VIERUNDZWANZIGSTES KAPITEL

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Nach dem Essen gingen die Gäste wieder und Padmé hatte noch etwas Geschäftliches zu tun, was Anakin und mich alleine liess.
Wir hatten es uns auf der Couch bequem gemacht. Er hatte sich zurück gelehnt und ich lag zusammengerollt neben ihm, wie früher.
Naja, nicht genau wie früher.
Wir waren beide ein paar Jahre älter geworden, ich war schwanger und bald verheiratet... ausserdem war nichts so entspannt wie früher.
Anakin war tief in Gedanken versunken und die Gedanken waren definitiv nicht gut, das konnte ich spüren. Manchmal glaubte ich ein paar wirre, dunkle Bilder zu sehen, doch sie waren weg, bevor ich mich darauf konzentrieren konnte.
Als ich die Vorstellungen nicht mehr aushielt, fragte ich: „Ani, was ist los?"
Er zuckte leicht zusammen, als hätte er vergessen, dass ich da war und schaute auf mich herunter. Seine blauen Augen leuchteten heller als sonst und schienen leicht golden zu schimmern. Doch nach wenigen Sekunden waren sie wieder normal. Kein Gold, einfach nur blau.
Anders als sonst, zögerte Anakin heute keine Sekunde. Er fing sofort an zu reden.
„Ich hatte einen Traum, Tara. Einen schrecklichen Traum." Etwas sagte mir, dass ihn diese Sache schon seit einer Weile belastete, aber ich schwieg und liess ihn reden.
„Es hat angefangen mit Padmé, die bei der Geburt des Kindes gestorben ist. Es war..." Er fand kein Wort, dass seinen Schmerz ausdrücken konnte, aber das brauchte er auch nicht. Ich fühlte mit ihm, dass reichte.
Ich setzte mich auf und nahm besorgt seine Hand.
Wieso hatte er mir nicht früher davon erzählt?
Er erzählte mir doch auch sonst von solchen Dingen!
„Und dann... dann warst es du. Du bist gestorben."
Erstaunt schaute ich wieder zu ihm. Anakins Blick lag auf dem Boden. In seinen Augen zeichnete sich der Schmerz, unter dem er vermutlich seit Wochen litt, ab.
Noch nie hatte ich ihn so stark gespürt, wie in diesem Moment. Es trieb mir Tränen in die Augen und ich wollte einfach weinen.
Wie konnte er nur so ruhig bleiben?
„A-Ani, d-das wird nicht passieren, okay?" Ich unterdrückte das Schluchzen, dass mir im Hals aufstieg. Um mich abzulenken nahm ich meinen ehemaligen Meister in die Arme.
„Weder Padmé noch mir wird etwas passieren. Es sind bloss Träume." Redete kch weiter auf ihn ein, in der Hoffnung den Schmerz etwas zu lindern.
Anakin erwiderte die Umarmung und zog mich fest an sich.
„Ich habe bloss so eine Angst." Flüsterte er mit zittrigem Atem.
Ich drückte ihn etwas mehr an mich, um ihm zu zeigen, dass ich für ihn da war.
Der Schmerz verging nicht, so wie sonst, wenn ich ihn nach einem schlechten Traum zu beruhigen versuchte. Nicht wie früher, als ich noch klein war und nachts in sein Bett gekrabbelt bin, wenn ich spürte, dass es ihm nicht gut ging.
Es war ein fremdes Gefühl.
„Ich sollte langsam gehen." Sagte Anakin. Sanft schob er mich von sich weg und stand auf.
„Sicher? Du bist aber noch immer-"
„Es ist okay." Er lächelte halbherzig und wuschelte mir dann durchs Haar. „Auf Wiedersehen, Tara."
Traurig schaute ich ihn an.
„Auf Wiedersehen."
Ich schaute ihm hinterher, bis sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte. Die Sorgen, die sich in mir breit gemacht hatten, verstärkten sich.
Er war einfach so gegangen...
Das war nicht normal. Es fühlte sich falsch an, ihn so gehen zu lassen.
Doch ich konnte jetzt kaum etwas daran ändern. Es war spät, ich war erschöpft und hätte im stehen einschlafen können.
Plötzlich spürte ich Bewegung in meinem Bauch und einen leichten Kick.
Mit einem müden Lächeln schaute ich auf meinen Bauch runter. Es war nicht das erste mal, dass das Baby trat, aber in diesem Moment war es eine Versicherung, dass immerhin etwas gut ging.
Ich legte meine Hände auf meinen Bauch, um die Tritte besser zu spüren.
„Immerhin dir geht es gut, hm?" Fragte ich lächelnd.
Als würde das Baby mir antworten, kickte es erneut.

Broken Future (Star wars ff pt 2)Where stories live. Discover now