Mondsüchtig | Verwandlung

By samjacksonjs

7.2K 1K 617

Sommer, Sonne und kein Kaktus, sondern eine Menge mysteriöser Ereignisse ... »Wohlig seufzend ließ ich mich a... More

Vorwort
Teil 1
Kapitel 1 - Die Insel
Kapitel 2 - Nacht des Zaubers
Kapitel 3 - Vogelscheuche
Kapitel 4 - Trautes Heim
Kapitel 5 - Das Problem mit Wasser
Kapitel 6 - Auf der Flucht
Kapitel 7 - Unter Verdacht
Kapitel 8 - Erwischt
Kapitel 9 - Die Theorie vom Wasser
Kapitel 10 - Außer Kontrolle
Kapitel 11 - Im Visier
Kapitel 12 - Vollmond
Kapitel 13 - Anker
Kapitel 14 - Familiengeheimnis
Kapitel 15 - Verrat
Kapitel 16 - Erinnerungsfetzen
Kapitel 17 - Das Ritual
Kapitel 18 - Beginn des Teufelskreises
Teil 2
Kapitel 19 - Sinnlose Unterhaltung
Kapitel 20 - Trügerische Idylle
Kapitel 21 - Die dunkle Seite
Kapitel 22 - Unter Beobachtung
Kapitel 23 - Stimmungsschwankungen
Kapitel 24 - Unfreiwillige Bootstour
Kapitel 25 - Bei Nacht und Mondschein
Kapitel 26 - Gewitterwolken
Kapitel 27 - Band der Familie
Kapitel 28 - Unter verräterischen Augen
Kapitel 29 - Nur ein Kuss
Kapitel 30 - Funkstille
Teil 3
Kapitel 31 - Seltsame Begegnung
Kapitel 32 - Andeutungen
Kapitel 33 - Teestunde
Kapitel 34 - Das Wasserzeichen
Kapitel 35 - Prophezeiung
Kapitel 36 - Aussprache
Kapitel 37 - Unzerstörbares Band
Kapitel 38 - Das Kleingedruckte
Kapitel 39 - Jagd nach dem magischen Stein
Kapitel 40 - Kräftemessen
Kapitel 42 - Zerreißprobe
Kapitel 43 - Monster
Kapitel 44 - Erfüllung
Epilog
Soundtrack
Danksagung
Bonuskapitel

Kapitel 41 - Glücksbringer

66 15 4
By samjacksonjs

Nur noch ein Tag, schoss es mir beim Aufwachen durch den Kopf.

Unaufhaltsam rückte der Vollmond näher, und ich fühlte mich alles andere als bereit dafür. Was, wenn so etwas wie gestern noch einmal geschah? Wenn Zoey und ich uns erneut angriffen? Wenn wir diesmal nicht gestoppt werden konnten? Ich malte mir wahre Schreckensszenarien aus, in denen entweder Zoey oder ich blutüberströmt am Boden lag und keine Lebenskraft mehr im jeweiligen Körper steckte ... Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken.

Heute würde anstrengend werden, der nächste Tag versprach jedoch keine Besserung. Und so schleppte ich mich vom Bett ins Badezimmer. Anschließend tappte ich in die Küche. Zoey saß mal wieder fertig zurechtgemacht am Esstisch und nahm einen Schluck aus ihrer Tasse, als ich den Kühlschrank erreichte.

»Und, was musstet ihr noch so Wichtiges besprechen?«, fragte sie unvermittelt.

»Hä?« Träge drehte ich mich zu ihr um, und wusste im ersten Moment tatsächlich nicht, was sie damit meinte.

»Na, du und Oscar! Bist du etwa schon so vergesslich?«

Auch heute klang sie erstaunlich freundlich, was mich zunehmend misstrauisch machte. Eine grundlegende Anspannung setzte sich in all meinen Muskeln fest. Irgendwann würde sich dieses Blatt wenden. Es handelte sich nur um die Frage, wann das in Kraft trat. Das Monster war noch da, und es würde sich mit ziemlicher Sicherheit wieder zeigen ...

Möglichst beiläufig zuckte ich mit den Achseln. »Das ist nicht so wichtig«, gab ich gähnend zurück.

»Ich kann da einen kleinen Fleck von Eifersucht in deinem Licht erkennen.«

»Ach ja?«

Sie nickte. »Hör mal, ich weiß wie viel Oscar dir bedeutet. Ich wollte mich wirklich nicht zwischen euch drängen. Das musst du mir glauben.« Zerknirscht sah sie mich über den Rand ihrer Tasse hinweg an.

»Du solltest nicht wissen, dass Oscar mir so viel bedeutet«, sagte ich unwirsch.

»Das sieht doch aber jeder, dass ihr wie füreinander geschaffen seid!«, widersprach sie mir.

Seufzend ließ ich mich auf meinen Stuhl fallen. »So viel dazu«, murmelte ich.

Zoey zwinkerte mir zu. »Er wird dich bestimmt fragen, ob du mit ihm auf die Party gehst.«

Verwirrt sah ich von meinem Müsli auf. »Was denn für eine Party?«

»Kaycie, du bist aber heute neben der Spur! Die Abschlussparty natürlich! Auch die anderen Klassen sind dazu eingeladen – nicht nur die Abgänger.«

Ich schlug mir mit der Hand gegen die Stirn. »Ach die Party! Ja, da hat Oscar mal was erwähnt ...« Jetzt fiel es mir wieder ein. Heute hatte ich wirklich eine verdammt lange Leitung. »Wenn wir das überleben sollten ...«, fügte ich missmutig hinzu.

Ein ironischer Unterton legte sich über Zoeys Stimme. »Wer hat denn so felsenfest behauptet, wir werden das schon überstehen?«

»Da wusste ich noch nicht, dass der Stein einen ›Anti-Fluch-brech-Modus‹ hat«, hielt ich ihr entgegen, und setzte das Wort, das ich soeben erfunden hatte, mit den Fingern in Anführungszeichen.

»Uns fällt schon etwas ein.«

Echt verwirrend, dass sie so nett zu mir war. Benommen nickte ich und schaufelte mir einen weiteren Löffel in den Mund.

Nach der Schule verschlug es mich direkt an den Strand. Ich brauchte irgendetwas, das mich ablenkte. Doch dort sah ich die ganze Zeit die Insel in der Ferne, und am Himmel war der Mond selbst bei Tag noch zu erkennen. Er war nun fast vollkommen rund, ein winziges Stückchen fehlte noch, und das bereitete mir ein mulmiges Gefühl.

»Ah, hallo Kaycie! Dich habe ich gesucht.« Überrascht wirbelte ich herum und blickte in Judys lächelndes Gesicht. »Ich nehme an, ihr wart gestern auf der Insel, und du konntest Zoey von der Sache überzeugen.«

Ich hinterfragte nicht einmal, woher sie das schon wieder hatte, sondern gab ihr zu verstehen, dass sie in ihrer Annahme richtig lag. Diese Frau schien einfach allwissend zu sein. »Ja, wir haben den Stein gefunden ... allerdings gibt es da ein Problem.« Ich biss mir auf die Unterlippe.

»Was denn für ein Problem?«

»Sobald Zoey und ich den Stein zu Gesicht bekommen, benehmen wir uns seltsam. Es ist, als ruft er nach uns. Ich möchte ihn in der Hand halten ... und nie wieder loslassen. Wir haben uns deswegen ziemlich in die Haare gekriegt, bis Oscar den Stein an sich genommen hat.«

Nachdenklich fuhr sie sich über das Kinn. »Mackenzie muss irgendwelche Vorkehrungen getroffen haben. Wahrscheinlich hat sie den Stein mit einem Zauber belegt.«

»Das hat Zoey auch schon vermutet. Kann man denn irgendetwas dagegen tun?«

Mrs. Parkers Gesichtsausdruck mutete zuerst zweifelnd an, dann hellte er sich plötzlich auf. »Vielleicht gibt es da tatsächlich etwas!« Erfreut klatschte sie in die Hände. »Komm mit! Dafür müssen wir zu mir nach Hause.« Über ihre Schulter hinweg drängte sie mich dazu, ihr zu folgen.

Kopfschüttelnd setzte ich mich in Bewegung. Wie konnte sie gleichzeitig so langsam wirken und doch so schnell sein?

»Hier.« Sie legte zwei Anhänger, die genau gleich aussahen, vor mir auf den Tisch. »Das sind Schutzamulette. Sie wirken bei jeder Art von Zauber. Egal, mit welcher Magie ein Gegenstand belegt ist, das Amulett hält sie von dir fern – solange du es trägst.«

Der Anhänger bestand aus einer Spirale, ähnlich dem Wasserzeichen. Allerdings war diese Spirale aus Silber gearbeitet.

»Wie funktioniert das?«

»Die Anhänger wurden mit einem starken Schutzzauber belegt. Sie sind ein Familienerbstück und gehören somit dir und Zoey.« Mehr sagte sie dazu nicht. Es sollte wohl ein Geheimnis bleiben, woher genau die Ketten stammten und wie man einen solchen Zauber auf einen Gegenstand wirkte.

Judy nickte mir aufmunternd zu. Vorsichtig nahm ich einen der beiden Anhänger in die Hand und legte ihn mir um den Hals. »Vielen Dank!«

»Ich wünsche euch viel Glück. Ich glaube an euch. Wenn es jemand schafft, dann ihr«, sagte sie. Gerührt von ihren Worten, umarmte ich Mrs. Parker. »Du kannst mich gerne duzen. Ich hasse es gesiezt zu werden, da fühle ich mich so alt«, murmelte sie an meiner Schulter.

Daraufhin musste ich lachen. »Okay, ich werde es mir merken.«

Auf dem Rückweg traf ich Zoey am Hafen. Sie hatte auf einer Mauer Platz genommen, die etwa einen Meter in die Höhe ragte. Nachdenklich schweifte ihr Blick in die Ferne.

»Ich habe hier etwas, das unser Problem mit dem Stein beheben könnte.«

Hastig fuhr sie herum, offenbar hatte sie nicht mit mir gerechnet. Dunkle Schatten lagen unter ihren Augen. Sie machte einen nervösen und erschöpften Eindruck. »Mehr als einen Tag werde ich sie nicht mehr aufhalten können. Es kostet mich beinahe meine gesamte Kraft«, erklärte sie auf meine besorgte Miene hin.

»Den hat mir Mrs. Parker für dich mitgegeben. Es ist ein Schutzamulett. Damit kann uns der Stein nicht mehr beeinflussen.« Ich reichte ihr den zweiten Anhänger.

Zoey hielt die Kette zwischen den Fingern und betrachtete sie eingehend, dann blickte sie auf meine. »Es sind zwei, die genau gleich aussehen. Meinst du, sie haben unserer Grandma und ihrer Schwester gehört?«

Ich zuckte mit den Achseln. »Judy meinte nur, sie wären ein Familienerbstück. Den Rest ließ sie im Ungewissen.«

Zusammen hockten wir auf der Mauer und schwiegen. Es herrschte keine unangenehme Stille, eher verständigten wir uns ganz ohne Worte. So, wie wir es schon von klein auf gehandhabt hatten. Und seit einer gefühlten Ewigkeit war mir meine eigene Schwester nicht länger fremd.

Continue Reading

You'll Also Like

7.9K 160 32
Dies ist eine Mattheo Riddle FF. ❦︎ 𝓓𝓲𝓮𝓼 𝓲𝓼𝓽 𝓯𝓾̈𝓻 𝓭𝓲𝓮, 𝓭𝓲𝓮 𝓼𝓲𝓬𝓱 𝔀𝓾̈𝓷𝓼𝓬𝓱𝓮𝓷, 𝓭𝓪𝓼𝓼 𝓗𝓸𝓰𝔀𝓪𝓻𝓽𝓼 𝓾𝓷𝓭 𝓜𝓪𝓽𝓽𝓱𝓮�...
28.2K 3.4K 56
Anas Psychologin hat eine sehr gute Erklärung dafür, dass sie Dinge sieht, die eigentlich nicht da sind. Diese Erklärung scheitert allerdings an der...
39.4K 1.8K 90
"Kannst du nicht für einen kleinen Moment dein Riesen-Ego abschalten und mir einfach mal zuhören?" - "Könnte ich schon, aber wo wäre denn der Spaß da...
17.8K 3.2K 49
Tägliche Informationen zu Kpop und allem drum und dran. Beginn: 31.07.2024 Ende: ? Fortsetzung zu: 2024 kpop news