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Autorstwa stillwithoutyou

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Zwรถlf Buchstaben. Sieben Konsonanten. Fรผnf Vokale. Hoffender Prinz, der auf die drei verborgenen Worte wartet... Wiฤ™cej

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Autorstwa stillwithoutyou


„Taehyung" Etwas - jemand - schüttelte an meinen Schultern. Flattrig gaben meine Lieder nach und ließen Licht zu meinen Augen vordringen.
Jungkooks strahlendes Lächeln kam mir entgegen. Verzaubert tauchte ich in diese Edelsteine ein, die mit ihrem gebrochenen Licht die Nacht erhellten. Der Mond stand noch immer hoch über uns, doch meine Müdigkeit war wie verflogen. Ein Stern blickte auf uns herab, aus dem Augenwinkel nahm ich ihn wahr. Er schien über die Ruhe zu wachen.
Jks Lächeln war ansteckend. Es dauerte nur kurz, bis wir uns gegenseitig anstrahlten, dann packte er meinen Arm und zog mich in eine sitzende Position. So sehr wie ich seine gehobenen Lippen auch mochte, waren sie mir auch ungeheuer. Der Anblick schien so verweht, als würde ich ihn von einem Fenster aus beobachten.

Der junge Mann lehnte sich mit seinem Körper gegen mich. Mein Herz setzte vollständig aus. Es stoppte mit seiner Arbeit - für Momente, die mir wie eine eigene kleine Unendlichkeit vorkamen, dann hämmerte es Schläge gegen meinen Brustkorb. Der Ältere lehnte sich zu mir vor und suchte mein Ohr auf. „Komm mit, ich will dir etwas zeigen!"

Ohne Herr meiner selbst zu sein, folgten meine Glieder dem Sog, der von Jk ausging. Er half mir auf die Beine und umfasste augenblicklich meine Hand. Unsicher sah ich von seinem lächelnden Gesicht zu unseren verhakten Fingern. Freude nur stärker zog an meinem Herzen. Klopfte nicht - trat einfach ein und riss die verschlossene Tür in Stücke. Es war der Wunsch nach nichts anderem und viel mehr. Alles zur selben Zeit - als bräuchte ich nur Jk, doch von ihm alles.
Kurz löste ich meinen Blick von ihm und beobachtete unsere Umgebung. Die anderen schliefen oder taten zumindest so, während ich Jac angebunden, an einem Baum gelehnt, vorfand. Auch seine Augen schienen verschlossen. Es war für einen Moment so still, dass ich meinte, die verfallenen Seelen schreien hören zu können. Dann verscheuchte ich jeden Gedanken aus meinem Kopf und ließ zu, dass Jungkook mich mit sich zog.

Seine Hand blieb in meiner und sendete Wellen von unsichtbaren Krabbeltieren über meine Haut. Das Lächeln platze quasi aus mir heraus. Bald fingen wir an zu rennen. Es fühlte sich an, als würden wir uns zusammen auf den Weg in den Himmel machen. Ich kümmerte mich nicht um den Verlust meines Atems oder das bekümmerte Schlagen meines Herzens - nicht solange Jungkook der Auslöser dafür war. All die Wochen ohne ihn waren eine einzige Wanderschaft durch die Wüste gewesen, ohne je ein Ende in Sicht. Doch ganz plötzlich, nach all dieser Einöde aus Sand, landete ich im Paradis. Und das war sogar schöner, als ich es mir hätte vorbestellen können.

„Komm!", rief mir eine leichte Stimme zu. Der Wind sammelte sie auf und schliff ihren Inhalt an mir vorbei. Zurück blieb der Klang, der das erste Mal frei von schmerzhaften Eindrücken war.
Ich lachte aus vollem Herzen. Es war diese unbändige Freude, die Besitz von mir ergriff und meinen Herzmuskel umschlang. Mein Innerstes fühlte sich warm an - sanft und beschützt. Jungkook lachte mit, ich hörte es zwischen den lauten Klängen meiner Lunge, die versuchte ihr Verlangen nach Luft zu stillen. Doch kein Gedanke, abgesehen von seinem Lächeln, fand einen Platz in mir.

Plötzlich blieb er stehen und ich prallte mit seinem Rücken zusammen. „Hey!", rief ich, um ihn auf mich aufmerksam zu machen. Er legte sich lediglich den Zeigefinger auf die Lippen und warf mir einen Seitenblick zu. Allein das versetzte mein Herz in eine Starre. Ein Schlagen wurde vergessen und mit mehren schnellen versucht, wieder einzuholen.

„Sieh dir das an", flüsterte er mir in mein Ohr. Erst nach seinen Worten wagte sich mein Blick vor und betrachtete ehrfürchtig das mir gebotene Bild. Meine Augen erweiterten sich zu ihrer vollen Größe. „Wow", kam es von mir, während ich mit Jk an der Hand näher trat. In der Öffnung im Boden schwamm das Wasser. Es folgte seinem eigenen Schicksal und floss an uns vorbei. Der Mond, der sich auf der Oberfläche spiegelte, würde dem Anblick etwas unheimliches verschaffen, wären die kleinen funkelnden Sterne nicht an seiner Seite. Sie flogen an mir vorbei und setzten sich auf die Bäume um uns herum ab. Ich hatte so etwas noch nie gesehen.

„Was- Was ist das?", fragte ich an Jungkook gewandt. Ich riss meinen Blick von dem Bild ab und fand mich in dem Spiegel seiner Edelsteine wieder. Seine Augen schienen auf mich gewartet zu haben - als würde ihn das Bild selbst nicht kümmern, sondern nur meine Reaktion darauf. „Das, Taehyung" Ich spürte, wie seine warme Hand sich von meiner löste. „Das sind Glühwürmchen. Sie werden auch greifbare Sterne genannt." Er drückte sich von hinten an mich und legte seine Arme um meinen Körper. Sein Kopf war ganz nah an meinem Ohr. Ich probierte mein bestes, möglichst leise zu atmen, doch seine Präsents machte mich atemlos.

„Greifbare Sterne?", fragte ich, ohne selbst zu wissen, worauf ich hinaus wollte. „Ja, eigentlich ironisch, denn sobald du wirklich versuchts, nach ihnen zu greifen, sind sie verschwunden. Solltest du sie fangen, verlieren sie ihr Licht. Sieht so aus, als sollte kein Stern seiner Freiheit beraubt werden."
Sein Haar kitzelte mich am Nacken. Dabei war es so weich.

„Das hat meine Mutter auch immer gesagt.", meinte ich, bevor ich mich verbesserte. „Also ich kann es nicht wissen, aber es stand in ihrem Tagebuch. Ich ging einfach davon aus, dass sie- ich weiß auch nicht." Mein Blick verhakte sich in dem Anblick dieser leuchtenden Kreaturen. Ich fing an, mich zu fragen, welche Spezies ich sonst alles nicht kannte.

„Wirklich? Es ist ein altes Sprichwort der Seratra." Ich legte meinen Kopf schräg und ließ meinen Blick zu ihm wandern. Seine Lieder verdeckten die Edelsteine, doch kannte ich das Funkeln bereits so gut, dass mein Gehirn sie automatisch vor sich sah. Ich war nicht besonders überrascht, dass er von den Seratra wusste. Dennoch-

„Meine Mutter war ein Seratra, weißt du." Ich hielt den Atem an. Angst vor seiner Reaktion mischte in mir mit. Es war nur ein einfaches unterdrücktes Ziehen, das darauf wartete, mitgerissen zu werden. „Das hab ich mir schon gedacht."
Ich löste mich etwas von ihm. Sofort fror ich. Die Nacht war nicht kalt, doch sobald mich seine Wärme verließ, schien der Wind viel frischer zu wehen. „Woher das den?" Seine Lieder gaben seine Augen mit einem einzigen Ruck frei. Ich war ihm so nah. So nah das es wehtat, nicht näher zu sein. Bevor er seinen Mund öffnete, zog er mich zurück an sich. Ich donnerte wieder gegen seinen Oberkörper und spürte sein schlagendes Herz an meinem Rücken. Gar meinte ich, dass es an Schnelligkeit zunahm. „Denkst du nicht, das ist offensichtlich?"

Mein Blick nahm die fliegenden Sterne auf. Es herrschte Stille für die wenigen Momente, die niemand etwas sagte. „Du bist ein Seratra. Zumindest ein Elternteil muss es dann auch sein. Ich weiß nur von deinem Vater, dass er es nicht ist."
Ich nickte. Die Antwort schien weniger kompliziert zu sein, als erwartet. Vielleicht war nicht alles immer so schwierig, wie ich glaubte, zu sein? Vielleicht machen nur unsere Gedanken die Welt so verkorkst?

„Komm, setzten wir uns." Jungkook umfasste mein Handgelenk, um mich mit sich zu ziehen. Er wählte einen Fleck auf den Boden aus, der ganz nah am Wasser zwischen zwei Steinen versteckt lag. Sanft drückte er mich in eine sitzende Position und nahm den Platz neben mir ein. Sein Kinn legte sich auf seine angezogenen Beine. Es wirkte so ruhig. Ich wünschte mir gar, dass es immer so sein könnte. Ich wünschte mir, wir könnten unsere Vergangenheit, unsere Pflichten und unsere Geheimnisse einfach von uns schütteln. Ich würde gerne alles mit einem der Glühwürmchen in den Himmel aufsteigen lassen. Sobald wir probieren würden, nach ihnen zu greifen, wäre ihr Licht verloren. Doch scheinbar galt diese Regel nur für das Ungreifbare.

„Was ist mit deinen Eltern?" Abermals hielt ich den Atem an. Es war gefährlich Jk nach seiner Vergangenheit zu fragen. Er kam mir manchmal vor wie ein Stern. Versuchte man, zu nah an ihn heranzukommen, entfernte er sich doppelt so schnell. Doch diesmal schien er nicht davonrennen zu wollen.
„Meine Eltern? Schwierig."

Mir war nach seufzen zumute, aber ich untersagte es mir. Ich versuchte, mich damit zufrieden zu geben. Mir einzureden, dass ich warten könnte. Warten bis er bereit war.
„Meine Mutter starb als ich noch ziemlich jung war." Überrascht blickte ich in sein Gesicht. Ich hatte mich schon damit abgefunden, die restliche Zeit in Schweigen zu verbringen. Auch er sah zu mir - mit diesem seltsamen verschleierten Ausdruck, der mir alles und nichts sagen wollte. Seine Lippen hoben sich zu etwas, das ein Unwissender als Lächeln beschrieben hätte. Aber ich kannte ihn. Vermutlich nicht gut, doch gut genug, um hinter diesen Ausdruck zu blicken.

„Oder nein. Sie starb nicht, den Sterben kann auf seine eigene Art friedvoll sein. Sterben ist schlafen gehen und nie wieder aufwachen. Doch sie ging nicht ins Bett und wachte nicht mehr auf, sie war auch nicht krank wie mein Bruder. Sie starb nicht friedlich. Das hatte man ihr nicht vergönnt."
Mein Herz zog sich zusammen. Es bildete einen Klumpen, der seine Eingangstüren verschloss und mein Blut versteinern ließ. Die Art, wie er sprach, griff nach meinen Tränen, die unter der Oberfläche schwammen. Ein lückenhafter Damm hielt den Fluss vom Weiterkommen ab.
„Sie wurde ermordet."

Mir war es nicht möglich meine Augen von ihm loszureißen. In meinem Braun standen die Fragen, die mein Mund sich nicht auszusprechen traute.
„Eine Horde Männer überfiel uns. Mein Vater und Bruder waren zu diesem Zeitpunkt nicht da. Sie kamen rein, als würde unser Zuhause ihnen gehören. Keine Sekunde zögerten sie. Sie metzelten alles und jeden nieder, der in ihre Weg trat. Meine Mutter war zu diesem Zeitpunkt in meinem Zimmer. Wir hörten sie näher kommen. Ich kann immer noch ihre Stiefel hören, wie sie mit dem immer selben bedrängenden Geräusch auf sich aufmerksam machten. Sie waren überlegen und das wussten sie."

Sein Lächeln war so verbittert, dass ich meinte, wie es sich durch seine Haut in meine fraß. Schlucken fiel mir schwer. Atmen war unmöglich. Mein Kopf produzierte Bilder, er formte ein Szene, die womöglich nichts mit der Realität zutun hatte, doch sich schmerzhaft echt anfühlte.
„Meine Mutter versteckte mich im Schrank und sich selbst unter dem Bett. Die Männer durchsuchten das Zimmer und kamen schnell meinem Versteck näher. Doch bevor sie mich entdecken konnten, machte meine Mutter auf sich aufmerksam. Durch einen Spalt beobachtete ich, wie sie sie auf den Boden schmissen, als wäre sie ein Spielzeug auf das man keine Lust hatte. Ich sah zu wie sie- wie sie-" Das erste Mal hörte ich, wie Jungkooks Stimme brach. Sie brach nicht einmal, sie zersplitterte in tausend Stücke. Ich könnte mir seine Worte denken. Ich konnte es mir vorstellen.

Meine Augen schlossen sich, doch auch das verscheuchte das Bild nicht aus meinem Kopf.
„Sie entwürdigten meine Mutter und erdrosselten sie anschließend. Sie ließen eine leere Hülle zurück. Es war, als würde ich beobachten, wie sie ihre Seele aus ihrem Körper zogen und mit sich in ihre eigene Hölle nahmen."

Als ich meine Augen wieder aufschlug, verlor ich gegen den Fluss in mir. Ein Damm brach und die Tränen rannten seine letzten Stützen über. Kein Laut löste sich von meinen Lippen. Nichts meinte mein Mund sagen zu wollen. Es war nur meine Haut, die die Spuren auf sich tragen musste. Die Rillen, die allmählich von meinem Kinn tropften.
Ich sah die Schuld in seinen Edelsteinen. Sie versuchte, ihnen den Glanz zu stehlen, sie zu einfachen Steinen zu machen. Und für einen kurzen Moment schienen seine Augen wirklich trostlos.

Wir ähnelten uns mehr, als ich geglaubt hatte. Ein Teil unserer Vergangenheit machte uns zu Verbündeten im Schmerz, doch die Umständige zu Gefangene der Situation. Wir glichen uns, ohne charakterliche Ähnlichkeiten aufzuweisen.
„Mein Vater fand mich ein paar Stunden später. Stundenlang saß ich in diesem Schrank, gefangen von dem Anblick meiner toten Mutter. Ihre Augen so leer wie mein Herz an diesen Tag wurde. Ich hatte solange geweint, bis ich nicht mehr wusste, wie man aufhörte. Doch als mein Vater mich aus diesem Schrank holte, waren bereits alle Tränen getrocknet. Er hielt mir die Hand vor die Augen, als wollte er mich vor den Unheil der Welt beschützen. Dabei war es zu diesem Zeitpunkt schon zu spät. Ich habe mir diese Frau, die zwischen ihrer zerrissenen Kleidung und ihrem eigenen Blut lag, so lange angesehen, bis es nur noch einem schaurigen Gemälde glich. Eine Zeichnung, die das Leiden eines Toten ausdrückte und irgendwie war es auch so. Ich sah mir die Leiche meiner Mutter so lange an, bis ihr leere Blick zu meinem wurde. Bis mir das Bild die Seele aus dem Körper zog. Ich fühlte mich, als wäre auch ich gestorben. Das war das letzte Mal, als ich geweint hatte."

Ich sah seine Tränen meine Wange hinablaufen. Es tropfte von mir. Doch zu hartnäckig war der Schmerz, um so einfach weggewischt zu werden.
„Ich habe mir so oft gewünscht, dass sie zurückkommen. Aber dieser Wunsch wurde mir bisher nicht erfüllt, denn Tränen sind Abbilder von Trauer, von Schmerz, von Gefühlen. Doch die sind mir an diesem Tag verloren gegangen. Selbst als mein Bruder wenig später an einer langen Erkrankung starb, blieb mein Gesichtsausdruck starr. Auch mein Vater konnte keine Gefühle zeigen, schließlich musste er eine Revolution führen. In unserem Land ist Schwäche ein Todesurteil. Das habe ich durch meine Mutter gelernt. Hätte sie einfach zugelassen, dass sie mich schnappen, dann-"

„Dann wäre sie nicht die Frau, die du kanntest." Ich wendete mich ihm vollständig zu und zerschmetterte die Worte, die durch seine Gehirnströme flossen. „Deine Mutter war deine Mutter, weil sie sich vor dich gestellt hatte. Sie hat dich geliebt. Mehr als sich selbst, mehr als ihr Leben und alles andere. Das ist der größte Liebesbeweis, den du je erfahren wirst. Sie hätte nicht gewollt, dass du ihr nachsiehst, mit dem Gefühl von Schuld in deiner Brust. Sie hat ihr Leben für dich gelassen, nicht wegen dir. Es war ihre Entscheidung. Doch viel mehr war es die Schuld dieser Männer."

Überraschung lag in seinen Edelsteinen. Sie funkelten, als würden zwei Parteien seine Augen als Schlachtfeld nutzen. „Niemand ist schuld, abgesehen von diesen Männern."
Er sah aufs Wasser, doch sein Blick war so verschlossen, als würde ihn die Schönheit dieses Ortes nicht berühren. Er hätte auch einen Fluss aus Blut betrachten können - es hätte keinen Unterschied gemacht.

„Taehyung, du weißt nicht, was wir ihnen antaten. Was meine Familie ihnen antat. Sie waren Spielbälle in unseren Kampf. Unwichtige Mittelsmänner, denen wir ihr Glück und ihre Hoffnung plattgetreten haben."
„Und? Es ist trotzdem eine Entscheidung, die sie getroffen haben. Sie haben sich dazu entschieden, genauso grausam zu sein oder grausamer! Anstatt das Spielfeld zu verlassen, haben sie sich weiter verankert."

Ich hörte ihn seufzen. Ich hörte den Unglauben zwischen den zwei Luftzügen erklingen.
„Ich wünschte, ich könnte es so sehen, wie du, Taehyung. Ich wünschte das wirklich." „Doch du kannst es nicht." „Nein, kann ich nicht."
Gleichzeit wendeten wir unseren Kopf. Meine Augen suchten sich durch die verschwommene Sicht einen Weg in seine Edelsteine. Eine Perle aus Flüssigkeit tropfte auf meine rote Wange. Jungkook hob den linken Arm und legte seine Hand um mein Gesicht. Die andere folgte, sodass mein Kopf in seinen Händen lag. Mit seinen Daumen wischte er über das Nasse. Er begutachtete sein Tuen, während ich unentwegt nach etwas in seinem Blick suchte.

Sobald seine Augen zurück zu meinen fanden, lehnte ich mich vor. Seine Stirn prallte ganz sanft mit meiner zusammen. Ich war ihm so nah, wie ich konnte. Der stockende Atem kam von mir, er war so laut, dass nichts anderes meine Ohren errichte. Dann beschloss ich mich, mutig zu sein und überwand den letzten Zentimeter zwischen uns.

Sanft presste ich meine Lippen gegen seine. Ich schmeckte seine Überraschung und Neugier auf meiner Zunge, als ich ganz leicht über seinen Mund strich. Nur kurz gestattete er mir unseren Kuss zu leiten, bevor er die Kontrolle an sich riss. Er drückte sich viel stärker gegen mich, verwandelte meinen Bauch in ein kribbelndes etwas. Alles an mir zog mich näher zu ihm, suchte mehr Verbindungspunkte, wollte diesen Moment nie enden lassen, doch ich entzog mich ihm. Mein Körper stemmte sich dagegen, wollte nicht aufhören in diesem Gefühl zu schweben, aber mein Herz weigerte sich. Irgendetwas sagte mir, dass jetzt und hier nicht der richtige Moment war und so strich er an uns vorbei.

Auch Jungkook gab sich damit zufrieden und legte stattdessen seinen Kopf auf meine Schulter ab. Es beruhigte mich, sein Gewicht zu spüren. Es machte es so real. Machte ihn so präsent.
„Mein Vater war immer viel unterwegs. Viele Menschen vertrauten auf sein Urteil, alle kamen sie zu ihm, wenn sie etwas brauchten. Für alle hatte er Zeit außer für seine Familie. Eine Familie läuft schließlich nicht weg, oder? Sie bleibt immer bei dir, egal wie verrückt du seien magst. Er hatte recht, wir sind nie weggelaufen, das Schicksal hat uns eingeholt. Jede schöne Erinnerung hinterließ nur ihre Schatten in mir. Mein Vater war nie dabei und meine Mutter und mein Bruder waren nicht mehr unter uns. Zurück blieb eine Nacht ohne Mond ohne Sterne nur Düsternis. Kein Fleck von Freude ließ man mir zurück. Außerdem, nach dem Tod meines Bruders, war klar, dass ich die Revolution irgendwann leiten würde. Es war das Letzte, was ich auferlegt bekommen wollte. Verantwortung. Und zwar sehr viel davon."

Schlucken fiel schwer, doch es nicht zu tun schwerer. Es kratze an meinem Hals, als trüge meine innere Haut Löcher. „Also wolltest du all das hier nicht? Ich meine diese Bande leiten, das Schloss angreifen, die Welt retten.."
„Doch."
Verwirrt wechselte mein Blick von den Glühwürmchen zu seinem Gesicht hin und her. „Ich wollte. Zuerst verweigerte ich mich dem ganzen. Ich wollte nur noch durch die Welt reisen und meinen Sinn im Bedeutungslosen finden, aber sobald ich dann die Last auf meinen Schultern trug, kam nichts anderes mehr in Frage. Es war das erste Mal, dass ich meinen Vater verstand. Ich verstand, warum er sich so in Arbeit stütze. Es ist einfacher, als über das Grauen der Welt nachzudenken. Irgendwie witzig oder? Es zu bekämpfen, ist einfacher, als darüber nachzudenken."

Ich hörte einfach nur zu und ließ die Information durch mich durchfließen. So offen hat er noch nie mit mir gesprochen. „Es war meine Idee das Schloss anzugreifen. Der Plan war perfekt, doch im Endeffekt schafften wir nicht mal den ersten Schritt. Wir haben hilflos versagt. Zuerst wollten wir die Waffenkammer in der Nähe stürzen. Doch dort wurden wir bereits erwartet. Wir dachten, dass Schloss wäre einfach einzunehmen, mit einem tot-kranken König und all unseren Informationen. Aber mit deinem Bruder haben wir nicht gerechnet."
Er sah die Grimasse auf meinem Gesicht, als er denn derzeitigen Regenten als meinen Bruder betitelte. „Entschuldige, ich meinte den Prinzen." Es war nur eine Bezeichnung, doch riss sie mich jedesmal aus meinem Gedankengang.

„Wir hatten ihn nicht eingeplant. Ein einmaliger Fehler. Erst dann wurde mir bewusst, weshalb der König so schnell den Friedensvertrag abschlug. Nachdem Plan A, B und C in die Brüche gegangen sind und sie mich geschnappt haben, lief zumindest alles glatt. Jeder gute Einbrecher hat auch einen guten Fluchtplan, musst du wissen. Das einzige, was wir bei der Flucht nicht beachtet haben, warst du. Du warst der ungeplante Zwischenfall."
Ich musste durch diesen Ausdruck lachen. Einen Moment dauerte es, bevor Jk einstieg. „Als ich dann erfahren habe, wer du bist, wollte ich dich als Druckmittel benutzen, doch dann habe ich gesehen, wie dein Bru- der Prinz mit dir umgeht."

Ich runzelte die Stirn. „Wieso hast du mich dann mitgenommen." Er zuckte die Schultern. „Mitleid? Neugierde?" Kurz kehrte Stille ein, bevor er sie erneut brach. „Als wir es dann aus dem Schloss geschafft hatten, wollte ich dich einfach alleine lassen, doch- ich konnte nicht. Und dann entwickeltest du dich auch noch zum Seratra."

Ein sanftes Lachen drang an meine Ohren. Wie eine Umarmung hüllte es mich ein.
„Ich konnte dich nicht wegschicken, auch wenn die Gefahr bestand, dass du für deinen Bruder spionierst. Ich konnte nicht- weil ich in deiner Nähe das erste Mal wieder etwas spüren konnte. Dich für mich behalten zu wollen war wohl das selbstsüchtigste, das ich je tan habe."
Seine Worte unterbrachen meinen natürlichen Rhythmus. Ich bestand nur noch aus zuckenden Gliedern, die versuchten seine Sätze zu verarbeiten. Einzelne Silben brannten sich in mir ein.
„Doch als du davongerannt bist, ich konnte den Schmerz kaum fassen. Du hast mich in diese bunte Welt aus Licht und Schönheit geschmissen und nahmst sie mir mit einem einzigen Ruck wieder weg, nur das die Erinnerung an das Verlorene meine eigentlich gewohnte Welt noch viel dunkler machte. Das womit ich sonst immer zurecht kam, wurde nur noch unerträglich. Ich musste dich zurückholen. Ich- ich war sogar bereit, dich ohne deinen Willen mitzuschleppen."
Mein Herz zappelte. Es schlotterte unter seinen Fingern, die so sanft über meine Arme strichen.
„Aber ich war nicht der einzige, der dich zurückwollte. Während ich noch darüber nachdachte, wie ich den anderen vermitteln würde, dass ich ohne dich nicht gehen konnte, arbeiten sie schon an einen Plan. Yoongi war tatsächlich der erste, der aufsprang und aus dem Haus stürmte."

Ich lächelte. „Wie es aussieht, konnten wir unseren Tiger Prinzen nicht zurücklassen."
Langsam gewöhnte ich mich an den Spitznamen. Er hörte auf, so seltsam fremd zu klingen. Er sprach von Freundschaft.
„Und als du weggerannt bist, ist uns vollkommen aufgegangen, dass du kein Spion bist. Ein Spion würde wahrscheinlich nicht davonrennen außer er stände unter Verdacht."
Ich konnte es kaum fassen, wie viel mir der Dunkelhaarige gerade erzählte. Es war als würde er mir vollkommen Einblick in sein Innenleben gewähren. Dabei musste ich zuvor selbst dafür kämpfen, auch nur seinen Namen zu erfahren.

„Jac hat mich gerettet.", kam es mir plötzlich, als wir beide in der kurzen Stille versunken waren. Ich meinte, ein weiteres Mal Erstaunen auf seinem Gesicht liegen zu sehen. „Ein Mann hat mich von der Straße gelesen und in ein Haus verschleppt. Wäre Jac nicht gewesen... ich weiß nicht, was sie mit mir gemacht hätten."
Jungkook machte ein seltsames Geräusch und hob dabei seinen Kopf. Sein Blick schwamm mit den Tieren im Fluss. „Er hat uns vermutlich verfolgt. Ich hatte die gesamte Zeit das Gefühl, beobachtet zu werden. Ich frag mich nur, wie er es auf die Lucy geschafft hat und dort nicht verhungert ist."

Daran hatte ich bisher kaum gedacht. In diesem Moment war ich nur entsetz, dass er noch nicht tot war. Da fiel mir etwas ein. „Ich glaube, ich habe mich nie bei ihm bedankt." Sein Blick schnellte zu mir. Immer noch kribbelte alles an mir, wenn er mich nur ansah. „Ich möchte mir nicht vorstellen, was sie mit mir getan hätten, wäre Jac nicht aufgetaucht. Ich glaube, ich hab das in dem ganzen Trubel einfach... vergessen."

„Sie hätten dich verkauft." Diesmal lag es an mir, meinen Blick zu ihm schnellen zu lassen. Unsere Augen trafen sich. Nur kurz, sonst gerieten wir in die Gefahr, nie wieder daraus hervorzutauchen. „Vermutlich. Oder vielleicht auch nicht. Jemand wie dich möchte man liebend gerne für sich behalten. Ich spreche aus eigener Erfahrung."

Belustigt verführten mich seine Augen zu einem Lächeln. „Du bist vermutlich Kinderräubern begegnet. Widerliche Kreaturen. Sie stehlen Kinder oder junge Mädchen und Jungen und verkaufen sie an reiche Adelige. Natürlich verboten, doch jeder sieht weg. Kinder verschwinden von der Straße mitten am Tag und niemand dreht seinen Blick nach ihnen. Da können sie noch so laut nach Hilfe schreien. Die Ignoranz ist das Grausamste an dem ganzen."
Ich erinnerte mich an diesen Tag zurück. Wie ich versuchte hatte, mich zu wehren und kein Passant kümmerte sich drum. In dieser Welt schien man nur einem selbst wichtig zu sein. Der Gedanke, wie viele Kinder nicht mein Glück gehabt hatten, jagte mich.

„Es ist schwierig, die Probleme in einer Gesellschaft zu lösen, wenn man nicht mal weiß, ob diese Gesellschaft lange existiert oder gleich wieder in den Krieg ziehen muss. Kein Land kann mit einem anderen Verbindungen schmieden. Wir können keine Lösungen für Probleme finden, wenn unsere Welt so gespalten ist wie jetzt. Wir können nichts ändern, keine neue Strukturen für eins unserer vielen Probleme erfinden. Hunger, Kinderräuberei, unnötiges Morden, Vergewaltigungen, schlechte Schulbildung, Heilmittel für Krankheiten, Ungerechtigkeit - für nichts gibt es einen Ansatz. In unserer Position können wir nichts tun. Wir können keine Männer bereitstellen, um die inneren Grenzen zu sichern, wenn unsere äußeren so unsicher sind."

Ich meinte, unsichtbare Falten auf seiner Haut tanzen zu sehen. Er wirkte so gestresst. Erst jetzt sah ich den Berg an Verantwortung, der auf seinen Schultern lastete. Ich würde alles tun, um ihn zu helfen.
„Deswegen muss der Krieg ein für alle Mal ein Ende finden. Egal wie."
Seine Augen starrten in die meinen. Ich blinzelte und mit einem Ruck stand Jungkook auf. Die lockere Stimmung schien von dem Mond mitgenommen worden zu sein, der sich langsam zwischen den Wolken vergrub. „Wie meinst du das?" Auch ich stand auf. Ich suchte nach seinem Blick, doch er wich mir aus. „Wie ich es sagte. Egal wie. Wenn wir keinen Friedensvertrag aushandeln können, dann eben mit Gewalt. Aber das hier - diese Welt so wie sie ist - kann nicht so weiter existieren. Nicht noch weitere Hunderte von Jahren. Auch wenn dafür einzelne Unschuldige leiden und Opfer erbringen müssen."

Beinah wurde mir schlecht. Er hatte vermutlich recht. Eine Welt, wie diese, war scheußlich, dabei hatte ich noch nicht mal alles gesehen. Das Leid das Jks Augen womöglich bereits gesehen hatten, wollte ich nicht erleben. Es fiel mir nur schwer, daran zu denken, wie viele noch für seine edlen Ziele ihr Leben und ihre Seele lassen müssen.
„Was wenn mein Bruder gewinnt?"

„Keine Option." „Du weißt, dass sein Land mehr Ressourcen und Männer hat. Selbst von der Lage her, hat es Vorteile. Wie willst du ihn schlagen? Ich weiß nicht, wie groß deine Revolution ist, doch-" Es verschlug mir die Sprache, als ich in sein Gesicht sah. Sofort stoppte ich den Gedankenfluss. Er hatte bereits darüber nachgedacht. Er hatte vermutlich nichts anderes getan, seitdem er Anführer dieser Band wurde.

Jk kam auf mich zu und legte erneut die Arme um mich. Seinen Kopf versteckte er in meinem Nacken. Der Luftzug kitzelte. „Ich weiß.", murmelte er erschöpft. Plötzlich fiel mir auf, wie wenig Schlaf der Ältere abbekommen haben musste.„Wir sollten zurück.", flüsterte ich. „Ich weiß. Ich weiß, aber ich will nicht. Die Welt da draußen ist grausam und dunkel. Nur bei dir ist sie warm."
Wie gerne würde ich ihn beschützen. Ihn vor diesen Unheil abschirmen. Die Monster seiner Gedanken in kleine Blumen verwandeln, doch dazu war selbst ich nicht im Stande.

„Dann werden wir ihn eben besiegen müssen, um die Welt zu einem schönen Ort zu machen."
Ich war entschlossen. „Du weißt, das wird ihm vermutlich den Kopf kosten?" Er trennte sich von mir und sah mich unsicher an. Er wiegte meine kleinste Reaktion ab. Ich starrte nur stur in seine Augen. „Und wenn ich ihm selbst ein Messer durch die Kehle jagen muss."
Es blieb für einen Moment ruhig, dann gingen wir im gleichen Schritt zurück zu den anderen. Während wir so still nebeneinander her liefen, flüsterten Gedanken auf mich ein.
„Jungkook? Kannst du mir was versprechen?"

„Okay, versprochen." Entrüstet blickte ich zu ihm rüber. „Du weißt doch nicht mal worum es geht!" Er zuckte lediglich die Schultern. „Brauch ich nicht. Solange du danach fragst, werde ich alles tun, um es zu ermöglichen." Mit meiner Faust stieß ich ihm in die Seite. „So läuft das aber nicht! Du musst erst fragen, was du mir versprichst! Nochmal."
Ich räusperte mich. „Kannst du mir etwas versprechen." „Ja, was?"
„Um Gottes Willen, Jk!" Ich lachte aus vollem Hals. „Du musst fragen, bevor du ja sagst! Wir machen das solange, bis du es richtig hast! Nochmal."

Auch er lachte. Es war schön diese Freude wieder in seinem Blick glitzern zu sehen. „Okay, okay. Das scheint dir wirklich wichtig zu sein, was?" „Ja", antwortete ich wahrheitsgemäß, bevor ich meine Frage erneut stellte. „Also- Kannst du mir etwas versprechen?"
„Was soll ich dir versprechen?" Ich grinste in dem Wissen, dass er das hier nur für mich tat. Dabei mochte er es ganz gewiss nicht, wenn Leute ihm etwas auftrugen.
„Das - sobald das hier ein Ende nimmt - der Krieg und alles, dass du mir dann alle Kreaturen zeigst, die es auf diesen Planeten gibt. Du musst mit mir durch die ganze Welt reisen und mir all das beibringen, was ich verpasst habe. Ach ja und falls du Instrumente spielen kannst, dann befehle ich dir, es mir zu zeigen!"

Freudig hüpfte ich neben ihm her. Er grinste ganz automatisch. „Okay, wenn das alles ist." Er holte tief Luft. „Dann verspreche ich es dir."
Kurz dachte er nach, bis er etwas ergänzte. „Dann versprich mir auch etwas."
Überrascht blickte ich zu ihm auf. Mit einem Grinsen gab ich ihm die selbe Antwort wie er zuvor: „Okay, versprochen!" Mit einem Augen verdrehen wendete er seine Aufmerksamkeit zurück zu mir. Langsam fiel sein Lächeln. „Ich meine es ernst. Das letzte Mal als du weggelaufen bist, musste dich ein Fremder vor Kinderräubern retten. Wenn er nicht gewesen wäre, hätte ich dich womöglich nie wieder gesehen. Deshalb versprich mir, nicht mehr wegzurennen."
„Okay! Versprochen." Und ich meinte es so.

Den Rest des Weges sagte niemand mehr etwas, doch das störte uns nicht. Wir hatten genug geredet. Mehr als je zuvor.
Als wir bei den anderen ankamen, sahen wir die leeren Fesseln, wo zuvor Jac befestigt gewesen war. Auch die Pferde waren weg. Mit einem kurzen Blick sahen wir, dass die anderen Mitglieder scheinbar noch schliefen. Offenbar war Jac wesentlich besserer im Entkommen als im Angreifen.

Wir tauschten einen Blick, doch beließen es bei dem Schweigen. Keinen von uns überraschte es so wirklich, also legten wir uns zu den anderen. Er ergriff meine Hand, bevor er einschlief. Auch ich verlor mich in einen Traum, doch dieses Mal war nichts daran beruhigend.
Mein Bruder erschien mir im Schlaf. Er hielt die Waffe über Jungkooks Kehle. Sein Blut tränkte den Boden, floss ins Grundwasser und ließ jede Blume verblühen.
Friedlich schliefen wir inmitten der Ruhe vor dem Sturm. Und dieser Sturm würde einem Weltende gleichen. Zumindest für einen von uns.


Freigeschaltet „Jk Background" und „Kinderräuber"

























Wie heißt es so schön „die Ruhe vor dem Sturm"
Not me trying to sound ✨mysteriös✨

Wie war eure Woche? Oder besser gesagt, wie ist sie?
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See you soon! Ich freu mich so die nächsten Kapitel zu schreiben!

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