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Ich schrie wie am Spieß, als ich ihn entdeckte. Mein Herz hatte kurz ausgesetzt, nur um jetzt dreimal so schnell weiterzuschlagen. Er stand einfach nur da und beobachtete mich. "Jayce, was-" setzte ich mit wackeliger Stimme an, doch als er anfing zu lächeln und den Finger auf seine Lippen legte, verstummte ich. Man sollte meinen, wenn er lächelte sollte das sicher symbolisieren, dass er freundlich gesinnt war, doch sein Lächeln war absolut nicht freundlich. Es war böse. Böse und psychisch krank. Automatisch stiegen mir Tränen in die Augen. Er versperrte den einzigen Weg aus der Duschkabine hinaus. Er kam näher und ich wimmerte. Sein Lächeln zierte immer noch sein Gesicht und ich wich immer weiter zurück, bis ich schließlich - wie sollte es auch anders sein? - an die Wand stieß. Ich spührte seinen Atem auf meiner Haut und als er sich vorbeugte, schlossen sich meine Augen zuckend. Mein Körper war wie erstarrt und ich konnte mich nicht bewegen, es war als wäre ich gelähmt, nur dass ich alles mitansehen durfte. Seine Lippen berührten federleicht die Abdrücke seiner FInger auf meiner Haut und vor Ekel wimmerte ich erneut. "So wunderschön." flüsterte er und strich über meine kaputten Schultern.

"Weißt du Clarissa, du solltest mir gehören, von Anfang an. Ich wollte, dass du mich liebst, dass du meine Freundin wirst und dass du verdammt nochmal meins bist. Doch stattdessen verliebst du dich in das Arschloch Luke." spuckte er bitter und sah mich wütend an. "Ich bin nicht-" setzte ich verzweifelt an, doch unterbrach mich, indem er einen Finger auf meine Lippen legte. "Shh. Alle wissen es. Nur du nicht und das ist traurig, so traurig." widersprach er und ich musste es zugeben. Da war immer dieses kleine Kribbeln und die Bauchschmerzen wenn ich Luke sah. Ich wurde plötzlich vorsichtig und wollte mich nicht blamieren. Und wenn ich zurückdachte, hatte ich mich oft dabei erwischt wie ich ihn angestarrt hatte oder ständig an ihn denken musste. "Jaa. Jetzt ist es dir auch aufgefallen, nicht wahr?" murmelte er, als er mir tief in die Augen sah. Ich schloss die Augen und öffnete sie daraufhin wieder, doch diesmal war es anders. Diesmal war ich stark. DIesmal konnte er mir nichts anhaben. "Und was wenn ja? Ja, ich liebe ihn. Ich liebe Luke, nicht dich. Du bist krank, sieh dich doch an. Dass du mir in der Duschkabine auflaustert wie ein Pedophiler. Verschwinde von mir und lass mich verdammt nochmal in Ruhe!" sagte ich ihm ruhig und drängte mich an ihm vorbei. "Lass mich einfach nur in Ruhe!" spuckte ich und ging aus der Tür. Woher ich das plötzliche Selbstbewusstsein hatte, wusste ich auch nicht. Es herrschte Stille, er war sichtlich überrascht. Doch als seine Stimme ertöhnte, bröckelte meine Fassade langsam wieder und die Angst vor diesem kranken Jungen machte sich in mir breit. "Clary." sagte er, auch er hatte sich wieder gefasst. Und das Lächeln war wieder da. "Clary, Clary, Clary. Was soll ich nur mit dir machen?" seufzte er und begann plötzlich zu rennen. Auf mich zu.

Bad boys don't fall in loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt