Kapitel 9: Das wahre Monster

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Ich sah direkt in die dunklen Augen des Gouverneurs aus meinem alten Heim. Ich konnte mich nicht bewegen und wagte nicht mal zu atmen, als würde das etwas an der Situation ändern. Alles um mich herum wurde still und es fühlte sich an als wäre ich in der Zeit stehen geblieben.. nein, eher gesagt in die Vergangenheit gereist. Grauenvolle Erinnerungen erschienen plötzlich und ich konnte sie nicht loswerden. Ich in Fesseln, dann noch die scharfe Peitsche die sich langsam und schmerzhaft durch meine Haut schnitt und das Grinsen des Gouverneurs. Doch das war nicht das einzige was ich sah. Ich sah ein Paar, sie flehten um ihr Leben und zeigten auf mich. In ihren Augen konnte man Schmerz, Wut und Trauer erkennen und dann... drang ein Schwert in das Herz des Mannes und ein Messer schnitt den Hals der Frau durch. Ich konnte zusehen wie das Leben ihnen entwich.

Es war eine Erinnerung, die ich absichtlich tief in mir vergraben hatte und jetzt weiss ich auch wieso.

Es war der Tod meiner Eltern.

Ich wurde wieder in die Realität geschleudert, war aber dennoch wie betäubt. Ich sah wie Jackson zu mir rannte und genau dann gaben meine Beine auf und ich fiel auf die Knie. Die Tränen kamen nur so angeschossen und versperrten mir den Blick.

''Lilith! Was ist lo-'' er konnte sein Satz nicht zuende führen, da er genau dann Begriff was passierte. Er wurde sofort wieder zu dem kalten Kämpfer und zog sein Schwert in der gleichen Sekunde als er aufstand.

 ''Prinz Jackson, sehr erfreut euch zu sehen'' sagte der Gouverneur belustigt. ''Was willst du hier Lucas'' zischte Jackson. Ich hörte sein Namen zum ersten mal.

Nach der netten Begrüßung von Lucas beschloss ich, mich nicht länger von meiner schwachen Seite zu zeigen, erhob mich und wischte die Tränen weg. ''Und meine Liebe Lilith, ich hätte nicht gedacht, dass ich dich vorerst treffen würde. Wir könnten uns ja zu einem Tee verabreden und über die guten alten Zeiten reden, oder?'' er fing an zu lachen. Der saß.

 Ich spürte diesen Stich in meinem Herzen, ignorierte ihn aber. ''Nein danke, ich hatte mir vorgenommen mich von Abschaum fernzuhalten'' gab ich zurück. Wieder ein lautes lachen.

Er kam ein paar Schritte näher und Jackson machte sich bereit anzugreifen. ''Nicht doch Jackson, heute bin ich nicht hier um zu kämpfen, doch keine Sorge der Moment wird noch kommen!'' Also hatte er uns aufgesucht! Diese Feststellung bereitete mir wirklich sorgen, doch dafür war keine Zeit. ''Ich bin nur hier um euch zu sagen, dass ihr jetzt Prominente seid. Ist das nicht wundervoll? Jeder kennt euch und jeder will euch Tod sehen.''

Das war ein Schlag mitten ins Gesicht. Es reichte doch, dass wir die Jäger der Nacht als Feinde hatten, aber jetzt noch das ganze Volk??

'' Na dann, genieß deine letzten Tage Lilith ich werde schon dafür sorgen, dass dich das gleiche Schicksal wie bei deinen Eltern erwartet''
Das war mal eine saftige Drohung.
So unerwartet er auch kam, so unerwartet war er auch weg.

Auf den Weg zurück zum Gasthaus änderte sich nichts an unserer Verbindung. Ich vermisste den warmen, fürsorglichen und lieben Jackson. Als wir ankamen stand die Besitzerin wieder vor uns. ''Eure Aufenthaltszeit ist nun beendet. Nehmen sie ihre Sachen und gehen sofort!'' An Jacksons Gesichtsausdruck erkannte ich , dass das ganze hier gleich eskalieren würde und suchte nach einem Lösungsweg. 

Er blieb aber wieder überraschender Weise ruhig. Seine Worte hingegen löste Panik in mir aus.

''Ich bezahle indem ich sie am leben lasse.'' sagte er entspannend und ging. Ich folgte ihm zügig. Er wollte gerade seine Tür vor meiner Nase zuknallen, doch ich huschte ins Zimmer und schloss selbst die Tür. Er drehte sich verwundert um.

''Bist du geisteskrank Jackson? Was ist mit dir los!! Du kannst ihr doch sowas nicht sagen.'' brüllte ich ihn an. Er kam näher und ich wusste sofort, dass er nicht mehr so entspannend reagiert wird wie gerade. 

'' Sei nicht so ein undankbares Miststück! Wegen dir sind wir doch erst in so eine beschissene Lage geraten. Wärst du nicht da, würde ich mein Ach so perfektes Leben weiter leben, doch jetzt will mich die ganze Nation nicht mehr und ich hab dich noch am Hals!'' brüllte er noch viel lauter und kam mit jedem Wort näher. Noch nie hatte ich so ein unbeschreiblichen Schmerz gespürt.

Die Peitschenschläge taten nicht so weh wie diese Worte.

Der letzte Mensch dem ich vertraut hatte und der mir wichtig war hasste mich jetzt auch.

Jeder, den ich liebe, verlässt und verletzt mich. Wieso dachte ich, dass es nun anders wird?

Ich bin eine Last für alles und jeden..

ja sogar für mich.

Tränen stiegen in meine Augen und ich stürmte aus dem Zimmer. Ich hatte den liebsten Menschen den ich je kennengelernt hab zu einem Monster gemacht.

Nein ich bin das Monster.

Ai ajuns la finalul capitolelor publicate.

⏰ Ultima actualizare: Nov 26, 2020 ⏰

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