The Dream (Tommy and Grace)

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Es war der Tag. Dieser eine bestimmte Tag im Jahr. Wie lange es doch nun schon her war...

Nur der Vollmond erhellte das Zimmer, dafür aber zu genüge. Tommy Shelby stand am Fenster und sah hinaus. Eine ganze Weile stand er dort und schwieg. "Solltest du nicht langsam schlafen?", fragte eine weibliche Stimme hinter ihm, die der Anführer der Shelbys aber sehr gut kannte. Er wandte sich zu ihr und sah sie einfach an. Seine Augen waren unergründlich... für jeden, außer für sie. "Hallo, Mr Shelby.", sagte sie lächelnd, weil sie sowohl die Einsamkeit, als auch die Trauer darin sah. "Grace..", sagte der sonst so taffe Tommy in einem sehr leisen Tonfall, der seinen Schmerz deutlich vernehmen ließ. Ohne ein weiteres Wort ging er zu ihr und umarmte sie. Er sog ihren Duft ein. Wieso war er gleich wieder traurig gewesen? Er konnte sich nicht erinnern. Es war als würde sie alle seine Sorgen nehmen. Er wusste nur, dass er sie nicht gehen lassen wollte. Sie war das Licht in endloser Dunkelheit. Die einzige Person, die seit langem zu ihm durchgedrungen war.

Grace erwiderte diese Umarmung und küsste ihn sanft auf die Stirn. "Tommy.. du brauchst Schlaf.", wiederholte sie sanft. Er ließ zu, dass sie ihn sanft ins Bett drängte. Ohne Widerstand legte er sich hin, konnte er sie ja in seinen Armen halten. Ihm fiel der Tag wieder ein. Wie er und Grace zusammen mit Charlie unterwegs gewesen waren, um ihren Geburtstag zu feiern. Nach einem langen Spaziergang hatte Charlie ihr fröhlich den Kuchen hingetragen und Tommy erinnerte sich, das sein Sohn diesen fast hatte fallen lassen, was Grace lachen ließ. Ein Tag ganz ohne Störungen oder Ärger. Tommy drehte den Kopf und sah sie an. Schweigend betrachtete auch Grace ihren Liebsten mit einem Lächeln. "Was hast du?", fragte er sie. "Du hast noch nie so friedlich ausgesehen.", antwortete seine Liebste. "Wirklich?", fragte Tommy erstaunt und es fiel nun sogar ihm auf. Seine Gedanken galten nur ihr. Grace küsste ihren Mann liebevoll. Es war schon spät und sie beide waren müde. Langsam, ohne das er sich wehren könnte, fielen ihm die Augen zu. Kurz darauf fiel er in einen angenehmen tiefen Schlaf. Mit dem Wissen das seine Grace bei ihm war. Er konnte sie hören, sie fühlen, wie sie ihm sanft über die Wange strich. Doch bekam er nicht mehr mit, was sie ihm sagen wollte.

"Daddy."

Eine Stimme hallte schwach in seinem Kopf wieder. Er wollte noch nicht aufwachen. Er wollte weiter hier liegen. In ihren Armen. "Daddy.", wiederholte sich die Stimme und Tommy brummte leise. Jemand rüttelte sanft an seinem Arm. "Tut mir leid, Mr. Shelby. Er wollte unbedingt zu Ihnen.", mischte sich eine weitere Stimme ein und Tommy öffnete seufzend die Augen. Sein Kopf war noch etwas benebelt und das helle Licht blendete ihn. Er sah zur Seite und entdeckte Charlie, der immer noch neben dem Bett seines Vaters stand. Er schien aufgeregt und kurz wusste er nicht, wieso sein Sohn sich so benahm. Charlie rüttelte wieder am Arm seines Vater. "Mummy hat heute Geburtstag. Du hast versprochen wir besuchen sie.", sagte sein Sohn und blickte seinen Vater eindringlich an. Tommy wurde sich wieder bewusst wo er war und er blickte zu seiner Linken. Der Platz war leer. Natürlich war er das. Er sah auf den Nachttisch, auf dem noch ein halbes Glas Whiskey stand. Wortlos trank er es in einem Schluck aus und sah dann seinen Sohn an. "Natürlich Charlie. Wir gehen gleich los. Hast du dein Geschenk?", fragte Tommy und sein Sohn nickte aufgeregt. Nachdem Tommy aufgestanden und angezogen war, ging es also wie versprochen los.

Schweigend sah Tommy, wie sein Sohn Charlie die Blumen niederlegte, die er selbst für seine Mutter gepflückt hatte. Tommy Shelby sah traurig auf das Grab seiner Frau. Grace war schon lange fort, doch egal wie lange das so wäre.. er würde sie niemals vergessen oder aufhören zu lieben. "Alles Gute zum Geburtstag, Grace.", sagte Tommy leise und nahm die Hand seines Sohnes, ehe sie sich zusammen auf den Rückweg machten.

One-ShotsWhere stories live. Discover now