Kapitel 2

9 0 0
                                    

Ich war allein, genau das was ich wollte. Die einzigen die mir manchmal Gesellschaft leisteten waren kleine Krabbeltiere. Ich hatte zwar Angst vor ihnen und sprang herum als würde ich gerade Feuer bekämpfen wollen, aber ich fand diesen Ort einfach wunderschön.

Um zu ihm zu gelangen musste ich einen kleinen Durchgang überqueren der mit Ästen und Blättern verseht war. Wie ich es gefunden habe? Ich schätze eher das es mich gefunden hat. Eines Nachts bekam ich eine Panikattacke, weil zwei Betrunkene Männer über mich herzogen und versteckte mich hier.

Dort angekommen überkam mich das Gefühl von Ruhe und Geborgenheit. Warmer Wind zog durch meine Strähnen diese in mein Gesicht hingen. Es war ruhig und ich breitete meine Kleidung aus, um mich auf die Wiese zu setzen. Mein Blick streifte durch die Gegend, es war bereits dunkel geworden. Meine Hände wanderten in meine Hosentasche, wo sich meine Zigaretten befanden. Ich weiß, viele Leute Rauchen, um sich großartig zu fühlen, weil es ihnen schmeckte, oder sie das Gefühl der vollgerauchten Lunge und das brennen mochten. Doch ich nicht, ich rauchte, um zu sterben. Ich hoffte darauf, irgendwann beim Arzt zu sitzen und er mich endlich von diesem Leben erlöste, mit dem Satz das ich an den Folgen letztendlich sterben werde. Die Zigarette steckte zwischen meine Finger und ich zündete sie an. Ich nahm einen Zug und hielt ihn inne. Ich war gerade mal 20 Jahre alt und wusste mit meinem Leben nichts anzufangen. Meine letzte Beziehung ging den Bach unter, meine Freunde und Familie verstanden mich nicht und ich hatte das Gefühl ich würde allein an diesem Ort mein Ende finden. Ich ließ den Rauch aus meiner Lunge und blickte hinauf zu den Sternen. Ich war besessen von Sternzeichen und der Möglichkeit das dort die verstorbenen Seelen ihre Ruhe fanden, wie es uns in vielen Kinderfilmen ins Ohr gesetzt wurde. Ich glaubte an vieles, doch niemals an das gute im Leben.

,,Bitte zeigt mir endlich etwas Gutes, auch wenn es nur eine Kleinigkeit ist, zeigt mir wofür es sich zu leben lohnt.'', flüsterte ich den Sternen zu. Ich nahm noch einen Zug. Es war bereits spät geworden, weshalb ich nach der Zigarette meine Kleidung zusammensuchte und mir anzog. Ich war gerade dabei zu gehen, als ich etwas in meiner unmittelbaren Nähe hörte.

Angst und Ungewissheit übernahm meinen ganzen Körper und ich war wie versteinert. Ich starrte dorthin, wo es herkam. Eine große und männlich wirkende Silhouette kam auf mich zu. Es befand sich etwas in seiner Hand, was ich nicht erkennen konnte. War das mein Ende? Jetzt wo es vielleicht so ist, bekam ich Schiss. Ich wollte selbst entscheiden wann ich sterbe, und ich wollte nicht so sterben. Nicht hier.

Er kam mir immer näher bis er letztendlich vor mir stand. Er war vielleicht gerade mal 18 geworden, schlank und sportlich. Seine Waffe war nur sein Skateboard und ich konnte mich langsam wieder bewegen.

,,Sorry, ich wollte dich nicht erschrecken.'', lächelte er und nahm einen Zug von seinem Joint. Seine Kleidung roch danach und er erfüllte den ganzen Ort damit.

,,Schon gut.'', stotterte ich und suchte so gut es ging den Platz ab, ob ich alles zusammengepackt hatte.

,, Ich dachte ich bin der einzige der diesen Ort kennt, ich bin Daniel, und du?''

The Moon & The SunWhere stories live. Discover now