„Wie bitte? Was?", fing der schlaksige Mann an zu stottern. „Oh, ja, ja, einen Moment bitte. Ich bin gleich wieder da." Herr Bübchen machte Andeutungen, sich schon umzudrehen, jedoch schnappte der Brillenträger sich im letzten Moment noch die Tasse von Leon, die der Anführer bis vor  einer Sekunde noch gehalten hatte. Er klopfte an die Tür und schlüpfte dann nach einem Moment durch einen Spalt hindurch.

Leon drehte sich zu seiner Mannschaft um. Ein selbstbewusstes Grinsen umspielte seine Lippen. „Seht ihr, es läuft alles wie am Schnürchen!", gab er überzeugt von sich. „Sie haben sicherlich nichts dagegen?", stellte er eine rhetorische Frage an den Mann neben der Tür. Der Anführer wäre so oder so durch die Tür gegangen – auch ohne seine Erlaubnis. Leon öffnete die gewaltige Tür, ohne zu klopfen, und trat dann in den Raum ein.

Der Raum war riesig. Genauso, wie das ganze Gebäude auch. Pompös ragten Statuen von den Wänden herab und einige waren in den Wänden eingemeißelt – exakt wie im Vorraum. Riesige Fenster spendeten genügend Licht, um den Raum zu erhellen. Man könnte diesen beinahe schon mit einem Thronsaal vergleichen. Das einzige was in diesem Raum stand, waren zwei kleine Bäume. Ein großer Tisch mit zwei Stühlen und eine Art Beistellkommode-/ oder Tisch. Auf einem der Stühle saß der Direktor der Bank und Herr Bübchen war gerade dabei ihm zu erklären, dass sie wohl einem Schwindel unterlaufen waren, als die Stimme von Leon die Luft durchschnitt.

„Guten Tag Herr Maximilian. Ich freue mich, dass Sie Zeit für uns gefunden haben."

Wie erstarrt stoppte der Mann jegliche Bewegung in seinem Körper. Grimmig blickte Herr Maximilian von seinen Papieren auf und zog den Stift quer über das Blatt. Ein kratzendes Geräusch ertönte in der Luft. Sein Körper schien angespannt zu sein. Er war nicht erfreut darüber, den Anführer der Kerle zu sehen. Herr Bübchen war in eine Schockstarre verfallen, da öffnete sich die Tür und die übrigen Kerle zusammen mit ihren mitgebrachten Utensilien betraten das Büro des Direktors, welcher gleichzeitig Maxis Vater war. Sie strömten hinein, stellten sich hinter und neben ihrem Anführer.

„Bübchen", presste Herr Maximilian hervor und drehte seinen Oberkörper zu ihm. Ein fast tödlicher Ausdruck lag auf seinem Gesicht. Die kleinen Augen funkelten aufgebracht. Herr Bübchen erzitterte fast vor Angst. „Ja...äh...ich werde dann mal...gehen...schätze ich...", stammelte der Mann vor sich hin, die Tasse immer noch in seinen Händen.

Während die Augen der Kerle auf die Unterhaltung von Herrn Bübchen und Maximilian gerichtet waren, konnte man im Flur von der Bank das Klacken von Absätzen hören. Erst waren sie ziemlich leise, dann wurden diese immer lauter und lauter, bis man sie fast mit Donnerschlägen vergleichen konnte. Beinahe wie ein Sturm, der immer näher zu kommen schien. Ein junges Mädchen kam um die Ecke. Ihr Kinn hoch erhoben, die Schritte klar und deutlich. Keine Anzeichen von Schwäche waren zu erkennen. Ihre Aura machte klar, dass niemand sie jemals einschüchtern könnte. Die braunen Haare flogen ihr, durch den schnellen Schritt, über die Schulter. In einer schnellen Bewegung strich sie sich die wehenden Haare aus dem Gesicht und aus dem Weg. Mit schneidenden Blick fixierte sie den Türrahmen der geöffneten Tür. Ihr Ziel schien der Raum direkt geradeaus zu sein.

Dort, wo sich die Kerle befanden.

Keiner der Angestellten wagte es, auch nur einen Fuß in ihre Richtung zu setzen. Sie wussten, wer das Mädchen war und wollten nicht mit dem Vater des Mädchens aneinander geraten. Selbstbewusst lief die Braunhaarige zielstrebig auf das Tor zu. Langsam wurden einige der Kerle auf sie aufmerksam. Schließlich wurde die Stille durch das Klacken ihrer Schuhe gestört. Marlon und Deniz drehten sich um. Sie starrten die Figur an, welche immer näher kam. Beide sahen sich an und schluckten kurz, dann traten sie ein wenig zur Seite. Sie hatten zwar keine Ahnung, wer das war, doch ihre Präsenz brachte beide Jungen automatisch dazu zurückzuweichen. Auch die anderen Kerle bemerken langsam, dass jemand weiteres anwesend war. Auf Vanessas Lippen hatte sich ein leichtes Lächeln gelegt. Herr Bübchen war momentan dabei, Leon die Tasse wiederzugeben, während Herr Maximilian rot anlief. Er stand nun und fing an, seinen Sohn anzuschreien.

Mädchenhafter geht es nicht!Waar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu