Kapitel 7

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Um halb sechs klingelt mein Wecker. Ich bin noch so müde, da es eine lange Nacht war. Die Nacht plagte mich von Alpträumen. Ich habe geträumt, dass die Vampire Lincoln den Kopf abgerissen haben.

Nachdem ich mich fertig gemacht habe, gehe ich nach unten in die Küche, um mir ein Brot zu schmieren. Dort sitzt meine kleine Schwester Annabell und trinkt ihren Kakao.

"Wo warst du heute Nacht Filly?"

Ich gucke Annabell genervt an.

"Ich war Zuhause."

"Du warst bei deinem Lover. Gib es doch zu."

"Anna nerv nicht."

"Soll ich es Mom sagen!?" Droht sie mir.

Annabell ist sehr anstrengend. Sie versucht oft mich zu provozieren.

Wütend drehe ich mich um und gehe aus dem Haus. Als ich um die ersten zwei Blocks laufe, bemerke ich das links neben mir ein schwarzer Geländewagen hält. Die Scheibe geht runter und Gale sitzt im Wagen.

"Soll ich dich mitnehmen?"

Ich mache die Tür auf und steige ein.

"Danke."

Ich lächle ihn schüchtern an. Gale hat heute ein enges blaues T-shirt an. Man erkennt deutlich seinen Sixpack. Ich würde ihn am liebsten den ganzen Tag angucken. Aber am meisten liebe ich seine wunderschönen blauen Augen.

"Bleibt es bei heute Mittag?", fragt mich Gale.

"Ja klar.", erwidere ich freundlich.

Nach fünf Minuten sind wir an der Devlin- High angekommen. Wir steigen aus dem Auto und laufen in den Klassenraum. Dort wartet schon Tamy auf mich.

Der Vormittag verging schnell. Als ich Zuhause ankomme, hat Mom schon das Essen fertig. Es gibt Sauerkraut mit Kartoffeln und Kassler. Nach dem Essen helfe ich Mom beim Abwasch.

"Wie hast du heute Nacht geschlafen, meine kleine Maus? "

Mom guckt mich fragend an. Früher hatte ich sehr schlimme Alpträume. Ich war oft Nachts am Schreien und am Weinen deswegen. Mom fand das schrecklich und hat mich zum Psychiater geschleppt.

"Du brauchst dir keine Sorgen machen Mom!"

"Wenn dich etwas bedrückt, dann sag es mir!"

"Ja, Mom. "

Um kurz vor drei bringt mich Mom zu Miss Kendriks, meiner Psychologin. Ich tuhe so als wolle ich in die Praxis laufen, gehe aber Richtung Innenstadt zum Café Aplin. Dort treffe ich mich mit Gale.

Als ich ankomme, sitzt Gale an einem Tisch und begrüßt mich freundlich. Eine junge Kellnerin fragt uns was wir haben wollen.

"Ich nehme einen Kakao. Was möchtest du haben Felisity?"

"Ich nehme einen Cappuccino."

Die Kellnerin schreibt dies auf und geht richtung Theke. Als ich zu Gale blicke, bemerke ich das er mich anguckt.

"Ist was?"

"Du kommst mir so bekannt vor. Als ob wir uns schon vor ein paar Jahren begegnet sind."

"Mhh, ich glaube nicht."

Die Kellnerin kommt und bringt uns den Kakao und den Cappuccino. Wir bedanken uns.

"Wo hast du vorher gewohnt Gale?"

"Ich wohnte vorher mit meinem kleinen Bruder in New York. Aber die Stadt war uns zu groß und deswegen zogen wir hier her."

"Du hast ein kleinen Bruder? Hast du noch andere Geschwister?"

" Ja, mein kleiner Bruder heißt Logan. Er ist ein Jahr jünger als ich. Andere Geschwister habe ich nicht.", erklärt er.

"Was ist eigendlich mit euren Eltern?"

"Unsere Eltern sind gestorben, als wir noch klein waren."

Gale blickt auf dem Kakao. Ich sah ihm an, das er seine Eltern sehr vermisst.

"Das tut mir leid. ... Mein Vater ist auch gestorben."

Er guckt mich an und fragt : " Wie ist es passiert?"

"Dad hat mich angerufen um zu sagen,dass er auf dem Heimweg ist und wenn er da ist mit mir zusammen das Essen zubereitet. Ich saß am Fenster und hab auf Dad gewartet. Irgendwann stand die Polizei vor der Haustür und sagte das Dad von der Straße abgekommen ist und gegen ein Baum gefahren ist.

Wie sind deine Eltern gestorben? "

"Jemand hat unser Haus in Flammen gesteckt. Sie haben es nicht mehr geschafft und sind verbrannt."

Gale erzählt es so als würde es ihm leicht fallen über seine Eltern zu reden. Aber ich sehe deutlich die Trauer in seinen blauen Augen. Nach einer Weile kommt die Kellnerin und fragt, ob wir schon bezahlen wollen. Gale gibt ihr das Geld und fragt mich ob er mich nach Hause bringen soll. Wir steigen in seinem Geländewagen ein und fahren zu mir.

FelisityWo Geschichten leben. Entdecke jetzt