Illusion『Yoonmin』

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Nun dauerte es nicht mehr lange. Morgen um 14 Uhr sollte er beim Friedhof sein. 24 Stunden.

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Jimin PoV

Nun stand ich da. Etwas abseits und beobachtete meine eigene Beerdigung.

Alle meine Freunde waren hier und vergossen teilweise ziemlich viele Tränen. Und Yoongi? Yoongi stand da, in sich zusammen gesackt und schaute auf den schwarzen Sarg indem mein lebloser Körper lag.

Ich hatte gute Sicht auf seinen zitternden Körper und sein verweintes Gesicht. Seine Augen waren rot durch das ganze weinen, tiefe Augenringe zierten sein Gesicht und seine Haare hingen ihm matt in die Augen. Er gab generell ein trauriges Bild ab. Völlig fertig. Es tat weh ihn so zu sehen. So hoffnungslos.

Bisher konnte er mich noch nicht loslassen, aber vielleicht hätte ich ihm alles auch ein bisschen besser erklären sollen. 

Ich ging also zu ihm, die anderen konnten mich sowieso nicht sehen, und legte ihm meine Hand auf die Schulter. Er drehte sich zu mir um. Ich lächelte ihn sanft an und schloss meine Arme um ihn.

"Du sollst nicht weg sein", murmelte er in meine Halsbeuge, meine Hand strich beruhigend über seinen Kopf.

"Hey, es gibt noch so viele andere Leute. Wünsch dir nicht, dass ich wieder lebe, ok? Du musst mich los lassen, ja? Sonst lassen die Idioten da oben mich nicht rein", kicherte ich. "Hör zu. Ich bin nicht weg. Ich werde immer bei dir sein und auf dich warten. Mach dir ein schönes Leben. Du findest bestimmt auch jemand neues und vergisst mich irgendwann".

"Ich werde dich niemals vergessen! Damit das klar ist; du wirst mich nicht mehr los. Auch wenn du tot bist. Wenn ich sterbe werde ich dich weiter quälen".

"Nichts lieber als das".

Ich drückte ihm noch einen letzten Kuss auf die Lippen und entfernte mich dann von ihm.

"Du bist jetzt mit deiner Grabrede dran", meinte ich und deutete auf das neue Grab. Er nickte und wendete sich von mir ab um sich vor das Grab zu stellen.

Mit einem letzten Blick zu mir begann er mit seiner Rede. "Ich...hab nicht wirklich was vorbereitet, weil ich das sagen wollte, was mir in dem Moment so einfällt und das war auch gut so, denn ansonsten hätte ich meine Rede so oft geändert, dass es nichts gebracht hätte sie überhaupt aufzuschreiben. Jedenfalls Jimin, wollte ich dir sagen, dass ein toller Mensch war- bist. Ich weiß noch genau wie wir uns kennen gelernt haben, ich werde diesen Moment niemals vergessen. Wie du da mit deinen unschuldigen, großen Rehaugen vor mir standest und die Luft angehalten hast, weil du Angst hattest, dass ich dir böse bin, weil du in mich rein gerannt bist. Aber als wir uns das zweite mal getroffen haben warst du nicht mehr so schüchtern. Da hast du mich angeschrien, weil ich meinem kleinen Bruder seinen Lolli geklaut habe. Ich vermisse dich und die Zeit mit dir, aber ich muss dich gehen lassen. Ich darf nicht zu doll an dir fest halten. Ich muss damit klar kommen, dass du nicht mehr hier bist. Dafür bist du aber hier, in meinem Herzen. Das hast du selbst gesagt. Also, mach keinen scheiß da oben und vergiss mich nicht klar? Ich liebe dich und werde das auch weiterhin immer tun". Er legte die Rosen auf das Grab und ging zu unseren Freunden. 

"Chim"?

"Hm"?

Ich drehte mich um und schaute in die braunen Augen von Jae. 

"Komm. Die lassen dich jetzt rein", grinste er und nahm meine Hand um mit mir zu gehen. Ich drehte mich nochmal um und ging dann mit Jae mit.

"Ich hoffe ihm passiert nichts".

"Ach, der schafft das schon. Ich werde schon aufpassen, dass er da unten klar kommt und ich verspreche dir; er wird sein Wort halten. Wenn er stirbt organisiere ich die Hochzeit. Nur damit das klar ist". 

Ich musste schmunzeln und nickte. "Klar". 

Jae war ein toller Freund. Er hatte mich bisher die ganze Zeit über unterstützt und hat mir versprochen auf Yoongi acht zu geben, denn nun wo ich rein gelassen wurde, durfte ich den Himmel nicht mehr verlassen. Im Gegensatz zu Jae, der als Bote und Schutzengel arbeitete. Ich wurde ihm zu gewiesen und er hatte mir alles erklärt.

Nun begleitete er mich durch die großen Tore, hinter denen sich eine große Welt verbarg. Eine Welt, in der ich nun lebte.

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