Kapitel 7 - Zurück Nachhause.

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Neomi stupste mich an und zeigte auf die Badewanne, was wohl so viel bedeutete das ich mich reinsetzen sollte.-Ich werde jetzt rausgehen und jemand anderen holen, denn ich habe etwas anderes zu tun. Du kannst dich daweil reinsetzen.- ihre Miene strahlte immer noch und sie drehte sich weg.-Dürfte ich dich vielleicht etwas fragen?- mitten im Gehen blieb sie stehen und sah mich an.-Ja?- ehrlich gesagt wirkte sie ziemlich nett bis jetzt, also würde doch so eine unbedeutende Frage nichts ausmachen,oder? Den Fakt, dass ich nackt war blendete ich einfach aus."Ich würde gerne wissen...wenn es möglich ist ob.." plötzlich öffnete sich die Tür und Lawrence kam rein. Aus Panik keuchte ich und drehte mich weg von ihm. Ich wollte nicht, dass er mich so sieht, generell wollte ich nicht das irgendjemand meine Narben oder mein Körper sieht. Jedes Mal, wenn mich jemand ohne Kleidung sieht, hat er diesen angewiderten Blick und ich wollte das nicht mehr. Ich wollte keine angewiderten Blicke wegen meinem Körper, dennoch konnte ich nichts daran ändern.

"Katherine? Das Waschen ist jetzt nicht mehr nötig, wie es aussieht fährst du wieder zurück." ich hörte danach, wie sich die Tür wieder schloss und verwirrt zog ich mein Kleid wieder an. Neomi begleitete mich nach draußen und Lawrence wartete schon. Es war so verwirrend. Ich war doch kaum hier und schon schickten sie mich schon wieder zurück? Habe ich was falsch gemacht? 

Leise folgte ich Lawrence bis zu einem Auto, dass anders und nicht so übertrieben aussah, wie der mit dem ich gekommen bin. Natürlich sah dieser auch wunderschön aus, es hatte einen schönen dunkelblauen Lack und es ähnelte einen Truck. 

Lawrence öffnete die Tür und verabschiedete sich leise von mir. Sowas war mir noch nie passiert, obwohl doch dieser Junge so anders war, als die anderen.. Wahrscheinlich war ich immer noch zu naiv. Egal wie sehr ich es versuchte, ich kam auf keine logische Begründung für mein plötzliches Zurückfahren. Vielleicht war ich zu arrogant gewesen ihm gegenüber? 

Die ganze Fahrt über hatte ich mir verschiedene Möglichkeiten ausgedacht, was es sein könnte, aber jeder kam mir ziemlich albern und wie gesagt, überhaupt nicht logisch vor, also entschied ich mich das Ganze zu vergessen. Jedes mal wenn ich zurückgewiesen wurde, dachte ich mindestens zwei Stunden über die Gründe nach, warum, aber dann ließ ich es fallen und alles nahm sein alltäglichen Lauf wieder ein. Über sowas dürfen wir uns nicht ärgern oder dem Ganzen nachtrauern, denn dass würde uns sehr viel Energie und Enttäuschung kosten. Als ich kleiner war, habe ich ziemlich schnell gelernt mit Enttäuschungen umzugehen, aber wie es scheint nicht gut genug. Von Weitem sah ich schon unser kleines und zerbrechliches Haus. Es sah so aus, als würde es jede Sekunden zusammenbrechen und in tausend Stücke fallen. Der Wagen wurde langsamer, bis es ganz anhielt und ich wartete auf das Nicken des Fahrers, damit ich endlich aussteigen konnte. Schließlich gab er mir das Zeichen und ich stieg vorsichtig aus. Der Boden war wie immer. Steining und kalt, nicht wirklich geeingnet für meine Füße, aber warum sollte ich mich beschweren? Das wäre reine Zeitverschwendung, denn ändern konnte ich es sowieso nicht. Ermüdedet atmete ich tief aus und schloss meine Augen für eine kurze Sekunde, wo es nur mich und die tiefe Nacht gab. Für eine kurze Sekunde, war alles in Ordnung.

Doch dann öffnete ich meine Augen wieder und die Realität holte mich ein, denn in meine Welt war alles worauf ich hoffen konnte, ein Mann. Ohne einem Mann würde ich nicht überleben und das brachte mich einfach zum Verweifeln. Meine Schritte waren langsam, müde und leblos, denn ich wusste sobald ich mein Haus betrete, würde mir klar werden, dass alles wieder von vorne beginnt. Ein Seufzer der Erschöpfung verließ meine Lippen und ich biss auf meine Unterlippe, in der Hoffnung, dass ich mich genug bemitleidet habe und ich endlich wieder mit dieser Enttäuschung klar kam. Was dann auch geklappt hat. Drinnen angekommen roch ich schon die widerlichen Gerüche meines Hauses die nach altem Metall und noch etwas rochen, an die ich mich erstmal wieder gewöhnen musste und ehrlich gesagt wollte ich mich einfach schlafen legen und diese ganze Enttäuschung von heute vergessen, so wie jedes Mal. Morgen müsste ich wieder darauf hoffen aufgerufen zu werden und ich hatte kaum Kraft zu blinzeln, wie sollte ich dann den morgigen Tag überstehen? Es war so erbärmlich wie ich lebte, aber ich kannte es nun mal nicht anders. Aber bevor ich mich in meinem 'Bett' oder auch vier Lacken die aufeinander gestellt wurden, fallen ließ, wollte ich unbedingt nach meiner Mutter sehen. Leise und auf Zehnspitzen näherte ich mich dem Zimmer, da ich nicht wusste, ob sie noch so spät wach sein würde. So schmerzten meine Füße nur noch mehr, aber ich ignorierte den Schmerz einfach. Kurz darauf erkannte ich ihre Stimme und ich blieb abrupt stehen. Mit wem redete sie da? 

Mein Gesichtsausdruck zu urteilen sah ich wahrscheinlich grade aus, wie ein hilfloses Kind, dass versuchte ein schweres Rätsel zu lösen, aber die Tür war verschlossen und ich wusste nicht, wie ich reinschauen könnte ohne erwischt zu werden. Zuerst überlegte ich mir einfach schlafen zu gehen und die Sache auf sich ruhen zu lassen, aber bei meiner Neugier würde ich wahrscheinlich jede fünfte Minute aufstehen und darüber nachdenken mit wem meiner Mutter wohl geredet hatte. Die Option fiel also aus. Dann überlegte ich mir, ob ich nicht einfach reinstürmen sollte und so tuen sollte, als hätte ich gar nichts davon gewusst, dass da jemand außer meiner Mutter drinnen war. Dafür entschied ich mich auch. Mit einem durchdringenden Schwung öffnete ich die Tür und tretete in das nicht so originelles Zimmer ein. Meine Augen weiteten sich und mein Herzschlag setzte aus, als ich bemerkte wer in meinem Haus stand und sich mit meiner Mutter unterhielt. 

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