by your side

By jasmin_e_wallsh

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»Es kommt nicht darauf an, wer sich dein Freund nennt, sondern wer seine Schuhe auszieht und mit dir im Regen... More

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New York ... 3 Jahre später...
Danke
All the Colors I Lost

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By jasmin_e_wallsh

»Na ja, ich denke du weißt, wie wichtig du mir geworden bist.« Er strich mir vorsichtig eine der losen Locken aus meinem Gesicht. Seine Stimme war so ruhig, sanft, dass ich mich fragte, ob sie nur in meinem Kopf existierte. Weswegen mein Blick einen kurzen Moment von seinen Augen zu seinen Lippen und zurück schwenkte. Nur um sicher zu sein, dass er wirklich mit mir sprach. Seine Fingerspitzen verharrten an meiner Wange.

All meine Schlagfertigkeit war wie weggeblasen. Nicht von all dem noch übrig. Nicht mal ein simples Nicken würde ich noch hinbekommen. Mein Herz raste. Ging es ihm ähnlich? Wollte er das gleiche?

Er schloss die Augen und lehnte seine Stirn gegen die meine, als würde er einen inneren Kampf führen. Abwägen, ob es eine gute Idee war, diesem Moment nachzugeben. Bildete ich mir das alles nur ein? Ich wusste, ich konnte mir nicht immer vertrauen. Aber das hier war real. Es musste real sein.

»Komplizierter scheiß«, nuschelte er leise, ehe seine Lippen sich sanft auf meine Stirn legten. Er löste sich, schenkte mir ein Lächeln.

»Du bist mir auch wichtig«, brachte ich hervor, während mein Herz mir hart gegen die Brust hämmerte, als wolle es herausspringen.

Im gleichen Moment öffnete sich die Aufzugstür und ich trat aus dem Aufzug, befreite mich selbst aus dieser Situation, ehe ich einen Schritt zu weit gehen würde. Einen Schritt den ich nicht mehr Rückgängig machen konnte. Ich konnte ihn nicht verlieren, weil ich einfach alles auf eine Karte...

»Jen...« Er griff sanft nach meinem Handgelenk und zog mich zu sich zurück. Sein Blick war unsicher, fast schon besorgt.

Was wollte er mir sagen? Was brannte ihm auf dem Herzen? Es war nicht zu übersehen. Doch was genau es war, konnte ich nicht erkennen.

Ich sah ihn nur an. Stand nah vor ihm, vor der Aufzugstür und hatte nicht mal die Zeit zu reagieren, als sich seine Lippen auf die meinen legten. Vorsichtig, sanft, als würde ich zerbrechen, ihn zurückstoßen. Ihn anschreien und fragen, ob er noch ganz bei Sinnen war. Doch ich tat nichts von all dem. Er löste sich von mir, schien auf eine Reaktion zu warten, während er mich besorgt betrachtete. Beinahe fragend, als meine Fingerspitzen wie von selbst über seinen rauen Bart strichen. Seine blauen Augen erinnerten mich an ein aufgewühltes Meer, tosende Wellen und die Schaumkronen, die es mit sich trug. Es wirkte, als würden gerade unendlich viele Emotionen in ihm toben. Ein freches, beinahe erleichtertes Lächeln huschte ihm über die Lippen, ehe er mich erneut zu sich zog. Der zweite Kuss ließ den ersten vollkommen verblassen. War der Erste ein vorsichtiger, zaghafter Versuch herauszufinden, wo ich in dieser Sache stand, war dieser Kuss wie ein Befreiungsschlag. Eine Art Erlösung. Es war, als wäre dieser Kuss schon lange überfällig gewesen. Ihn zu erwidern war so einfach.

Passierte das gerade wirklich? Stand ich vor dem Aufzug, in einem Hotel in New York City und küsste Christian Natherson? Den Christian Natherson, der mir seit meinem ersten Tag an der BU den letzten Nerv geraubt hatte? Ich brach meinen Schwur, dass er mich nicht interessieren würde, und nun auch den, dass niemals etwas zwischen uns passieren würde. Man sollte wirklich niemals nie sagen. Denn Christian Natherson hatte meine Welt bereits mit einem simplen Rempler auf den Kopf gestellt.

»Das wollte ich den ganzen Abend schon tun, seit ich dich in meinem Jersey gesehen habe.« Er lehnte seine Stirn erneut gegen die meine, seine Augen waren geschlossen, als wartete er immer noch auf eine Reaktion von mir. Das ich ihm die Meinung sagte. Ihn fragte, ob er nun vollkommen durchgedreht sei.

»Ich sollte es doch ausziehen?« Mein Kopf schaffte es tatsächlich einen vollständigen Satz hervorzubringen, obwohl ich ihm das gar nicht mehr zutraute. Denn er fühlte sich genauso weich an, wie meine Knie. Nicht dass es die grandiose Antwort war, die man in so einem Moment sagen sollte. Es war wenigstens ein Satz. Meine Hände zitterten vor Aufregung, von meinen Knien wollte ich gar nicht erst sprechen. Meine Finger strichen über seinen Nacken.

»Ich dachte, das bringt mich von dieser Idee ab. Hat es aber nicht.«

Jetzt gab es nur diese eine Frage, die in mir brannte, die ich mich, aber nicht traute auszusprechen. Was bedeutete das für uns, wo standen wir jetzt? Es war viel zu früh einen Status zu klären. Aber wie konnte ich sicher sein, dass das hier nicht auf das Hinauslief, was er von Anbeginn gern wollte? Auf eine Nacht und dann war das Thema vorbei? Meine Gedanken konnten jedoch nicht länger um diese Gedanken kreisen, da sich eine Tür öffnete und eine neugierige Cadence den Flur hinuntersah.

»Was treibt ihr da?«, flüsterte sie, jedoch laut genug, dass wir sie hören konnten.

Ich sollte die Antwort ihm überlassen, nicht nur weil ich wissen wollte, wie er es sah, sondern weil Cadence seine Freundin war.

»Reden. Menschen tun das manch mal.« Er griff nach meiner Hand, verschränkte seine Finger in meiner und deutete mir mit dem Kopf an, dass wir nun besser aufs Zimmer gehen sollten. Die Frage würde also erst einmal unbeantwortet bleiben. Denn dass er meine Hand griff, seine Finger mit meinen verschränkte war nichts neues. Das hatte er schon so oft getan. Ich folgte ihm. Christian hatte mich geküsst. Wir hatten eben tatsächlich im Flur dieses Hotels gestanden. Mein Gesicht in seinen Händen, seine Lippen auf den meinen.

Cadence betrachtete uns, eine Augenbraue nach oben gezogen. Es war eindeutig, dass sie mehr wusste. Wie lange stand sie in der Tür und wie viel hatte sie wohl gesehen?
»Ich geh mir unten aus dem Automaten noch ein Wasser holen, braucht ihr auch noch was?« Sie sah zu Christian und dann zu mir.

Ehe einer von uns etwas sagen konnte, war sie an uns vorbeigeschlüpft, nicht ohne ihn kurz anzugrinsen.

Ich kickte die Schuhe von meinen Füßen, war dankbar, endlich aus diesen Folterinstrumenten zu sein. In Büchern oder Filmen gab es an dieser Stelle immer einen Cut und dann sah man entweder beide getrennte Wege gehen oder waren ein Paar. Der ganze peinliche Teil dazwischen war einfach übersprungen worden. Diese Möglichkeit gab es hier nicht. Ich konnte nicht vorspulen, oder zum nächsten Kapitel blättern. Ich musste mich dem stellen, was da eben passiert war.

Mein Blick huschte durch das Zimmer, das würde eine harte Nacht werden. Das Bett war tatsächlich ein einfaches Queen Size, welches ich mir mit Cadence teilen sollte und er wollte auf dem Boden schlafen.

Zu dritt würde es allerdings im Bett bei weitem unbequemer werden.

»Ich kann auch auf dem Boden schlafen.«

»Alles gut, du sollst morgen fit sein, wenn ich dich das Empire hochjage.« Er trat näher an mich heran, ließ seine Fingerspitzen erneut sanft über meine Wange streichen, als könne er es selbst kaum fassen. Wie gerne hätte ich sie in seine Hand gelehnt. Doch die Unsicherheit war einfach zu groß.

»Ich...«, begann ich, wusste aber gar nicht so recht, was ich eigentlich sagen wollte.

»Du?« Er stand so nah bei mir, dass mich sein Geruch einfach benebelte. Wie hätte ich einen klaren Kopf fassen können, wenn er so dicht vor mir stand. Die Möglichkeit ihn zu küssen, so greifbar nah war.

»Hör zu Jen, ich bin echt eine Niete in solchen Dingen.« Er umfasste mein Gesicht mit seinen Händen, brachte mich dazu ihn anzusehen. »Aber das hier mit dir ist es, was ich möchte. Lass uns sehen, wo es uns hinführt, lass dich bitte darauf ein.« Er klang so besorgt, als würde ich mich direkt zurückziehen, ihn abweisen. Sein Ruf war nun mal unbestreitbar. Es war eine Entscheidung sich verletzten zu lassen und er hatte am Moonstreet Beach bereits angedeutet, dass er bereit war.

Jedoch blieb ich ihm eine Antwort schuldig, denn Cadence steckte ihren Kopf zur Tür rein.

Sie hatte sich zumindest tatsächlich Wasser besorgt und nicht nur so getan, als würde sie welches brauchen.

»Ich kann...«, setzte sie an, doch Christian schüttelte den Kopf.

»Chillt jetzt mal, ich habe mehr Nächte auf einem Boden verbracht als ihr beide.«

Ein einfacher Satz und doch steckte dahinter mehr. Er wollte nur sagen, dass er oft auf dem Boden geschlafen hatte. Aber da ich wusste, warum es der Fall war, traf der Satz mich tiefer.

Cadence reichte ihm die Tagesdecke und ein paar der Deko-Kissen, ehe ich mich im Bad fertig machte. Ein paar Spritzer kaltes Wasser würden sicher helfen mich etwas zu beruhigen. Nach mir ging Christian ins Bad und ich kuschelte mich in das Bett neben Cadence.

Irgendwie hatte ich erwartet, dass sie etwas sagen würde. Das ich ihm nicht das Herz brechen durfte oder er doch ein ganz lieber Mensch war. Aber sie sagte nichts. Hatte sie vielleicht doch nichts mitbekommen? Christian kam zurück und machte es sich in seinem Boden-Bett gemütlich.

»Gute Nacht, Babe und gute Nacht auch dir Candy.«

»Gute Nacht«, kam es von uns beiden gleichzeitig, was uns schmunzeln ließ, ehe wir das Licht ausschalteten. Ich musste aufhören so viel davon kaputt zu denken. Es zählte der Moment, das jetzt und hier.

»Hör auf zu grübeln, Jen. Ich kann dich bis hierhin denken hören«, murmelte Christian leicht verschlafen. »Wir reden morgen darüber.«

Der letzte Satz war so leise, dass ich Mühe, hatte ihn zu verstehen. Wir würden morgen reden. Nur wann? Wenn wir mit unseren Freunden unterwegs waren? Oder auf dem Heimweg im Auto? Oder... Er hatte recht. Ich musste aufhören zu grübeln. Wir würden darüber reden. Redete man wirklich... nein. Verdammt. Schluss.

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