by your side

By jasmin_e_wallsh

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»Es kommt nicht darauf an, wer sich dein Freund nennt, sondern wer seine Schuhe auszieht und mit dir im Regen... More

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New York ... 3 Jahre später...
Danke
All the Colors I Lost

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By jasmin_e_wallsh

Verwirrt sah ich auf mein Display, unsicher ob mein Telefon sich einfach wieder aufgehängt hatte, aber es funktionierte. Einen winzigen Moment war ich dankbar, dass die Nachricht nicht an ihn rausgegangen war. Das Charlotte sich dazwischen drängte. Er war nicht besitzergreifend und wollte mir etwas vorschreiben und dennoch triggerte er mit seinen Worten etwas in mir. Christian machte sich nur Sorgen um mich, als seine gute Freundin. Ich holte tief Luft und blies sie langsam aus, um die rasenden Gedanken in meinem Kopf zu stoppen, ehe ich zurück ins Side trat und mich gegenüber von Justin auf meinen Stuhl setzte. Ich musste mich auf das hier und jetzt fokussieren.

»Nicht das dein Freund...«, setzte dieser direkt an und schien sich nun genauso unwohl zu fühlen, wie ich mich vor wenigen Minuten.

»Bester Freund«, korrigierte ich ihn allerdings direkt. Wenn ich es wieder öfter sagen würde, würde es vielleicht wahr werden.

»Versteh mich nicht falsch, Jenna. Ich will nur keinen unnötigen Ärger machen.«

»Wir sind wirklich nur Freunde. Chris ist nicht der Typ... ach egal. Wir sind nur Freunde.« Um nichts Dummes zu sagen, nippte ich lieber an meinem Kaffee. Ich nippte an meinem Kaffee.

»Er macht sich einfach zu viele Sorgen. Die Sache hat wohl allen ziemlich zugesetzt«, erklärte ich schließlich und stellte meine Tasse ab. Kaffee besaß diese magische Wirkung meinen Kopf wieder zurückzuholen.

»Ich glaube, würde das jemandem passieren, den ich mag, würde ich ähnlich reagieren.« Verständnisvoll blickte er mich an.

»Ja, nur kann ich mich nicht einschließen und niemandem mehr über den Weg trauen, damit alle beruhigt sind. Mein Leben war lang genug kompliziert.«

Ein sanftmütiges Lächeln schlich sich über seine Lippen, während er nach seinem Kaffee griff und dann wieder zu mir sah, als wolle er mir sagen, dass alles okay war. Egal wie Christian sich verhielt.

»Ich glaube, das möchte auch keiner. Lass noch etwas Zeit vergehen und dann wird es besser.«

Die Stimmung zwischen uns wurde wieder etwas entspannender, so wie auf der Straße, als er mich frech anlächelte.

»Hat man dir das auf der Academy beigebracht? So verständnisvoll zu sein?«

»Vielleicht«, lachte er. »aber vielleicht war es auch einfach meine Großmutter.«

»Wieso bist du zur Academy gegangen?«

»Ich bin in Sheffield aufgewachsen, mein Dad ist dort Polizist. Man könnte also sagen, es liegt in der Familie. New Braintree, da ist die Academy, war also ein guter Weg aus dem Nest rauszukommen, in dem ich aufgewachsen bin.«

Nachvollziehbar, zwar war Portland nicht wirklich ein Dorf, aber auch kein Vergleich zu Boston.

»Du hast sicher die richtige Wahl getroffen, auch wenn ich mir vorstelle, dass man in einer Kleinstadt etwas sicherer ist als in einer Großstadt.«

Er nickte, kannte scheinbar die Risiken, die sein Job mit sich brachte und was er für seine Familie bedeutet. Und obwohl er all das wusste, war die Entscheidung dennoch dahingehend gefallen zur Academy zu gehen.

»Hier scheint es auch nette Menschen zu geben. In der Kleinstadt mögen dich die Frauen nur wegen deiner Marke.« Er zwinkerte mir frech zu. Verdammt, Er flirtete eindeutig mit mir und ich musste zusehen, wie ich ihn sanft in die Friendzone schob. Nicht, weil er nicht mein Typ war. Sondern weil mein Herz gerade in dieser komplizierten Sache steckte und ich niemals jemandem Hoffnung machen würde, wenn es keine gab.

Justin war ganz die alte Schule. Es war für ihn selbstverständlich, mich zu meinem Auto zu belgeiten und dich versprach, dass wir uns sicher noch einmal auf einen Kaffee treffen würden, ließ es so unverbindlich klingen, wie es nur ging.

Ich glitt auf meinen Sitz und verriegelte die Türen. Eine Angewohnheit, die ich mir bereits in Portland angeeignet hatte, dann zog ich mein Telefon aus der hinteren Hosentasche, weil darauf zu sitzen einfach nicht bequem war.

Einen kuren Moment starrte ich auf den Bildschirm.

»Ich fahr jetzt los«, schrieb ich und kaum drückte ich auf Senden fragte ich mich, warum ich es ihm überhaupt sagte. Ich war ihm keine Rechenschaft schuldig. Aber wir würden morgen reden und dann endlich dieses gewaltige Problem aus dem Weg schaffen, was gerade zwischen uns stand. Ein Problem, von dem ich immer noch nicht wusste, welches es sein sollte.

Der zweite haken deutete an, dass die Nachricht angekommen war, doch eine Antwort erhielt ich nicht. Es wäre auch zu viel verlangt gewesen. Nur kurze Zeit später parkte ich meinen Wagen auf dem Parkplatz des Campus. Blieb noch einen Moment sitzen und überlegte ihn vielleicht doch anzurufen, als neben mir ein Motorrad stoppte. Das war jetzt nicht sein Ernst? Ich riss die Tür auf und funkelte Christian an, der auf seiner Maschine saß, das rechte Bein auf dem Boden.

»Hast du mich verfolgt?« Er sollte jetzt besser nicht lügen.

Mit einem kühlen Blick sah er mich an, nachdem er da Visier nach oben geschoben hatte.

»Ich habe eine Runde durch die Stadt gedreht und eben...«

»Lüg mich nicht an.« Ich warf meine Tür wütend zu, um mich dann mit vor der Brust verschränkten Armen dagegen zu lehnen. Die Arme vor der Brust verschränkt. Klar, er war zufällig durch die Stadt gefahren und kam dann zur selben Zeit hier an? Das Märchen könnte er seiner Großmutter auftischen, aber nicht mir.

Er stellte den Motor nicht ab, antwortete mir allerdings auch nicht. Wenn das mal nicht alles sagte.

»Gute Nacht Chris.« Das war mir zu dumm. Er wollte reden, aber er sagte nichts. Er folgte mir und schien es noch in Ordnung zu finden. Ich brauchte diesen Mist nicht und er wusste genau warum. Ich war zu alt, mich zum Affen zu machen, in dem ich darauf wartete, dass er etwas sagen würde. Ich stieß mich von der Tür ab und stapfte los.

»Steig auf.« Er rollte neben mir, schnitt mir aber nicht den Weg ab. Seine Stimme war tonlos, frei von jeglicher Emotion. Es war schwer zu sagen, was gerade in ihm vorging.

Ich wollte unbedingt aufsteigen, meine Arme um seinen Oberkörper legen und mich fest an ihn schmiegen, aber...

»Bitte«, flüsterte er, laut genug das ich es trotz des laufenden Motors hören konnte.

»Du redest eine Woche lang nicht mit mir und dann ganz plötzlich meinst du wir müssten etwas klären?« Ich drehte mich wieder zu ihm und hoffte meine Stimme zitterte nicht all zu sehr. Denn mein Herz schlug mir so heftig gegen die Brust, dass mir selbst das Atmen nicht leichtfiel. Es war, als wäre ich gerade den Boston Marathon gelaufen. Es schien, als würde er resignieren, als wäre er diesen Kampf leid, den nur er ausfechtet. Mit einer kurzen Bewegung löste er den Verschluss seines Helmes, zog diesen ab und sah mich aus müden Augen an. Ein Blick, der verriet, dass er nicht viel geschlafen haben konnte. Zumindest nicht gut. Was auch immer zwischen uns zu stehen schien, schien ihn um seinen Schlaf zu bringen.

»Ich will gerade nicht reden, Jenna.« Langsam sog er die Luft tief ein, als wolle er gleich etwas sagen, was unser beider Welt vollkommen aus der Umlaufbahn werfen würde. »Ich will nur fahren und ich möchte das du da bist. Hinter mir. Mir vertraust.«

Ich sah meinen Helm, der an der Seite festgemacht war. Er war mir gefolgt, aber ich konnte ihm nicht böse sein. Seine Stimme war traurig. Obwohl es besser gewesen wäre, wenn wir erst einmal reden würden, damit ich verstand was denn überhaupt los war, würde ich aufsteigen. Denn ich wollte es genauso wie er. Hinter ihm sitzen. Aber vor allem ihm vertrauen.

Seufzend zog ich meine Tasche über die Schulter, löste den Helm und zog ihn mir über, ohne ein weiteres Wort zu sagen. Zuerst versuchte ich ein klein wenig Abstand zwischen uns zu lassen, als ich mich hinter ihn auf Emmi schwang. Schloss die Augen und versuchte dieses beklemmende Gefühl loszuwerden, was sich so sehr nach Schlussmachen in mir anfühlet. Nur wie konnte man Schlussmachen, wenn gar nichts lief? Auch er war in seinen Helm geschlüpft, das Visier wieder nach unten geklappt, als er Emmi kurz aufheulen ließ, ehe er losfuhr. Vorsichtig hielt ich mich an ihm fest und es war kaum zu übersehen, wie angespannt er war. Das alles konnte nichts gutes bedeuten. Ich würde ihn verlieren. Wenn ich das nicht schon längst hatte.

Die Lichter der Stadt spiegelten sich in seinem schwarzen Helm. Das war es, was ich heute nach der Arbeit tun wollte. Mich hinter ihn auf Emmi setzen. Den Fahrtwind an meinen Beinen spüren, während meine Arme um ihn gelegt und mein Oberkörper sich gegen seinen schmiegte und während ich all das dachte, rückte ich näher. Lehnte mich an ihn, ließ meine Hände um seine Hüften nach vorne wandern und an seinem Bauch ruhen. Mein Kopf leicht gegen seine Schultern gelehnt. Ich vertraute ihm. Ich würde ihm immer vertrauen und er sollte mir vertrauen. Mir so weit vertrauen, dass ich wusste wer er war...

Und in diesem Moment machte es Klick.

»Das hast du ihm aber nicht gesagt, oder?«

Bens Worte hallten mir durch den Kopf. Ich war der größte Idiot auf der ganzen Welt. Anstatt ihn erklären zu lassen, was das mit Charlotte war, war ich ihm einfach ins Wort gefallen. Ich gab ihm nicht mal die Chance sich zu erklären, sondern sagte ihm eiskalt, dass er sich ja nicht geändert habe. Nicht mal einen kleinen Moment war mir der Gedanke gekommen, es zu hinterfragen. Das schlimmste war, dass ich ihm nicht zuhören wollte. Ich wollte nur meine eigene Wahrheit sehen. Christan war kein Typ, der jemanden nah an sich heran lies. Niemanden, außer mir. Er vertraute mir, jedenfalls vor meinem falschen Urteil. Ich drückte ihn kurz, entschuldigend. Hoffte, er würde es als ein Friedensangebot meinerseits sehen. Ich schloss die Augen und hoffte ich konnte die Tränen herunterschlucken, die sich gerade in meinen Augen bildeten.

Es lag nicht nur daran, dass es mir leidtat, ihn so offensichtlich verletzt zu haben. Vor allem ohne es auch noch zu merken. Wer wollte jemanden wie mich lieben? Denn ich war kaputt. Nicht einfach nur ein bisschen, sondern irreparabel. Sprang auf die kleinsten Trigger bereits an und es gab da draußen viele, die besser waren als. Die es Wert waren. Ich bemerkte das wir die Stadt verließen und lehnte mich noch ein wenig näher an ihn heran. Die Luft wurde kühler und meine dünne Jacke war nicht für eine solche Fahrt gemacht. Ich ahnte, er würde Moonstreet Beach ansteuern. Hier waren wir schon einige mal gewesen und ich sollte recht behalten. Die Maschine rollte langsam über den Kies und kam schließlich zum Stehen. Ich stieg zuerst ab. Zog mir den Helm aus und hoffte er würde nicht sehen, dass ich weinen musste. Er würde es sicher falsch verstehen. Sanft ließ er Emmi auf ihren Ständer gleiten, ehe auch er seinen Helm abnahm. Sein sonst so frech verstrubbeltes blondes Haar lag plattgedrückt auf seinem Kopf. Er war schon viel länger mit Emmi durch die Gegend gefahren als nur eine kleine Runde. Wie gerne würde ich mit meiner Hand hindurchfahren und es auflockern. In Filmen und Büchern beschrieb man diesen Moment oft mit bleiern schwer, denn genau so fühlte er sich an. Es lag etwas zwischen uns, ein gewaltiger Berg und jeder wusste, wenn er etwas sagte, war er in der Lage den anderen zu verletzen.

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