Kapitel 13 (Ende)

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Wir saßen nun schon eine Weile hier fest, es fühlte sich jedoch wie Jahre an. Wenn wir nicht bald hier raus kommen würden, wer weiß ob wir es überhaupt schaffen würden...
Das knarren einer Tür riss mich aus meinen sorgenvollen Gedanken. Ich konnte nicht erkennen, wer oder was die Tür öffnete, jedoch konnte ich mehrere Schritte ausmachen, die auf uns zukamen. Ich hielt Seven's Hand so fest ich konnte, jedoch spürte ich, wie jemand ihn wegziehen wollte.
„Stopp! Lasst ihn los!" , schrie ich und wollte seine Hand nicht loslassen, doch der Widerstand war zu stark, sodass ich dazu gezwungen war.
Tränen begannen meine Wangen hinunter zu fließen. Plötzlich wurde auch ich am Arm gepackt und in das grelle Licht gezogen.
Die mysteriöse Gestalt, gekleidet in einem Gewand mit Kapuze, zog mich über einen endlos erscheinenden Gang mit sich.
Obwohl ich mich versuchte zu wehren, ließ die Person nicht locker und lief ungestört weiter.

Wir wurden an einen Ort gebracht, der sich wie eine andere Welt anfühlte. In diesem Raum stand ein Thron und viele andere Personen mit dem gleichen Gewändern beteten eine blondhaarige Frau an. Ich ließ meinen Blick durch den Raum schweifen. Mein einziger Gedanke war, Saeyoung hier rauszubringen und dafür zu sorgen, dass er überlebt. Ich hatte Angst, mehr um ihm als um mich selbst.
Neben dem Thron fielen mir zwei Männer auf, die Saeyoung festhielten.
Impulsiv versuchte ich mich panisch von der Person, die mich noch festhielt, loszureißen, um zu Seven zu gelangen. Es war unmöglich in diesem Moment zu entkommen.
„Lasst ihn in Ruhe! Bitte er hat schon genug durchgemacht!", schrie ich nur, doch keiner schenkte mir Beachtung.
Die blondhaarige Frau schaute nun in meine Richtung, jedoch nicht in meine Augen, sondern in die der Person, die mich noch immer fest am Arm neben sich hielt. Diese neigte leicht ihren Kopf nach unten, um etwas signalisieren, erhob ihn nach kurzer Zeit wieder und holte ein herzförmiges Fläschchen mit einer blauen Flüssigkeit hervor.
„Nein bitte lassen sie mich-", mehr konnte ich nicht sagen, denn das Fläschchen wurde bereits gewaltsam in meinen Mund gesteckt. Ich war gezwungen die mysteriöse Flüssigkeit zu trinken.
Mein Kopf begann stark zu schmerzen, ich verlor jegliche Orientierung und Kraft.
„Seven....bitte....ich...liebe...", es kamen nur noch unwirsche Worte aus meinem Mund. Denken war kaum noch möglich, so starken Druck verspürte ich in meinem Kopf.
Nur noch das Gefühl, als ich auf den Boden knallte, da mein Gleichgewicht aufgab, konnte ich spüren.

Nun lag ich auf dem kalten Boden der Halle. Ich nahm nur noch gedämpfte Stimmen war, plötzlich auch einen Knall, den ich jedoch nicht identifizieren konnte. Es fühlte sich schrecklich an, nichts tun zu können. Alles was ich zu diesem Zeitpunkt wollte, war Seven zu retten, ihn zu beschützen und alle meine Freunde, die RFA.

„Hey...hey...wach auf."
Jemand rüttelte mich sanft. Langsam öffnete ich die Augen. Vor meinen Augen war noch immer alles verschwommen, weshalb ich nicht eindeutig erkennen konnte, wer vor mir stand. „Wer ist da?", fragte ich nun leise und versuchte mich aufzusetzen, was sich jedoch als schwierig gestaltete.
„Ich bin es, Jumin Han, von der RFA. Alles in Ordnung, kannst du aufstehen?" , fragte er mich nun, und legte seine Hand auf meinen Rücken um mich zu stützen.
Da ich noch immer ziemlich verwirrt von der ganzen Situation war, nickte ich leicht. Jumin half mir auf und stützte mich auf dem Weg nach draußen.
Alles um mich herum drehte sich und kurz danach wurde mir schwarz vor Augen...

Als ich meine Augen wieder öffnete, schaute ich an eine weiße Decke.
Mein Blick wanderte durch den Raum, das Zimmer sah aus wie eines aus dem Krankenhaus. Da fiel mir die Situation vom Vortag wieder ein.
„Heißt das, wir wurden gerettet?", fragte ich mich selbst, da sich sonst keiner in dem kleinen Raum aufhielt.
Gerade als ich mich aufsetzte, klopfte es an der Tür.
„Herein?", sagte ich nur, kurz darauf öffnete sich die Tür und ein blondhaariger junger Mann zögerlich in den Raum.
„Hallo... eh...geht es dir besser?", fragte er mich nun und setzte sich auf einen Stuhl, der in der Nähe des Bettes stand.
„Wer sind Sie denn?", fragte ich ihn jedoch verwirrt, doch mit einem genaueren Blick kam er mir bekannt vor. Bevor ich es selbst herausfinden konnte, antwortete er zuerst: „Ich bin's, Yoosung! Von der RFA... wir haben schon oft geschrieben und telefoniert...Nachdem ich von dem Vorfall erfahren habe, musste ich gleich vorbeikommen und schauen wie es dir geht... vielleicht etwas komisch für das erste Treffen was?"
Ich lachte und schüttelte den Kopf: „Nein überhaupt nicht. Es freut mich, dich endlich zu treffen!"
Bei diesem Satz musste ich an 707 denken. „Wie geht es Seven? Ist er wohlauf?"
Yoosung schaute betrübt auf den Boden. „Ihm geht es...den Umständen entsprechend."
Auch ich schaute betrübt in seine Richtung.
„Er wird schon wieder", versicherte Yoosung mir, „wenn du willst, können wir kurz zu ihm, sobald wir es mit deinem Arzt absprechen können."

Als der Arzt das 'okay' gab, dass ich mich frei bewegen konnte, begaben Yoosung und ich uns auf den Weg zu 707's Zimmer.
Als wir vor der Tür standen, überkam mich Nervosität, da ich nicht wusste, wie er auf mich reagieren würde. Mich hatte es womöglich jedoch nicht so stark betroffen wie ihn, denn ich kam mit ein paar Kratzern davon.
Mit stark zitternder Hand klopfte ich an der Zimmertür an.
„Herein", rief eine gedämpfte Stimme.
„Ich warte draußen", murmelte Yoosung und ließ sich auf einem Stuhl im Flur nieder.

Langsam drückte ich die Türklinke hinunter und trat zögernd in den Raum ein.
„Hey...oh du-?" , begann Seven zu reden, doch ich ließ ihn seinen Satz nicht beenden, ich lief auf ihn zu und umarmte ihn.
Tränen begannen über meine Wangen zu laufen.
Er legte seine Hände auf meinem Rücken ab und rieb darüber.
„Hey, alles ist in Ordnung, mir geht es gut!" , versuchte Seven mich zu trösten und lachte leise.
„Nein, überhaupt nichts ist gut, wäre ich nicht auf diesen Hacker hereingefallen, dann wäre dir und den anderen nichts passiert! Es tut mir so Leid, es ist alles meine Schuld." , schluchzte ich und löste mich aus der Umarmung.
„Du hast daran keine Schuld, ganz im Gegenteil. Der Hacker hat deine Gutmütigkeit ausgenutzt und dieses für seine Pläne verwendet. Du bist die gutmütigste Person, die ich je kennenlernen durfte. Ich bin froh, dass du, auch wenn es nicht gerade die nettesten Umstände waren, der RFA beigetreten bist und auch, dass du jetzt an meiner Seite bist." , flüsterte Seven und strich mit seiner Hand über meine Wange.

„Lass' uns abhauen.", meinte 707 und stand vom Bett auf, Er schnappte sich seine Sachen und zog seine Alltagskleidung an.
„Jetzt?" , fragte ich überrascht, woraufhin er nickte. Er nahm mich bei der Hand und zog mich aus dem Zimmer.
„Hey! Wohin geht ihr??", schrie Yoosung hinterher, doch Seven war das egal.
Er zog mich bis nach draußen, wo eines seiner Autos parkte.
„Mein Kollege hat es hier abgestellt.", erklärte Seven, ohne mir Zeit zu geben und hielt mir die Tür auf, damit ich einsteigen konnte.
„Sollten wir wirklich einfach verschwinden? Was ist mit der Party?", fragte ich besorgt, während Seven an der Fahrerseite einstieg.

„Scheiß auf die Party, lass uns einfach neu anfangen, weit weg von all dem. Ich habe es Satt, dauernd nur Trübsal zu blasen, ich möchte endlich glücklich sein, mit dir."

Und so fuhren wir so weit wir konnten und bauten uns eine neue, glückliche Beziehung auf - zusammen.

Ende

Ver1iebt in einen H4ckerWhere stories live. Discover now