Das Mitternachtsspiel

By Book_Obsessin_

67.8K 4.2K 745

Anzeichen, dass ER näher kommt: Elf Es wird kälter, wenn er kommt. Zwölf Meine Kerze erlischt, wenn er kommt... More

1
2
3
4
5
6
7
8
10
11
12
13
14.
15
16
17
18
19
20
21
22
23
Fakten
Hitori Kakurenbo
Bitte Lesen
Part Two
TOOLS

9

2.9K 183 46
By Book_Obsessin_

'Lügner!'

Nach ein paar Stunden schrieb Ben mir dann wieder...

'Ich habe nicht gelogen...'

'Du meintest ja auch die Katze wäre VOR unserem Haus, rate mal wo ich sie gefunden habe!'

Oh f*ck die Katze... Ich hatte sie total vergessen...

'Ich war das alles nicht!'

'Sie war in meinem Schrank! Was ist dein Problem? Hab ich dir was getan? Wie kommt man auf so beschissene Ideen?!'

Wie ist die da bitte rein gekommen?

'Ben wirklich! Ich war das nicht, ich hab doch auch keine Ahnung, wie das passiert ist... Glaub mir doch!'

'Du warst der einzige im Haus! Oder hast du etwa jemanden mit eingeladen?'

Naja so ganz alleine war ich ja wirklich nicht... Hätte ich gewusst, dass das so ausartet, dann hätte ich dieses dumme Spiel nie gespielt! Nachts wurde ich von Albträumen und Einbildungen verfolgt und dann hatte ich auch noch Streit mit meinem besten Freund...

Sollte ich ihm die Wahrheit sagen? Er wird es doch nie im Leben glauben....

Die restlichen Ferientage hatte ich mich in meinem Zimmer verkrochen... Ich hatte Angst vor der Außenwelt... Ich hatte Angst, das Spiel würde mich noch immer verfolgen...

Als dann die Ferien vorbei waren, musste ich wohl oder übel wieder zur Schule... Ich wollte den Bus nicht nehmen und lief stattdessen zur Schule.

Als ich ankam hatte ich noch 20 Minuten Zeit, bis die erste Stunde began. Bis dahin wollte ich unbedingt mit Ben reden. Ich suchte zuerst an seinem Spind und da war er auch. "Hey Ben, wir müssen reden!"

Er knallte seinen Spind zu und wollte gehen, doch ich hielt ihn fest.

"Ich weiß du bist sauer, aber indem du mich ignorierst wird nichts besser und ich will versuchen dir alles zu erklären... Das geht allerdings nur wenn du mir zuhörst und vorallem wieder mit mir redest..."

"Ja dann sprich!"

"Komm bitte mit nach draußen, ich will nicht, dass jeder mithört..."

Wir gingen auf den Schulhof. Ben war immer noch wütend, dass merkte man, doch er wollte wohl hören, wieso sein Haus so ein Saustall war.

Ich atmete tief ein. "Ben ich muss dir was sagen..."

"Und ob du dass musst! Du hast mir so einiges zu erklären!"

"Ja dann lass es mich erklären und unterbrich mich bitte nicht! Also... Als ich angefangen habe zu spielen... Naja... ich klopfte das 22ste Mal und öffnete die Tür blas die Kerze aus, schloss die Tür und zündete die Kerze wieder an... Und... direkt danach hörte ich ein poltern... Es kam vom hinteren Bereich eures Dachbodens..."

Ich überlegte kurz, wie ich weitermachen sollte...

Die Erinnerung kam wieder hoch und plötzlich fühlte ich mich, als wäre ich wieder dort... Mit mir der Mitternachtsmann... Es war stockdunkel und ich hätte warscheinlich angefangen zu überreagieren, wenn Ben mich nicht in dem Moment aus meinen Gedanken holte.

"Hallo? Noch da? Erzähl weiter oder ich gehe wieder!"

"T-tut mir leid ich... war gerade in Gedanken...

Naja auf jeden Fall ging ich als erstes in dein Zimmer-"

"So viel zum Thema einmal hoch und direkt wieder runter..."

"So viel zum Thema ausreden lassen..."

"Jaja, mach weiter!"

"Also... ich ging in dein Zimmer und plötzlich wurde es kälter... Die Kerze ging aus und... zu allem Überfluss hörte ich auch noch Schritte..."

Er wollte scheinbar wieder etwas sagen, doch ich sprach schnell weiter.

"Ich versteckte mich in deinem Schrank und dann war 'ER' auch wirklich im Raum... Ich hab ihn nicht gesehen, aber ich hab ihn gehört... als er weg war ging ich irgendwann in die Küche und spürte etwas an meinen Beinen. Die Katze... Ich dachte es wäre eure Katze... Ich ging wieder in den Flur und hörte wieder Schritte. Diese mal kam ER die Treppen zu mir runter. Ich wollte den Salzkreis ziehen, aber ich hatte den Salzstreuer auf dem Dachboden liegen lassen. Ich hab IHN schon gesehen, also bin ich raus gerannt..."

Als er merkte, dass ich nicht weitersprechen würde, sah er mich geschockt an.

"Du hast was?! Du... Du... Du hast nicht zu Ende gespielt du... du... Ich fass es einfach nicht warum bist du nur so ein trottel?"

"Ich dachte du glaubst nicht daran?!"

"Als du sagtest, dass keiner gekommen ist, habe ich auch aufgehört daran zu glauben... Du hast nicht zu Ende gespielt! Was mach ich jetzt? Vielleicht ist er immer noch im Haus..."

"Ben ich-"

Der Schulgong unterbrach mich. Ich wollte gerade aufstehen und reingehen, doch dieses mal hielt Ben mich fest und nicht umgekehrt.

"Warum hasst du mir nicht von Anfang an die Wahrheit gesagt?! Verdammt... Und warum hast du nicht an den Salzstreuer gedacht? Das ist doch eins der wichtigsten Gegenstände!"

"Es tut mir ja leid! Ich wollte ihn nehmen, doch dann ist ja scheinbar eins der Regale umgekippt und ich hatte Angst, oke? Ich hatte Angst und hab dann an nichts mehr gedacht..."

Ben vergrub das Gesicht in den Händen...

"Oh was mach ich jetzt? Ich hätte dir diesen Scheiß nie vorschlagen dürfen! Muss ich jetzt Exorzisten oder so rufen?"

"Ben beruhigt dich mal! ER war bestimmt nur wütend, dass ich gegangen bin und hat ein wenig randaliert, aber der wird doch sicher nicht mehr im Haus hocken. Immerhin hast du auch die letzten Paar Nächte dort verbracht und lebst noch, oder?"

"Ja... Noch..."

"Jetzt sei nicht so pessimistisch! Es ist ganz sicher schon vorbei."

Mit meiner Motivationsrede hatte ich zwar mich selbst motiviert, doch Ben machte das alles noch schwer zu schaffen, weshalb er sich früher von der Schule abmeldete. Er sagte er würde sich nicht so wohl fühlen und durfte zur Mittagspause gehen. Ich musste noch weitere zwei Stunden in der Schule bleiben und anschließend Ben noch die Hausaufgaben bringen.

Ich war auf dem Weg zu Ben und da es schon recht dunkel war entschied ich mich mich zu beeilen. Als ich nach einiger Zeit fast am Haus war, ging ich etwas langsamer. Das Haus war nur noch zehn Meter von mir entfernt, doch ein spielendes Mädchen zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Sie war um die 7 Jahre alt und saß ganz allein auf der Straße. Ich beschloss zu ihr zu gehen, nur um mir sicher zu sein, dass sie nicht angefahren wird oder so... Als ich mich ihr näherte, hörte ich sie ein Lied summen:

"Kleiner Schelm bist du,

weißt du was ich tu'

Ich steck' dich in den Hafersack

und bind' den oben zu.

Und wenn du dann noch schreist

ach bitte lass mich raus...

dann bind' ich den noch fester zu 

und setz mich oben drauf."

Was ein tolles Lied...

"Hey kleine, was machst du den hier so alleine?"

Sie sah zu mir hoch und starrte mich aus ihren eisblauen Augen an. Sie sah eigentlich aus wie ein ganz normales Kind, schwarze, mittellange Haare, helle Haut, ein rosanes Kleid... Es ist bereits November... was hat die arme nur für grausame Eltern?!...

Ich hockte mich hin, um mit ihr auf Augenhöhe zu sein. "Hab keine Angst vor mir, ich will dir nichts tun! Wer bist du denn, ich hab dich hier noch nie zuvor gesehen?"

"Ich hab keine Angst vor dir... Du hast Angst vor mir..."

Sie sah mir tief in die Augen und verunsicherte mich ein wenig... Was ist das für ein Kind?

"W-warum sollte ich Angst vor dir haben?"

"Warum zögerst du?"

Mir fiel auf Anhieb kein Konter ein, weshalb ich das Thema wechselte.

"Wo wohnst du? Ist dir nicht kalt?"

Sie zeigte die Straße runter.

"Immer gerade aus... Nicht abbiegen!... Dann kommt man bei mir zu Hause an... Ist eigentlich nicht zu übersehen, wenn man nachdenken kann..."
Was meint sie damit?

"Soll ich dich nach Hause bringen? Es ist kalt hier draußen, und du hast nur ein Kleid an... Willst du meine Jacke? Deine Haut ist ja schon ganz blau!"

Sie fing an zu kichern. Was ist ihr Problem? Sie ist total gruselig...

"Bei mir zuhause ist es noch kälter du Dummkopf."

"Das... Das konnte ich ja nicht wissen... Also willst du hier draußen bleiben? Auf der Straße? Was ist wenn ein Auto kommt? Die achten nicht immer richtig auf die Straße..."

Schon wieder fing sie an zu kichern.

"Ich habe keine Angst vor Autos... Ich kann auf mich allein aufpassen!"

"Ich meins doch nur gut mit dir... Sicher, dass du nicht nach Hause willst?"

"Ich glaube du solltest jetzt gehen... Etwas Böses kommt..."

"Hmm? Was meinst du?"

"Hinter dir..."

Ich sprang auf und drehte mich um, doch dort war nichts. Als ich mich wieder umdrehte, war das Mädchen schon weg. What the... wo ist sie hin?

"Hey, kleine? Wo bist du?"
Ganz ruhig Chris... sie ist bestimmt abgehauen weil du ihr Angst eingejagt hast...

Plötzlich hörte ich ein Auto hinter mir hupen. Sofort rannte ich um mein Leben und schaffte es von der Straße. Der Fahrer ließ das Fenster runter und schrie mich an, doch ich hörte ihm nicht zu. War dass das Böse, wovon das Mädchen gesprochen hatte? Sie ... quatsch sie kann unmöglich wissen, was in naher Zukunft passieren wird...

"-... hast du das verstanden?"

Ich nickte nur, doch in Wahrheit hab ich keinen blassen Schimmer wovon er gesprochen hat. Ich machte mir nur Gedanken um das Mädchen...
Hab ich mir sie auch nur eingebildet?...

'Haste noch vor mir die Hausaufgaben zu bringen? Wenn nicht ist's auch okay hab nämlich keine Lust die zu machen ;)'

Die Nachricht von Ben holte mich wieder ins Hier und Jetzt zurück. Ich ging zu ihm, gab ihm die Aufgaben und ging wieder raus.

Die Sache mit dem Mädchen ließ mich nicht in Ruhe, also beschloss ich nachzusehen wo sie wohnt. Die Beschreibung hatte ich ja.
Wenn ich dann da bin kann ich ja mal klingeln und die Eltern ansprechen... Oder kommt das blöd oder unhöflich? Vielleicht sind sie ja genauso verrückt, wie ihre Tochter... Ich kann ja mal anschellen...

Ich überlegte mir, wie ich sie unauffällig ansprechen könnte, doch als ich nach langem Geradeaus-Gehen endlich 'ankam' , wusste ich sofort, dass aus dem Anschellen nichts wird...

________________________________________________

Continue Reading

You'll Also Like

402K 28.2K 51
Best Ranking in Fantasy: #3 "Ihr wisst nicht wer ich bin oder woher ich komme" , sagte sie mit einer sanften aber zugleich strengen Stimme. Man konnt...
971K 26.9K 33
„Ich möchte dir nicht weh tun, doch wenn du mir keine andere Wahl lässt.." Den Rest des Satzes ließ er im Raum stehen.. Ich schluckte schwer und sah...
1.2M 34.5K 57
"Eine Million! Ich gebe dir eine Million für sie." "Was?" - "Sie ist doch nicht mal so viel wert. Sie ist unerfahren, eine Jungfrau! Sie kann dir n...
76K 1.7K 33
,,Ich kann dich sehen, werde dich holen und danach werden wir gemeinsam ein Spiel spielen" steht auf den Zettel, den Annelie in ihrer Wohnung findet...