Kapitel 25

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Ich komme spät abends an der Villa an. Ein paar Glühwürmchen fliegen durch die Gegend. Der Himmel ist bedeckt und es ist schwül. Ich hoffe, dass es noch gewittert. Danach ist es immer schön kühl und erfrischend. Früher saß ich oft am Fenster und habe mir die Blitze angesehen.
Ich gehe einen schmalen Weg entlang, der zu einem Garten hinter der Villa führt. Ich bin hier gerne im Garten. Er ist wunderschön. Von hier kann man gut den Sonnenuntergang beobachten. In der Mitte ist ein großer Teich mit ein paar Fischen drin. Rechts neben dem Teich steht eine Trauerweide. Dort setze ich mich drunter und starre eine Weile in den Teich.
Als ich nach ein paar Minuten nach vorne blicke, steht Linkoln vor mir.
" Lincoln, wo kommst du her? Gerade hast du dort noch nicht gestanden."
" Entschuldige wenn ich dich erschrocken habe."
" Hast du was heraus gefunden?"
" Nein, leider nicht. Diese Polizisten sind für nichts zu gebrauchen."
Lincoln guckt genervt zum Himmel.
" Kennst du sie?"
" Meinst du Selina?"
" Welche Selina? Ich meine Sally. Sally Mcbain. "
" Ich kenne eine Kassandra Mcbain. Aber keine Sally Mcbain."
" Sie wusste von der Existenz der Hexen und den Vampiren. Sally hat mich beobachtet. Sie wusste was ich bin."
" Das ist echt merkwürdig. Wieso hat sie dich beobachtet?"
" Ich habe keine Ahnung. Am Strand habe ich eine Taschenuhr gefunden. Ich wusste nicht, dass sie etwas mit Sally zu tun hat. Jemand sucht die Uhr. Irgendein Ryan. Kennst du ein Ryan? "
" Ein Ryan kenn ich. Aber ich habe ihn schon fast hundert Jahre nicht gesehen. Vielleicht ist er auch schon tot."
" Meinst du ein Vampir?"
" Ja er ist ein Vampir. Wie sieht er aus? Woher kommt er?"
" Ich weiß es nicht. Sie hat nur etwas von einem Ryan erzählt. Sie sagte Ryan sucht die Uhr und er darf sie nicht kriegen."
" Was ist das für eine Uhr? "
Ich hole sie aus meiner Hosentasche und gebe sie Lincoln. Er guckt sich die Uhr genau an.
" Ich habe diese Uhr schon mal gesehen."
Lincoln geht in die Villa. Ich folge ihm. Als er in der Bibliothek ist, holt er ein Buch aus dem Regal und blättert es auf. Er zeigt mir eine Seite, wo die Uhr abgebildet ist.
" Diese Uhr kann dich zurück in die Vergangenheit bringen."
" Ich kann mich auch alleine verarschen Lincoln. "
" Meinst du ich erzählt dir irgendwelche Lügen? Was hätte ich davon? "
" Ich glaube echt vieles. Zum Beispiel, dass es Vampire, Werwölfe und sowas gibt. Vielleicht auch noch an Geister. Aber Zeitreisen? Das ist nicht dein ernst?"
" Dann probiert es doch aus. Aber glaub mir, das gibt Konsequenzen. Du veränderst damit die Gegenwart."
Ich nehme die Taschenuhr und gehe nach oben in mein Zimmer. Dort setze ich mich aufs Bett und überlege wie ich Ryan schnappe. Wenn ich etwas von ihm hätte, könnte ich einen Suchzauber anwenden. Aber da ich nichts von ihm habe, wird es nicht gehen.
Ich starre eine Zeit lang die Uhr an. Was ist wenn ich in die Vergangenheit Reise und Tamy beschütze. Dann wäre sie vielleicht wieder am leben. Wir würden wieder ins Kino gehen und Popcorn auf die Jungs schmeißen. Sie würde mich wieder in tolle Kleider zwingen und mir sagen, dass ich es kaufen soll. Wir würden uns wieder wegen Schuhe in die Haare kriegen und mit Pommes rum schmeißen. Ich vermisse einfach alles an ihr. Auch die zickige Art, die sie immer hatte.
Ich stehe auf und ziehe mir einen schwarzen Rock, ein schwarzes top und Stiefelletten an. Danach hole ich noch eine schwarze Maske aus dem Kleiderschrank. Heute Nacht werde ich Ryan finden und ihm das Leben zur Hölle machen. Die Sachen ziehe ich an damit ich erstens besser kämpfen kann und mich niemand erkennt. Dieses Geheimnis sollte niemand wissen. Danach verstecke ich mein Dolch unter dem Rock und schnappe mir noch schnell mein Bogen. Dann verschwinden ich aus der Tür und gehe in den Wald hinein. Am See, der im Wald liegt gibt es eine Party. Mit etwas Glück taucht Ryan dort auf. Eine halbe Stunde später komme ich dort an. Ich klettern auf ein Baum und gucke mir alles von oben an. Bis jetzt fällt mir noch nichts auf. Ich bin so müde, dass ich auf dem Baum einnicke. Heute bin ich nicht sehr geduldig und kletter runter. Mir ist gerade eine Idee in den Kopf gekommen. Ich gehe etwas weiter in den Wald hinein. Dort möchte ich mir meine Hand etwas aufschlitzen. Der Vamp müsste es riechen und dem Geruch folgen. Dann hätte ich ihn. Aber es kommt anders. Ich entdecke ein Pärchen. Sie knutschen wild rum. Erst will ich gehen doch auf einmal schreit das Mädchen auf. Der Typ hat ihr in den Hals gebissen. Ich spanne mein Bogen und schieße ein Pfeil ab. Der landet in der Schulter des vampieres. Er lässt das Mädchen los. Sie fällt zur Seite und verliert das Bewusstsein. Er dreht sich um und zieht genervt den Pfeil aus seiner Schulter.
" Du hast ja echt Nerven. Ein Vampir beim essen zu stören ist nicht gerade nett."
" Das hättest du dir vorher überlegen müssen."
Genüsslich leckt er das Blut von seinen Fingern ab.
" Dann töte ich dich zuerst."
Ich blicke in seine Gift grünen Augen. Sie sind echt schön. Seine dunkel blonden Haare wehen im Wind hin und her. Wir gucken uns eine gewisse Zeit an und warten wer zuerst angreift.
Blitzschnell rennt er auf mich zu und schmeißt mich auf den Boden. Ich Rolle mich zur Seite, als er mir ins Gesicht schlagen möchte. Danach trete ich ihn voll ins Gesicht und verpasste ihn ein Pfeil in die Brust. Er fällt auf den Boden und guckt mich wütend an.
" Wer bist du und was hast du hier zu suchen?"
Er zieht den Pfeil raus und guckt mich wutentbrannt an.
" Das geht dich ein scheiß an."
Plötzlich steht er hinter mir und packt mich am Hals.
" Aber wenn du es wissen willst. Ich bin Ryan. Aber meine Pläne verrate ich dir nicht."
Ich trete ihm dermaßen in die Eier und gebe ihm ein Kick ins Gesicht. Danach liegt er auf dem Boden. Als ich nach hinten greife und mein Bogen nehmen möchte bemerke ich, dass er nicht mehr dort ist. Ryan grinst mich frech an und hält mein Bogen in der Hand.
" Suchst du den hier?"
Na toll. War mein Fehler. Lincoln hat es mir schon oft genug gesagt.
" Ohne dein Bogen kannst du nicht viel anrichten. Genieß die letzten Sekunden deines Lebens."
Ryan kommt auf mich zu und drückt mich gegen ein Baum. Als er mich gerade beißen will wird er durch die Luft geschleudert. Ich sacke zusammen und sehe jemanden mit einem Kaputzenpulli. Ryan sieht jetzt nicht mehr so entspannt aus.

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