Natürlich habe ich das. Als ich für fünf Minuten in die Toilette verschwunden bin, habe ich während der Kampf weiterging, meine Haare gefärbt.

»Habt ihr zu viel getrunken?«

Empört öffnet und schließt sie ihren Lippen, formt ihn zu einem Kuss-Mund, »Böse, ganz böse!«, ihre Freundinnen imitieren ihre Bewegungen.

Das Geräusch eines Motors lässt uns innehalten, als die drei betrunkenen Mädchen mich noch mehr fragen wollten; schon von weitem erkenne ich das Auto von Fynn - wie soll ich auch einen teuren Lamborghini übersehen?

»Wo sind meine kleinen Zuckermäuse?«, mit den Augen rollend, umarme ich ihn kurz, als seine drei kleinen Mäuse sich auch schon auf ihn stürzen, »Leicht angetrunken?«

Es war eine leichte Untertreibung.
Sie sind völlig betrunken.

Es vergehen Minuten, die sich wie Stunden anfühlen, in denen wir Venice und ihr Mitbringsel in das Auto befördern.

»Bilde dir nichts darauf ein, Blondi«, Fynn sieht mit hochgezogenen Augenbrauen mein Outfit an, »Ich sage doch nichts, meine Schöne.«

Ich muss niemanden gefallen, schon gar nicht Typen, die sich hier treffen und nach Alkohol sowie Zigarren riechen, »Es ist bequem.«

»Pass auf dich auf«,
»Ebenso, Blondi!«

Dann sehe ich ihnen zu, wie sie wegfahren und muss mir doch ein kleines Grinsen verkneifen, als Venice schlafend an der Scheibe klebt. Und ich ein Foto als Beweismittel aufnehme.

Als ich sogleich meine Hand senke vom winken, da sie aus meinem Blickfeld verschwunden sind, hole ich mein Telefon aus dem Auto.

Meine Tasche klemme ich mir unter den Arm.

Mein Auto steht nur wenige Meter von dem demolierten entfernt, sodass ich, bevor ich letzten Endes die Polizei kontaktiere und das Geschehen melde, einen Blick auf dieses werfen kann.

»Ist das nicht-«, die zur Hälfte unausgesprochene Frage liegt mir auf der Zunge. Ich lege meinen Zeigefinger nachdenklich an das Kinn.

Mit einem Blick nach vorn, als auch nach hinten, versichere ich mich, dass mir niemand zuschaut.

Der Parkplatz ist unbelebt, lediglich vier Laternen beleuchten das Ambiente spärlich. Die Umgebung zaubert mir eine Gänsehaut auf die Arme, die sowieso schon kalt von der Nacht sind.

»-sein Auto?«

Ich begebe mich an die Hinterseite des teuren Sportwagens, um mir das Kennzeichen anzuschauen. Weder die Buchstaben, noch die Zahlen kommen mir bekannt vor.

Und doch beschleicht mich ein Gefühl.

Ein kleines Geräusch lässt mich verstummen; mein Körper verkrampft sich augenblicklich. Ganz langsam drehe ich mich zu dem Hintereingang um und selbst als ich die Dunkelheit genauestens in Augenschein nehme, ist alles wie vorher.

Ich wollte die Polizei anrufen, kommt mir wieder in das Gedächtnis. Doch meine innere Neugierde siegt leider, »Nur kurz schauen, Zarifa.«

Nur einen Blick auf das Auto werfen, das vielleicht ein Indiz besitzt, wem es gehören könnte.

Meine Schuhe mit Absatz machen leichte Geräusche auf dem nassen Asphalt; das Licht der Laterne spiegelt sich in einer Pfütze neben mir.

Meine Hände legen sich wie von allein an die Scheiben, als ich mich etwas hinunterbeuge. Doch im dunklen Schein dieser Nacht erblicke ich nur mein Spiegelbild, »Abgedunkelt, verdammt!«

Noch ein kurzer Blick.

Daher umrunde ich das Auto erneut und beuge mich, meine Kleidung streift die Oberfläche nur leicht, ein wenig auf die Windschutzscheibe.

Da die Scheibe definitiv nicht abgedunkelt wurde, verkneife ich mir ein kleines Lachen. Leider ist die Situation und der Umstand immer noch fragwürdig, weswegen ich mich beeilen sollte.

Ich muss dennoch die Taschenlampe meines Telefons nehmen, um in das Auto leuchten zu können; ich sehe jedoch nur eine Mittelkonsole.

Gerade als ich mich wieder aufstelle, fällt mir eine Kette auf. Ich wünschte mir, ich würde sie nicht kennen, doch leider sind mir die vier Schlüssel bekannt - mindestens genauso wie die Initialen, die ich nur so erahnen kann.

»Fuck, bitte nicht!«, ich knabbere kurz an meiner Unterlippe. Denn die Buchstaben LD stehen für den Namen Lion Deneuve und sind mir leider bekannt.

Als ich meine Haare zur Seite streiche, mich dabei umdrehe, fällt mir das Handy vor Schock aus der Hand; ich bin sowas von erledigt.

»Was denkst du, was du da machst?«

∅ ∅ ∅

Anmerkung:
Wie findet ihr das Cover?
Ich besitze keine Rechte an Bildern!

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𝐄𝐧𝐝𝐥𝐞𝐬𝐬 𝐅𝐢𝐠𝐡𝐭𝐞𝐫Where stories live. Discover now