Wir waren 5

Ochrasy tarafından

188K 18.8K 2.7K

Am Anfang des Urlaubs waren wir 5 Freunde. Am Ende blieb einer zurück... Daha Fazla

Wir waren 5
1 - Selbst Hazel Richards hat es schon getan
2 - The Red Picture
4 - Nur einer war getroffen worden
5 - Er könnte der Eine sein
6 - Keine 100 Spinnen, aber ein Parker
7 - Schlimmer
8 - Arrogant und Eingebildet
9 - Rosie!
10 - Meine Schuld, deine Schuld
11 - Tränen
12 - Die richtige Frage
13 - Wo soll das enden?
14 - Du auch?
15 - Liebe beim Millionsten Blick
16 - Austern und ihre Folgen
17 - Wahre Freundschaft
18 - Zeit für die Wahrheit
19 - Fünf Freunde
20 - Wir waren Fünf
21 - Einer blieb zurück
22 - Ausgelöscht
Epilog
Wie es weitergeht
*** Buchveröffentlichung ***

3 - Ich hätte ihn gemalt

8.9K 816 77
Ochrasy tarafından

Während unseres Marsches zum Restaurant war ich wohl darauf bedacht Drew nicht in die Augen zusehen. Wieso hatte er mir das nur gesagt? Diese paar Worte gefährdeten unsere ganze Freundschaft. Ich hatte keine Ahnung, wie ich je wieder normal mit ihm reden sollte, wenn ich wusste, dass er für mich mehr empfand.

Ich hatte mich ganz bewusst bei Rosie untergehakt und sie zwischen mich und Drew geschoben. Diese war so erfreut über ihre zwei Busenbändiger, sodass ihr die Stille zwischen mir und Drew nicht auffiel. Ich wagte es nicht einmal in seine Richtung zu sehen. Ich wusste, dass er enttäuscht war und das Schlimme daran war, dass ich daran schuld war.

Als wir Keen's Steakhouse erreichten, setzte ich meine Maske mit dem fröhlichen Lächeln auf. Die anderen Zwei sollten nichts merken. Vielmehr hatte ich das Bedürfnis diese ganze Angelegenheit mit Rosie auszuwerten. Was hatten sich Drew dabei gedacht? Hatte er wirklich gedacht, dass ich die gleichen Gefühle für ihn hatte? Ich überlegte krampfhaft, ob ich irgendetwas getan hatte, was er hätte falsch interpretieren können. Mir fielen etlichen Momente ein. Zum Beispiel als ich mich heute Nachmittag bei ihm untergehakt hatte. Er hatte mich sofort näher an sich heran gezogen. Ich Naivchen hatte gedacht, dass er mich einfach nur wärmen wollte, doch statt seiner Körperwärme hatte er mir vielmehr seine Herzenswärme geben wollen.

Bobby und Kent begrüßten uns etwas angetrunken. Die vier Stunden ohne uns hatten sie wohl feuchtfröhlich verbracht.

Noch ehe wir überhaupt eine Bestellung aufgeben konnte, trat ich Rosie mehrmals gegen Schienbein. Erst beim dritten Mal merkte sie, dass ich das nicht ohne Absicht getan hatte.

„Kommst du mir auf Klo?", fragte ich sie schließlich und stand auf. Sie wusste, was sie zu antworten hatte und folgte mir. Auf dem Weg zu den Toiletten zogen wir die Blicke auf uns. Insbesondere Rosies Dekolleté fand sich dabei im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Sie liebte es im Fokus der Menschen zu stehen.

„Was ist?", fragte sie, als wir in den Waschräumen der Frauen waren. Ich setzte mich auf einen geschlossenen Klodeckel, während sie sich ihren Lidstrich nachzog.

„Als du vorhin deine BHs anprobiert hast, hat Drew mir seine Liebe gestanden."

Ihr Eyeliner fiel mit einem Scheppern zu Boden. Sie drehte sich zu mir und ihr stand der Schock ins Gesicht geschrieben.

„Das hat er nicht!"

„Doch."

„Unser Drew?"

„Ja."

„Niemals!"

„Wenn ich es dir doch sage!"

„Oh mein Gott."

Sie lehnte sich in die Toilettentür. Zum Glück war das hier ein gehobenes Restaurant, sodass man keine Angst haben musste, zerkaute Kaugummis in irgendwelchen Ritzen zu finden.

„Das glaube ich einfach nicht", sagte Rosie und man sah ihr an, dass sie es nicht begreifen konnte. Mir ging es ganz genauso. Es kam aus dem Nichts. Ich hatte nicht damit gerechnet. Hätte man mich heute Morgen dazu befragt, hätte ich gesagt, dass es wahrscheinlicher wäre, dass Obama ein Nippelpiercing hat. Niemals wäre mir der Gedanke in den Sinn gekommen, dass Drew sich in mich verliebt haben könnte. „Was hast du zu ihm gesagt?"

„Nichts."

„Nichts?"

Ich konnte den Vorwurf in ihrer Stimme mitschwingen hören.

„Ja.Nichts."

„Sunny, das ist echt scheiße. Er ist einer unserer besten Freunde. Da bist du ihm wenigstens eine Antwort schuldig."

Ich seufzte.

„Das weiß ich auch, aber ich war einfach geschockt. Meine Kehle war zugeschnürt. Ich habe nicht ein Wort herausbekommen."

Musternd sah sie mich an.

„Fühlst du denn etwas für ihn?"

Ich brauchte über diese Antwort nicht einmal nachdenken.

„Ja, aber nichts was mit Liebe zu tun hat."

Rosie biss sich auf die Unterlippe.

„Das ist scheiße. Das ist echt Scheiße. Er hat sich bestimmt alles voll schön ausgemalt. Sieben Tage mit dir in Manhattan, wie ihr durch den verschneiten Central Park geht und die 5th Avenue langbummelt. Das hätte echt romantisch werden können."

„Danke, Rosie, aber das hilft mir gerade wirklich nicht weiter! Wie soll ich denn jetzt mit ihm umgehen?"

„Du wirst nicht drum rum kommen mit ihm zu reden."

Ich? Ich war eine Niete, was diese Art von Gesprächen anging. Man sollte in diesen Gesprächen ehrlich sein, doch da ich niemanden verletzten wollte, endeten für mich solche Unterhaltungen immer damit, dass ich das sagte, was mein Gegenüber hören wollte - nur damit ich ihm nicht wehtat. Ich konnte Drew nicht das Herz brechen.

„Ihr wärt ein echt süßes Pärchen. Überleg dir das doch nochmal! Das würden richtig süße Babys ergeben. Dein blaue Augen, seine schwarzen Haare. Das würde richtig gut aussehen."

Ich knüllte Toilettenpapier zusammen und schmiss es in ihre Richtung. Leider verfehlte ich.

„Halt die Klappe! Das ist nicht witzig."

Es entstand ein Augenblick der Stille zwischen uns. Wir beide wussten, dass diese Situation unseren ganzen Urlaub in Gefahr brachte.

„Du könntest-."

„Nein", unterbrach ich sie, ehe sie ihren Gedanken ausgesprochen hatte. Ich wusste ganz genau, was sie hatte sagen wollen. Ich würde Drew mit Sicherheit nicht wegen so einer dummen Wette ausnutzen.

„Er hat Erfahrung", argumentierte sie.

„Rosie, er ist mein bester Freund! Die Rede war davon, dass wir uns einen Fremden suchen. Dann ist es egal, wie schlecht wir sind, hast du gesagt. Ich nutze Drew nicht aus."

„Ja, hast ja Recht."

„Und jetzt?"

„Am besten du suchst heute Abend ganz in Ruhe das Gespräch und erklärst es ihm. Er wird das schon verstehen." Sie warf einen Blick auf ihr Handy. „Ich glaube, wir sollten zurückgehen, sonst wird es auffällig."

Rosie sah mich kurz von oben bis unten an, setzte dann eine entflohene Strähne wieder an die richtige Stelle und schenkte mir abschließend ein aufmunterndes Lächeln.

„Mädchen würden töten, um von Drew angehimmelt zu werden und du servierst ihn ab", flüsterte sie mir ins Ohr, als wir zurück an den Tisch gingen. Ich sah Drew schon von Weitem. Er starrte auf das Besteck vor sich. Ich wusste, dass er uns gesehen hatte, doch nun war er es, der es nicht schaffte mir ins Gesicht zu sehen.

„Da seid ihr ja. Über wen habt ihr denn die ganze Zeit da drin gelästert?", fragte Bobby, der von der Speisekarte aufsah und ein großes Guinness vor sich zu stehen hatte. Am liebsten hätte ich ihm dieses für diese Frage ins Gesicht geschüttet, ohne noch besser: in seinen Schritt!

Drew wusste nun ganz genau, dass es auch Rosei wusste und irgendwie fühlte ich mich deshalb schlecht. Vielleicht hätte es eine Sache zwischen uns bleiben sollen.

Dieser Restaurant-Besuch war die Hölle und das nicht nur, weil das Angebot für Vegetarier erschreckend gering war. Drew und ich waren gut darin unsere Fassade aufrecht zu erhalten. Wir lachten und scherzten, doch wir schafften es, uns nicht einmal in die Augen zusehen und das obwohl wir gegenüber saßen. Diese drei Stunden waren die reinste Qual. Als wir endlich fertig waren und beschlossen hatten zu gehen, war es draußen stockdunkel. Naja, soweit man in New York von stockdunkel sprechen konnte. Auf den Straßen leuchteten die Scheinwerfer und Rücklichter der Autos. Da die Weihnachtszeit offiziell noch nicht beendet war, funkelte und blitzte es an jedem Baum. Auch wenn es schön aussah, entschieden wir uns ein Taxi für den Rückweg zu nehmen. Keiner von uns wollte durch den Matsch laufen. Da wir bekanntermaßen fünf waren, mussten wir uns aufteilen.

„Ich fahr mir Sunny", hörte ich Kent sofort  rufen. Er legte freundschaftlich seinen Arm um meine Schulter. Mir war klar, dass das Kalkül war.

Wir Zwei nahmen das erste Taxi, das auf unser Winken reagierte. Kaum hatten wir die Türen geschlossen, drehte sich Kent zu mir. Sein Lächeln war verschwunden.

„Jetzt erzähl!", forderte er mich auf.

Er wusste es.

„Ich weiß nicht, wovon du sprichst", gab ich das Unschuldslamm.

Er verschränkte die Arme vor seiner Schwarzenegger-Brust, wodurch sein Bizeps noch gigantischer wirkte, als er eh schon war.

„Ich weiß, dass Drew es dir gesagt hat, also sprich!"

Wir hielten an einer Ampel. Ich sah aus dem Fenster und beobachtete, wie ein Obdachloser sich in einen Hauseingang quetschte, um etwas vom Wind geschützt zu werden. Er hatte nur eine dünne Decke um sich herum gelegt und ich bekam Mitleid mit ihm. Das würde für sicherlich eine harte Nacht werden.

„Sunny! Nicht träumen!"

Ich wandte mich ihm wieder zu.

„Drew bedeutet mir wirklich viel. Wir sind gemeinsam aufgewachsen und wir haben so viel zusammen erlebt, aber-." Ich atmete schwer aus. „Ich liebe ihn nicht, wie jemanden mit dem man zusammen sein möchte. Er ist mein Bruder."

„Okay. Das ist zwar nicht gut, aber so ist es nun mal."

„Wie lange weißt du es schon?"

„Er hat es mir das erste Mal zu Thanksgiving gesagt, aber ich glaube, er fühlt schon länger so."

Ich ließ mich in meinen Sitz zurückfallen. Wie hatte mir das entgehen könne? Wir sahen uns fast jeden Tag und ich hatte nicht mal einen blassen Schimmer gehabt.

„Ich komme mir dumm und gemein vor."

Kent streckte sein Hand nach mir aus und tätschelte unbeholfen meine Schulter.

„Nicht deine Schuld! Aber du solltest unbedingt mit ihm sprechen."

„Ja, das hat Rosie auch schon gesagt."

„Zu Recht. Das bist du ihm schuldig." Er kramte in seiner Tasche und holte einen Button vom Hard Rock Café heraus. Er drückte ihn mir in die Hand. „So und jetzt lach mal wieder! Wir lassen uns unseren Urlaub doch von dieser Illusion Liebe zerstören."

Es war allgemein bekannt, dass ich Buttons sammelte. Mein Rucksack war übersät mit diesen Dingern. Ich wollte jedoch aus jeder Stadt nur einen haben und New York war bisher noch nicht vertreten gewesen.

„Danke, dass du an mich gedacht."

Er grinste zu breit, während ich nur schwach lächelte.

„Für dich immer!"

Wir waren die ersten beim Appartement. Offenbar hatten die anderen nicht sofort eines der beliebte Yellow Caps ergattern können. Der Fahrstuhl brachte uns in den 56.Stock. Als sich die Tür öffnete, hielt ich den Atem an. Ich musste mir ein Wow unterdrücken. Wenn man mir die Aufgabe gegeben hätte, den perfekten Mann zu malen, dann hätte ich ihn gezeichnet. Kent schlängelte sich lässig an dem jungen Mann vorbei, doch ich genoss noch für einen Moment die Aussicht. Ich war mir sicher, dass sich unter diesem schwarzen Mantel ein Sixpack verbarg. Er hatte hellblonde Haare. In Gegensatz zu mir, schienen seine jedoch gefärbt. Normalerweise mochte ich das nicht, aber ihm stand es. Seine Haut war blasser als meine, aber trotzdem würde ich noch von einem sonnigen Teint sprechen. Er hatte fast schwarze Augen, die auffällig groß waren. Aber nicht so groß, dass man ihn der Sorte Glubscher zuordnen würde.

„Hi!", sagte er freundlich, als ich mich an ihm vorbeischlängelte, um aus dem Fahrstuhl zu kommen.  Unsere Körper trennten nur weniger Zentimeter und ich spürte, wie die Hormone die Kontrolle über meine Gedanken übernahmen. Es gab nur zwei Wohnung auf dieser Etage, was bedeutete, dass er wohl unser Nachbar war. Jackpot!

„Hi", erwiderte ich schüchtern.

Kent schloss mittlerweile unsere Tür auf. Ich sah noch zu, wie Mr. Perfect den Knopf für das Erdgeschoss drückte. Er lächelte ein letztes Mal, bevor die Türen sich schlossen.

Dann hörte ich Kent lachen.

„War das gerade Liebe auf den erste Blick deinerseits oder warum dieses hormongesteuerte Verhalten?" Er zückte ein Taschentuch aus seiner Manteltasche und kam auf mich zu. „Nicht zurückzucken! Ich will dir nur die Sabber abwischen", scherzte er.

Ich schob seine Hand weg und ließ mich nicht provozieren.

„Weißt du, ob der hier wohnt?"

„Ja, tut er."

„Alleine?"

Er zog eine Augenbraue hoch.

„Du kleines Flittchen", gab er ironisch von sich und schien sich darüber zu amüsieren, dass ich mich gerade Hals über Kopf in einen fremden verknallt hatte.

„Sag schon!"

„Ja, ich glaube, er wohnte allein. Aber jetzt komm rein."

In dem Moment öffnete sich wieder die Fahrstuhltür. Aus irgendeinem Grund dachte ich, dass es wieder Mr. Perfect war, doch natürlich war er es nicht. Bobby, Drew und Rosie kamen verschneit zu uns. Es war das erste Mal, dass sich Drews und mein Blick wieder trafen. Ich gab mir alle Mühe nicht wegzuschauen.

Während die anderen Drei in die Wohnung stürzten, um sich aufzuwärmen, ließ ich mich zu Drew zurückfallen.

„Können wir nachher reden?", fragte ich mit gesenkter Stimme.

Es kostete mich so verdammt viel Überwindung diese Worte zu sagen.

„Ja."

Okumaya devam et

Bunları da Beğeneceksin

364K 12.6K 73
Damien Stryker ist ein rücksichtsloser Milliardär. Als Serena Mclane gezwungen ist, ihn zu heiraten, hofft sie, die Gnade hinter seinen kalten Augen...
303K 9.2K 87
Dahlia Verfolgt von ihrer Vergangenheit wagt sie einen Neustart. Nur ein Koffer und eine Tasche beinhalten ihr Leben, als sie in ihrer neuen Heimat a...
32.7K 931 39
Elli ist ein ganz normales Mädchen, bis auf den Fakt, dass sie in einem Waisenhaus lebt. Eines Tages tauchen 4 junge Männer auf und beschließen die k...
106K 4.5K 47
Vlorë, Albania DARK ROMANCE Er, der König der Unterwelt, der nicht nur in der Dunkelheit lebt, sondern sie leitet. Sie, die Prinzessin der albanisch...