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Er wanderte durch Schutt und Asche, die Gedanken weit weg während ihm die Tränen seine Sicht nahmen und selbst die runden Gläser, die vor seinen Seelenspiegeln, die das vollkommene Gegenteil von Fröhlichkeit erscheinen ließen, prangten. Ganz im Gegenteil, das Herz lag ihm trotz des erreichten Zieles schwer in der Brust, zu viel mussten sie verlieren, als dass er sich noch über den Ausgang des Kampfes freuen konnte.
Langsam kniete sich Harry hin und ließ seine Finger durch die zerstörten, bröseligen Reste der Gemäuer gleiten, die ihm über die Jahre hinweg Schutz geboten und ihm das Gefühl von einem zu Hause vermittelten. Er liebte diesen Ort, die Menschen (wenn auch mit gewissen Ausnahmen) und die generelle Mentalität der Schule, die ihn zu dem gemacht hat was er nun war.

Der Gedankenfluss des Gryffindors wurde unterbrochen, als sich ein großer Stein, der sich gelöst hatte aber vermutlich noch vom groben Gerüst der Gemäuer festgehalten wurde, mit einem lauten grollen von der zerstörten Hauswand hinunter polterte. Die Augen starr, mit einem kleinen Fünkchen von Angst, auf die Ursache des Poltern gewandt, bekam er nicht mit, wie sich immer mehr Steine lösten und geradewegs auf ihn zu rollten.
Erst als er von einem noch unbekannten Gewicht zur Seite geschubst wurde und unsanft auf dem zerschlissenen Boden landete, erkannte Harry in was für einer Gefahr er sich befunden hatte, wäre diese eine Person nicht dagewesen.
Die Person, die ihm das Leben wohl gleichzeitig zur Hölle und Himmel gemacht hat.

''Nur weil du zuvor nicht gestorben bist, heißt es nicht, dass du jetzt den Tod begrüßen musst.'', kam es von Draco, der knapp einen Meter neben ihm stand und ein leichtes, amüsiertes Schmunzeln auf den Lippen hatte, ehe er sich in Bewegung setzte, Harry die Hand reichte und ihn sanft hochzog, direkt in seine Arme. ''Ich hatte solche Angst...'', hauchte er weiter und drückte den Gryffindor näher an sich, der nun ebenfalls seine Arme um den Jungen schlang und sich leicht in den schwarzen Anzug krallte. ''Warum sollte ich sterben, wenn du mir versprochen hast, dass du an meiner Seite bleibst?'', er richtete seinen Kopf ein wenig auf um direkt in die Augen des Malfoys zu sehen, in denen sich nun abermals die Wirbel mit einem glänzenden Unterton zeigten, den er so vermisst hatte. Das Glänzen in den Augen eines Menschen, der endlich das in den Armen hielt, was er so sehr gewünscht hatte - wie ein kleines Kind an Weihnachten, dass sich staunend auf die Geschenke stürzt und diese aufreißt, da es ganz genau weiß, dass alle seine Wünsche erfüllt worden waren, ohne einen Widerspruch.
''Danke... wir müssen reden...'', ein Seufzen glitt über seine Lippen, während er langsam seine Arme löste und Harry sofort wieder die Kälte spürte, die sich ihren Weg durch seine Knochen bahnte. Konnte Draco nicht einfach wieder...?

Sie machten sich auf den Weg, wohin wusste keiner von beiden. Das Einzige was sie wollten war Zweisamkeit und endlich den letzten Stein aus dem Weg schaffen, der das blumige Tor am Ende öffnete, durch das sie zusammen hindurch gehen konnten, um von den weißen Tauben begrüßt zu werden, die ihre Fröhlichkeit durch ein wildes Schnattern an die Öffentlichkeit brachten.
''Würdest du... also... '', stotterte der Blondhaarige und traute sich nicht die Ausfahrt Richtung Glück zu nehmen, die für ihn zweispurig fuhr. Die eine Straße führte in die merkliche Hölle - die Abweisung die er in jedem Fall nicht erhoffte zu bekommen, während die andere in das Paradies führte. 
''Ob ich mit dir eine Beziehung führen möchte?'',  führte Harry ein wenig selbstbewusster fort und sah seinen Gegenüber von der Seite an, um das kaum merkliche Nicken zu empfangen und in ein breites Grinsen überzugehen. ''Sicher.'', antwortete er ihm kurz und bündig, während seine Augen über den kleinen Park wanderten, an dessen Ende sich eine große Eiche emporstreckte, die ihre Äste weit über den Grasbewachsenen Boden zu ihren Füßen ausbreitete, als er plötzlich an der Hand zurück gezerrt wurde und in die ungläubigen Augen Draco Malfoy's starrte.
''Wirklich?!'', seine Stimme hatte sich bereits von der Normalität verabschiedet und lieferte sich ein Duell in der Höhe der Oktaven, was Harry nur noch eine Spur breiter Grinsen ließ, ehe er nickte und langsam die Hände des Grauäugigen an seinem Körper hochfahren spüren konnte, ehe sich beide Hände auf die Wangen des Löwen legten und er diesen etwas mehr zu sich zog.
''Ich wäre dumm, wenn ich so viel um dich kämpfen und jetzt noch diese Frage verneinen würde...'', erwiderte er gedämpfter und wollte sich niemals weder diesem sanften Griff noch den Augen, in denen er unzählige Male bereits versunken war, lösen. 
''Oh ja, das wärst du.'', erwiderte dieser, dem es nicht anders ging. 
Er kam ihm näher, während eine plötzliche Reizüberflutung in beiden Körpern begann und beide nicht wussten, von was sie getrieben wurden. Ihre Synapsen müssten wohl verrückt spielen und ihnen einen Vogel zeigen, da definitiv zu viele Neurotransmitter ausgeschüttet wurden (auch wenn es die beiden schlichtweg überhaupt nicht interessierte.) aber eben dies ließ beide nur noch glücklicher über die Geschehnisse machen, die sie bestritten. 
Das leichte Streichen über Harrys Wange, während Draco ihm schlussendlich komplett seine Lippen mit Harry's verband und sie sanft im Einklang miteinander diese verschmelzen ließen. Ihre Glückshormone liefen vermutlich Amok, so zumindest schien es, wenn man den Herzschlägen zu hörte, die auf Grund der Kollision beider Oberkörper, zusammen gestoßen wurden und sich einen wohl unendlich scheinenden Kampf um die Schnelle lieferten, während der zu Beginn so liebevolle Kuss hitziger wurde, ehe sie sich schwer atmend trennten.

''Möchtest du mit mir zusamen sein, Harry?'', das schwere Atmen unterstrich die verdunkelten Augen die neben Liebe wohl auch die Lust in den Vordergrund stellten und Harry's Herz auf jeden Fall das Gegenteil eines Dämpfers erteilten. 
''Auf jeden Fall.'', gab dieser nicht weniger atemlos zur Antwort und verband seine Lippen abermals mit seinem Gegenüber, der diesen sofort erwiderte und langsam rücklings gegen einen Baum drückte, den Harry kurz darauf im Rücken spürte.

''Ich liebe dich so verdammt sehr...'', haucht der Braunhaarige keinen Millimeter entfernt gegen seine Lippen, ehe er sich abermals dem Kuss vollends hingab.
''Ich dich auch, ab jetzt für immer.''

E N D E

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Das war's - FÜR DIESES BUCH

Quatsch, der Epilog kommt noch und VERMUTLICH diese Woche Freitag wird die FORTSETZUNG  das Licht der Welt erblicken.

Ich freue mich wirklich darauf~ 

Die Danksagung etc wird noch in einem separaten Kapitel kommen, aber ich hoffe, dass euch die Geschichte bis hier hin gefallen hat und ihr nicht irgendwann abschalten wolltet, da euch Drarry (oder wie wir es in unseren Gesprächen es betitelt haben 'Ketchup' - Ronaise war Mayonaise - ja wir sind gestört. Wir bereuen nichts, nicht wahr ?) bis ans Äußerste genervt hat. Mich tatsächlich auch, aber wir wollten es durchziehen und die Fortsetzung wird... naja wie soll ich es formulieren... interessant? (und hoffentlich lustig, ich bin kein Comedian, aber hoffentlich kann ich euch ein paar müde Lacher abluchsen.)

Auf jeden Fall: Wir sehen uns im Epilog und in der Fortsetzung.

Jeden der bis hier hin gelesen hat, bitte ich darum einen kleinen Kommentar zu verfassen, was er von dieser Geschichte hält (Verbesserungsvorschläge, Kritik, Lob - nur her damit.). Danke <3.

- N

Happened • DrarryWhere stories live. Discover now