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Astra und ich brachen vor Sonnenaufgang auf, um die Stellari zu holen. Es war zu gefährlich sie jetzt dort draußen alleine zu lassen, also beschlossen wir, sie in die Stadt zu bringen und erstmal am Palast abzustellen. Meine Beine schmerzten schon nach einem kleinen Marsch durch den tiefen Sand. Eigentlich hatte ich mir ja vorgenommen keinen einzigen Schritt mehr in diese Wüste zu setzen, doch da waren mir dann die Stellari doch wichtiger.

Und eigentlich musste ich es auch positiv sehen, denn den Weg zurück könnten wir entspannt auf den Rücken der Federtiere verbringen.

"Jetzt komm schon Rhys, leg noch einen Zahn zu!", schrie Astra mir zu.

Ich rollte mit den Augen und stapfte weiter durch den heißen Sand. Wie immer floss mir auch der Schweiß über den gesamten Körper. Wie ich mich freuen würde, die gemäßigten Temperaturen in Cenwa auf meiner Haut zu spüren.

Astra verschwand hinter einem Stein und kurz darauf konnte ich einen Schrei hören. Ich versuchte zu beschleunigen, doch der Sand war das reinste Hindernis. Astras Schreie verstummten und ich nahm meine gesamte Kraft zusammen und drückte mit meiner Magie den Sand zur Seite. Meine Beine fanden festeren Halt und ich sprintete los. Meine Lunge war immer noch etwas vom vorherigen Abend angeschlagen, doch ich tat mein bestes in der tödlichen Hitze so schnell es ging zur Oase vorzustoßen. Mit einem Schlenker rannte ich um den Stein und konnte meinen Augen kaum glauben. Astra stand bei ihrem Stellari und streichelte ihn.

Langsam drehte sie sich um und brach in ein lautes, schrilles Gelächter aus. "Das hast du super gemacht, Astra.", meinte ich in einem leicht genervten Ton.

Eigentlich war ich ja für fast jeden Spaß zu haben, doch in dieser aktuellen Situation durften wir uns nicht ablenken lassen, auch wenn ich ganz genau wusste, dass Astra nur die Stimmung etwas auflockern wollte. Naels Stellari schaute mich an und ich streichelte ihn sanft. Irgendwie vermisste ich Artax. Ich wusste ja nicht einmal, ob er überhaupt noch am Leben war.

Doch es gab noch Hoffnung, für uns alle. Wir wollten nicht viel Zeit verlieren und somit stiegen wir sofort auf die Tiere. Sie erhoben sich sofort in die Lüfte und ein angenehmer Wind berührte mein Gesicht.

Der Flug nach Fira war nicht länger als ein paar Minuten, denn auf den Stellari war der Weg wirklich nicht weit. Als wir über die Stadt flogen, riskierte ich einen Blick nach unten auf die Straßen. Immer mehr Menschen schauten zu uns hinauf, doch manche bekamen auch Angst, denn die Nachricht, dass eine feindliche Armee auf den Weg nach Fira war, breitete sich rasant aus und verbreitete Panik und Angst.

Wir landeten in einem kleinen Garten im Palast und Khalen kam auf uns zugelaufen.

"Das sind also die berühmten Stellari?", wollte sie wissen und machte einen Schritt auf Astras Stellari zu.

Dieser schreckte zurück und wich der Hand der Prinzessin mit einem kleinen Schlenker aus. Khalen seufzte nur und rollte mit ihren Augen.

"Sie lassen sich wohl wirklich nur von euch anfassen.", bemerkte sie.

Astra zuckte mit ihren Schultern und wollte wissen, welchen Plan sie eigentlich im Sinn hatte, um Keoma und Nael zu retten. Als Antwort bekam sie nur, dass wir noch Geduld haben sollen, denn wir müssten erst einmal warten, bis die Armee überhaupt vor den Mauern stand.

War es dann nicht schon zu spät? So wie ich die Xahrie nun kannte würden sie nicht einfach ein Lager aufschlagen, nein, sie würden sofort mit ihrer geballten Kraft angreifen und niemanden lebend zurücklassen.

Astra und ich machten uns auf den Weg zurück in den Palast, dauerhaft auf der Suche nach dem schwarzhaarigen Hauptmann. Wir fanden Neyra im Thronsaal, während sie sich mit Lergan unterhielt.

Sternenschauer - AufstiegWhere stories live. Discover now