Abschnitt 6

845 35 8
                                    

Nachdem wir zurück gegangen sind und Harold mit den Polizisten mitgegangen ist bin ich auf direktem Weg nach Hause. Nun ist es bereits 22:18 Uhr und ich mache mich langsam fertig um ins Bett zu gehen, wobei mich ein Klingeln an der Tür unterbricht. Verwundert wer so spät noch klingelt gehe ich zur Tür, leider habe ich keinen Spion, was ich schon vor Monaten bei meinem Vermieter beantragt habe, aber es kam nie eine Antwort. Vorsichtig öffne ich die Tür, sie wird aber direkt aufgeschlagen und ich werde mit einer Hand vor meinem Mund in die Wohnung gedrückt. Die Person vor mir, welche sich als Harold identifizieren lässt, macht mit ihrem Fuß die Tür zu. Panik macht sich in mir breit und ich suche nach etwas, mit dem ich mich wehren kann. Als ich gegen eine Wand gedrückt werde weiß ich, dass es zu spät ist. Er schaut sich kurz um und lässt dann von mir ab, für einen Moment habe ich die Hoffnung, dass er geht, aber als ich sehe, dass er in meine Küche geht wird mir wieder unwohl. Ich sollte fliehen, weg rennen, die Polizei rufen, aber stattdessen folge ich ihm nur um zu sehen, dass er in meinem Messerfach wühlt. Er nimmt sich eins und kommt auf mich zu. Schon aus Reflex hebe ich meine Hände. „Bitte nicht. Das ist doch keine Lösung, du machst alles nur schlimmer. Ich werde dich auch nicht verraten. Ich verspreche es!" immer wieder wenn er einen Schritt auf mich zu macht gehe ich einen weiter zurück, bis ich an der Wand ankomme und keinen Ausweg finde. „Du weißt nicht warum ich das tue oder?" erneut dieses von mir verabscheute Grinsen. Wie kann er Grinsen? Wie schafft er es in solch einer Situation seine Mundwinkel nach oben zu bewegen? „Manche sagen, ich sei psychisch gestört, andere sagen, dass ich einfach kein Herz besitze und einige glauben sogar ich sei ein Vampir und ich liebe es, das Blut von Menschen zu sehen, doch ich nenne es Rache. Ich will mich an den Mördern meiner Mutter rechen!" ich schlucke schwer, als er vor mir stehen bleibt. Als das Messer meinen Bauch streift zucke ich kurz. „Dafür kann ich doch nichts!" die ersten Tränen laufen über meine Wangen und ich versuche mich noch mehr an die Wand zu pressen, um mehr Abstand zum Messer zu haben. „Das habe ich auch nicht gesagt, aber die Mörder meiner Mutter haben sich damals von einer Klippe gestürzt und das reicht mir nicht, hat es nie und wird es auch nie!" ich fange an zu schluchzen und sein Blick, der bis eben in Erinnerungen schwelgend an der Wand lag, fällt nun auf mich. Die Tatsache das ich weine scheint ihn nicht abzuschrecken. Erneut spüre ich wie das Messer meinen Bauch streift, was darauf hindeutet, dass er es immer mehr in meine Richtung bewegt. „Bitte. Ich habe dir nichts getan, ich habe gar nichts damit zu tun! Lass mich bitte einfach in Ruhe" erneut entkommt mir ein Schluchzen. Er schüttelt seinen Kopf, „du weißt schon zu viel!". Daraufhin rammt er mir das Messer in den Bauch und ich habe Schwierigkeiten zu stehen, bis ich zusammen sacke und mir die Stelle an meinem Bauch halte. Ich beuge mich vor und falle auf meine Knie. Mir entkommt ein Lauter Schrei, als ich merke wie sich das Messer in das Fleisch an meinem Rücken bohrt. Harold lässt das Messer fallen, tritt mich noch einmal und verlässt rennend die Wohnung. Ich versuche mich in das Treppenhaus zu transportieren, scheitere aber an der Haustür. Alles um mich herum dreht sich und ich sehe danach nur noch schwarz, bis ich gar nichts mehr wahrnehme.

ENDE

StalkerWhere stories live. Discover now