8.Kapitel

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Erschrocken drehten wir uns um und sahen in Rewis verwirrtes Gesicht. Patrick ließ mich nicht los, umschlang mich weiterhin. War ihm das nicht peinlich?

" Also... ich müsste nur schnell meine Facecam holen. Ich nehm jetzt mit Mr Moregame noch eine Folge typisch Schule auf. Ich bin dierekt wieder weg.", sagte Rewi, dem es anscheinend ziemlich unangenehm war. Schnell nahm er seine Facecam und ging dann wieder.

Ich sah Patrick an. Er war nun auch ganz rot. Es war ihm wohl doch ein wenig peinlich.

"Geht's wieder?", fragte er und lächelte. Seine Augen glänzten wie Kugeln am Christbaum. Sachte strich er mir über das Haar. Ich nickte.

"Es tut mir Leid. Ich wollte dich damit nicht belästigen." Ein leichtes Lächeln lag auf meinen Lippen, als ich das sagte.

"Das hast du nicht." Mit diesen Worten löste er seine Arme von mir. Irgendwie schade. Ich hatte es genossen... irgendwie...

"Wohnst du hier in Köln?", fragte er mich und stopfte sich ein paar Chips in den Mund.

"Also..." Ich war mir nicht sicher, ob ich antworten wollte. Wenn ich ihm erzählte, dass ich ewig weit von Köln weg wohnte, würde er sicher auch den Grund wissen wollen, warum ich hier war und wahrscheinlich würde er sich dann ausgenutzt fühlen. "Momentan wohne ich hier in einem Hotel. Aber in spätestens einer Woche bin ich wieder raus. Dann ist mein Geld aus."

Fragend sah Patrick mich an.

"Naja... eigentlich wohne ich vier Stunden von Köln entfernt." Sofort biss ich mir auf die Zunge. Wieso hatte ich ihm das gesagt? Aus irgendeinem Grund konnte ich ihn nicht anlügen. Nur ein kleiner Blick, den er mir widmete und ich bekam weiche Knie. Würde ich nicht sitzen wäre ich heute schon tausend Mal umgefallen. Wieso konnte ich das nicht abstellen? Ich kannte ihn erst seit gestern und außerdem hatte ich einen Freund. Ich wollte mich schlecht fühlen, aber ich war einfach glücklich, wenn er mich anlächelte.

"Wolltest du Köln besichtigen?", hakte er - wie erwartet - nach.

"Nein. Wegen meinem Bruder."

"Was hat es mit deinem Bruder zu tun?"

"Das also... es ist nicht so...wichtig..." Ich senkte den Kopf.

"Naja, ich muss jetzt auch gehen.", sagte ich nach einer langen Pause.

Gleichzeitig erhoben wir uns vom Sofa.

An der Tür lächelte er mich an. "Sehen wir uns wieder?"

Mein Herz blieb stehen. Da ich mir schon den Freudensprung verkneifen musste, grinste ich so breit, wie ein kleines Kind und nickte heftig.

"Dann würde ich, wenn du Bock hast, übermorgen abend mit dir und den anderen was machen."

Wieder nickte ich sofort. Mein Grinsen musste mittlerweile vom einen bis zum anderen Ohr gehen.

"Versprich mir, dass du sie nicht weitergibst. " Mit diesen Worten hielt er mir sein Handy entgegen, auf dessen Display eine Numner zu sehen war.

"Ist das...deine?", fragte ich verwirrt.

Er nickte bloß und sofort notierte ich mir seine Nummer in meinen Kontakten.

"Super. Dann schreib mir einfach die Adresse deines Hotels und wir kommen dich abholen.

"Ja." Mehr brachte ich nicht heraus.

"Na dann... bis übermorgen." Zum Abschied hoben wir wieder nur die Hand. Warum konnte er mich nicht umarmen?

Schnell verließ ich seine Wohnung und schon im Flur hörte ich Ardy und Taddls Stimme: "Wer war das?" kurz darauf eine Tür, die geschlossen wurde. Dann hörte man nur noch Tardys Gelächter. Patrick hatte sie wohl einfach ignoriert.

Am Liebsten wäre ich jetzt sofort wieder hoch gerannt und hatte Ardy umarmt. Schon seit der Zeit von MirrorzFX und als er noch mit Tommy bei ApplewarPictures mitwirkte vergötterte ich ihn. Aber auf Fangirls im eigenen Haus hatte er sicher keine Lust.

Auf dem ganzen Heimweg sah ich mir alle Schaufenster ganz genau an. Ich musste übermorgen einfach perfekt aussehen.

Zu Hause würde ich erst einmal Feline anrufen. Martin konnte jetzt warten. An den wollte ich jetzt gar nicht denken.

The last year  》Rewi , PalutenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt