Chapter 30|Hey Süße!

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Nun setzte sich Sarah links und Tessa rechts neben mich. Tessa legte beruhigend eine Hand auf mein Knie. "Das wird nicht passieren. Wenn du wüsstest, wie er dich in der ganzen letzten Zeit angesehen hat, dann würdest du sowas niemals mehr denken. Er liebt dich Hals über Kopf. Das schwöre ich dir."

Als sie das sagte, wurde mir etwas leichter ums Herz. Wenn es selbst für die beiden so offensichtlich war, dann konnte er mich doch nur lieben oder?

Unsicher ließ ich meinen Blick zwischen den beiden hin und her wandern. "Wirklich?"

"Aber natürlich.", erwiderte Sarah und streichelte aufmunternd meine Knie.

Ich stöhnte genervt und warf meinen Kopf in den Nacken. "Wieso ist die Liebe nur so schwer?"

"Einfach wäre doch langweilig." Tessa zwinkerte mir zu.

Ich seufzte wieder, ehe mein Blick auf mein Tablett fiel. Auf diesem befanden sich meine Präsentationen und Notizen aus der Uni und ich hatte langsam aber sicher das Gefühl, es würde mich anklagend anschauen. Ich schürzte die Lippen und gab nach.

"Okay, ich werde mich jetzt wieder meinen Klausuren zuwenden." Ich nahm mir den kleinen, flachen Computer an mich. "Ein Kerl ist kein Grund, dass meine Noten in den Keller fallen und ich mein Ziel deswegen nicht erreiche. Kerle kommen und gehen, der Abschluss bleibt." Ich sagte das eher um mir selbst etwas zu beweisen und irgendwie klappte das sogar. Ich fühlte mich motiviert etwas für die Klausuren zu lernen.

"Wenn du das sagt, dann wird es wohl stimmen.", stimmte Sarah mir zu. "Dann lassen wir dich mal lernen."

Die beiden standen auf und verzogen sich ins Esszimmer.

Ich startete das Tablett und sofort ploppte eine Präsentation auf. Ohne über etwas Anderes nachzudenken, machte ich mich ans Werk. Das funktionierte auch die ersten 15 Minuten. Doch irgendwann schweiften meine Gedanken immer wieder zu Elijah ab und auch das Gefühl in meinem Magen verschlechterte sich. Das Ganze ging sogar so weit, dass ich irgendwann Wort für Wort las, allerdings keine Ahnung hatte, was dort stand.

War ihm vielleicht etwas passiert?

Hatte ich die ganze Zeit etwas Schlechtes von ihm Gedacht, obwohl er vielleicht einen Unfall oder etwas Derartiges hatte und nun verletzt auf der Straße oder im Krankenhaus war? Vertraute ich ihm so wenig?

Mich juckte es in den Fingern Valerie anzurufen, ob alles okay mit ihm war und ob er noch bei ihr war. Doch das wäre wohl alles andere als sensibel. Ihr Freund hatte gerade mit ihr Schluss gemacht und ich fragte, wo er bliebe. Nein, das war alles andere als nett. Mir blieb wohl nichts Anderes übrig, als auf Elijah zu warten.

Gerade als ich mir gestresst die Haare raufte und eine neue, spannendere Präsentation öffnen wollte, hörte ich das Klicken der Haustür.

Sofort sprang ich auf und rannte dorthin. Als ich ihn entdeckte und ich mir sicher war, dass es ihm gut ging, ihm nichts fehlte, stellte ich mich breitbeinig vor ihn hin und verschränkte die Arme. Meine Augen funkelten ihn böse an.

Elijah sah mal wieder verboten gut aus und ich konnte nur schwer dem Drang widerstehen meine Arme um ihn werfen.

Mein Freund zog sich selenruhig seine Schuhe aus und hängte seine Winterjacke an den Kleiderständer. Erst als er fertig war, kam er auf mich zu, legte seine Hände an meine Hüften und gab mir einen Kuss auf den Mund. Ich regte mich kein Stück und erwiderte nicht mal den Kuss.

"Hey Süße!", begrüßte er mich. Dann ging er an mir vorbei in die Küche, wo er sich einen Joghurt aus dem Kühlschrank nahm. Er ignorierte meine Laune vollkommen und lächelte fröhlich vor sich hin. Wortlos verdrehte ich die Augen und folgte ich ihm.

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