Chapter 34|Willst du jemanden anrufen?

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Es war später Nachmittag als ich am nächsten Tag in die WG zurückkehrte. Ich hatte einen tollen Tag in New York mit Caesy und Isaac. Die beiden hatten sich abwechselnd um mich gekümmert und mir die Stadt gezeigt.

Tatsächlich war ich gestern Abend auf dem Sofa eingeschlafen und im Bett im Gästezimmer aufgewacht. Fast wie als kleines Kind. Isaac hatte mich wohl zurückgetragen. Für Caesy wäre ich viel zu schwer.

Obwohl ich vorhin noch so entspannt und ruhig gewesen war, könnte ich nun vor Aufregung kotzen. Mit zitternden Fingern steckte ich den Schlüssel in das Schlüsselloch der Wohnung. Langsam und leise drehte ich ihn um und öffnete die Tür.

Ich wollte möglichst unauffällig in die Wohnung kommen, um einem Gespräch aus dem Weg zu gehen. Doch leider funktionierte das nur mäßig gut, denn als ich gerade meine Schuhe auszog, stürmte Elijah aus der Küche.

"Wo warst du? Wieso hast du nicht geantwortet?", rief er aufgebracht.

Aus dem Wohnzimmer schallte es: "Hallo Rachel!" Das war wohl Tessa.

Kurz darauf begrüßte auch Sarah mich: "Auch von mir Hallo!"

Lächelnd lief ich in Richtung Wohnzimmer und streckte meinen Kopf durch die Tür. "Hey ihr beiden."

"Hattest du einen schönen Tag?", wollte Tessa wissen und zwinkerte mir zu.

Ich wusste nicht, ob die beiden Bescheid wussten, aber sie waren so taktvoll und fragten nicht weiter nach.

"Ja sehr.", erwiderte ich. "Aber ich bin jetzt ein bisschen müde und ich denke, ich gehe jetzt schlafen."

"Gute Nacht, Maus!", riefen sie mir hinterher.

Ich drehte mich um und ging in mein Zimmer, doch kurz bevor ich die Tür öffnen konnte, riss mich Elijah am Ärmel herum.

"Redest du jetzt nicht mal mehr mit mir? Ignorierst du mich?" Er sah mich ungläubig an.

Entsetzt öffnete ich den Mund und schüttelte leicht den Kopf. "Du bist hier wohl nicht in der Lage mir Vorwürfe zu machen."

"Weißt du eigentlich wie sehr ich mir Sorgen gemacht habe? Wo warst du? Ich habe dir 10.000 Nachrichten geschrieben." Er gestikulierte wild.

"Tut mir leid, aber ich hatte mein Handy aus und habe Abstand gebraucht nachdem ein Arschloch mich belogen hatte." Ich schenkte ihm ein falsches Lächeln und wollte die Tür öffnen, doch er hielt mich erneut auf indem er mich an der Schulter festhielt.

"Rachel, lass es mich doch bitte erklären. Ich wollte nicht, dass es so herauskommt." Er sah mich flehend an.

"Natürlich." Ich verdrehte die Augen. "Ja, du wolltest, dass ich es niemals herausfinde. Du wolltest lieber Valerie und mich gleichzeitig."

"Ja." Er stockte. "Nein. So meinte ich das nicht. Ich wollte wirklich mit Valerie Schluss machen, aber dann..."

"Dann konntest du nicht, weil du sie noch liebst. Ich habe es kapiert. Du musst es mir nicht unter die Nase reiben. Werde einfach mit ihr glücklich und nerv mich nicht mehr." Ich biss die Zähne fest aufeinander.

"So ist das nicht, Rachel. Ich liebe dich. Glaub mir! Ich wollte Schluss machen, aber dann ist mir etwas dazwischengekommen." Er fasste mich vorsichtig am Arm und wollte darüberstreichen, doch ich schüttelte ihn ab.

"Es reicht, Elijah. Ich brauche Abstand von dir. Ich muss meine Gedanken sortieren und dann können wir vielleicht nochmal darüber reden. Aber jetzt brauche ich meine Ruhe!" So schnell ich konnte, riss ich die Tür auf, machte einen Schritt in mein Zimmer und schloss sie hinter mir. Dann drehte ich so schnell den Schlüssel um, sodass Elijah nicht mal die Chance hatte hineinzukommen. Stöhnend ließ ich mich dagegen lehnen und ließ mich herunterrutschen.

UnstoppableWhere stories live. Discover now