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By stillwithoutyou

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Zwรถlf Buchstaben. Sieben Konsonanten. Fรผnf Vokale. Hoffender Prinz, der auf die drei verborgenen Worte wartet... More

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Six

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By stillwithoutyou

Drei Köpfe, alle in eine etwas andere Haarfarbe getaucht, lugten hinter einer Hauswand hervor. Beobachtend beäugte der Kleinste die Menge.
Normal gekleidete Menschen liefen neben Offizieren und Uniformträgern.
Nach ausgiebiger Begutachtung drehte sich Jimin zu uns.

„Also", fing Jac an, als wir uns in einem Kreis zusammenfanden „mich würden sie aufs Boot lassen. Unser Problem ist nur, wie wir euch durchbringen." Der Dunkelblonde meint damit das einzige anliegende Schiff im kleinen Hafen, das bereits aussah, als würde es bald die Segel hissen. Die Insel war nicht ganz wie ich sie mir vorgestellt hatte: Eine kleine Stadt grenzte an den Hafen und auch im Inland begegneten wir hin und wieder kleine Dörfchen. Dennoch mischten sich die Völkern nicht, eine sichtbare Grenze war gekennzeichnet. Doch zu unserer Überraschung nicht bewacht.

„Travita hat ein - interessantes - Sicherheitssystem, mit Inlands-Kontrollen und anderen Vorkehrungen. Mit gut Glück kriegen wir auch noch Taehyung mit, da er ebenfalls ein Seratra ist, doch bei dir Jimin sind wir aufgeschmissen." Der Angesprochene hob seine Augenbraue. „Wie genau hängen den Taehyungs Fähigkeiten mit dem Eintritt in Travita zusammen? Die können doch nicht lesen, dass er einer von ihnen ist." Jimin machte eine Geste, als wäre seine Feststellung, das offensichtlichste der Welt. Mein Blick landete lediglich auf Jac. Das war eins dieser Dinge, die er mal angeschnitten, aber nie vollends erklärt hatte.

„Eigentlich schon. Seratra wissen über die Identität anderer Bescheid." „Echt?", fragte ich, als hätte ich noch nie davon gehört. „Wie?" „Lernt man in der Schule.", meinte Jac, während er sich vorlehnte, um hinter die Hauswand zu spicken. „Gut, da war ich aber nicht.", zischte ich ihm zu. Kurz verwirrt blickte er mir in die Augen, bis ihm die Erinnerungen zurückkamen. „Ich vergaß das euer Ausbildung anders ist als die in Travita."
Beinah genervt verengte ich meine Augen. „Das kann ich schlecht beurteilen, schließlich war ich bisher in keiner." Erst jetzt fanden seine Augen zurück zu mir. „Oh- nie?" „Nie." „Huh- Kein Wunder." „Was hast du den gedacht?! Wir haben sogar schon mal darüber gesprochen!", rief ich aus. Jac blinzelte. „Nun ja, ich habe einfach gedacht- nun, dass deine Fähigkeit Wissen aufzunehmen und wiederzugeben unter der Erziehung deines Bruders womöglich zu leide kam und die Strukturen deines Gehirns nie genötigt wurden, neue Synapsen zu knüpfen."

Hilfesuchend blickte ich zu Jimin, meinen allwissenden Berater. „Er hat dich einfach für dumm gehalten." Dann untersuchte er wieder die Masse hinter der Hauswand. Empört und schockiert öffnete ich meinen Mund, bevor ich ihn nach langem Überlegen wieder schloss. „Mir fällt keine passende Antwort ein. Jimin?" Dieser drehte sich erneut um. „Prinz Taehyung ist durch deine unzüchtige Andeutung zu tiefste gekränkt und verletzt." Ich nickte standhaft und widmete Jac einen bösen Blick. Dieser hob nur beide seiner Augenbrauen und wendete sich ebenfalls zu der dem Geschehen hinter der Hauswand.

„Also wie geht dieses Spür-system der Seratra jetzt?", fragte ich in ihre Überlegung hinein. Meine Beine wurden müde von der Hockhaltung, in der wir uns seit Minuten befanden. Beide Gesichter drehten sich zu mir. Jimin aus Interesse. „Es ist kein wirklich wissenschaftliches Ereignis oder so. Es ist ein Gefühl, das sich entwickelt. Man fokussiert sich auf seine Umgebung und die Personen um dich herum. Und mit der Entwicklung der Fähigkeiten oder der Zeit kommt dieses Vertrauen. Man weiß es einfach irgendwie, als könnte man in die DNA der Person schauen. Zu Beginn ist es etwas unscharf und man kann das 'Anderssein' keiner speziellen Person in einer Gruppe zuschreiben. Ich befinde mich immer noch in dieser Phase, es ist also nichts, was man in einer Nacht erlernt." Jac schüttelte den Kopf, beinah enttäuscht von sich selbst. „Deswegen erkannte ich dich damals in der Bar auch nur anhand der Beschreibung und nicht deiner DNS. Doch die Männer dort", er zeigte auf die Uniformierten hinter der Wand, „die können das sofort erspüren. Sie haben sich in ihrem Training darauf konzentriert, andere Seratra zu erkennen. Wir können sie nicht täuschen."

Jimin musterte den andere Blonden interessiert. Hob aber nur seine Schultern, als ich in betrachte. Er hatte davon tatsächlich einmal absolut keine Ahnung. Ein wenig beruhigte es mich, dass er auch nicht alles wusste. Dasselbe hatte ich auch stets über Jk gedacht. Mein Kopf schüttelte sich.

„Sie werden also sofort wissen, das ich nicht von Travita stamme?" „Grundlegend tu ich das doch auch nicht. Meine Mutter kam daher, schon, aber ich selbst nicht.", ergänzte ich Jimins Aussage. „Das stimmt, deswegen gibt es zwei Kontrollen: Durch das Erspüren deiner Fähigkeiten und einem Stück Papier, das einem bei der Geburt ausgehändigt wird. Nach jedem wichtigen Schritt in der Ausbildung erhält man eine neue Version."

Jac kramte eine Sekunde in seiner Hosentasche, bevor er einen Zettel herauszog. Dieses war nicht weiß oder braun wie übliches Papier sondern sanft violet. Nie zuvor hatte ich diese Farbe auf Papier gesehen. Zudem schien der Zettel gar als würde es ein schweres sein, in zu zerbrechen. Sowohl Jimin als auch ich bestaunten das kleine etwas in seiner Hand.

„Mit dem komme ich überall hin. Denn es gibt zudem noch den Stand in der Gesellschaft an. Man kann überall darauf kontrolliert werden." Als ich die gefaltete Karte ausklappte, erkannte ich einen Mann auf der Oberfläche. Er war platziert neben ein paar Worten. „Dafür werden extra Portraits von einem angefertigt. Der Job des Portraitzeichner ist ziemlich beliebt in meinem Land. Es dient zum Schutz, um nicht einfach irgendeine Karte an sich nehmen zu können." Ich hörte den Stolz und die Freude aus seiner Stimme. Selbst Jimin wirkte erstaunt von dem Dokument. „Sollte man nur eine dieser Kontrollen bestehen, gibt es Möglichkeiten zur Diskussion wie in deinem Fall, Taehyung. Doch bei dir Jimin, gibt es weder das eine noch das andere."

„Und wir können nicht einfach mit der 'ich bin der verloren Sohn des Königs'-Nummer kommen?", fragte ich an den Ältesten. „Notfalls müssen wir es probieren, schätze ich, aber die Chancen sind recht gering. Trotzdem gibt es eine Idee, die vielleicht-"

Weiter kam er nicht, da wurden wir mit einem Schrei aus unserem Gespräch gerissen. Verwirrt blickte ich mich um, während die anderen beiden bereits die Quelle identifiziert hatten. Auch ich starrte hinter der Wand hervor und traut meinen Augen nicht.

Ein bekanntes junges Mädchen mit Schiffersmütze, als Junge getarnt, wurde von zwei Offizieren festgehalten. Sie sträubte sich gegen die Hände. Kaum hatte ich den Schock überwunden, Nile hier ohne Vorbereitung anzutreffen, da hatte sie bereits meinen starrenden Blick entdeckt. „Yo helft mir und starrt nicht so doof rum." Mit diesen Worten fanden uns auch die Augen der Wachleute. „Ich bring sie um.", murmelte Jimin. Nile, als hätte sie ihn hören können, schenkte uns ein liebreizendes Lächeln.

Während die Männer auf uns zu rannten, wartete ich auf eine Anweisung der anderen beiden. Bereit die Beine in die Hand nehmen zu müssen, blickte ich panisch von einem zum anderen. Genervt atmete Jac aus. „Wir ergeben uns.", rief er zu den Uniformmännern. Keinen Moment später standen diese neben uns und umgriffen unsere erhobenen Arme. Man nahm uns die Schwerter ab und ich sah zu, wie der blaue Griff aus meinen Augenwinkel verschwand.

„Ihr seid Verbündete des kleinen Diebes?", fragte ein hochgewachsener Mann mit scharfem Blick. Er blickte ausgerechnet zu mir. „So was in der Art.", antwortete Jac für mich. „Wir müssen mit dem Höchstrangigen ihrer Kammeraden sprechen." Abwartend biss ich mir auf die Innenseite meiner Wange. Ich wünschte, Jac hätte seine Erklärung beenden können, sodass ich einordnen konnte, wie sehr wir verloren waren.

Der Mann schaute auf uns herab, ein wenig mit sich selbst ringend. „Aus welchen Gründen sollten wir euch zu unserem Anführer bringen?" „Damit wir unsere Situation erklären und unsere guten Absichten beweisen können." Jacs Zuhörer strich sich übers Gesicht, doch winkte anschließend zu den anderen Wachen. „Gut, wir bringen euch zu ihm." Damit wurden wir den Weg lang geführt. Das ging erstaunlich einfach. Vielleicht lag das an Jacs Identität als Seratra und sie Mistrauten uns nicht zu sehr?

Die Menschen auf dem Platz waren bewegungslos stehen geblieben. Kurz drauf gabelten die Soldaten Nile auf, die uns mit einem grinsenden Gesicht begegnete. Auf ihre Erklärung war ich gespannt.

Wir liefen einige Schritte, mit unseren Händen festgehalten, bis wir ein Haus erreichten. Der Mann von zuvor stieß sie auf. Heraus kam ein leichter Geruch von Alkohol. Wir befanden uns vor einer Bar.
Einige Männer sahen von ihren Gläsern auf, als wir reingeführt wurden. Die Soldaten brachten uns an den Tischen vorbei zu einer Tür hinter dem Tresen. Einer von ihnen klopfte gegen das Holz und wir wurden reingerufen.

Alle vier standen wir in diesem schlichten Zimmer, mit glupschigen Augen als unsere Beobachter. „Wenn haben wir den da?" Die Miene des Mannes im Sessel erhellte sich. „Jac!" Der Rothaarige stand auf, legte seine Papiere zur Seite und breitete seine Arme aus, als wollte er uns umarmen. „Remy!"
Selbst die Soldaten blickten von einem zum anderen. Jemand beschloss sich, ihren Boss die Situation zu erklären: „Sir, wir haben diesen Jungen hier gefunden, wie er sich herumgeschlichen hat. Er hat versucht, jemanden zu bestehlen." Er zeigte auf Nile, die erst nach dem wir ihr all unsere Aufmerksamkeit schenkten, eingeschüchtert errötete. „Und dann stießen wir auf diese drei hier und der da meinte, er müsse mit ihnen sprechen."

„So ist das also!" Der Mann winkte die Soldaten aus dem Raum. Sie gaben leichtfertig unsere Hände frei und schlossen die Tür hinter ihnen.

„Remy, ich wusste nicht, dass du jetzt hier stationiert bist! Was eine freudige Überraschung." Am Ende sah er kurz zu uns, als wollte er uns Hoffnung machen. Und tatsächlich, ein kleiner Funken sprühte in meinem Inneren. „So siehts aus! War die Entscheidung des Königs höchst persönlich und das kann ich ja nicht ausschlagen. Dafür gab es ne fette Belohnung. Aber was machst du hier? Du bist plötzlich einfach verschwunden. Und wer sind deine Freunde hier?"

Lieb blickte uns der Mann an, ich lächelte ihm zu. Er war mir dennoch ungeheuer. „Wir sind im Auftrages des Königs hier. Ich konnte dir vor meinem Auszug nicht Bescheid geben." „Auftrag des Königs? Lass hören." Der Rothaarige setze sich auf die Kante des Tisches. „Es betrifft den Thronfolger des Königs." Abgelenkt glitten meine Augen im Raum umher, bis das Starren der anderen mich zurück in die Gegenwart holte. Ich lächelte nervös. „Hi."

Remy überaus verwirrt, irrte mit seinen Blicken von Person zu Person. „Wie- ich meine, unser König hatte seit vielleicht 17 Jahren keine Frau mehr zu sich eingeladen." Ein weiterer Blick auf mich. „Oh nein warte, das könnte passen. Vielleicht bilde ichs mir ein, aber er hat wahrlich Ähnlichkeiten mit dem Gebieter."
Meine Augen wurden groß. Aufgeregt hielten sich meine Hände gegenseitig fest. Der König, der Mann, der womöglich mein Vater war. Es war komisch, es auch nur zu denken.

„Und jetzt seid ihr hier, um den jungen Mann nach Travita zu bringen, hab ich recht?" „Richtig, ja." Jac lächelte ein mir unbekanntes Lächeln. Man sah ihm die Freude an, seiner Heimat näher zu kommen und dessen Leute.
„Gut, dann möchte ich euch nicht aufhalten. Aber der Junge muss hierbleiben." Allen Erwartens blicke ich zu Nile, doch der Rothaarige hatte stattdessen Jimin im Visier. „Wieso kann er nicht mitkommen?", fragte ich und trat unterbewusst einen Schritt näher. Jetzt war ich auf einer Line mit den drei Blonden, gegenüber des Rothaarigen.

„Er ist kein Seratra und kein Einwohner von Travita. Er kann nicht eintreten." Entrüstet überblickte ich die Situation im Raum. „Genauso wie Nils.", festigte ich meine Gedanken. Remy hingegen beobachtete die Mützenträgerin kurz. „Mhm nein, er geht in Ordnung." Alle vier Mitglieder unserer kleinen Gruppierung, mich eingeschlossen, teilten einen unsicheren Ausdruck. „Nils?", fragte ich in das Zimmer hinein. „Nein!", rief diese beinah schon, „Ich bin nicht- ich bin kein Seratra. Ich meine, das hätte ich doch wissen müssen, nicht?"

Der mittelalte Mann schmunzelte. „Es ist schon möglich. Häufig überspringt die Verfestigung von Fähigkeiten einige Generationen. Das macht dich nicht weniger Seratra. Seratravita sind Menschen mit einer bestimmten DNS, ob Fähigkeiten oder nicht." Nile sah zu mit flehenden Augen. „Taehyung, ich wusste das nicht, wirklich!" Ich war überrascht von ihrer Sorge über meine Meinung. Ich schenkte ihr ein angedeutet Lächeln. „Ich glaube dir, keine Sorge." Nie hätte ich gedacht, dass sie solchen Wert auf meine Zustimmung legen würde.

Mit einem winzigen Bewegen meines Kopfes versuchte ich zurück zur Situation zu finden. „Wir können Jimin aber nicht hier lassen. Was können wir machen, um Sie zu überzeugen?"
Der Blonde legte seine Hand auf meine Schultern, beinah schwerfällig. Sein Mund öffnete sich, ich bemerkte es und stoppte ihn, indem ich ihm zuvorkam. „Nein. Wir lassen dich nicht zurück. Danke fürs Angebot." Wieder drehte ich mich zu dem alten Bekannten von Jac. „Es ist recht schwer deine Identität zu bestätigen. Selbst wenn ich auf deine Aussage vertraue, Jac, mein Job ist es, Dinge zu überprüfen. Sollte sich deine Wahl als tatsächlicher Prinz herausstellen, kann ich mich nicht gegen seine Befehle stellen und euch ist es frei jeden mitzunehmen."

Jacs Hand lag unter seinem Kinn. Das war doch zum Schreien. Es konnte nicht einmal glatt laufen was? Mir viel rein gar nichts ein, wie ich ihnen meine Identität beweisen konnte, doch Jimin zurücklassen war keine Option. Nicht nach all dem was er für mich getan hat. Und irgendwann würde ich ihm für all das hier richtig danken können.
Aber natürlich wusste ich, weshalb ich ihn nicht hinerlassen konnte. Es hatte recht wenig mit meiner Schuld ihm gegenüber zu tun. Ich konnte mich nicht schon wieder von einem Freund verabschieden. Jimin hatte einen speziellen Platz in meinem Herzen und ich wollte noch konnte ich seine Gesellschaft missen. Andernfalls hatte ich das Gefühl alles würde mich noch mehr überfallen. Der Goldblonde war mein sicherer Platz.

„Taehyung, hör zu", wendete sich Jac mir zu, „es gibt eine Möglichkeit es ihn zu beweisen." Ich horchte auf. „Aber ich weiß nicht ganz, ob du dafür bereit bist." Seine Stimme wurde immer leiser, es bereitete mir Sorgen. „Ich werde mein bestes probieren." Jacs Gesicht war geplagt von Verunsicherung. „Jac, bitte." „Also gut. Deine Fähigkeiten sind einzig den Mitgliedern deiner Familie, der Königsfamilie, zu geschrieben. Es ist ein Merkmal der königlichen Familie. Wenn du also ihm etwas davon zeigen könntest, dann-" Den Rest seines Satzes verpasste ich. Er schien ihn auszusprechen, doch in meinem Kopf herrschte totenstille. Leicht hatten sich meine Augen geweitet. Ich hasste das Verwenden meiner Fähigkeiten, es war viel beängstigender als jedes Gewitter.

Schallendes Gelächter huschte durch mein Gehirn. Ich wusste deren Ursprung war keine reale Quelle, dennoch war es so laut, dass ich mir den Kopf halten wollte. Es wartete auf mein Handeln. Wie sehr ich es loswerden wollte. Denn wie ich feststellen musste, waren die Fähigkeiten nicht im Einklang mit diesem Gefühl, welches nach dem Benutzen folgte. Es schien es mir nicht wert. Ich dachte an Jacs Einwände von Gerechtigkeit. Das diese Quallen den Ausgleich von dieser Macht herstellen soll. Doch in dem Versuch, diese ungleiche Verteilung zu berechtigen, wurde es zu einer Art Fluch. Vielleicht machte das meinen Bruder verrückt?
Ich verstand es. Ich verstand ihn. Es brachte mich näher an ihn. Was ich absolut nicht ertragen konnte.

„Okay, ich werde es probiere.", meinten Lippen, von der Ungeduld im Raum angetrieben. Ich wendete mich hilfesuchend zu Jac, dann zu Remy. „Wie soll ich- also- was soll ich tun?" Jimins Auge waren kleiner als gewöhnlich, während er mich betrachte. Seine Hand fand von alleine zu meinen Schultern, als wollte er mich stärken. Genau deswegen musste er mitkommen.

„Jac, ich weiß nicht recht. Beim Training hat nie etwas richtig funktioniert.", raunte ich in seine Richtung. „Gibt es nichts, dass du vielleicht schon mal unterbewusst hinbekommen hast?" Ich überlegte. Überlegte länger, während meine Augen irgendwo auf dem Boden lagen. Dann kam mir eine naive Idee. „Jimin, kann ich deinen Arm ausleihen?" Diesmal klang ich sicherer. Überzeugt war ich nicht, doch irgendwo hatte ich mal gehört, dass es besser war so zu tun als ob.

Jimin hob einen seiner Arme und schien ihn mir auszuliefern. Dann bückte ich mich und fummelte an meinem Hosenbein herum. Es hatte eine winzige Tasche eingenäht. Ich griff nach dem winzigen Messer, das Jac mir einst gegeben hatte. Sowohl Jac als auch Jimin blickten mich erstaunt an. Nile war mehr fasziniert über das Geschehen.

„Entschuldige.", flüsterte ich in Jimins Ohr. Dann schnitt ich über die äußere Oberfläche. Er verzog nicht einmal das Gesicht. Der Schnitt war weder groß noch klein. Nun hoffte ich auf mein Vertrauen. Jk meinte, ich hätte ihm geholfen seine Rippen zu heilen, damals. Damals wusste ich noch nicht einmal von meiner Identität. Also konnte es schon nicht so schwer sein, richtig?

Vorsichtshalber, eigentlich nur weil ich nicht wusste was sonst, legte ich meine Hand auf seinen Arm. Anschließend probierte ich die Außenwelt auszuschließen. Bitte funktioniere, bettelte ich innerlich. Dann zwang ich mein Gehirn zur Stille und versuchte das Gefühl von damals nachzuempfinden. Ein Rausch befiel mich, als mir auf einmal das Beben der Energie unter meinen Fingern bewusst wurde. Es war ein Strom, in den ich einfach eingreifen und rum pfuschen konnte. Gedanklich ließ ich etwas von der Energie in mir durch meine Hände zu ihm ließen. Die Stille die mich umfing, ähnle dem Gefühl, das Jk in mir ausgelöst hatte. Endlich legten sich meine Gedanken. Immer zu rannten sie mit Waffen um mich herum, gierig nach meinem Blut. Und kein Ort hielt mich gut genug versteckt. Doch zur Zeit war nichts davon existent. Es gab nur dieses Gefühl von Frieden.

Mit dem Öffnen meiner Augen traf mich die Realität wie ein Schlag. Rapide atmete ich. Es viel mir schwer. So schwer. Alle kamen sie gleichzeitig zurück. Spießen mich auf. Zitternd ging ich beinah zu Boden, doch Jimin fing mich auf. Ich hatte es gewusst. Ich kannte diese Wendung, diese Gefühl dennoch war ich nicht vorbereitet gewesen. Vielleicht war es schlichtweg nicht möglich.

Remy lächelte mit einem Finger vor dem Mund, während ich ein und aus atmete. „Noch am Anfang deines Trainings, vermute ich?" Ich nickte durch das dumpfe Geräusch in meinem Verstand. Ein pochender Kopfschmerz. Jimin half mir wieder auf die Bein, währenddessen betrachtete ich seinen Arm mit einen kleinen Blick. Die Wunde war verheilt. Keine Narbe, kein Anzeichen von dem Schnitt. „Ich schätze, du hast den Richtigen ausgewählt, Jac." Sie gaben sich einander die Hand. „Ein Schiff fährt in den nächsten Stunden ab, mit euch am Bord, wenn das euer Wunsch ist. Hat mich gefreut, Sie kennenzulernen, Prinz. Ich schreibe euch eine Zulassung, die müsste euch weiterhelfen."

Der Mann schwang sich in seinen Sessel und begann ein Stück Papier auszufüllen. Dabei unterhielt er sich mit Jac. Wir, Nile, Jimin und ich, verließen bevor ihm den Raum und warteten außerhalb der Bar. Die Männer schenkten uns Blicke, doch hatten nicht die Absicht uns aufzuhalten. Draußen setzte ich mich mit Hilfe von Jimin auf den Boden. Langsam regulierte sich mein Verstand, doch diese bedrängende Leere in mir blieb bestehen.

Ich fragte mich, ob mein Hari Schwur etwas mit meiner heutigen Erfahrung zutun hatte. Es war wesentlich einfacher gewesen, auf meine Fähigkeit zurückzugreifen, doch auch das Gefühl im Anschluss war stärker geworden. Ich zweifelte an meiner Wahl. Womöglich würde ich sie eines Tages zu tiefst bereuen.

Jimin ließ sich neben mir nieder, doch Nile drehte kleine Kreise vor uns. „Du wirst uns definitiv erklären müssen, was du hier machst.", brach ich die Stille nach einer Weile. Sie öffnete bereits den Mund, da kam Jac durch die Tür, in der Hand ein Zettel in der anderen unsere Waffen. Er steckte ihn ein. Der Goldblonde stand auf, um mir erneut seine Hilfe anzubieten. Ich nahm sie dankend an. Anschließend befestigten wir unsere Schwerter.

Nur für kurz blieb es still, bevor alle gleichzeitig zu einem Schluss in ihren Gedanken kamen. So liefen wir den Pfad entlang zurück zu dem Schiff, während wir unsere Ansichten teilten. Ich beteiligte mich nur mit kurzen Worten am Gespräch, während Jimin und Nile kaum aufzuhalten waren. Jac beäugte mich mit seinem typischen Blick, als einziger über das Innere von mir Bescheid wissend. Ich sah Mitleid in seinem Blick, Reue darunter. Mir wir nicht klar worüber.

Mein Lächeln versuchte, ihm Mut zu machen, doch schadete nur mir selbst. Denn nun klebte es auf meinen Lippen, als hätte es jemand festgebunden und zum Altwerden verurteilt.
Wir stellten uns bei den Angestellten auf dem Boot vor und wurden anschließend hereingelassen. Mit einem letzten Blinzeln verschwand ich unter Deck. Umgeben von Holz, ein weiteres Mal, stockte mir der Atem. Die Rhythmen schienen sich immer und immer wieder zu wiederholen.
Wie ein Spiel vom Jäger und seinen Gejagten.


Eine Zeitung verbarg das Gesicht eines Mannes. Seine Augen waren jedoch nicht darauf fokussiert, nicht für eine Sekunde verließen sie das Objekt seiner Begierde. Dunkles Haar biss sich mit der Sommer Sonne. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen. Gefunden.
Jetzt fehlte nur noch einfangen.


Freigeschaltet von "Travita Sicherheitssystem"

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