3 | 43 | Good Vibes

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Nachdem sie der Orgasmus überrollt hatte, lagen sie eine ganze Weile schweigend miteinander da und rangen um Atem. Es war unglaublich, wie losgelöst sie waren, seit sie Urlaub machten; auch sexuell. Sie waren hemmungslos, ein bisschen schmerzhaft und lustvoll. Er fühlte sich angekommen.

„Kann ich dich mal was fragen, ohne, dass du wütend wirst?"

Er drehte ihr den Kopf zu und runzelte die Stirn.

„Klar, was?"

Sie ließ ihre Finger über seine noch immer hochsensible Haut streichen.

„Hattest du schonmal einen Dreier zusammen mit Marten?"

Augenblicklich wurde ihm heiß und kalt zugleich.

„Wie kommst du darauf?", probierte er, einer Antwort zu entgehen, denn er war sich sicher, dass ihr der weitere Verlauf des Gesprächs nicht gefallen würde.

„Nika hat erzählt, er hätte mal einen mit einem Kumpel und einer Frau gehabt", erzählte sie.

„Nee", erwiderte er, denn auf einmal war ihm die Wahrheit unangenehm. Er hatte nie darüber nachgedacht, ihr überhaupt davon zu erzählen, denn es hatte nie wirklich zur Debatte gestanden. Das waren Geschichten aus einer Zeit, in der sie getrennt gewesen waren. Seine Erinnerungen drifteten zu dem Tag ab, an dem-.

„Warum schaust du dann so komisch durch mich durch?", unterbrach sie den Film in seinem Kopf, ehe er loslaufen konnte.

„Hattest du schonmal einen Dreier?", machte er einen weiteren Versuch, von sich selbst abzulenken.

„Okay, also ist es wahr", sagte sie trocken. Er wusste, dass es keinen Zweck mehr hatte, es zu leugnen.

„Wir haben ein paar Weiber zusammen flachgelegt, als das so richtig losging mit dem Hype", erzählte er ehrlich. Sie verzog ihr Gesicht zu einer Grimasse.

„Ist irgendwie eine eklige Vorstellung", sagte sie. „Wer von euch beiden war denn oben?"

Er lachte.

„Doch nicht er und ich, Miststück. Wir haben nur dieselbe Frau flachgelegt!", protestierte er. „Ich bin doch nicht schwul, man!"

Cassie grinste amüsiert.

„Hätte doch sein können; er hat schließlich einen richtig knackigen Arsch", reizte sie es noch etwas länger aus.

„Fick dich, Cas", knurrte er und machte Anstalten, sich aus der Umarmung zu befreien.

„Okay, okay. Reg dich doch nicht gleich so auf. Ich ärger dich nur. Natürlich weiß ich, dass ihr beide nicht eure Lanzen gekreuzt habt", sagte sie versöhnlich.

Er verdrehte lachend die Augen.

„Nee."

Er sah fest in ihre Augen, versuchte, darin zu lesen und herauszufinden, ob sie ein Problem damit hatte, jetzt, wo sie es wusste. „Ich weiß, das ist nicht toll für dich. Aber du wolltest es wissen", setzte er hinzu.

„Ich weiß. Und keiner von euch war in einer Beziehung, also... Aber du hast immer verhütet, oder? Wenn du mit irgendwelchen Groupies geschlafen hast?", wollte sie wissen.

„Klar", sagte er sofort. „Ich hatte schließlich keinen Bock auf Kinder mit denen."

„Hattest du auch mal was mit mehreren Frauen gleichzeitig?", fragte sie weiter.

„Ich glaube, wir sollten das Thema beenden, Baby", erwiderte er leise.

„Weil es stimmt?"

„Weil ich nicht möchte, dass du dir das überhaupt vorstellst", korrigierte er. „Das war in einer Zeit, in der ich dich nicht hatte, und ich mache das nicht mehr. Also denk bitte nicht so viel darüber nach. Ich weiß genau, dass dich das sonst vielleicht traurig macht und das will ich nicht."

Sie lächelte, drückte ihm einen Kuss auf und strich durch seine Locken.

„Ich kann das unterscheiden", versicherte sie. „Und der John, der damals diese ganzen Mädchen flachgelegt hat, war nicht der John, der jetzt mit mir im Bett liegt. Es hat mich einfach nur interessiert, weil Nika so was erwähnt hat."

„Es hatte nie etwas zu bedeuten", beteuerte er.

„Es ist wirklich okay. Du wärst dumm gewesen, wenn du die Chance nicht genutzt hättest...", sagte sie und küsste ihn erneut, bevor sie müde neben ihm in die Kissen fiel.

„Möchtest du schlafen?", fragte er.

Sie nickte. Er kuschelte sich noch einmal an sich.

„Danke für die letzten Tage", sagte er leise an ihrem Ohr.

„Danke dir auch", lächelte sie. Es war ein gutes Gefühl, sie im Arm zu halten.

„Ich liebe dich", sagte sie.

„Ich dich auch", antwortete er. Dann schloss er die Augen und zog die Decke über sie beide.

Als er seine Augen am nächsten Morgen aufschlug, war Cassie verschwunden. Statt ihr lag ein kleiner Zettel auf dem Kopfkissen.

„Bin schwimmen. LY."

Er lächelte, drehte sich noch einmal um und blieb einen Moment liegen, dann stand er auf und verschwand im Bad. Als sie zurückkehrte, hatte er es immerhin geschafft, sich die Boxershorts wieder anzuziehen und war gerade dabei, seine Zähne zu putzen. Irgendetwas stimmte nicht. Sie stand an der Zimmertür in ihrem knappen Bikini und schaute ihm mit einem seltsamen Funkeln in den Augen an.

„Was ist los?", fragte er, als er fertig war.

Sie musterte ihn vernichtend.

„Hast du dich hinter meinem Rücken mit meinem Dad getroffen?"

Ich meine, hat er echt gedacht, sie kriegt das nicht raus? 😂 wie hat euch das Kapitel denn sonst gefallen? Könntet ihr so ruhig mit ihm über seine Vergangenheit reden? Würde euch das nichts ausmachen? Oder wärt ihr da weniger entspannt?

Started from the Bottom 1 & 2 & 3Where stories live. Discover now