Kapitel 10 - Ein Lächeln.

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Kurzes Kapitel, aber ich bemüh mich weiter zu schreiben :)

Der Druck baute sich in meinem Körper auf und ich konnte es regelrecht spüren, während wir in einem Wagen saßen und zurück nach Harboure fuhren. Als er mir tatsächlich die Wahl gelassen hatte um zu entscheiden was mit meiner Mutter passierte, war es gleichzeitig ein Schock und auch eine große Verantwortung. Mein Herz schlug wild gegen meinem Brustkorb und ich wusste nicht, ob das nun eine Fangfrage war oder ob er es tatsächlich ernst meinte. Doch dann passierte etwas was ich nicht erwartet hätte, in keinster Weise und in keinster Form. Er sagte mir ich könnte ihm vertrauen. Seine Stimme bebte nur so von Ehrlichkeit und ich wusste, er sagte die Wahrheit selbst wenn eine Seite von mir immer noch warnende Signale sendete. Ich wusste ich sollte ihm nicht vertrauen, aber hatte ich eine andere Wahl? Also sagte ich ihm, es würde mich freuen, wenn meine Mutter in meiner Nähe sein könnte. Es dauerte nicht eine Sekunde da hatte er mir seine Aufrichtigkeit bewiesen, indem er Autos zu unserem kleinen Haus schickte und meine Mutter mit all den Sachen die sie bräuchte abholte. 

Natürlich war ich wie so oft, sprachlos. 

Er hatte sich tatsächlich zu seinem Wort gehalten, doch war das wirklich genug um ihm zu vertrauen? Ich würde mein Leben mit ihm verbringen und ich machte mir Sorgen, wie das funktionieren würde. Mein ganzes Leben bräuchte ich unbedingt einen Ehemann, jemanden der mich mitnimmt und kauft, damit ich endlich den Sinn meiner Existenz erfülle. Doch jetzt, machte ich mir um Dinge sorgen die ich eigentlich noch gar nicht in Betracht gezogen hatte. Was wenn ich ihn wütend mache oder er drauf kommt, dass er mich doch nicht als seine Braut haben will? Was dann? Was würde mit mir und meiner Mutter passieren? Es waren viele Dinge die mir durch den Kopf gingen, als wir wieder ankamen und ich wieder in die dunkle Nacht starrte. Das große Haus scheiterte auch diesmal nicht dabei mein Atem zu rauben und ich betrachtete die wunderschönen, großen Fenster auf der Seite. Den schönen Garten und die einfache und doch schöne Blumen rund herum. Ehrlich gesagt, hätte ich nicht gedacht, dass es ein schöner Ort auf dieser Welt gibt und wenn doch, dann würde ich sie wahrscheinlich nie zur Gesicht bekommen, aber dieser Ort hier war wirklich wunderschön. 

Harry -wie er in seinem Auto mir verraten hatte- leitete mich durch den Vorgarten bishin zur großen Tür, worauf schon die Angestellten nach und nach raus kamen. Als wir drinnen waren, war ich mehr als nur erstaunt über die Größe und Schönheit des Hauses. Von Innen war es noch entzückender als von Außen. Überall hingen große Gemälden von verschiedenen Menschen und ich konnte den flauschigen Teppich zwischen meine Zehnen und auf meiner Ferse spüren. Es war so angenehm weich, dass ich Angst hatte ich könnte darin versinken. Die Jacke von Harry wurde ihm abgenommen und als ich ihn anstarrte wie er breit lächelnd seine Jacke dem Angestellten übergab und ihm schließlich dankend auf die Schulter klopfte, wurde mir klar, dass ich diesem Mann der bald mein Ehemann werden würde, tatsächlich vertraute. War das schwachsinnig? Ja. War ich einverstanden damit? Nein. 

Aber es passierte nun mal, schließlich hatte er mir mehr Respekt, Aufrichtigkeit und Gutmütigkeit in den letzten 24 Stunden gezeigt den jeder andere Mensch auf diesem Planeten. Mein Gehirn kam zwar nicht auf die Antwort warum er so mit mir sprach oder warum er so zu mir war wie er war, aber ich wusste dass es keine Schauspielerei war. Lawrence tauchte plötzlich neben uns auf und senkte respektvoll sein Kopf, bevor er anfing zu sprechen.“Herr, ich soll das Fräulein nun endlich zum Baden bringen meinte der Großherr.“ Harry sah mich lächelnd an und seine Augen funkelten in einer Art und Weise, die ich nicht verstand, aber es faszinierte mich.“Sorge dich gut um sie Lawrence,“ meinte er immer noch mit seinen Augen auf mir und ich fühlte etwas merkwürdiges in mir. Es fiel mir unter seinen Augen viel schwerer zu atmen und er berührte wieder sanft meine Wange, seine Fingerspitzen kaum auf meiner Haut.“Sie ist was ganz besonderes.“ und zum ersten Mal, neben dem Schock seiner Worte und das Gefühl von Vertrauen, lächelte ich. 

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