Chapter 9|Dann gebe ich dir was aus!

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Als ich am nächsten Morgen die Küche betrat, um mir mein Müsli zu machen, war nur Elijah da. Es war weder Valerie, noch meine beiden Mitbewohnerinnen in Sicht. Fast wäre ich wieder umgedreht, als ich ihn sah, jedoch hatte er mich bereits entdeckt und winkte mir zu.

Zu spät, um meinen unauffälligen Rückzieher zu machen.

"Hey Rachel!", rief er mir zu.

Ich zwang mir ein Lächeln auf die Lippe und lief zur Küchentheke, wo ich mir mal wieder mein Müsli zubereitete.

"Wie geht es dir heute? Wieder besser?", wollte er besorgt von mir wissen.

Der hatte vielleicht Nerven...

Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen und antwortete: "Ja, ich denke schon. Ich habe es akzeptiert. Es bringt nichts einer Person hinterher zu laufen, die schon vergeben ist. Das bringt nur Stress und Tränen mit sich." Das war sogar fast die Wahrheit. Dann wechselte ich das Thema, um von mir abzulenken und gleichzeitig ein paar Informationen zu bekommen. "Wie sieht es bei dir aus? Valerie und du, ihr saht gestern ziemlich glücklich aus oder bilde ich mir das ein?"

Ich hörte ein Seufzen hinter mir.

"Ach, ich weiß doch auch nicht.", fing er dann. "Es ist schön, wenn wir zusammen sind, ja wirklich, aber sie ist nicht das Mädchen, welches meine Gedanken in der restlichen Zeit dominiert."

Das war der Moment, indem ich mich umdrehte und die Augenbrauen hochzog. "Ist das dein Ernst?"

Zwei Konkurrentinnen?

Elijah hatte sein Kinn auf seine Hand gestützt und sah mich hilflos an. Neben ihm stand sein Teller mit seinem Brot. "Was soll ich sagen? Es ist die Wahrheit?"

"Wieso machst du dann was mit ihr? Wegen der Chance, die du ihr geben willst?", hakte ich mit kritischem Blick nach. "Es ist nicht fair einem Menschen Hoffnungen zu machen, wenn es keine Hoffnung mehr für ihn gibt."

"Was ist, wenn es doch noch Hoffnung für Valerie gibt? Ich weiß nicht, wieso ich so oft an das Mädchen denke. Vielleicht ist es auch nur ein kurzes Chaos in meinem Hirn. Wie soll ich das erkennen?" Er sah mich bedauernd an.

Seine Aussage versetzte mir einen Stich.

Schnell wandte ich mich wieder meinem Müsli zu.

"Was ist aber, wenn du Valeries Zeit verschwendest?", konterte ich, nachdem ich mich wieder gefangen habe.

"Ich werde es Wohl oder Übel später herausfinden.", antwortete er gelassen.

"Wo ist sie eigentlich?", fragte ich daraufhin.

"Sie ist heute Morgen nach Hause gegangen nachdem sie aufgewacht ist.", informierte er mich.

"Na dann." Ich griff nach meiner Schale und einem Löffel und wollte wieder in meinem Zimmer verschwinden. Ich wollte den Abstand wirklich ernst nehmen.

Im Flur hielt Elijah mich jedoch nochmals auf. "Gehst du heute Abend in die Disko?", rief er mir hinterher.

Als Antwort zeigte ich ihm den Daumen nach oben. Dass mein Kontakt mit ihm gegen null gehen würde, erwähnte ich nicht.

"Cool! Dann gebe ich dir was aus!", erwiderte er lachend.

Ich riss die Augen auf.

Na das konnte ja heiter werden!

-

Am Abend kam Jess zu mir, damit wir uns gemeinsam fertigmachen konnten. Da wir heute in die Disko gingen, durfte es gerne etwas schicker sein. Deshalb bearbeitete ich meine langen, blonden Haare zu großen Wellen.

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