Gänzlich verpeilt! 📌

By Weenaz

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Ich bin ein Chaot. Nun kann ich drüber verzweifeln - oder über mich selbst lachen. Schon lange habe ich mich... More

Vorwort
1) Was steht denn da?
2) Wo gehört das hin?
3) Wie funktioniert das?
4) Wie heißt das?
5) Was brauche ich?
6) Welchen Dialekt rede ich eigentlich?
7) Wie ist denn das passiert?
8) Was sage ich da eigentlich?
9) Was schreibe ich da eigentlich?
10 ) Was träume ich denn da?
11) Was singen die da denn überhaupt?
12) Was hast du gesagt?
13) Wo bin ich überhaupt?
14) Wo geht es hin?
15) Was kommt da raus?
16) Was ist das denn?
17) Wann lerne ich jemals lesen?
18) Habe ich noch alle Sinne beisammen?
19) Wie ist das kaputtgegangen?
20) Wie spät ist es?
21) Wo ist das abgeblieben?

22) Wie komm ich da dran?

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By Weenaz

gedreht

Nach gemeinschaftlicher Umräum- und Ausmistaktion hatten wir keine Lust mehr zum Kochen. Im TK-Schrank fanden sich nur zwei Pizzen, dann entdeckte mein Mann noch eine Spinat-Käse-Schnecke und wir fanden, dass wir damit ein volles Abendessen für vier Personen hatten. Während die Kinder über die Pizzen herfielen, teilten mein Mann und ich uns die Blätterteig-Spirale, indem wir immer einen Teil der Spirale abzwickten und den aus der Hand aßen. Ich wollte mir einen weiteren Strang holen, der Anriss befand sich aber auf der Seite, an der mein Mann saß. Ich bat ihn also, mir ein Stück abzureißen. Er sah mich verwundert an und drehte dann den Teller, um den Anriss bei mir zu platzieren.

Ich hatte wohl übersehen, dass der Teller nicht am Tisch festgenagelt ist.


geworfen

Nach drei vergeblichen Versuchen, den leeren Brotkorb so oben auf das Regal zu werfen, dass er auch da liegen bleibt, bat ich meine Tochter, es zu versuchen. Die stieg prompt auf die Leiter, die noch vom Streichen daneben stand und platzierte den Korb beim ersten Versuch.


geklemmt

Beim Inspizieren meiner Brille entdeckte ich, dass im linken Bügel ein Haar eingeklemmt war. Um es zu befreien, klappte ich also den rechten Bügel ein – und merkte dann, dass hier irgendwas nicht stimmte.


geknackt

Meine Tochter holte einige Walnüsse vom Baum. Da ich die Schalen zum Basteln haben wollte, knackte ich ihr die Nüsse so, dass sich die Hälften gut trennten.

Töchterchen nahm sich eine Nusshälfte, griff zum Nussknacker und knackte die halbe Schale kaputt: „So komm ich besser an die Nuss!"

Ich konnte sie allerdings überreden, die restlichen Kerne aus den Hälften zu popeln.


gehackt

Ich bin ja Kummer gewöhnt in der Beziehung. Lange zuvor half ich einer Freundin beim Backen. Sprich, sie mischte und rührte, ich saß am Esstisch direkt vor der Küchentür und wir unterhielten uns. Irgendwann stellte sie mir einen Teller Walnüsse hin, die könnte ich doch schon mal knacken, während sie den Teig vorbereitete. Ich knackte also eifrig und bemühte mich, soviel halbe Kerne wie nur möglich zu bekommen, da ich dachte, sie wollte damit den Kuchen dekorieren.

Schließlich überreichte ich ihr stolz einen Teller mit Kernen, fast alle noch ganz. Sie meinte nur „Dankeschön", nahm ein Wiegemesser und begann, die Nüsse kleinzuhacken.


gegessen

Bei der Konfirmationsfeier meiner Nichte gabs großes Büffett, unter anderen Riesenshrimps. Mein Sohn holte sich selbstverständlich zwei davon, aber auch Schnitzel und Kartoffelsalat. Zuerst quälte er sich damit ab, das Fleisch aus den Schalen zu bekommen. Als das erledigt war, wollte er das Schnitzel zerteilen, tat sich aber schwer damit, weil die Shrimpsschalen noch davor auf dem Teller lagen und er mit Messer und Gabel darüber langen musste. Bis mein Mann nicht mehr zusehen konnte und ihm einfach den Teller so drehte, dass das Schnitzel vor ihm lag.

Mein Sohn verdutzt: „Wieso bin ich da nicht draufgekommen?"

Tja, das frage ich mich auch.


gezogen

Ich spiele gerne Aufbauspiele – also die Sorte, bei denen man eine Farm, eine Stadt, ein Land usw. entwickeln muss. Allen diesen Spielen ist gemein, dass der Spielbereich größer als der Monitorausschnitt ist und man die abgebildete Landschaft mit der Maus „ziehen" muss, um an bestimmte Orte zu kommen.

Was diese Spiele noch gemeinsam haben, sind die Schaltflächen für Spieloptionen, die permanent am Platz bleiben, egal, wie man die Spielfläche bewegt.

Und noch eine Gemeinsamkeit: Bei all diesen Spielen bewege ich jedes Mal die Spielfläche nach unten, um an den fest am unteren Rand abgebildeten Button zu kommen.


gehoben

Eine Angewohnheit von mir macht meinen Ehemann kirre; er kann da gar nicht zusehen und schimpft jedes Mal, dass ich doch ihn um Hilfe bitten soll.

Seit dem Achillessehnenriss, der nie wirklich verheilt ist, kann ich erstens nicht auf Zehenspitzen stehen und zweitens keine Leitern benutzen. Will ich ein Buch haben, welches zu hoch für mich steht, nehme ich mir also meistens ein zweites und stupse damit von unten immer wieder gegen das Buch, welches ich haben will. Wenn es nach dem Hochheben zurückfällt, landet es meist einen Zentimeter weiter vorne. Auf diese Art rutscht das Buch dann immer weiter vor, bekommt irgendwann das Übergewicht und fällt mir entgegen.

Vor allem, wenn ich das Kunststück mit einem zwei Kilo schweren Kochbuch vollführe, dreht mein Mann dann regelmäßig am Rad und ich bekomme Schelte.


geklettert

Im Zuge des Umräumens hatten Vater und Sohn alles nicht dringend Benötigte in Kartons gepackt und zwischen Bücherschrank und Schreibtisch aufgestapelt. Jetzt brauchte meine Tochter aber dringend meine alte Bewerbungsmappe zum Abgucken und die lag ganz oben auf besagtem Schrank. Weder der Schrank noch der Schreibtisch meines Mannes waren jedoch zugänglich.

Für meine kletterfreudige Tochter kein Problem. Sie ging um unsere gegeneinanderstehenden Schreibtische herum zu meinem und störte sich nicht einmal daran, dass ich dort saß. Ohne mich auch nur zu fragen, stellte sie einen Fuß auf mein Knie, eine Hand auf meinen PC-Tower, stemmte sich hoch, setzte den zweiten Fuß zwischen meinen Armen hindurch auf die Schreibtischplatte, überstieg meinen Monitor und landete so zwischen Werkzeugkasten, Arbeitsschuhen und Ladegerät auf dem Schreibtisch meines Mannes. Mit einem Fuß auf dem Briefmarkenalbum, mit dem anderen auf dem Druckerpapier stehend und über die schief und krumm gestapelten Kartons gebeugt hangelte sie die Mappe vom Bücherschrank herunter. Dann machte sie sich mit dieser auf den Rückweg und setzte sich dann in aller Ruhe an ihre eigenen Bewerbungen, wobei sie sich von meinen inspirieren ließ, während ich mich allmählich wieder beruhigte.

Sagen darf ich da aber nichts. Sie weiß genau, dass ich in ihrem Alter kein bisschen weniger leichtsinnig gewesen bin.


fotografiert

Und wenn wir schon mal dabei sind, gestehe ich auch, warum ich nichts sagen darf. Folgende Episode ist nämlich meinen Kindern gut bekannt, obwohl sie sich lange vor ihrer Geburt abgespielt hat: 

Mit meiner Mutter machte ich einmal Urlaub in der Lombardei und wir erforschten dabei die nähere Umgebung, was auch das benachbarte Tessin mit einschloss. Unter anderem fuhren wir dem Lauf der Maggia nach, die von mehreren Staudämmen eingefasst worden ist.

Wieder zuhause begutachtete mein Vater die gerade vom Fotoladen geholten Fotos. Eines gefiel ihm besonders gut; es zeigte den Staudamm direkt von oben und war sehr dicht an der Staumauer aufgenommen worden. Meine Mutter sah ebenfalls auf das Bild, wurde blass und setzte sich sehr plötzlich. Und erklärte das mit: „Ich weiß, wo sie gestanden haben muss, als sie das Bild gemacht hat."

Der Staudamm befindet sich ja zwischen zwei Bergen, ist gute hundert Meter hoch und oben breiter als unten. An der Stelle, wo die Fahrspur auf dem Damm in die Bergstraße mündet, geht es nicht daneben senkrecht nach unten, sondern es führt ein steiler, grasbewachsener Abhang abwärts bis zum seitlichen Teil der Staumauer.

Während meine Mutter sich die Kirche im Ort ansah, machte ich einige Fotos von Damm und Stausee und entdeckte dann auf besagtem Abhang eine Steinplatte, gerade groß genug für zwei Füße Größe 41. Begeistert kletterte ich zu ihr hinunter und fotografierte auf der Platte stehend, hinter mir einen ungesicherten, rutschigen Abhang, vor meinen Zehen hundert Meter Abgrund, direkt an der Mauer herunter das schmale Rinnsal, welches der Damm noch durchließ. Und nein, es gab keinerlei Zaun oder Geländer – die Zuständigen hatten nicht damit gerechnet, dass jemand tatsächlich da runterklettern würde.

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