„Danke", antwortete ich nur und bahnte mir einen Weg durch die herumstehenden Leute.

Wenn ich jetzt einen von den Zwillingen umbringen wollte, dann war das ganz klar Aiden.

Er hatte es schon beim letzten Mal geschafft so viele Freunde einzuladen, dass schließlich ein paar Cops vor unserer Haustür standen.
Nicht wegen der großen Menge, die konnte unsere Haus noch einigermaßen verkraften, es hatte an der Lautstärke gelegen.

Alleine schon wegen Ruhestörung waren meine Brüder bestimmt schon über 10.000 Dollar los geworden.
Naja, in einer Stadt wie New York wurde sowas halt schon mal sehr teuer.

Außerdem würden meine Eltern ebenfalls nicht sonderlich glücklich reagieren, wenn sie sahen was ihre Kinder mit dem Haus angestellt hatten.

Bald hatte ich die folgenden Stockwerke durchquert und stieß nun die schwere Tür der Dachterrasse auf.
Hier oben war es sogar noch schlimmer als unten.

Überall standen Leute, es wurde geraucht und fleißig Alkohole ausgeschenkt.
Wie zur Hölle hatten es mein Bruder bitte geschafft innerhalb von ein paar Stunden so viele Leute einzuladen?
Kannte er so viele überhaupt oder hatten wir mittlerweile irgendwelche Fremden in unserem Haus?

Ich ließ meinen Blick weiter durch die Menge wandern und entdeckte Aiden an der Bar lehnen.
Sofort stampfte ich auf ihn zu, wobei meine hohen Schuhe ein klackerndes Geräusch auf dem Holzboden hinterließen.

„Aiden, was zu Hölle ist hier los?", fuhr ich meinen Bruder an, als ich ihn erreichte.
„Gar nichts"

„Gar nichts?", entgegnete ich aufgebracht und deutet auf die Leute um mich herum.
„Das hier nennst du wirklich gar nichts?"

„Im Gegensatz zu unseren vorherigen Partys schon", murmelte er und nahm einen Schluck aus seiner Bierflasche.
„Das ist mir egal wie groß die vorherigen Saufkonzerte von euch waren. Dieses hier sollte du nämlich demnächst mal beenden"

„Wieso denn? Gerade ist doch so eine gute Stimmung?"
„Die wird aber bald nicht mehr sein, wenn die Polizei vor der Haustür steht wegen Ruhestörung", zischte ich.
„Ach komm Kylie. Hab ein bisschen Spaß. Trink etwas und schnapp dir einen hübschen Typen. Entspann dich doch einfach mal"

„Entspannen?! Wie zu Hölle soll ich mich entspannen, wenn diese Party gleich droht wie eine Atombombe in die Luft zu gehen", keifte ich wütend zog ihm seine Bierflasche aus der Hand.

„Hey!", ertönte es von ihm und seine Gesichtszüge nahmen nun langsam einen wütenden Ausdruck an.
„Beende das hier sofort Aiden. Sonst wirst du dein blaues Wunder erleben und glaub mir ich zeige keine Gnade", knurrte ich und schmiss die Bierflasche mit einem Ruck auf den Boden, sodass sie dort zerschellte.

Mein Bruder zeigte jedoch keine Reaktion, abgesehen von dem leichten Zusammenkneifen seiner Augenlider.
„Ich werde hier gar nichts beenden!"

„Oh doch das wirst du!"
Wieder erhielt ich nur ein herablassendes Lächeln.
„Werde ich nicht. Also viel Spaß beim Scheitern", entgegnete er.

„Das wollen wir ja mal sehen", knurrte ich.
Dann drehte ich mich auf dem Absatz um und lief über die Dachterrasse zurück zu den Treppen, die runter in die nächste Etage führten.
Wenn er sie nicht beenden würde dann halt ich. Schließlich konnten wir uns einen Polizeibesuch nicht nochmal leisten.

Alleine schon wegen der kompletten Mafiasache. Es wäre einfach zu riskant.

Gerade als ich eine Stufe der Treppe runterstieg, rannten ein paar betrunkene Jungen an mir vorbei und rempelten mich dabei an.
Ich wollte mich abstützen, um nicht die Treppe herunterzufallen, aber erreichte das Geländer nicht mehr.

Stattdessen stolperte ich die letzten Stufen herunter und spürte wie mein Fuß umknickte.
Als nächstes saß ich auf dem Boden des Flurs und merkte wie ein stechender Schmerz mein Knöchel durchzog.

Verbittert biss ich mir auf die Lippe und probierte dem Schmerz stand zu halten.
Scheiße!
Wie konnte das denn bitte passieren?
Jetzt war ich auch noch umgeknickt.

Warum musste denn das ausgerechnet mir passieren?
Wütend und mit schmerzerfülltem Gesicht packte ich einen der High Heels, den ich beim Sturz verloren hatte und warf ihn auf die nächst gelegenen Tür.

Diese öffnete sich jedoch in dem Moment und ein schwarzhaariger Junge trat heraus.
Er schaffte es noch gerade so den Schuh zu fangen, bevor es hätte böse ausgehen können.

Sein Blick wanderte zuerst zu dem High Heel und anschließend zu mir.
„Wer hat dir denn das Herz gebrochen, dass du schon Mordgedanken hast?"

Ich rollte mit den Augen und wandte meinen Blick dann zu ihm.
„Pass auf was du sagst, sonst hast du noch den zweiten im Gesicht"
Dann griff ich mit meiner Hand an das Treppengeländer und zog mich hoch.

Jedoch hielt meine Knöchel die starke Belastung nicht lange aus, wodurch meine Beine zwei Sekunden später auch schon erneut einknickten.

Ich hasste es, wenn ich verletzt war und mir nicht selber helfen konnte.
Es erinnerte mich jedes Mal an die Zeit mit Cole zurück.
Als ich wortwörtlich sein Fußabtreter war und er mich ausgenutzt hatte.

„Du solltest dich um deinen Knöchel kümmern", riss mich die Stimme des Jungen aus meinen Gedanken.

Als nächstes spürte ich auch schon wie zwei starke Hände mich packten und auf die Beine zogen.
Dann wurde mein Arm über seine Schulter gelegt, sodass er mich nun stützte.
„Wo willst du hin?", hörte ich ihn neben mir fragen.

„Ins Bad", murmelte ich und probierte den Schmerz zu unterdrücken in dem ich mir auf die Lippen biss.
Aber es half nicht.

Noch immer durchzog der stechende Schmerz meinen Knöchel.
Auch das Augen zusammenkneifen brachte nicht sonderlich etwas abgesehen davon, dass sich Tränen bildeten, wodurch meine Sicht verschleierte.

Das Letzte was ich vernahm, war noch wie eine Tür aufgestoßen wurde und mit einem lauten Schlag gegen die Wand knallte.
Dann blendete mich auch schon das helle Licht des Raumes, was meine Augen beim Sehen nicht gerade unterstützte.

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Wie wäre eure Reaktion wenn ihr nach Hase kommen würdet und seht das der Bruder eine Party schmeißt?🤔

Mit feiern oder abbrechen?

Schönes Wochenende euch noch🥰🌸

Angelo | ✓Where stories live. Discover now