Wunder in Bar

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Regenbögen über tropfnassem Jungle.

Wasserfälle auf staubendem Boden.

Menschen voller Liebe und Glück und einem Lächeln im Gesicht. Überall

Keine politischen Extremen, Wohlstand in allen Ländern 

Das sind Wunder, die die Welt braucht.

Das sind Wunder.

Wunder.

Wund.

Wund, wie die Hände eines Bauerns nach der Ernte.

Wund, wie die Füße eines Flüchtendens auf der Suche nach Sicherheit.

Wund gerieben, mit Mühe geheilt, aufgeplatzt und blutig am Boden.

Aus dem Kontext gerissen, eine Schande.

Heilende Hände, so sanft wie eine Feder auf bebendem Rücken von Tränen, die erdrücken, durch Lasten die nicht rasten und... 

Ja was, UND?

Und noch mehr Leid?

Und noch mehr Pfeile, von Rippenbögen geschossen, das Rückgrat getroffen, das Herz geteilt, "Oh, sorry... War nicht so gemeint!"?

Verkrochen in Höhlen aus schwärzester Schwärze, in dunkelster Nacht.

Dann nochmal erwacht und du fragst dich.

Du fragst dich, kann es das jetzt sein?

Kann es sein das dieser Körper, 

den du so verachtest und liebst,

 so hasst und bewunderst, 

dass er, der dich dein Leben lang begleitet, so niedergeschmettert, am Ende seines Könnens dich immerwieder aufstehen lässt?

Dass er, dem du nichts schenkst und täglich tausend Kriege gegen ihn führst und ihn im Spiegel immer wieder betrachtest und ihn hasst,

 dafür, dass er nicht das ist, was du eigentlich willst,

 dass er dir nichts entgegensetzten kann und völlig bereitwillig jede Gefahr sich aussetzt, um dir,

 der du ihm nichts schenkst und jeden Makel an ihm auf die Goldwaage legst und ihm nie dankst,

 dass er dich schützt und dich immer geleitet?

Ist das fair?

Dein Körper ist ein Wunder.

Kein Wunder, das du auch eins bist, 


pip pip pip, wir ham uns alle liebWhere stories live. Discover now