Kapitel 35

16.7K 761 70
                                    


Besser spät als nie würde ich sagen :)


Viel Spaß!


...


Ilja war ein breitgebauter Mann mit roten Haaren und Bart. Er sah aus wie ein Wikinger mit dem Tierfell an seinem Körper. Nur noch die Waffen fehlten, aber dazu brauchte er sich nur zu verwandeln.

„Also, was führt dich zu uns?", fragte Ilja und lotste uns durch die Mengen an Werwölfen, die mich alle beäugten.

Ich war froh um Eros' Hand, die mich festhielt. Die grauen Säulen hatten eine runde Form und ich versucht die Decke auszumachen, doch sie verschwand irgendwo in der Dunkelheit der Höhle.

Immerhin war es warm hier neben Eros.

„Es ist lange her, dass ich hier war. In der Welt hat sich einiges gewandelt, über dass wir reden müssen."

„Wie du meinst", erwiderte Ilja mit nachdenklich verzogener Kriegsbemalung.

„Seid ihr das ganze Jahr über hier unten?", fragte ich mit sorgenvollem Blick.

Ilja lachte herzhaft und belächelte mich.

„Nein, nur in den schlimmsten Wochen des Winters, um die Frauen und Welpen zu schützen. Den Rest des Jahres ziehen wir durch den Norden."

Ich nickte und spürte, wie mich Eros näher an sich zog. Ein Gähnen überkam mich und die Müdigkeit begann sich in meine Muskeln zu schleichen.

„Ephilia und ich haben eine lange Reise hinter uns", sagte Eros mit einem Blick auf mich.

„Sicher, ihr wollt euch bestimmt ausruhen. Natürlich haben wir noch freie Zimmer. Heute Abend findet ein Fest statt. Ihr seid herzlich eingeladen."

Ich atmete tief durch und lehnte meinen Kopf gegen Eros' Arm. Innerlich war ich dankbar, dass er gefragt hatte. Wenn er ein Jahr hier gelebt hatte, dann musste er alles gut kennen.

Wir verließen die riesige Halle und ich folgte Eros orientierungslos durch einen breiten Gang, vor dem der Wikinger stehen blieb. Fackeln erleuchteten den Weg in den Berg.

„Bis heute Abend", sagte Ilja zum Abschied.

Wir machten uns auf den Weg durch den Steinkorridor, der sich in verschiedene Wege teilte. Eros schien genau zu wissen, wo er hinmusste.

Er führte mich zum Ende des Ganges, der von dunklem Stoff geschützt war. Wir schritten hindurch und zum Vorschein kam eine Schlafstätte im Stein.

Ich wollte mich einfach nur auf das Bett schmeißen und schlafen, doch ich hielt mich zurück. Ich knöpfte meinen Mantel auf und legte ihn in die Ecke. Trotz der Erleichterung lastete immer noch die Müdigkeit auf mir.

Mein Körper hatte sich wohl noch nicht von der Markierung erholt. Sie zog immer noch an meinen Kräften.

„Es tut mir leid, dass Ilja dich ohne Respekt behandelt hat. Er will nur sein Volk vor Eindringlingen schützen", sagte Eros, doch er schien abwesend und in Gedanken versunken.

Ich glitt aus seinen Armen und setzte mich auf das Bett. Es war erstaunlich weich. Ich legte meinen Kopf gegen die Kissen und schloss die Augen.

„Ich weiß. Ich nehme es ihm nicht übel", erwiderte ich. „Aber du musst sicher auch müde sein. Hast du überhaupt geschlafen nach unserem Bad im heiligen See?"

Anstatt mir zu antworten legte sich Eros neben mich und hob mich auf seinen warmen Oberkörper. Er zog das Fell über meinen Körper und schlang seine Arme um mich.

Die Königin des NordensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt