Er glaubte mir nicht.

Es herrschte kurz Stille zwischen uns in der wir unsere Blick beide auf irgendeinen Punkt in Zimmer gerichtet hatten.
Dann holte ich einmal tief Luft und drehte mich schließlich zu ihm.

„Ich denke du solltest jetzt gehen. Das Shirt bring ich dir mit wenn es aus der Wäsche ist"

„Na lass mal! Schenke ich dir. Ich hab noch zwanzig weitere", entgegnete er und drehte sich mit meinem Grinsen zu mir.

Sein Ernst?
Dieser ganze Aufwand und am Ende sagte er ich sollte es behalten?

Doch bevor ich ihn anschnauzen konnte, war er bereits aus der Zimmertür verschwunden.

„Idiot!", murmelte ich nur leise, bevor ich ihm folgte.




Als ich die Glastreppe runtergelaufen kam, stand Angelo bereits wieder bei meinem Bruder und  redete mit ihm.

Anscheinend hatte Aiden Essen vom Chinesen auf dem Rückweg von der Schule besorgt, denn die Aluminiumverpackungen standen bereits auf dem Tisch und es duftete nach Nudeln.

Schnell sprang ich die letzten Stufen herunter und ließ mich dann auf einen Stuhl fallen, um mir eine Packung zu schnappen.
Nach der Schule hatte ich immer so einen extremen Hunger.

„Bleib ruhig hier. Adam hat bestimmt nichts dagegen, wenn wir seine Nudeln aufessen", hörte ich meinen Bruder sagen, was mich hochfahren ließ.

Hatte er da gerade etwa Angelo zum Essen eingeladen?
„Ich denken Adam hat schon etwas dagegen", platzte es schließlich aus mir heraus.

Verwundert richteten die beiden Jungen ihren Blicke auf mich und ich sah wie Angelos Lippen von einem leichtem Grinsen umspielt wurden.
„Bestimmt nicht. Der frisst auch die ganze Zeit mein Zeug auf. Also ist das nur Gerechtigkeit", entgegnete Aiden und wank mit der Hand ab.
„Also bleibe ruhig hier!"

„Dank, aber Kylie hat Recht ich sollte wirklich fahren. Außerdem kann ich sie ja auch noch morgen mit meiner Anwesenheit nerven", antwortet Angelo und wandte sich dann mit einem hämischen Grinsen an mich
„Außer Colilein übernimmt den Part"

Wütend sprang ich von Tisch auf, wobei beinahe mein Stuhl umfiel.
„Raus! Verschwind sofort!", schrie ich und starrte Angelo wütend an.

„Ruhig Tiger", murmelte Aiden nur und man sah deutlich wie er sich das Lachen verkneifen musste.
Angelo schaute mich ebenfalls belustigt an und hob nur eine Augenbraue.
„Sonst was?"

Jetzt reichte es mir endgültig.
Ich wollte ansetzten und mich auf ihn zu stürzen, um ihn in Grund und Boden zu prügeln, aber Aiden fing mich noch im rechten Moment ab, sodass ich schließlich auf seiner Schulter landete.

„Lass mich runter", keifte ich meinen Bruder an, aber es war zwecklos.
Da half nicht mal treten.

„Ich bring den Tiger mal lieber in seinen Käfig, sonst gibts hier noch Tote", richtete Aiden sich noch an Angelo und trug mich anschließend in die Küche.

„Und nicht vergessen zu füttern, sonst haben wir morgen das gleiche Problem", hörte man ihn noch hinter uns herrufen dann ertönte auch schon das laute Geräusch, der ins Schloss fallenden Wohnzimmertüren.

„Lass mich sofort runter Aiden!", schrie ich meinen Bruder erneut an und schlug ihm mehrmals auf den Rücken.

Sofort wurde ich heruntergelassen und auf dem Boden abgesetzt.
Wütend starrte ich zu ihm hoch und trat dann mit voller Wucht gegen sein Schienbein.

Er zog scharf die Luft ein und fokussierte mich dann mit einem ebenfalls wütenden Blick.
„Wo für war das denn?"

„Dafür, dass du dich mit ihm zusammen getan hast und ihn bei seinen dummen Sprüchen auch noch unterstützt", fauchte ich und quetschte mich dann an ihm vorbei, um zurück zum Esstisch zu gelangen.

„Ach komm, dass war doch irgendwie lustig!", hörte ich ihn noch hinter mir herrufen und sah aus dem Augenwinkel wie er mir folgte.
„Du solltest wirklich entspannter sein, wenn es mal um Cole geht. Lach doch einfach über ihn"

Wütend schoss ich herum.
Was hatte er da gerade gesagt?

„Wenn du in meiner Situation gewesen wärest, würdest du auch nicht darüber lachen!"

Dann steuerte ich mit schnellen Schritten zum Tisch und schnappte mir die Nudelpackung.
Anschließend klemmte ich mir diese unter den Arm und lief damit die Treppe hoch in mein Zimmer.

Aiden konnte manchmal wirklich ein extremes Arschloch sein.

Klar, er war nicht in dieser Beziehung gewesen und konnte deswegen schwer einschätzen, was ich durch machen musste.
Aber er hatte am Ende doch selbst mitbekommen wie sehr es mich mitnahm.

Wenigstens hätte er sich nicht über Angelos Spruch lustig machen müssten, dass hätte mir schon total gereicht.
Aber nein, für Aiden war ja das komplette Leben der reinste Witz.

Bestimmt würde er auch zu seiner Hochzeit zu spät kommen und das dann mit der Entschuldigung betiteln, dass die beim MC Drive nicht schneller gewesen waren.
Typisch mein Bruder halt!





Ich saß bestimmt bis Abends in meinem Zimmer und verspeiste die Nudeln zusammen mit meinem Laptop sowie Netflix.

Jedoch klopfte es irgendwann an meiner Zimmertür, worauf ich meinen Serienmarathon kurz unterbrechen musste.
„Ja?", brüllte ich ganz laut, weil ich keine Lust hatte aufzustehen.

Daurauhin öffnete sich die Tür leicht und Adam trat herein.
„Hey", hörte ich ihn murmeln und sah wie er in den Raum kam.

„Hat Aiden dich geschickte?", fragte ich und nahm einen Löffel von dem Eis, was ich mir noch zwischen durch besorgt hatte.

„Nein, er hat mir nur erzählt was passiert ist.", antwortete dieser und setzte sich neben mich aufs Bett.
„Gut! Hast du ihm eine Gescheuert?"

Ich sah wie mein Bruder leicht schmunzelte und seinen Blick dann auf den Bildschirm des Laptops wandern ließ.
„So in etwa"

Dann herrschte wieder ein paar Sekunden Stille zwischen uns bis ich hörte wie Adam erneut Luft holte.
„Was ich eigentlich sagen will ist, dass Aiden es nicht so gemeint hat. Wir wissen beide, dass Cole nicht gerade der Gentleman war und dich verletzt hat"

„Und warum macht er das dann immer wieder? Er hat ja nicht direkt Witze darüber gemacht, aber er lässt es zu das andere sie reißen und lacht darüber noch", unterbrach ich meinen Bruder.

„Meinst du mit andere Angelo?", hakte Adam vorsichtig nach.
Ich starrte nur auf den dunklen Bildschirm meines Laptops und nickte langsam.

Dann hörte ich wie er einmal aufseufzte und seinen Arm um mich legte.
„Geh nicht drauf ein. Ich glaube...", aber dann stoppte er, als müsste er nochmal überlegen, was er gerade sagen wollte.

„Was glaubst du?", hakte ich genauer nach.
„Ach nichts, nichts....ignorier es einfach. Irgendwann hat er die Nase voll und dann lässt er die Sache in Ruhe"

„Mhm...hoffentlich hast du Recht", murmelte ich, denn weitere Kommentare über Cole und meine Beziehung wollte ich mir nicht mehr anhören.

Zum einen da dieser Junge tiefe Narben bei mir hinterlassen hatte, die lange gebraucht hatten bis sie verheilt waren und jetzt nicht durch einen daher gelaufenen Idioten wieder aufgerissen werden sollten.

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Hello Hello 🌸
Hoffe ich hatte das heutige Kapitel gefallen❤️
Ich wollte mich einfach mal bei euch allen bedanken.
Für die ganzen Reads, Votes und Kommentare. Ihr zaubert mich damit immer ein Lächeln ins Gesicht 😍

Und vielen Dank auch noch für die 200 Follower. Ich kann das irgendwie noch nicht richtig glauben.
😅❤️
Freue mich schon auf die nächsten Tage, denn momentan bin ich ziemlich im Schreibwahn.
Also stay tuned 😁

Schönen Sonntag euch noch ❤️

Angelo | ✓Where stories live. Discover now