born to die ✘ the hunger game...

By TheDarkFlame

34.7K 1.7K 1K

BORN TO DIE. ❝BUT WHAT IF THE MONSTERS COME?❞ i used to ask my sister, when i was a little girl. she lo... More

Cαтo & Clove - Borɴ To Dιe.
PROLOG: Lιɢнт Iɴ Tнe Dαrĸɴeѕѕ.
♯Cнαpтer O1 ~ Oɴce Upoɴ A Tιмe.
♯Cнαpтer O2 ~ Welcoмe To My Lιғe.
♯Cнαpтer O3 ~ Tнe Deαdly Decιѕιoɴ.
♯Cнαpтer O4 ~ Beιɴɢ Hυɴтed Aт Nιɢнт.
♯Cнαpтer O5 ~ Tнe Gιrl Iɴ Tнe Mιrror.
♯Cнαpтer O6 ~ Tнe Reαpιɴɢ Dαy.
♯Cнαpтer O7 ~ Oɴ Tнe Edɢe Oғ Teαrѕ.
♯Cнαpтer O8 ~ New Allιeѕ Aɴd New Eɴeмιeѕ.
♯Cнαpтer O9 ~ Toмorrow Wιll Be Kιɴder.
♯Cнαpтer 1O ~ All We Hαd Iѕ Tαĸeɴ Awαy Froм Uѕ.
♯Cнαpтer 11 ~ Eɴтerιɴɢ Tнe Cαpιтol.
♯Cнαpтer 12 ~ Tнe вoy wнo αlwαyѕ lαυɢнed.
♯Cнαpтer 13 ~ Soмe ѕмαll dιѕpυтeѕ wιтн yoυr ғrιeɴdѕ.
♯Cнαpтer 14 ~ Lιĸe A Grecιαɴ Goddeѕѕ.
♯Cнαpтer 15 ~ Tнe Deer Wιтн Tнe Goldeɴ Aɴтlerѕ.
♯Cнαpтer 16 ~ Welcoмe тo тнe Freαĸѕнow.
♯Cнαpтer 18 ~ Tнere Wιll Be Hope Aѕ Loɴɢ Aѕ Yoυ Sтιll Dreαмιɴɢ.
♯Cнαpтer 19 ~ See Yoυ Jυѕт Tнe Wαy Yoυ Reαlly Are.
♯Cнαpтer 2O ~ Tнe Sтαr Croѕѕed Loverѕ Froм Dιѕтrιcт Two I
♯Cнαpтer 21 ~ Tнe Sтαr Croѕѕed Loverѕ Froм Dιѕтrιcт Two II
♯Cнαpтer 22 ~ Dreαм Awαy Froм Tнe Preѕeɴт.
♯Cнαpтer 23 ~ Plαyιɴɢ Hιde αɴd Seeĸ.
♯Cнαpтer 24 ~ Helpғυl Advιceѕ Aɴd Lαѕт Iɴѕтrυcтιoɴѕ.
♯Cнαpтer 25 ~ Trαιɴιɴɢ Hoυrѕ Aɴd Dιғғιcυlт Iмpedιмeɴтѕ I
♯Cнαpтer 26 ~ Trαιɴιɴɢ Hoυrѕ Aɴd Dιғғιcυlт Iмpedιмeɴтѕ II
♯Cнαpтer 27 ~ Tнe Uɴeхpecтed Iɴтerroɢαтιoɴ.
♯Cнαpтer 28 ~ Wнeɴ Teαrdropѕ Tυrɴ To Aѕнeѕ I
♯Cнαpтer 29 ~ Wнeɴ Teαrdropѕ Tυrɴ To Aѕнeѕ II
♯Cнαpтer 3O ~ Wнeɴ Teαrdropѕ Tυrɴ To Sɴowғlαĸeѕ.
♯Cнαpтer 31 ~ I Doɴ'т Wαɴт To Dιe So Yoυɴɢ.
♯Cнαpтer 32 ~ Soмeтнιɴɢ Sтrαɴɢe Iѕ Goιɴɢ Oɴ Here.
♯Cнαpтer 33 ~ We Are A Teαм.
♯Cнαpтer 34 ~ Trιcĸѕ Aɴd Tнreαтѕ.
♯Cнαpтer 35 ~ Fυɴ Iɴ Gαмeѕ.
♯Cнαpтer 36 ~ Heαrтғelт Syмpαтнy.
♯Cнαpтer 37 ~ Iт'ѕ Sυcн A Crυel World, Iѕɴ'т Iт?
♯Cнαpтer 38 ~ Teαrѕ, Cнrιѕтмαѕ αɴd Uɴιcorɴ Cαĸe.
♯Cнαpтer 39 ~ Oɴe Moмeɴт ιɴ Tιмe.
♯Cнαpтer 4O ~ Tнαт Tнιɴɢ αвoυт New Yeαrѕ Eve.
♯Cнαpтer 41 ~ Reαl ... Or Noт Reαl?
♯Cнαpтer 42 ~ Solvιɴɢ Tнe Pυzzle.
♯Cнαpтer 43 ~ Mιdɴιɢнт Coɴverѕαтιoɴѕ.
♯Cнαpтer 44 ~ Trυѕт Aɴd Dιѕтrυѕт.
| 45. COUNTDOWN
| 46. DEMONS
| 47. PRIVATE SESSIONS
| 48. DRESSES AND SCORES
| 49. HOW TO BE MYSELF
| 50. THE GIRL ON FIRE
| 51. UNTIL MIDNIGHT
| 52. STAY WITH ME
STRANGE LANDS.
| 53. ALMOST LOVER
| 54. SIXTY SECONDS
| 55. FIRST KILLS
| 56. LITTLE BIRD
| 57. FAKE LOVE
| 58. ALLIES
| 59. SILENT NIGHT
| 60. LAST CHRISTMAS
| 61. KINGDOM OF ISOLATION
| 62. LOVERBOY
| 63. THE CAREERS
| 64. FIRE AND BLOOD
| 65. DEADLY SMOKE
| 66. ALIVE AND WELL
| 67. GOLDEN CAGE
| 68. MIDNIGHT TERRORS
| 69. SILK HEART
| 70. THE HUNT
| 71. MIDNIGHT MEMORIES
| 72. TRACKER JACKERS
| 73. HALLUCINATIONS
| 74. FROZEN
| 75. SHATTER ME
| 76. LET IT GO

♯Cнαpтer 17 ~ Mαy Tнe Oddѕ Be Ever Iɴ Yoυr Fαvor.

349 21 15
By TheDarkFlame

Hᴀʟʟᴏ, ɪʜʀ Lɪᴇʙᴇɴ!

Ich hab's geschafft! Ich hab mein Abitur bestanden! Ich bin ja so glücklich deswegen!

Hier habe ich nun also das siebzehnte Kapitel für Euch.

Wie immer hoffe ich natürlich, dass es Euch gefällt, und würde mich auch über Feedback sehr freuen. Von nun an wird es auch etwas schneller gehen, bis ein Kapitel erscheint - ich denke da so an einmal Uploaden alle zwei Wochen. Mal sehen, ob's auch klappt.

Wie immer gilt mein Dank an alle, die mich seit dem letzten Kapitel unterstützt haben - das wären vor allem Lini26, snowbellexx, BlackGirlNumber1 und alle anderen, die noch gevotet haben - irgendwie spinnt Wattpad bei mir und ich kann nicht mehr sehen, wer fürs letzte Kapitel gestimmt hat. Fühlt Euch bitte trotzdem von mir geknuddelt!

Nun aber wünsche ich Euch mal wieder ganz herzlich:

Vιel Spαß вeιм Leѕeɴ! Eυre Zoey <3

• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •

♯Cнαpтer 17 ~ Mαy Tнe Oddѕ Be Ever Iɴ Yoυr Fαvor.

Oh, look. They're holding hands. I want them dead.

Früher hatte ich mich manchmal danach gesehnt, auf einem prächtigen Wagen zu stehen, der von zwei edlen schwarzen Pferden gezogen wurde; gekleidet in ein wunderschönes Kostüm, von der begeisterten Menge umjubelt und gefeiert.

Jetzt, da ich dies erreicht hatte, machten mir die vielen seltsam und grotesk wirkenden Menschen nur noch Angst, und ich zitterte ununterbrochen. Im Fernsehen waren es nie so viele Leute gewesen ... Es kam mir alles so unwirklich vor. Nur Catos Hand mit meiner verschränkt, heimlich und versteckt, das war für mich die Realität. Die laut brüllende Menge, welche begeistert rief und schrie, drang erneut an meine empfindlichen Ohren.

Ich konnte mich kaum rühren.

Wie erstarrt stand ich auf meinem Wagen.

Steif und leblos.

Ich konnte erkennen, wie die vielen Bildschirme um mich herum Glimmer und Marvel zeigten, die nun ins Rampenlicht, und in die unzähligen Scheinwerfer hineingefahren waren. Beide sahen leicht verblüfft aus, von der vielen Aufmerksamkeit, die ihnen plötzlich zuteil wurde, dann jedoch wurden sie beide lockerer und winkten der Menge lächelnd zu. Als Cato und ich kurz darauf ebenfalls ins Scheinwerferlicht fuhren, wurden auch wir im Fernsehen ausgestrahlt und die Menge schenkte uns ihre Beachtung.

Ohrenbetäubendes Kreischen erreichte mein Gehör aufs Neue, und die jubelnde Menschenmenge, die direkt vor meinen Augen tobte und schrie, überwältigte mich schlicht und einfach. So viele Menschen ... Und sie alle waren hergekommen, um die Tribute der diesjährigen Hungerspiele zu bewundern ... Was für ein Spektakel.

Ich lächelte zögernd, und versuchte, all die Eindrücke die da so rücksichtslos und schnell auf mich niederprasselten, zu begreifen. Mein Gesicht, makellos und wunderschön, was nun auf so vielen Bildschirmen zu sehen war ... Die pompöse Musik, die aus den Lautsprechern schallte ... Die vielen Tribünen im römischen Stil, auf denen sich bunt gekleidete Kapitolbewohner nur so tummelten ... Und sie alle deuteten wild kreischend auf mich und Cato, als wären wir das Aufregendste, was sie je gesehen hatten.

Sie jubelten.

Winkten. Lachten.

Warfen uns Küsschen zu.

Sie bewunderten mich.

Mich, die kleine, unscheinbare Clove Eliseé Kentwell.

Ich wurde von ihnen gefeiert.

Ich war ihr Star.

Blumen in unterschiedlichsten Farben und Größen prasselten auf mich hinunter und mein leicht gerötetes Gesicht lächelte mir von tausenden Bildschirmen entgegen.

Mit einem schnellen Blick auf die Mattscheiben bemerkte ich, dass ich genau die richtige Mischung aus charmanter Verlegenheit und ungläubiger Freude zeigte. Dies schien auch der Ansicht der Kapitolbewohner zu entsprechen, denn ich wurde nun praktisch überhäuft mit prächtigen Blumensträußen und kunterbuntem Konfetti. Langsam, aber sicher, verschwand die Angst vor dem Versagen, und auch die Panik fiel von mir ab.

Eigentlich war das hier gar nicht so schwer oder unangenehm, wie ich zuerst geglaubt hatte. Es war ja auch nicht so, als könne man dabei viele Fehler begehen. Man musste theoretisch einfach nur gut aussehen und die Aufmerksamkeit der Menge dankend entgegennehmen. Das konnte ja nicht allzu schwer sein. Also, dann - gesagt, getan.

In den nächsten Minuten tat ich genau das.

Ich lächelte.

Ich nickte dankend.

Ich erwiderte freudig das Winken der Menge.

Ich strahlte wie ein Stern in der einsetzenden Dunkelheit.

Wobei es sicher nicht schadete, dass mein goldenes Kostüm immer wieder im Schein der unzähligen Fackeln aufblitzte. Und bei all diesen Aktivitäten - all diesem Winken, Lachen und Nicken - fühlte ich mich seltsam losgelöst von mir selbst. Als wäre ich nichts als eine stumme Beobachterin der ganzen Szenerie. Und mit der Zeit - empfand ich es sogar als einigermaßen angenehm in dem grellen Scheinwerferlicht stehend die ungeteilte Aufmerksamkeit der Menschen um mich herum zu bekommen. Ich lächelte wieder.

Na also.

War doch alles gar nicht so schlimm.

Doch gerade, als ich eben jenen Gedanken zu Ende führte, ließ mich eine kleine Bewegung seitens Cato erstarren. Ich blickte irritiert nach links, in der Hoffnung, mich getäuscht zu haben. Hatte ich aber leider nicht. Nein, denn Cato fand offenbar, dass nun der richtige Zeitpunkt gekommen war, um uns beide volle Kanne zu blamieren. Klasse.

Na, das konnte ja heiter werden.

Damit Ihr verstehen könnt, wieso ich mich so aufregte, hier eine kleine Erklärung:

Wie ich auch, hatte Cato bis eben noch gelächelt und gewunken, doch nun, hatte er auf einmal den linken Arm steil in die Höhe gestreckt, und quittierte das Winken der Menge mit einem gönnerhaften Gesichtsausdruck. Für den ersten Moment wusste ich nicht genau, ob ich nun lachen oder weinen sollte. Lachen, weil er sich mit der steif herausgestreckten Hand gerade ganz eindeutig zum Affen machte. Oder weinen, weil er so vielleicht das kleine bisschen Aufmerksamkeit ruinierte, mit dem uns die Menge gerade noch bedacht hatte, und uns nun in ein schlechtes Licht rückte. Tja, im Endeffekt beließ ich es bei einem ungläubigen Blinzeln, gefolgt von einer kleinen, einfachen Frage:

»Ähm ... Warum tust du das, Cato?«

Cato sah mich verwirrt an - wobei er seine Geste leider nicht unterbrach.

»Ähm, was denn?«

Ich seufzte und deutete mit dem Kinn auf seine Hand. »Das.«

»Achso, diese Sache«, lächelte er offenbar erleichtert und zuckte verlegen mit den Achseln, was bei herausgestrecktem Arm einfach nur total dämlich aussah.

»Ich bitte dich, nimm den Arm runter!«, zischte ich ihm wütend zu, versuchte jedoch mein strahlendes Lächeln für die Kameras beizubehalten. War ja eh alles nur Show.

»Aber das sind doch meine Fans!«, entgegnete Cato und war anscheinend kurz davor seinen »Fans« ein paar Küsschen zuzuwerfen. Ich fühlte, wie mir mein sorgsam aufgesetztes Fassaden - Lächeln entglitt. Das konnte doch jetzt nicht wirklich passieren.

»Jetzt lass das gefälligst, das sieht total dämlich aus! Gott, du blamierst uns ja!«

Jup.

Sehr subtil, Clove.

Ich wette, man konnte unseren Streit gerade live auf den großen Bildschirmen verfolgen.

Einfach großartig.

Cato dagegen lachte auf meine unwirsche Bemerkung hin bloß.

Sein Lachen hatte einen verdammt spöttischen Klang angenommen, bei dem ich am liebsten mit den Zähnen knirschen wollte. Und Cato hatte natürlich auch noch die Nerven mich nun leicht dümmlich anzulächeln. »Clove, ich versuche doch nur, etwas mehr in die Rolle des römischen Kampfgottes zu schlüpfen! Diese alte Begrüßung der Römer lässt mich noch göttlicher aussehen, als ich sowieso schon bin! Diese Geste hab ich glaub ich, aus einem Buch ... Und ganz nebenbei bemerkt, wirke ich in meinem Kostüm einfach unwiderstehlich sexy ... denke ich zumindest«, erwiderte er eindeutig belustigt, und grinste noch breiter, als er daraufhin mein schockiertes Gesicht sah.

»Soll das eine Art Rache für deine Stylistin sein, weil sie dich in dieses Kostüm gezwungen haben, oder was?«, bemerkte ich, da mir nun allmählich einleuchtete, wieso er diese blöde Show abzog. Ich meine, er hatte sich ja schon die ganze Zeit lang lautstark über sein Kostüm beschwert ... Aber sein Timing war gelinde gesagt echt beschissen.

Cato jedoch grinste nur süffisant.

»Vielleicht ja, vielleicht nein. Du wist schon sehen. Das wird super.«

Ich nickte gewichtig. »Na sicher doch. Echt super«, gab ich ironisch zurück, was meinen Distriktpartner jedoch nicht aus der Fassung zu bringen schien. Als Cato sich dann jedoch wenige Sekunden später auf einem der riesigen Bildschirme bemerkte, mit idiotisch lächelndem Gesichtsausdruck und starr ausgestrecktem linken Arm, kam er offenbar auch zu dem Schluss, dass er nicht so wirkte, wie er augenscheinlich gehofft hatte, und ließ den Arm hastig sinken, was ihm ein erleichtertes Aufatmen meinerseits einbrachte.

»Unwiderstehlich sexy, ja?«, flüsterte ich ihm belustigt zu und grinste.

»Ich musste aufpassen, dass ich nicht vom Wagen fliege, als du das gesagt hast.«

Cato grinste und hob frech eine Augenbraue.

»Wieso, eben weil ich so unwiderstehlich sexy aussehe?«

Ich grinste ebenfalls und drückte seine Hand heimlich ein wenig fester.

»Bild dir bloß nichts drauf ein«, flüsterte ich leise, immer noch mit einem Lächeln auf den Lippen, und sah wieder nach vorn. Gerade wollte ich wieder mein lächelndes Kameragesicht aufsetzen, als das Brüllen der Menge in unerträgliche Höhen stieg, und ich verwirrt inne hielt. Wir waren doch schon längst am Scheinwerferlicht vorbeigefahren, jetzt müssten doch eigentlich nur noch die hinteren Distrikte ins Rampenlicht fahren, und an denen war doch nie irgendetwas Besonderes ...

Ich blickte verwirrt zu Cato, der meinen Blick mit ebenso verblüfftem Ausdruck verunsichert erwiderte und leicht mit den Schultern zuckte, als könne er sich auch keinen Reim auf das Spektakel machen. Ich zuckte ebenfalls mit den Achseln und wartete genervt darauf, dass sich die Menge wieder beruhigte. Was sie nicht tat.

Nein, das Jubeln wurde eher noch lauter.

Meine Augenbrauen verzogen sich nun zu einer unschönen Falte, was ich Dank der vielen Kameras um mich herum, dann auch bestens mitbekam. Glimmer und Marvel, die vor uns die lange Stecke zur Residenz des Präsidenten passierten, drehten sich jetzt auf ihrem geschmückten Wagen zu uns um, reckten die Köpfe, und versuchten hinter uns zu blicken, wobei sie bei weitem nicht die einzigen waren: Alle Tribute versuchten nun offenbar den Grund für die öffentliche Massenhysterie zu erblicken. Na dann mal viel Glück. So dicht, wie die Wagen vorfuhren, war das ein schier unmögliches Unterfangen.

Plötzlich stieß Cato mich sacht mit dem Ellbogen in die Seite.

Ich blickte verwirrt zu ihm auf, doch er achtete schon gar nicht mehr auf mich, sondern starrte mit zusammengebissenen Zähnen und blitzenden Augen auf die vielen, übergroßen Bildschirme, die uns umgaben, und auf denen jetzt nur noch ein einziges Paar zu sehen war: Zwei überirdisch strahlende Jugendliche, in schwarzen Ganzkörperanzügen, mit einem sehr überraschten Lächeln, die am ganzen Körper zu brennen scheinen. Da konnte ich die Menge und ihre Begeisterung plötzlich verstehen, denn Distrikt zwölf stand buchstäblich in Flammen. Die glühenden Feuerschweife, die beide durch den aufkommenden Fahrtwind hinter sich herzogen, sahen unverkennbar echt aus. Ein erfreutes Glühen spiegelte sich in den Augen der beiden Tribute wider und sie hoben lächelnd die Arme, um den Leuten auf den Tribünen um sie herum Luftküsschen zuzuwerfen. Ich konnte nicht anders, als beeindruckt zu sein.

Und damit war ich natürlich nicht die Einzige.

Der eindrucksvolle Anblick der beiden Jugendlichen beeindruckte sowohl die aufgebrachte Menge, als auch die anderen Tribute. Alle waren geblendet und eingeschüchtert von dem Funken der Hoffnung, das die beiden Tribute aus dem hintersten Distrikt ausstrahlten, die inzwischen die Hände in die Luft gereckt hatten, und liebenswürdig in die Runde lächelten. Selbst Cato verspürte offenbar einen widerwilligen Anflug von Respekt gegenüber Distrikt zwölf, während Glimmer und Marvel die beiden gleichermaßen überrascht und verblüfft anstarrten. Ich jedoch empfand nichts als brennende, grausame Wut ihnen gegenüber. Denn auf jedem einzelnen Bildschirm war nun Distrikt zwölf zu sehen. Von den anderen elf Wagen nahm niemand mehr Notiz; es war als wären wir Luft für das Kapitol und würden gar nicht mehr existieren.

Kaum, da ich Peeta Mellark und Katniss Everdeen strahlend vor Glück auf ihrem Wagen gesehen hatte, da vereinigten sich die kreischenden Stimmen der Kapitolbewohner plötzlich zu einem einzigen lauten Schrei, einem ohrenbetäubendem Chor von begeisterten Menschen, der durch die Straßen des Kapitols hallte: »Distrikt zwölf!«

»Katniss!«

»Peeta!«

Durch die vielen Kameras konnte ich das überraschte Gesicht des Mädchens ganz deutlich sehen, zuerst erschrocken von der plötzlichen Aufmerksamkeit, dann jedoch immer selbstbewusster. Nach wenigen Sekunden schon lächelte es noch strahlender, und sonnte sich sichtlich in der Aufmerksamkeit, die ihm plötzlich zuteil wurde.

Sie tat genau das, was ich schon wenige Minuten zuvor getan hatte.

Sie winkte.

Fing Küsschen auf.

Sammelte Blumen ein.

Jetzt war es offiziell: Ich hasste sie.

Und zwar abgrundtief.

Ich tauschte einen kurzen, verstohlenen Blick mit Cato, der - wie ich auch - ebenfalls eine ziemlich wütende Miene machte. Seine blauen Augen blitzten gefährlich auf, als er das braunhaarige Mädchen aus Distrikt zwölf betrachtete, das sich der Aufmerksamkeit von ihm gar nicht bewusst wurde, so aufgeregt und elektrisiert fühlte es sich offenbar von dem großartigen Auftritt. Ich schnaubte verächtlich, während unser Wagen langsam weiterrollte. Nicht nur, dass die Tribute aus zwölf die mit Abstand auffälligsten und auch elegantesten Kostüme trugen, nein, auch sämtliche Sponsoren hatten sie bereits ins Visier genommen, und würdigen die anderen elf Distrikte nun keines Blickes mehr.

Ich verkniff mir einen bösen Blick zu ihrem Wagen - was allerdings auch egal gewesen wäre, da nun ja eh niemand mehr auf mich achtete. So ein Mist aber auch! Wir hatten so einen guten Start hingelegt ... und dann ... verdammt, ausgerechnet Distrikt zwölf!

Verstohlen beobachtete ich die anderen Tribute.

Glimmer, die ihre Verblüffung nun gänzlich überwunden hatte, sah Katniss Everdeen jetzt bedrohlich und hasserfüllt aus blitzenden, smaragdgrünen Augen an. Einen kurzen Moment lang erschien sie mir sogar fast sympathisch. Marvel dagegen zog eine sauertöpfische Miene und riss wütend pinke Federn von seinem Umhang ab.

Ich musste beinahe lächeln, als ich seinen wütenden Gesichtsausdruck sah, und dachte für einen kurzen Moment, dass Gloss nach der Parade sicherlich einen Anfall bekommen würde, wenn er den Zustand von Marvels Umhang zu Gesicht bekam. Selbst Tara gegenüber empfand ich kurzzeitig Sympathie, da sie Katniss anstarrte, als würde sie sie mit ihren Blicken erdolchen wollen. Doch als sie mir wenige Augenblicke später einen ganz ähnlichen Blick zuwarf, war der leichte Anflug von positiven Gefühlen ihr gegenüber auch schon wieder verschwunden. Doch eins war klar: Fast allen Tributen stand die Wut und der Unglaube darüber, dass ihnen ein äußerer Distrikt die Show gestohlen hatte förmlich ins Gesicht geschrieben. Ich lächelte zufrieden - so weit man denn mit der ganzen Situation zufrieden sein konnte. Aber es gab immerhin einen kleinen Lichtblick:

Wenn alle anderen die beiden aus zwölf jetzt schon zu hassen schienen, dann war es gut möglich, dass sie in der Arena nicht allzu lang zu leben hatten. Und das heiterte meine Stimmung dann doch noch ein winziges Bisschen auf. Wenn auch nicht allzu viel.

Im Kreisverkehr hielten unsere Wagen vor der Residenz von Präsident Snow an, und stellten sich nach alt bekannter Reihenfolge vor seinem Balkon auf. Während die feierliche Hymne allmählich verklang, riskierte ich noch einen verächtlichen Blick auf das Paar aus Distrikt zwölf, deren Umhänge nun langsam aufhörten zu brennen.

Noch immer hielten sie sich an den Händen, als wären sie ein Team.

Oder Freunde.

Oder aber ... Liebende.

Ich schnaubte.

Einfach lächerlich!

Jeder konnte doch sehen, dass diese Masche bloß Show war ...

Und trotzdem konnte ich nicht anders, als sie mit Cato und mir zu vergleichen ...

Und es stellte sich die Frage: Wer war nun das wahre tragische Liebespaar?

Die Hymne und das jubelnde Publikum verstummten nun, um dem Präsidenten bei der alljährlichen Rede zuzuhören, die jedes Jahr die Gleiche war. Wie langweilig.

Das Kamerateam versuchte offenbar einen schellen Schwenk zu allen Tributen, doch jeder konnte sehen, dass sie vor allem die beiden aus Distrikt zwölf im Visier hatten.

Nun trat der Präsident persönlich ans Mikrofon.

Zur Feier des Tages trug er einen dunkel glänzenden und ziemlich teuer wirkenden Anzug, an derem Revers eine einzelne, unschuldig aussehende, weiße Rose steckte.

Mit seiner behandschuhten Hand machte er eine herrische Geste.

Ob er uns nun grüßen wollte, oder die aufgeregte Menge beruhigen; mir war es gleich, denn Präsident Snow war mir ebenso sympathisch wie Katniss Everdeen.

»Willkommen«, grüßte der Präsident mit lauter, vom Mikrofon verstärkter Stimme, die selbst in die hintersten Ecken des Platzes vordringen wollte. »Tribute ... Herzlich willkommen im Kapitol! Wir verneigen uns vor dem Mut ... und dem Opfer, das Ihr darbringt.« Seine Lippen umspielte ein leises, beinahe gehässiges, kleines Lächeln.

»Ich wünsche Euch ... fröhliche Hungerspiele. Und möge das Glück stets mit Euch sein!«

Schließlich ertönte erneut die feierliche Hymne Panems.

Die Wagen kreisten ein letztes Mal um den großen Platz und fuhren dann in alter Reihenfolge durch die großen Tore, hinein, in den prächtigen Innenhof des Trainigscenters. Während der Nationalhymne versuchten die Kameras offenbar noch einen allerletzten Schwenk zu allen Tributpaaren, fanden jedoch immer wieder den Weg zurück zu Distrikt 12. Sobald sich unser Wagen wieder in Bewegung setzte, tauschten Cato und ich einen entschlossenen, von brennender Wut erfüllten Blick.

»Das Mädchen aus zwölf gehört mir«, fauchte ich aufgebracht und schenkte Everdeen einen rachsüchtigen Blick, den sie aber - leider - gar nicht wahrnahm. Na warte, dachte ich entschlossen, du dummes Miststück wirst mich noch früh genug kennenlernen!

Cato beobachtete mich abschätzend, während ich tödliche Blicke auf Katniss Everdeen abschoss. Ein leises, beinahe schon heimtückisches Lächeln umspielte seine Mundwinkel, und seine eisblauen Augen leuchteten begeistert - oder, beinahe schon besessen - als schließlich drei Worte seinen Mund verließen. »Wir werden sehen.«

Danach sprachen wir nicht mehr über Katniss Everdeen.

Als unser Wagen schließlich in den gefüllten Innenhof rollte, und uns unser fröhlicher Betreuerstab umringte, würdigte ich das braunhaarige Mädchen mit den graublauen Augen keines einzigen Blickes mehr. Trotzdem bekamen alle Tribute mit, wie ihre Betreuerin über den großartigen Auftritt, den Peeta Mellark und das Miststück hingelegt hatten, ganz aus dem Häuschen war, denn sie kreischte so laut und aufgedreht, dass ich befürchtete, mein Trommelfell würde platzen. Kaum dass unsere Pferde zum endgültigen Stillstand gekommen waren, sprang ich aufgebracht vom Wagen ab, und ignorierte die Tatsache, dass sich meine Füße in den goldenen Sandalen heftig über den plötzlichen Höhenunterschied beschwerten. Cato, der ebenfalls lange vor mir und nicht weniger heftig abgesprungen war, wurde nun von seinem Team herzlich und aufregt empfangen.

Vergeblich versuchten sie ihn zu überzeugen, dass er einen bleibenden Eindruck hinterlassen hatte, doch seiner wütenden Miene nach war es, wie schon gesagt - vergeblich. Nicht weit von uns entfernt, konnte ich plötzlich Marvel beobachten, der wütend seinen Umhang zu Boden warf, sodass die vielen kleinen pinken Federn nur so in der Gegend herumgewirbelt wurden. Gloss machte ein wütendes Gesicht, während er den Betreuerstab von Distrikt zwölf hasserfüllt anstarrte, und auch Cashmere durchbohrte Katniss Everdeen und Peeta Mellark mit eiskalten, beinahe tödlichen Blicken. Glimmer dagegen sah aus, als würde sie jeden Moment anfangen zu heulen, während sie sich schweigend den pinken Kopfschmuck abnahm, und erschöpft gegen ihren Wagen sank. Sie sah wirklich erbärmlich aus, wie sie krampfhaft versuchte, die Tränen zurückzuhalten, weil Everdeen und ihr Freund ihr ihren Auftritt ruiniert hatten.

In diesem Moment konnte ich sie nicht einmal hassen.

»Ihr beide wart einfach umwerfend!«, riss mich Alexa aus meinen Gedanken und tätschelte mir vergnügt die rechte Schulter. »Wirklich ein toller Auftritt!«, ergänzte selbst der sonst so mürrische Bronos, wahrscheinlich nur, um mich aufzumuntern.

Ich wusste doch, dass er mich im Grunde eigentlich hasste.

Ich schnaubte verächtlich, die Anstrengungen der anderen ignorierend.

Mein schlechtes Gewissen verdrängte ich mühelos, denn ich war einfach viel zu wütend, um mich mit dem Mitleid meines Teams zu beschäftigen. Weder Curran, noch Viola verfielen in Mitleidsbekundungen oder überschwängliche Aufregung, worüber ich dankbar war. Ich wusste immerhin schon, dass wir es versaut hatten. Aber richtig.

»Diese miese Schlampe«, rutschte es mir dann einfach so heraus, und Emelia verzog ihren Mund sofort zu einem schmalen Strich, während sie mir ein eindringliches »Benimm dich gefälligst!« zuzischte, und gleich darauf von wütend zu überfreundlich umschaltete. Ich konnte es mir nicht verkneifen, ein weiteres Mal zu Distrikt zwölf zu blicken, welches von seinem aufgeregten Vorbereitungsteam umringt wurde und sich von diesem feiern und beglückwünschen ließ. Ich wollte ihr einen tödlichen Blick zuwerfen, einen Blick, welcher aussagte, wie sehr ich sie für ihren Auftritt verachtete und wie sehr ich sie hasste, doch immer wieder drängte sich das kleine, blonde Mädchen in meine Gedanken, die Schwester von Everdeen, für die sie freiwillig den Spielen und dem Kapitol entgegengetreten war. Verdammt noch mal, ich konnte es einfach nicht.

Ich hasste sie vielleicht, aber ... ich konnte sie auch verstehen.

Denn wäre Tammy noch am Leben, dann hätte ich dasselbe für sie getan.

Hätte auch versucht, aus meinem Los das Beste zu machen.

Also ... beließ ich es bei einem weiteren verächtlichen Schnauben.

Sie würde mich schon noch früh genug kennenlernen.

Ich brauchte sie nicht noch zu provozieren.

Cato dagegen hatte solche tiefgründigen Schwierigkeiten und Bedenken wie ich zum Glück nicht. Er schaffte es für einen winzigen Moment Blickkontakt mit dem Mädchen aufzunehmen, und ließ sie so direkt spüren, welche Wut und welchen Hass er ihr gegenüber empfand. Everdeen starrte gebannt zurück, worüber ich leicht die Stirn runzelte, da sie nicht so viel Angst vor ihm zu haben schien, wie ich eigentlich erwartet hatte. In ihren graublauen Augen erkannte ich eher eine seltsame Faszination.

Dann wurde Distrikt zwölf von seinem Vorbereitungsteam in die Mitte genommen und Richtung Aufzug geschoben. Während sie den langen Flur entlanggingen, warf das Mädchen noch einen Blick zurück über die Schulter. Auch ihr Mentor, der nach Enobarias Reden und Erzählungen Haymitch Abernathy sein musste, schaute beunruhigt noch einmal zurück. Während Cato sich von seiner Rüstung befreien ließ, und man mir meine ebenfalls abnahm, lächelte er triumphierend. Ein kurzer Blickkontakt zwischen uns zeigte, dass Distrikt zwölf, allen voran Katniss Everdeen nun ganz oben auf unserer Abschussliste stand. Und offenbar hatte sie das auch begriffen, denn der beunruhigte Blick von ihrem Mentor sprach seine eigene Sprache. Nur, dass das Miststück keine Angst gegenüber Cato empfunden hatte, verwunderte mich ein wenig ... Aber egal.

Das kam schon noch.

Da war ich mir sicher.

Curran und Viola berührten mich nun sacht an der Schulter und schoben mich dann eindringlich in Richtung Aufzug. Zum Glück war Distrikt zwölf schon vor uns nach oben gefahren, denn Cato sah aus, als wolle er ihr geradewegs das Herz herausreißen.

Während ich mir die Arme rieb, da es hier unten ohne die warme Rüstung beachtlich kalt wurde, schoss Cato noch einen eisigen Blick nach oben, wo das Mädchen verschwunden war. »Sie werden es bereuen«, meinte er leise zu mir und lächelte gefährlich.

Ich erwiderte sein Lächeln nicht minder bedrohlich.

»Dafür werden wir schon sorgen. Fröhliche Hungerspiele, Distrikt zwölf ...« »... und möge das Glück stets mit euch sein«, ergänzte Cato mit vor Bedrohlichkeit blitzenden Augen.

• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •

Aɴмerĸυɴɢ Nυммer ♯1: Das Lied [The Hunger Games - Horn Of Plenty] ist so episch, das dachte ich schon beim ersten Mal, als ich es im Film gehört habe ... Ich mag es <3

Aɴмerĸυɴɢ Nυммer ♯2: Die Widmung dieses Kapitels geht an ѕησωвєƖƖєxx. Danke, für all Deine Unterstützung und Deine lieben Kommentare zu allen Kapiteln. Ich hoffe Dir gefällt dieses Kapitel! Du bist so lieb, und eine wirklich wundervolle Freundin! Danke für alles <3

Aɴмerĸυɴɢ Nυммer ♯3: Das oben zu sehende Bild zeigt den weiblichen Tributen aus Distrikt fünf, Fɪɴᴄʜ Eᴠᴇ Cᴀɴᴅᴀʀᴀ, welche von Jᴀᴄϙᴜᴇʟɪɴᴇ Eᴍᴇʀsᴏɴ verkörpert wird.

Continue Reading

You'll Also Like

16.6K 1.2K 68
Park Jimin. Ein kleiner Omega junge, der alleine im Wald herum lief. Verlassen von seinem Rudel und ziemlich alleine. In nur paar Stunden geriet Jimi...
93.8K 4.3K 133
Sophia verliert bei einem Autounfall beide Elternteile. Weitere Familie hat sie nicht. Sophia ist 14 Jahre alt, als sie ihre Eltern verliert und vor...
143K 8.1K 96
Was passiert, wenn Thomas Müller eine WhatsApp-Gruppe gründet und mit der Zeit die unterschiedlichsten Fußballer Teil davon werden? Das Chaos ist vor...
30.7K 1.3K 35
Nach dem Unfall ihres Bruders hatte Chloé es erfolgreich geschafft der Welt der Formel 1 jahrelang den Rücken zu kehren. Zumindest bis zu dem Tag an...