! Wie ich meinen Meister kennenlernte und die harte Erziehung zur Sklavin durchste...
886K 2.4K 16
Here are some stories and true BDSM things that I've done,, some tips, tricks and advice. Also if you want a guide on BDSM and the community, you've...
1.8M 77.1K 37
Fortsetzung von Another Bad Boy Story. Um der Handlung richtig folgen zu können, sollte die Geschichte vorher gelesen werden. Fünf Jahre nachdem Kend...
214K 8.5K 96
Was wärst du bereit zu tun, wenn deine Familie in Schwierigkeiten steckt? Was, wenn der Prinz von London dich zu seinem Eigentum ernennen will? Nicht...