65.| »plumpe Beschreibung«

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Gibbs beobachtete die Aufzugtüren dabei, wie sie auf einander zu gelitten und nahm einen großen Schluck von seinem Kaffee. Er verbrühte sich fast daran, doch das war ihm egal.
Er hatte gerade andere Sorgen, als einen verbrannten Rachenraum. 
Er dachte über Teresa nach.
Ihr Verhalten war ihm suspekt und kam ihm untypisch vor. 
Sie flog über den ganzen Staat um bei ihm aufzutauchen, eine Nacht zu bleiben und dann ohne richtige Verabschiedung wieder zu verschwinden? Weder auf Nachrichten noch auf Anrufe zu reagieren?
Er holte den kleinen Zettel, den sie ihm hinterlassen hatte, aus seiner Jackentasche hevor und las ihn sich erneut durch. 
„Ich bin wieder in Sacramento. Ich glaube, ich komm da doch besser voran. Ich glaube, ich suche mir da einen anderen Job. -Teresa
PS. Ich hab dich lieb. Und sorry, dass ich einfach so weg bin", murmelte er dabei leise vor sich hin. 
Nein, das hörte sich so gar nicht nach Teresa an.
Gibbs seufzte laut und lehnte sich gegen die kühle Fahrstuhlwand.
Was ihm ebenfalls Sorgen bereitete war, dass sie nicht alleine das Haus verlassen hatte. 
Bei ihr war ein Mann gewesen, mit welchem sie zusammen in einen weißen Lieferwagen einstieg, nachdem ein schwarzes Auto in die Ladefläche geschoben worden war.
Der Mann hatte einen maßgeschneiderten Anzug getragen und war sehr schlang - schon fast schlacksig - und hochgewachsen. Sein Gesicht war blass, aber markant und er besaß dunkle Augen und dunkle Haare. Niemand hatte ihn jemals zuvor in diesem Virtel gesehen - Das hatte er bei einer Nachbarin in Erfahrung gebracht. 
Er seufzte und verließ den Fahrstuhl, als die Türen mit einem leisen Ping wieder aufgingen.
Mann in perfektem Anzug. 
Schlaksig. 
Großgewachsen. 
Schwarzes Auto.
Diese plumpe Beschreibung kam ihm so unbehaglich Bekannt vor ... 
... und es fiel ihm wie Schuppen von den Augen. 
Gibbs machte auf dem Absatz kehrt, schmiss seinen vollen Pappbecher in einen Mülleimer und huschte durch die sich schließenden Aufzugtüren.
Dort drückte er auf das E für Erdgeschoß
Kaum hatte der Fahrstuhl sich in Bewegung gesetzt, kollidierte seine Faust mit einem unauffälligen Schalter und die Lichter über ihm schalteten sich aus, die Notleuchte ging an und das Transportgerät blieb im Schacht stecken.
Er zog sein Handy hervor und durchsuchte seine Kontaktliste, fand die Nummer, die er seit Jahren nicht mehr gewählt hatte. 
Mike Franks' Nummer.
Was hatte Skulduggery getan?


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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 02, 2020 ⏰

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