365 Tage devot

By neta_kyu

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Ein neues Werk. Urteilt selbst. More

Vorwort
Flammen im Herzen
Zweiunddreißig Stunden
Das Treffen
Das Geständnis
Sinnliches Wochenende
Goldener Regenschauer
Das Geschenk
Bunter Garten
Figging
Albtraum
Kirschblütenzauber
Winter Wunderland
Das Verschwinden
Ausgeliefert
Gelungener Abend
Fisting
Beschriftung
Dirty Talk
Das Tagebuch
Der neue Job

Mumifizierung

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By neta_kyu

Ein neuer Tag begrüßte mich dieses Mal recht spät, als ich erwachte. Da Sonntag gewesen ist, konnte ich heute kaum etwas unternehmen. Ich stand auf und fuhr meinen Laptop hoch. Währenddessen ging ich ins Badezimmer, da dieses Teil meistens etwas länger brauchte, um auf Hochtouren zu kommen. Erledigte meine Morgenroutine sehr schnell und verzog mich dann wieder in mein Zimmer. 

Ging als allererstes über WhatsApp Web online. Nicht nur, um eventuell auf eine bestimmte Person zu treffen. Meine anderen Kontakte schrieben mir allerdings immer nur dann, wenn ich ihnen hinterher lief und mich als erstes meldete. Ich hatte dieses Verhalten so dermaßen satt. Sprach allerdings nie wirklich darüber, weil dies meist nur zu Streit führte und ich diesen verabscheute. 

Die bestimmte Person war allerdings auch online und ich schrieb sie an. Wir alberten ein wenig herum, bis Loana plötzlich ernst wurde. Sie wollte mich so schnell es ging wiedersehen. Dieses Mal sollte ich allerdings zu ihr kommen, was mir eher ein mulmiges Gefühl im Magen hervorrief, als das ich mich freute. Das erste Treffen hat mir zwar wahnsinnigen Spaß gemacht, denn Loanas Gesellschaft war wirklich zur Abwechslung sehr angenehm, allerdings war ich beim besten Willen noch nicht zu einem weiteren bereit. Vor allem nicht in einer Stadt, in der ich mich null auskannte. So sagte ich es auch Loana. Sie verhielt sich daraufhin etwas merkwürdig. Wollte unbedingt, dass ich zu ihr kam, während ich die Welt nicht mehr verstand. 

Diese Diskussion mit ihr brudelte vor sich hin, wie ein Vulkan, der kurz vor seiner Eruption stand. Warum war sie bloß so unglaublich stur in diesem Punkt?

Ich merkte, dass viel mehr dahinter stecken musste. Also bombardierte ich sie mit Fragen. Warum sie plötzlich so anders sei, war eine davon gewesen. Wenige Sekunden später erfuhr ich es dann. Sie schrieb mir, dass sie bei Freunden ist und ihnen bereits von unserem Treffen begeistert erzählt hätte. Daraufhin meinten diese, dass ich jetzt an der Reihe wäre und zu ihr kommen soll. Da war also der Hund begraben. 

Mir missfiel diese ganze Situation allerdings. Ich war absolut nicht jemand gewesen, der beim zweiten Treffen direkt in eine andere Stadt fuhr. Das war für mich einfach nicht drin gewesen. So sehr ich Sympathie für Loana auch empfand. 

Das Gespräch eskalierte aufgrund dessen langsam, was ich unter keinen Umständen erreichen wollte. Unser nonverbaler Wortwechsel ließ WhatsApp regelrecht heiß laufen. Wir kamen allerdings so nicht weiter und außerdem zu keinerlei Ergebnis. 

Ich brauchte erstmal ein wenig Abstand. Verabschiedete mich von Loana und fuhr den Laptop herunter. Ging zum Fenster rüber. Das Wetter draußen sah zwar nicht besonders einladend aus, dennoch brauchte ich erstmal einen freien Kopf. Ich ging zum Kleiderschrank. Außer meinem frisch gekauften Sommerkleid und dem geborgten Hut begrüßten mich die mir allzu gut bekannten Sachen, welche aus einer Altkleidersammlung stammen konnten. Meine Mutter brachte ständig sowas mit und ließ es dann in den Schränken von irgendwelchen Motten kaputt fressen.

Eine kühle Brise empfing mich, als ich die Wohnungstür hinter mir schloss. Zur Abwechslung tat so ein Wetterwechsel im Sommer auch mal gut. 

Drei Wege erstrecken sich in meinem Blickfeld. Zwei davon kenne ich recht gut, den dritten jedoch noch überhaupt nicht. Hab mich nicht wirklich getraut, diesen entlang zu laufen, da jener auf der Autobahn endet. 

Ich entscheide mich für den rechten Weg, welcher zur Straßenbahnhaltestelle führt. Schlendere locker an dieser vorbei. Mein Weg führt mich in Richtung des Stadions. Eventuell findet dort auf dem großen Vorplatz ein Trödelmarkt statt. Ich liebe Trödelmärkte nämlich, allerdings bin ich nie auf dem neuesten Stand, was ihre Termine betrifft. 

Wildes Durcheinander ist schon vom weiten zu hören, als ich mich dem Vorplatz nähere. Glück im Unglück passt zu dieser Situation perfekt. 

Ich überquere die Straße an einer Ampel und stürze mich dann schon direkt in dieses bunte Geschehen. Treffe auf viele Menschen aus den unterschiedlichsten Landern, welche ihre Waren verkaufen wollen. Fühle mich stets in eine andere Welt entführt, wenn ich einen Trödelmarkt besuche. 

Mein Handy vibriert in der Jackentasche. Ich spüre, dass mehrere Nachrichten eingegangen sein müssen, denn die Vibration hält einige Zeit lang an. Ich werde sie später beantworten, da ich mich zurzeit mitten in einem Fluss von wildfremden Menschen befinde. Dieser reißt mich mit und lasst mich vollkommen in eine komplett neue Welt eintauchen. Ich bin gerne hier. 

Es kommt aber durchaus vor, dass 

ich mit leeren Händen nach Hause gehe. Ich inspiziere dennoch jeden der Stände haargenau. 

Selbst kleine Kinder verkaufen hier, was mir ein Lächeln beschert. Ihre stolzen Eltern sind in naher Reichweite. Selbstgemalte Bilder liegen zu meinen Füßen. Darunter befinden sich Charaktere, die ich kenne. Unter anderem aus Pokémon und Disney. Meine Augen werden riesig, als ich einem kleinen Mädchen ein paar Euro Münzen in ihre kindliche Hand lege. Diese Bilder werden prächtig in meinem Zimmer an den Wänden aussehen, da sie einen minimalen emotionalen Wert für mich haben. Ich bedanke mich bei dem Mädchen. Schlendere nun mit einer selbstgemalten Kreation von Bisasam, Glumanda und Schiggy fröhlich aus ihrem Sichtfeld und verschwinde dann bald ganz in der Menschenmenge. 

Einige Stände später stoße ich auf einen Jungen im Teenageralter, welcher sich von seiner Kartensammlung trennt. Ich beuge mich über die Ordner und durchblättere  die Folien. Im ersten sind allerdings nur Standardkarten enthalten, die eines Kaufes nicht würdig sind. 

Im zweiten wird die Kollektion schon zu dem, was mich mehr anspricht. 

Der weiße Drache mit eiskaltem Blick funkelt mich mit seinen Augen an. Allerdings wäre es reine Geldverschwendung ihn zu kaufen, da er sich bereits dreimal in meinem Besitz befindet. Ich blättere also weiter. Sehe die drei ägyptischen Götterkarten. Jedoch sind sie in keinem besonders guten Zustand, denn ihre Enden sind gelblich verfärbt. Zudem gibt es auch irgendwelche Flecken.

Die letzten Karten sind überhaupt nichts wert, deswegen blättere ich in Sekundenschnelle weiter und komme schließlich zum Ende. Dieser Junge wird leer ausgehen. Ich schüttle den Kopf und werde wieder eins mit den Menschen, welche sich um mich herum tummeln. 

Mein Magen knurrt plötzlich laut auf. Ein Zeichen, um Pause zu machen. Ich beschließe mir, einen Backfisch zu kaufen. Nicht nur, weil ich Fisch lecker fand. Ich hatte seit längerem mal wieder richtig großen Appetit darauf. 

Steuerte nun den Stand an, wo welcher unter die Kunden gebracht wurde. Hier tummelten sich kaum Leute, was mich ein wenig wunderte. 

Meine Bestellung kam auch recht zügig. Vor einem freien Tisch kam ich mit dem Backfisch zum Stehen. Er lag auf einem kleinen Pappteller in meiner Hand, der noch ein bisschen heiß war. 

Während ich ihn mit dem Plastikbesteck in kleine Stücke schnitt, folgten meine Augen den Geschehnissen, welche sich vor mir abspielten. Ich wurde dabei auch ein bisschen sentimental, als ich Kinder sah, die sich gegenseitig jagten. Fühle mich plötzlich wieder in meine Kindheit zurückversetzt. 

Ich hielt die Hand meiner Mutter fest umklammert. Sah mit einem Mal zig Menschen, die hin und her liefen. Einige schrien sogar. 

>>Willkommen auf dem Trödelmarkt.<< Ihre Stimme nahm mir kaum die Angst. Ich rückte näher an sie ran und berührte ihr Bein mit meiner Wange. Zittere leicht. 

Sie scheint mein Unwohlsein zu bemerken und geht mit mir an einen der Stände. 

>>Du darfst Dir hier von etwas aussuchen.<<  Sie deutet auf den Stand, der wie ein gigantischer Wagen aussieht. Meine Augen werden größer und größer. Er ist nämlich voller bunter Süßigkeiten. 

Ich entscheide mich für ein mittelgroßes Lebkuchenherz, worauf in geschwungenen Lettern Prinzessin geschrieben steht. Meine Mutter bezahlt und meine Augen strahlen vor Freude. Die Angst ist irgendwo im Nichts verpufft. 

Diese Erinnerung lief jetzt wie ein Kurzfilm vor meinen Augen und mein Herz wird durch ihn mit einer unbeschreiblichen Wärme gefüllt. 

Ich hole mein Handy aus der Jackentasche, um ein Selfie für Loana zu machen, auf dem ich herzhaft in ein Stückchen Backfisch beiße. Oder doch ein kurzes Video? Meine Entscheidung fällt auf letzteres und ich drücke auf die Aufnahmetaste. Zeige auch ein bisschen vom Trödelmarkt und stoppe das Video nach einer Minute. Die Daten werden übertragen, während ich genüsslich weiter esse. Wenige Sekunden später ist mein Video auch schon bei Loana angekommen. Die Haken wechseln rapide von grau auf blau, doch erstmal kommt nichts von Laona zurück. Hat ihr mein Video etwa nicht gefallen? 

Der Pappteller ist inzwischen komplett leer. Nur noch wenige Krümel befinden sich darauf. Ich entsorge ihn in einem der Mülleimer. 

Nicke der Verkäuferin beim Vorbeigehen zu. Der Backfisch hat nämlich sehr gut geschmeckt und dies ist mein stiller Dank an sie. 

Ich schlendere noch ein wenig, werde allerdings nicht mehr fündig, da die meisten Leute ihre Stände wieder abbauen. Gehe dank der Bilder allerdings nicht mit komplett leeren Händen nach Hause. Sehe schon vor mir, wo sie zukünftig hängen werden. Glumanda und Schiggy werde ich ganz nah an dem Rand meines Bettes platzieren. Was Bisasam betrifft, so bin ich mir noch sehr unschlüssig darüber, wo genau er seinen Platz bekommen wird. 

Ich halte meinen Gameboy in den Händen. Stecke das Modul der roten Pokémon Edition in den dafür vorgesehenen Schlitz und schalte das Gerät an. Das rote Lämpchen begrüßt mich am Rand des Bildschirms und zeigt mir, wie voll die Batterien noch sind.  Ich erhöhe die Lautstärke ein wenig, während Gengar gegen Nidorino kämpft und wenige Sekunden später auch der Titelbildschirm erscheint. 

Nach einer kurzen Einführung von Professor Eich bin ich schon im Spiel. Befinde mich mit dem Charakter in seinem Zimmer. Hier gibt es nichts besonderes zu entdecken, also gehe ich die Treppe hinunter und treffe schon wenige Zeit später die Mutter des Charakters. Da es hier auch nicht wirklich etwas zu entdecken gibt, verlasse ich das Haus nach einer kurzen Verabschiedung von ihr. Schaue mich in der Stadt ein wenig um, doch leider scheint diese sehr eintönig zu sein. Ich schicke die Spielfigur dorthin, wo hohes Gras wächst und man Alabastia verlassen kann. Ein Mann mit weißen Haaren und einem Kittel hält den Charakter zurück. Erzählt irgendwas von wilden Ratten und Tauben, die mich töten könnten und das es ohne eigenes Pokémon unmöglich wäre, die Stadt zu verlassen. 

Rot, mein Charakter wird von ihm dann in sein Labor geführt, welches übrigens das größte Gebäude in Alabastia ist. Na, der muss mit seinen Forschungen echt eine Menge Geld verdienen, wenn man nur rein von der äußeren Erscheinung ausgehen würde. Drinnen fällt das Ambiente eher spärlich aus.  Ein einfacher Tisch steht nämlich etwas im Abseits vom Raum, auf dem drei rot-weiße Bälle liegen. Außerdem entdecke ich einen Jungen, der nicht weniger älter als Rot zu sein scheint. Erkenne in ihm den Rivalen aus der Einführung. 

Nach einem Vortrag von Professor Eich darf Rot sich endlich sein Pokémon aussuchen. Als er vor den drei Bällen steht, speichere ich das Spiel ab und schalte den Gameboy aus. 

Meine ersten Schritte im Pokémon Franchise zaubern mir ein Lächeln auf die Lippen. Ich habe mich damals gemeinsam mit Rot für Glumanda entschieden, da Feuer stets das stärkste Element für mich gewesen ist. Ich denke äußerst gern an unsere gemeinsamen Abenteuer zurück. 

Loana hat sich immer noch nicht bei mir gemeldet. Eventuell ist sie immer noch wegen dem Gespräch von heute Morgen ein bisschen geknickt? Ich werde ihr nachher noch einmal schreiben, sobald ich wieder zuhause bin. Wir müssen das schließlich aus der Welt schaffen. 

Ich trete den Rückweg in sehr kleinen Schritten an. Habe genügend Zeit zum Nachdenken, bevor mich die Wohnung wieder hat. Vielleicht sollte ich das Risiko eingehen und doch zu Loana fahren? So weit liegt die Stadt, in der sie wohnt, auch nicht von meiner entfernt. 

Ich kicke viele kleine Steinchen mit meinen Füßen weg und fasse dann einen Entschluss. Teile ihn unverzüglich mit Loana . Ich werde zu ihr fahren. Allerdings wird es erst am nächsten Wochenende möglich sein, denn ich habe kein Geld für ein Zugticket. Die letzten paar Euro gingen für diese Bilder drauf, welche nun in der Tüte vor sich hin und her baumeln, die mir die Mutter des Mädchens noch in meine Hände gedrückt hatte. 

Eine Woche ist für die Suche nach einem Nebenjob auch zu knapp. Ich werde wohl in den sauren Apfel beißen müssen und meine Mutter erneut nach Geld fragen. 

Dieses flaue Gefühl begleitet mich nun den gesamten restlichen Weg. 

>>Ich bin wieder da!<< Auf meine Worte erhalte ich keine Antwort. Ist meine Mutter etwa schon wieder außer Haus? Oder schläft sie nur und hört mich deshalb nicht? 

Ich lasse die Tür etwas zu laut in ihren Rahmen zurückfallen. Es gibt einen kurzen Tumult, der mich leicht aufspringen lässt. 

Ich gehe als allererstes ins Wohnzimmer, wo mich die Tür mit einem lauten Quietschen in Empfang nimmt. Sie wurde noch immer nicht geölt. 

Meine Mutter ist tatsächlich mal wieder ausgeflogen, denn außer mir befindet sich niemand in der Wohnung. 

Ob etwas Gutes  im Fernsehen läuft? Ich wage es an einem Sonntag echt zu bezweifeln. Schalte das Gerät dennoch an, denn diese Stille ist mir irgendwie unangenehm. Außer irgendwelchen Nachrichten und zig Filmwiederholungen läuft wirklich nichts Interessantes. Ich schalte das Gerät wieder aus. 

Gehe in mein Zimmer und schalte den Laptop ein. Eventuell gibt es etwas in den unendlichen Weiten des Internets, was ich gucken könnte. 

Ich rufe Google auf. Aber auch WhatsApp Web und dort den Chat mit Loana. Möchte das nämlich mit ihr klären. 

Zuerst erscheinen allerdings unzählige Nachrichten auf dem Bildschirm, welche ich nur überfliege. Die meisten drehen sich eh um belanglose Nichtigkeiten. 

Loana wird mir online als aktiv angezeigt. Ihr hat mein Video vom Trödelmarkt gut gefallen, was mich sehr freut. 

Ich möchte jedoch das unangenehme Gespräch nicht mehr länger vor mir her schieben. Tippe schon eine Nachricht an Loana ein, als plötzlich eine mit folgendem Inhalt auf meinem Bildschirm erscheint:

Mein Verhalten von heute morgen tut mir leid. Ich habe mich zu sehr von meinem Cousin und seiner Freundin dazu verleiten lassen. Mir macht es nichts aus, wenn Du Dir noch Zeit mit dem Besuch  lassen möchtest. Allerdings würde es mich durchaus sehr freuen, wenn dies schon kommendes Wochenende klappen würde. 

Erneut steckt pure Ehrlichkeit in diesen Worten und sie zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht. Ich schrieb zurück, dass ich alles tun werde, damit das kommende Wochenende allein uns gehört. 

Zeit zog ins Land und mittlerweile war es schon Donnerstag . Ich hatte noch immer nicht mit meiner Mutter gesprochen, da sie meist sehr spät nach Hause kam und zuhause war, wenn ich wach wurde. Schöner Schlamassel. Heute würde ich allerdings keinen weiteren Tag ohne jegliche Tat einfach verstreichen lassen. 

An Schlaf war vorerst sowieso nicht bei mir zu denken. Schuld daran war wieder einmal das Internet gewesen. 

Ich sehe eine Frau. Sie  sitzt in einem Stuhl und ist splitterfasernackt. Ihre Haut ist von einer Gänsehaut überzogen, welche die Spannung vor dem Unerwarteten bei ihr auslöst. Ihre Augen kann ich nicht sehen, da sie durch eine Augenbinde verdeckt werden. Doch dies stört mich nicht im geringsten. Die dunklen Haare fallen wie ein Schleier über ihre Brüste. Verdecken diese bis zu den Nippeln. 

Plötzlich treten zwei Personen an sie heran. Eine von ihnen hält etwas in ihrer Hand und die andere lächelt. Sekundenlang geschieht nichts. 

Dann blitzt kurz etwas auf und die Frau fängt an zu zappeln. Als würde sie dies auf irgendeine Weise vor dem retten können, was die zwei mot ihr vorhaben. 

Ich sehe, wie etwas um ihren zierlichen Körper gewickelt wird. Schicht für Schicht. Es wird immer dicker. Schließlich kann sie sich nicht mehr bewegen. 

Die Szene wechselt und ich sehe ihre Brüste. Sie haben eine sehr schöne, natürliche Form, was ich mag. Zwei Klemmen rasen aus dem Nichts auf sie zu und alles, was ich im nächsten Moment wahrnehme, ist ein schrill klingender Schrei. 

Es gibt erneut einen Szenenwechsel und ich sehe nun die beiden Personen von vorhin. Es sind mächtige Hünen, die mindestens die Höhe von zwei Metern mit Leichtigkeit erreichen. Die Perspektive der Kamera wechselt auf ihre besten Stücke. Diese sind groß und mit vielen Adern überzogen. Sollen wohl für die Zuschauer so etwas wie pure Männlichkeit ausstrahlen. Mich lassen sie jedoch vollkommen kalt. 

Der etwas stabilere von ihnen tritt nun an die Frau heran. Sein Kumpan folgt ihm Sekunden später. Sie befinden sich nun in unmittelbarer Nähe vom Gesicht der Frau. 

Die Kamera wechselt nun und zeigt, wie sie durch die beiden Penise gepeinigt wird, indem sie, wie Peitschenhiebe auf ihr Antlitz einschlagen. 

Sie öffnet derweil leicht ihren Mund. Sofort dringt einer der beiden Männer mit seinem Phallus in ihre Mundhöhle ein. Es ist der Kumpan, der sich überhaupt keine Zeit dabei lässt.  Von der Frau sind nur Geräusche des Würgens zu hören.

Das Video wurde an der Stelle von mir unterbrochen. Ich habe genug gesehen. Außerdem kann ich mir äußerst gut durch meine eigene Vorstellungskraft ausmalen, was dieser Frau widerfahren ist. Die Fixiertechnik, welche der eine Mann angewendet hat, fand ich äußerst interessant. Die genaue Recherche danach wurde allerdings von mir auf später verschoben. Erst einmal stand das unangenehme Gespräch mit meiner Mutter bevor. 

Es ist 0:30 Uhr, als ich endlich den Schlüssel in der Wohnungstür höre. 

Meine Mutter tritt ein, allerdings schwanken ihre Beine ein wenig. 

>>Duuh bissscht jaaa noooch waaach, meein Kinndd.<< Ich kann es nicht ausstehen, wenn sie extrem lallt. In diesem Zustand bekommt sie nämlich überhaupt nichts mehr mit. Ich bin diejenige, die am meisten mit dieser Situation zu kämpfen hat, weil sie keinen einzigen Schritt mehr vernünftig allein laufen kann. 

>>Ja, ich bin noch wach, weil ich über eine Sache mit Dir sprechen wollte. Das kann ich scheinbar nun vergessen.<< 

Ich will ihr noch ein Gute Nacht hinterher schleudern, sehe aber, dass sie auf mich zukommt. Mehr schwankend, als gehend. Vor dem Wohnzimmer kommt meine Mutter schließlich zum Stehen. Versucht mehrmals, die Türklinke zu erwischen, greift aber immer wieder ins Leere. 

Mich nervt es  inzwischen so sehr, dass ich hinter sie trete, um ihr anschließend die Tür zu öffnen. 

Schnappe mir trotz ihrer anfangenden Proteste ihre Hand und führe sie zur Couch. Sie lässt sich sehr wankend auf ihr nieder. 

Fällt einige Sekunden später zur Seite. Ich hole zwischenzeitlich eine Decke. Als ich wiederkomme, ist sie schon seelenruhig eingeschlafen. 

Ich ziehe  mich  grummelnd in mein Zimmer zurück. Meine Mutter sucht sich wirklich immer die unpassendsten Momente aus, um betrunken nach Hause zu kommen. Genervt setze ich mich an meinen Laptop. Rufe Google auf, als dieser komplett hochgefahren ist und gebe die verschiedensten Begriffe ein, die mir zu dieser von mir gesehenen Praktik in den Sinn kommen. Die Suchmaschine spuckt mir immer wieder nur ein einziges Wort, welches wohl als Oberbegriff dient, nämlich Mumifizierung.  

Ich bin jetzt ein Stückchen schlauer geworden und schaue mir nun unterschiedliche Bilder dazu an. Die Folien, welche diese verschiedenen Personen auf den Fotos tragen, haben eine berauschende Wirkung auf mich. 

Ich spüre etwas Weiches unter mir. Scheine darauf zu sitzen, oder in diese Position gebracht worden zu sein. 

Vor mir steht Loana. Ihre Ozeane haben jetzt einen Grauton angenommen, der in jede Pore meines Körpers kriecht. Sie fesselt mich mit ihrem Blick. Hält etwas in ihrer Hand, was ich nicht erkennen kann. 

Etwas schmiegt sich nur wenige Sekunden später an meine Haut. Fühlt sich äußerst kühl an und ich spüre, wie mir mein Bewegungsradius mehr und mehr genommen wird. Schon bald kann ich mich nur noch bedingt bewegen. 

Diese Folie beißt in mein Fleisch. Zerrt an ihm. Ich spüre plötzlich eine aufsteigende Wärme. Sie ist mir ganz nah. Breitet sich nun in jeder einzelnen Pore meines Körpers aus. Lässt meine Haut komplett in Flammen aufgehen. 

Loana lächelt. Animalisch. Wild. Ich schmelze unter ihrem Blick und gleichzeitig bin ich heiß wie ein Vulkan. Meine Bewegungsunfähigkeit trägt den restlichen Teil zu all jenen Emotionen bei, die sekündlich in mir explodieren. Ich fühle mich komplett ausgeliefert. Dennoch ist diese Empfindung etwas großartiges, weil sie durch die Stärke der Folie ausgelöst worden ist. 

Ich schaue unter meinen Augenlidern  zu Loana.  Sie strahlt Stolz und pure Dominanz aus. In einem ausgeglichenen Mix. 

Schaut mich an, allerdings nicht abwertend. Ich bin ihr Kunstwerk. 

Meine Gefühle wandeln sich und Stolz mischt sich unter die Emotion der Hingabe. Diese Erkenntnis trifft mich so intensiv, dass Tränen wenige Sekunden später aus meinen Augen rinnen. 

Alles in mir scheint Loana als meine Gebieterin zu wollen. Schreit nach ihr. Bisher habe ich diese Schreie entweder nicht richtig gedeutet, oder ihnen keine Beachtung geschenkt. Doch ich spüre mit jedem neuen Tag, dass bald ein großer Wandel in meinem Leben bevorsteht. 

Die Gedanken an das bevorstehende Wochenende lösen diese Szene im Nichts auf und ich seufze genervt. Sie wurde nämlich meiner Meinung nach viel zu früh beendet. So, wie alles erotische davor.. In meiner Fantasie weiß ich wenigstens jetzt, wie sich Mumifizierung anfühlt. Ob es in Wirklichkeit genauso ist? Hoffentlich werde ich es bald herausfinden können.

Der nächste Morgen bricht an. Seltsamerweise bin ich heute schon vor Mittag wach geworden, was sonst eher nicht meine Art ist. Ich muss noch einige Sachen zusammensuchen und in meinen roten Koffer packen. Also schleiche ich mich ins Badezimmer, obwohl ich das nicht zu tun brauche. Meine Mutter schläft meistens komatös. Da kann die Welt draußen noch so sehr untergehen. Sie weckt absolut nichts. 

Ich finde alles recht schnell auf der Ablage vor dem Spiegel. Packe alles in eine kleine Tüte. 

Ich möchte gerade das Bad wieder verlassen, als ein Klopfen mein Gehör streift. Wenige Sekunden später höre ich auch schon die Stimme meiner Mutter. Ich öffne ihr die Tür und husche an ihr vorbei. Erst, als ich an meiner Zimmertür ankomme, sage ich, dass ich übers komplette Wochenende verreisen möchte. Warte die Reaktion von ihr einfach ab. Verbieten kann sie es mir schließlich nicht. Ich bin immerhin kein kleines Kind mehr. Allerdings hat meine Mutter trotzdem die Zügel irgendwie in ihren Händen. Ohne Geld komme ich nämlich nicht besonders weit. 

>>Übers ganze Wochenende? Wohin willst Du?<< Als diese Frage gestellt wird, steht meine Mutter bereits in ihrer ganzen Pracht und Größe vor mir. Sie sieht nicht besonders glücklich darüber aus, aber das tat sie sowieso fast nie. Eventuell gab es diese Zeit ja, als ich noch sehr klein war und nicht reden konnte. 

>>Eine Freundin besuchen. Sie wohnt auch nicht weit weg. Maximal eine Stunde von hier.<< Ich trete die Tür meines Zimmers auf, während ich meiner Mutter das erzähle. Das es sich dabei um eine Bekanntschaft aus dem Internet handelt, verschweige ich lieber. Meine Mutter hält nämlich überhaupt nichts vom World Wide Web. Es ist nur für ihre Facebook Spiele gut genug. Ansonsten sind ihrer Meinung nach nur Leute mit perversen Fantasien im Internet unterwegs,oder welche, die sich durch Dein Geld bereichern wollen. Diese Meinung habe ich nie verstanden. Sie gab der virtuellen Welt nämlich nie eine Chance. 

>>War es etwa das, was Du mit mir gestern besprechen wolltest?<< Das meine Mutter sich noch daran erinnert, ist ein echtes Wunder. Normalerweise sind ihre Erinnerungen nämlich komplett weg. 

Ich erwidere erstmal nichts darauf. Packe meine Hygiene Utensilien in den Koffer. und schließe diesen. Habe meiner Meinung nach auch alles, was ich brauche. Meine Mutter scheint allerdings anderer Meinung zu sein. Sie betritt mein Zimmer und öffnet den Koffer. 

>>Aber, Kind. Da gehört doch noch Kleidung zum Wechseln rein.<< Ich kann es nicht mehr hören. Die Sachen aus der Altkleidersammlung werde ich definitiv nicht zu Loana mitnehmen. 

Meine Mutter verlässt das Zimmer und ich atme auf. Allerdings dauert die Ruhe vor dem Sturm nicht besonders lange an, denn sie kehrt einige Sekunden später zu mir zurück. Mit Sachen in ihren Händen, wo mir die Galle hoch steigt. Irgendwelche Baumwollschlüpfer sind das, die ganz sicher für die Ausrottung der Dinosaurier verantwortlich waren. Diese nehme ich auf gar keinen Fall mit. Da kann meine Mutter sich noch so sehr auf den Kopf stellen. 

Ich entreiße diese Dinger aus ihren Händen und schmeiße sie auf das Bett. Schiebe sie dann aus meinem Zimmer, weil ich meine Ruhe haben will. Höre ihre Proteste, doch diese sind mir egal. Das Packen hat sich erst einmal für mich erledigt. 

Ich setze mich an meinen Schreibtisch. Fahre meinen Laptop hoch. Spüre, wie Einsamkeit in mir empor kriecht. Möchte sie und mein Leben nicht mehr.  Als ich sehe, dass Loana online ist, schreibe ich sie an. Habe Redebedarf, wie nie. 







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