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05 | ever after
Ein halbes Jahr war es schon her, dass sich Jongho und Yuri getroffen haben.
Die beiden hatten an jenem Tag ihre Nummern ausgetauscht, um in Kontakt zu bleiben, was auch schließlich geschah.
Sie war sehr dankbar dafür, dass sie jetzt jemanden an ihrer Seite hatte, der sie nicht von Anfang an verurteilte, für das, was sie nun mal war. Nämlich sie selbst.
Er hatte ihr den ersten Schritt gezeigt, das zu tun, was sie selber will und sich selbst zu akzeptieren.
Jongho gab ihr den richten Schubs in Richtung ,Selbstliebe'. Und den Weg musste sie erstmal alleine gehen. Es gibt keinen Weg zum Frieden mit sich selbst, denn Frieden ist der Weg.
Und natürlich fragte sie sich ,Womit hab ich diese Chance verdient?' ,Warum hat mir dieser Typ geholfen?'
Nun, vielleicht war das Schicksal manchmal doch kein mieser Verräter. Vielleicht hat sie so einen steinigen Weg gehabt, um schlussendlich zu bemerken, dass sie die ganze Zeit im Kreis gelaufen ist. Wer weiß auch schon, welchen Plan das Leben mit einem hat?
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Aufgeregt begab sich Jongho zum vereinbarten Treffpunkt, welches kein anderer Ort war, als das Restaurant, in dem Yuri ihn zum ersten Mal sah.
Dieser Ort versetzte sie in Nostalgie und zeitgleich in Euphorie, sie musste einfach mit ihm nochmal dahin gehen.
Dabei freute sie sich schon ihren ahnungslosen Freund zu überraschen.
Als er schließlich in dem frühlingshaft geschmückten Restaurant ankam, fand er Yuri zunächst nicht auf. Verwirrt fragte er eine Kellnerin, ob eine Reservierung unter ,Choi' oder ,Yoon' vorliegt und sie führte ihn zu einem abgelegeneren Tisch, nachdem sie seine Aussauge desinteressiert bestätigte.
Er genehmigte sich einen Platz an dem Zweier-Tisch und hing seine altgeliebte Lederjacke an seinem Stuhl auf. Manche Gewohnheiten änderten sich halt nie.
Ungeduldig lies er seinen Blick über seine Schultern wandern, die Augen stets nach ihr Ausschau haltend. Verwundert griff er nach seinem Handy. Jongho tippte gerade seine Nachricht ein und war kurz davor, sie abzusenden, da kam tatsächlich der Koch persönlich vorbei und stellte vor ihm einen Teller mit silberner Abdeckung ab.
Mit einem ,Bon Appetit! Tu as une petite amie grandiose!' enthüllte er den Nachtisch und verschwand so eigenartig, wie er sich auch verabschiedet hatte.
Lang machte er sich nicht darüber Gedanken, denn schon gleich schaute er auf das kleine süße Dessert mit einer kleinen Papierrolle daneben.
Gespannt nahm er die Botschaft in die Hand
,,Thank you for letting me be me For helping me fly For giving me wings For straightening me out For waking me from being suffocated For waking me from a dream which was all I was living in When I think of you the sun comes out So I gave my sadness to the dog"
Leicht zuckend bemerkte er die Dunkelheit, die von zwei Händen kamen, welche gerade seine Sicht versperrten.
,,Yuri?"
Kichernd lies sie von seinem Gesicht ab. Jongho drehte sich beinahe zeitgleich um.
Beide ein sanftes und doch viel aussagendes Lächeln auf den Lippen tragend. __
