Bis(s) in die Dunkelheit

De MerveMzlm

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Eigentlich sind sie Feinde, doch schon bald sprühen die Funken. Iris möchte nach dem Tod ihres Vaters in sein... Mais

Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30

Kapitel 1

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De MerveMzlm

Iris:

Es ist ein warmer Tag, für diese Jahreszeit. Wir haben bereits Mitte Herbst und die Sonne strahlt mit dreiundzwanzig Grad auf uns hinab. Ich stehe mit meinem schwarzen Koffer, welches mit vielen Stickern von Sehenswürdigkeiten beklebt ist, vor der Haltestelle in der Nähe meines Elternhauses. Es ist nicht so, dass ich die Sehenswürdigkeiten besucht habe. Nein, die hat mein Vater mir mitgebracht. Nach seinen Jagdausflügen. Vampirjagd um genau zu sein. Denn genau das ist er. Ein Vampirjäger, so wie ich eine bin. Naja, zumindest auf dem Weg dorthin. Als siebzehnjährige ist man noch keine ausgebildete Vampirjägerin. Außerdem bin ich auch noch nie einem begegnet. Doch das soll sich ändern. Ich werde die Jägerakademie besuchen und dort lernen, wie man diese Kreaturen am besten besiegt. Mein Vater hat mir zwar beigebracht, wie ich mich zu verteidigen habe, aber ich bezweifle, dass das ausreichen wird. Ich wollte schon vor Jahren auf diese Schule, aber meine Mutter wollte mich nicht in Gefahr wissen. Doch seit dem Tod meines Vaters, hat sie es sich anders überlegt. 

Ihre Worte waren: „Geh und lasse dich ausbilden. Ausbilden zu der besten Jägerin und räche deinen Vater. Sein Tod soll nicht umsonst gewesen sein." 

Meine Mom hat meinen Dad sehr geliebt. Egal wie lange Dad auf der Jagd war, Mom hat immer auf ihn gewartet. Er ist auch immer zurückgekommen. Bis jetzt. Ein schwarzes Nisan Micra hält vor mir an und das holt mich aus meinen Gedanken. Das Fenster wird runtergefahren und ich sehe das freundliche Lächeln meiner Tante. Sie ist die Schwester meines Dads und unterrichtet an der VHA.

„Hallo Iris."

„Hi, Sybille."

Ich gehe zum Kofferraum und verfrachte mein Koffer darin. Dann gehe ich nach vorne und steige ein. Sie umarmt mich ungeschickt und lächelt weiterhin.

„Wie geht es dir?"

„Gut, bin etwas nervös", gestehe ich.

„Brauchst du nicht. Die VHA ist eine ganz normale Schule. Nur mit zusätzlichem Unterricht." Ich pruste los.

„Eine ganz normale Schule? Das war die High-School auf der ich bis vor kurzem war. Die VHA ist alles andere als normal."

Nun lacht auch Sybille.

„Wieso? Gab es bei euch kein Mathematik, Latein und..."

„Ja, aber es gab kein: Wie töte ich einen Vampir? Oder Trainingsstunden mit einem Pflock."

Sybille schüttelt den Kopf und sieht mich ernst an.

„Mit einem Pflock tötest du keinen Vampir. Das versetzt ihn in Stockstarre."

„Das waren zwei unterschiedliche Beispiele", werfe ich ein.

„Wie dem auch sei. Jetzt zu einem ernsten Thema. Mr. Cadoc hat dich bereits angekündigt."

„Der Rektor hat mich angekündigt? Wieso?"

Ich sehe sie überrascht an. Meine Nervosität steigt jetzt noch mehr.

„Nun, zum ersten wechselst du Mitten im Schuljahr die Schule und zum zweiten, was noch wichtiger ist, du hast eine Gabe."

„Ach, da war ja was", seufze ich.

„Es ist eine Ehre, eine Gabe zu besitzen. Vor allem wie deine."

„Ich weiß. Heißt das, dass ich jetzt in so eine Elite Klasse komme?"

Denn darauf habe ich ehrlich keine Lust. Mir hat mal jemand erzählt, das da nur die hochnäsigsten Schüler sind.

„Du kommst in eine der Klassen, mit den anderen begabten. Es gibt zwei davon. Welche, entscheidet Mr. Cadoc."

„Hm, okay."

Ich frage mich, was für eine Art Rektor Mr. Cadoc ist.

Sybille schaut mich an.

„Iris, nur weil du eine Gabe besitzt, heißt das nicht, dass du auf demselben Niveau wie sie bist. Du musst viel nachholen."

Ich nicke.

„Das weiß ich, Sybille."

„Gut."

Mit der rechten Hand schiebt sie ihre runde, knallrote Brille zurück und konzentriert sich auf den Verkehr. Meine Heimatstadt haben wir bereits hinter uns gelassen. Ich schaue meine Tante an. Sie hat wie mein Dad und ich, pechschwarze Haare, die mit einzelnen grauen Strähnen durchzogen sind. Sie hat dunkelbraune Augen, schmale Gesichtszüge und schmale Lippen. Im Gegensatz zu mir, ist meine Tante groß. Sie ist, glaube ich 1,78cm. Ich hingegen 1,65cm. Was aber auch einen Vorteil mit sich bringt. Jeder unterschätzt mich. In der Familie von meinem Dad hat oder hatte jeder braune Augen. Meine hingegen sind blassblau, somit habe ich die Augenfarbe von meiner Mom geerbt. Gibt einen kalten Eindruck, aber das kann ich auch zum Vorteil nutzen. Alles kann eine Waffe sein, die Stimme meines Vater hallt in meinem Kopf. Die restliche Fahrt reden wir über belangloses. Was ich bisher in einer normalen High-School erlebt habe. Ob ich Freunde habe, einen Freund habe. Tatsächlich habe ich eine beste Freundin. Aber sie glaubt, dass ich in ein Internat am anderen Ende der Welt wechsle, weil meine Mom nicht mehr zurecht kommt. Ich konnte ihr nie von meinem geheimen Leben erzählen, denn sie ist nur ein Mensch. Sie kennt die verborgene Welt nicht und so soll es bleiben. Denn die verborgene Welt ist voller Gefahren. Außer ihr hatte ich keine anderen Freunde. Ich war eher der stille Typ. Nach drei Stunden Fahrt, taucht endlich das große Gebäude auf. Auf dem Tor steht Vampire Hunter Academy. „Wow", hauche ich und starre aus dem Fenster. Es ist ein großes Gebäude und sieht aus wie aus der Renaissancezeit. Ein hoher Turm ist das Highlight.

Sybille hält vor dem Tor an und drückt auf einen Knopf. Daraufhin ertönt eine männliche Stimme und meine Tante gibt eine Nummer durch. Das Tor öffnet sich langsam und sie fährt weiter. Mitten auf dem Gelände ist ein riesiger Springbrunnen. Sie fährt daran vorbei und parkt schließlich auf einem der freien Parkplätze.

„Iris, du sprichst erst, wenn du gefragt wirst. Hast du das verstanden? Hier wird viel Wert auf Disziplin gelegt."

Sie sieht mich streng an.

„Habe verstanden."

„Gut. Dann mal los."

Sie steigt aus und holt meinen Koffer aus dem Kofferraum.

„Darren, bring das bitte auf Iris' Zimmer."

Der junge Mann, der wie ein Hausmeister gekleidet ist, nickt und nimmt meinen Koffer. Ohne ein Wort verschwindet er um die Ecke.

„Wer war das?", frage ich und schaue zu der Stelle, wo er verschwunden ist.

„Das war Darren. Er arbeitet Sozialstunden ab", antwortet Sybille und läuft los.

„Sozialstunden in einer Jägerakademie?"

„Sein Vater ist hier Professor. Halte dich aber von ihm fern. Er macht nur Probleme. Darren meine ich, nicht seinen Vater", sagt sie hastig, woraufhin ich grinsen muss.

„Iris!", zischt sie.

„Tut mir ja leid, aber das war gerade witzig."

„Iris, ich bin hier eine Professorin und muss auch Respekt und Autorität vermitteln, also sprichst du mich ab jetzt mit Professorin Hestia an."

„Okay. Ich wusste nicht, dass du hier deinen Mädchennamen verwendest."

„Nun, eigentlich ist es nicht ganz richtig. Ich verwende den Mädchennamen meiner Mutter. Da ich nicht verheiratet bin, heiße ich in der Menschenwelt Sybille Pandroklus."

„Derselbe Nachname wie meins. Aber in der Menschenwelt bin ich Iris Smith. Nicht sehr originell."

„Dein Vater war noch nie gut mit Namen", sagt meine Tante und wir betreten das Gebäude. Das stimmt, deswegen hat meine Mom darauf bestanden, meinen Namen auszusuchen. Ich will gar nicht wissen, wie mein Dad mich nennen wollte.

„Momentan haben alle Unterricht, daher ist niemand in den Fluren", erklärt meine Tante. „Okay."

Wir halten nach einer gefühlten Ewigkeit vor einer großen Eichentür. Wir sind ziemlich viele Treppen hochgestiegen und wenn ich mich nicht irre, sind wir in dem hohen Turm. Sybille klopft an und betritt dann den Raum. Ich folge ihr und bleibe hinter ihr stehen. „Professorin Sybille Hestia. Hast du sie gebracht?", fragt Mr. Cadoc.

„Ja. Das ist Iris Pandroklus."

Sie tritt zur Seite. Ich wurde seit Ewigkeiten nicht mehr mit meinem richtigen Nachnamen vorgestellt. Ist seltsam, aber auch schön. Er steht auf und kommt auf mich zu.

„Iris Pandroklus. Es freut mich dich kennen zu lernen. Ich bin Mr. Cadoc, der Schulleiter."

Er mustert mich mit seinen braunen Augen. Ich weiß nicht, wie ich mir Mr. Cadoc vorgestellt habe, aber ganz sicher nicht in den Mittdreißigern und so gut aussehend. Er hat braune Haare, die genau den richtigen Schnitt haben. Kantige Gesichtszüge, ziemlich groß und gut gebaut. Außerdem trägt er einen schwarzen Anzug. Er sieht aus, als wäre er einem Modemagazin entsprungen. Krass.

„Mich auch, Sir."

Ich schüttele seine ausgestreckte Hand.

„Gut, gut. Ich habe einiges über dich gehört. Es ist schade, dass du erst jetzt unsere Schule besuchst. Gibt es dafür einen Grund?"

„Meine Mom wollte, dass ich wie ein normaler Teenager aufwachse. Doch als mein Dad getötet wurde, hat sie ihre Meinung geändert", antworte ich ehrlich.

„Dein Verlust tut mir leid."

Ich sehe Ehrlichkeit und Bedauern in seinen Augen.

„Nun gut. Dann kommen wir zum Organisatorischem."

Er geht zurück an sein Schreibtisch und setzt sich hin. Er holt eine Mappe aus einer der Schubladen.

„Du kommst in die B-Klasse zu den anderen Begabten Schülern. Die A-Klasse und B-Klasse unterscheiden sich aber nicht. Es sind zwei Klassen, damit die einzelnen Schüler besser gefördert werden können. Jede Begabung ist anders. Aber deine...nun, deine ist einzigartig."

„Danke."

Mr. Cadoc holt noch ein paar andere Unterlagen, die er dann mir reicht.

„Das ist dein Stundenplan. Die Verhaltensregeln und was du für den Unterricht brauchst. Deine Uniform ist in deinem Zimmer. Du teilst es mit einer weiteren Schülerin. Sie ist aber keine Begabte. Wir hatten keine freien Plätze", erklärt er.

Als es klingelt schaut er auf die Uhr.

„Wie es aussieht, ist es Zeit, die anderen kennenzulernen."

Ich schaue meine Tante an.

„Es gibt eine Bekanntmachung, dass du ab jetzt die neue Schülerin bist. Alle fragen sich bereits, wer die neue Begabte ist."

Na toll, ein Auftritt vor der gesamten Schule. Mr. Cadoc geht zur Tür und öffnet diese. Wir folgen ihm den Flur entlang, bis wir in einer Halle stehen bleiben. Die Schüler und Professoren haben sich bereits versammelt. Das ging ja schnell.

„Wie bereits angekündigt, ist unsere neue Schülerin heute angekommen. Hiermit möchte ich sie vorstellen."

Mr. Cadoc redet wohl nicht um den heißen Brei, kommt sondern direkt zum Punkt. Sybille gibt mir einen sanften Schubs und ich stelle mich neben den Rektor.

„Das ist Iris Pandroklus. Sie besitzt die Gabe, die Zeit ihres Gegenübers zu verlangsamen."  

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