Kapitel 4

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«Guten Morgen, du bist aber früh hier», begrüsste der Türsteher noch ein wenig verschlafen das kleine Mädchen mit dem braunen, langen, geflochtenen Zopf. Die grau-grünen Augen starrten den Wächter fast schon ein bisschen ungeduldig an und schienen zu sagen: «Na, auch schon wach? Lass mich endlich rein!». Gähnend holte der Türsteher sein Glaspad hervor und fing an das übliche zu tun: nach dem Namen fragen. «Mathilda Pisces», antwortete das Mädchen kurz angebunden. Nach einer Weile fand der Türsteher schliesslich ihren Eintrag und liess sie hinein. Der Mann blickte ihr nach. Er wunderte sich darüber, dass das Mädchen erst 14 Jahre alt war, aber ihr Körper, der für ein Mädchen eher muskulös war, liess sie ein wenig älter wirken.

Das Mädchen passierte den Eingang und ging schnurstracks über den noch leeren Platz und auf den Tisch zu. Die Bottiche standen schon bereit, aber es war noch niemand zu sehen. Sie schaute sich verwirrt um und entdeckte im nächsten Moment auch schon zwei Erwachsene, die fröhlich miteinander tratschten und dabei genüsslich ihr Frühstück verschlangen. Mathilda tippte ein wenig ungeduldig mit dem Fuss auf den Boden und verschränkte die Arme. So wartete sie, bis die beiden Turteltäubchen bei ihr angelangt waren. Als die beiden sie erblickten, blieben sie wie angewurzelt stehen. Dem Mann fiel sogar sein Brot aus dem Mund. «Was?», fragte Mathilda verwirrt, «noch nie einen Frühaufsteher gesehen?» Die Betreuer fingen sich wieder und die junge Frau stotterte dann: «Äh ja hallo. Du bist also eine neue Schülerin, was? Dann kannst du gleich aus den Töpfen ein paar Zettel ziehen.» Sie ging zum Tisch und zeigte ihr, wie es funktionierte. Also fing Mathilda an, ihre Zettel zu ziehen, die über ihre nahe Zukunft hier am Internat entscheiden würden. Mathilda sah sich die Zettel an: Klasse 3b, Haus Creanna. Sie war gespannt auf ihre Mitbewohner. Hoffentlich waren die nett.

Sie wandte sich wieder den beiden Betreuern zu und zeigte ihre Zettel. Die junge, hübsche Frau mit den gelb-gold schimmernden Flügeln trat vor. «Haus Creanna, also. Da bist du bei mir genau richtig. Herzlich willkommen! Ich bin Meira, deine neue Betreuerin. Ich hoffe, wir werden uns gut verstehen. Ich werde dir die Schule zeigen und dann darfst du auch deine Mitbewohnerin kennenlernen, ja?! Bis jetzt ist erst jemand in unserem Haus.» Mit einem leichten Lächeln bestätigte Mathilda, dass sie damit einverstanden war. Meira wandte sich nochmal dem grossen, nett wirkenden Mann mit seinen sechs hellroten Flügeln zu und sagte: «Bis später, Aravar.» Der Genannte nickte ihr freundlich zu. Und dann ging es auf Erkundungstour. Auf dem Weg zum Eingang ins Schulgebäude fragte Mathilda Meira: «War das dein Lover? Ihr scheint euch ziemlich gut zu vertehen.» Meira sah lächelnd und ein wenig verlegen zu Mathilda. «Er ist der Betreuer von Haus Raeth und ein guter Freund denke ich.» Mathilda beliess es fürs erste dabei und die Führung begann. Mathilda hätte nicht im Traum erwartet, dass die Schule so gross sein würde. Sie konnte nur staunen. Zwar hatten ihre Eltern einfach ohne ihre Einverständnis beschlossen, sie auf das Internat zu schicken, aber jetzt im Nachhinein war sie ihnen womöglich doch dankbar dafür.

Nach der langen und ausführlichen Führung waren sie endlich in ihrem Haus angekommen. Beim Betreten des Hauses war alles still. Mathilda sah sich um. Alles sah modern und sauber aus. Es glänzte regelrecht. Nach kurzem Umblicken wandte Mathilda sich an ihre Betreuerin. «Und wo ist jetzt diese Mitbewohnerin?» «Weiss nicht. Vielleicht ist sie in ihrem Zimmer oder draussen. Du wirst sie auf jeden Fall noch früh genug kennen lernen. Komm. Ich werde dir jetzt noch das Haus zeigen und dann kannst du ein Zimmer aussuchen.» Auf ihr neues Zimmer freute sich Mathilda sehr. Sie hatte gehört, dass man das individuell gestalten konnte. Sie hatte sich jetzt schon einige Ideen überlegt, was sie daraus machen könnte. Erfreut und aufgeregt nahm sie ihr Gepäck und folgte Meira.

Während sie sich das Haus angesehen hatten, hatte Mathilda sich schnell für ein Zimmer entschieden. Es war im ersten Stock, gleich neben dem der anderen Mitbewohnerin, die sie noch immer nicht kennengelernt hatte. Vermutlich war diese ausser Haus. Mathilda fand ihr Zimmer noch ein wenig langweilig und karg, aber sie hatte sich vorgenommen, noch diese Woche mit der Umgestaltung anzufangen. Da sie jetzt auch noch keine Schule hatte, konnte sie sowieso tun was sie wollte.

Meira und Mathilda waren wieder im Erdgeschoss angekommen. «Oh, wir haben den Garten vergessen», bemerkte Meira, «Komm, der ist wirklich hübsch! Du wirst ihn bestimmt mögen.» Die beiden betraten den Garten. Ein Paradies aus Grün empfing sie. Das Gras unter ihren Füssen wirkte saftig grün und auch die Pflanzen schienen in bestem Zustand zu sein. Das ganze sah sehr idyllisch aus mit dem Tisch und dem Pool. Auf einmal blieb Mathilda stehen. Sie sah zu einem Liegestuhl, mit der Rückenlehne in ihre Richtung, in der Nähe des Pools. Hatte sich dort nicht gerade etwas bewegt? Sie ging langsam darauf zu und umrundete das weisse Möbel. Sie erschrak sich ein wenig, als sie darauf ein dünnes Mädchen liegen sah, welches zu schlafen schien. Ihr langer, blonder Pferdeschwanz fiel über ihre rechte Schulter. Das muss wohl diese mysteriöse Mitbewohnerin sein, dachte sich Mathilda. Die war also den ganzen Tag im Garten am Schlafen, während sie sich durch die Schule quälen musste. Wobei eigentlich nur das Laufen eine Qual war. Den Anblick fand Mathilda ziemlich schön.

In diesem Moment regte sich das Mädchen auf dem Liegestuhl und wachte langsam auf. Als sie ihre Augen öffnete und Mathilda ins Visier genommen hatte, erschrak sie sich zuerst fürchterlich. Auch Mathilda wich ein paar Schritte zurück. Als Laisa ganz zu sich gekommen war, fragte sie schüchtern: «Bist du eine neue Mitbewohnerin? Wie heisst du?» «Ich bin Mathilda Pisces. Freut mich, deine Bekanntschaft zu machen.» Laisa lächelte schüchtern. «Ich bin Laisa. Ich hoffe, wir werden gut miteinander auskommen.» «Das hoffe ich auch.» Mathilda erster Eindruck von Laisa war nicht schlecht. Auch wenn sie ziemlich schüchtern war, schien sie doch sehr nett zu sein. Besser als irgendeiner, der seine Klappe zu weit aufriss. Mit denen war Mathilda eher auf Kriegsfuss, weil sie sich auf gar keinen Fall von denen runtermachen lassen wollte. Mathilda seufzte. Mal schauen, wie viele von diesen Grossmäulern es auf dieser Schule gab.

Wörter: 1034

Hallo, alle miteinander!

Hier ist das nächste Kapitel. Diesmal geht es um Mathilda Pisces, eine stolze Schülerin, die sich auf keinen Fall von anderen runtermachen lässt.

An dieser Stelle möchte ich euch einmal ganz herzlich danken. Für eure Unterstützung, die lieben Kommentare und dass ihr das hier überhaupt lest. Wir haben mittlerweile schon über 1000 Reads erreicht! Ich hätte nicht erwartet, dass mein Buch jemals so viele Reads haben würde. Deswegen wollte ich euch von ganzem Herzen danken. Es bedeutet mir wirklich sehr viel und ich hoffe natürlich, dass ich euch auch weiterhin mit meinem Buch unterhalten kann. DANKE!

Ach ja, und noch eine kurze Frage: wollt ihr, dass ich noch so eine Charakterübersicht oder so was in der Art mache, damit ihr sehen könnt, was es überhaupt für Charaktere gibt?

Ich wünsche euch noch einen schönen Abend!

Eure kpop_bts_16

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⏰ Last updated: May 30, 2020 ⏰

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Four Elements - Die Vereinigung der Lüfte (MMG) Where stories live. Discover now