Kapitel 12

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Aufgeregt klopfte ich früh morgens an Steves Tür. Steve öffnete die Tür und begrüßte mich mit meinem verschlafenen Gesicht. Etwas geschockt musterte ich seinen freien Oberkörper. „Oh, tut mir... tut mir wirklich leid." stotterte ich und drehte meinen Kopf verlegen in eine andere Richtung. „Schon ok, komm rein." antwortete Steve und öffnete seine Tür ganz. Er hatte offenbar kein Problem damit, sich mir oder anderen so freizügig zu zeigen. „Hab' ich dich geweckt?" fragte ich und musterte seinen Körper noch einmal ausgiebig, ohne mich erwischen zu lassen. „Nein, eigentlich nicht. Ich komme aus der Dusche." antwortete der Mann und zog sich ein T-Shirt über, was meinen Blick auf ihn etwas entspannen ließ. „Eigentlich wollte ich etwas mit dir besprechen.". „Na dann schieß' los." forderte der Captain und setzte sich auf sein Bett. „Fury will dich und mich als Truppenführer.". „Wow, das ging aber schnell." äußerte der Mann verwundert und fuhr sich mit der Hand durch seine noch nassen Haare. „Ja, das dachte ich auch. Ich wollte dir noch sagen, dass wir um 13 Uhr bei Nick im Konferenzraum sein müssen, um alles zu besprechen.". „Geht klar." antwortete der Mann und stand entschlossen von seinem Bett auf. „Gut, bis dann." sagte ich und ging wieder aus dem Apartment. Laut stieß ich Luft aus. Steves nackter Oberkörper schien mir immer wieder im Gedächtnis zu bleiben. Noch nie hatte ich jemanden gesehen, der solch einen makellosen Körper hatte.
Einige Zeit später fanden wir uns dann gemeinsam im Konferenzraum zusammen. „Da seid ihr ja." sagte Fury und zeigte auf zwei Stühle die an dem großen, runden Tisch standen. Steve und ich setzten uns sittlich hin und warteten darauf, dass Fury weitersprach. „Ich habe eine neue Initiative gegründet. Die Avengers-Initiative.". Fragend sahen wir Nick an, bis er fortfuhr. „Eine Zusammenstellung verschiedenster Menschen mit übermenschlichen Fähigkeiten. Manche sind einfach nur gut in dem was sie tun und andere sind einfach übernatürlich, wie ihr. Ich bitte euch aber, das vorerst geheim zu halten. Die Menschheit soll noch nicht wissen, dass etwas Großes bevorsteht.". „Etwas Großes?" fragte Steve und zog besorgt seine Augenbrauen zusammen. „Bis gestern hatten wir ein Objekt bei uns in Gewahrsam. Etwas, was nicht von dieser Welt stammt. Es ist der Tesserakt. Jemand ist unvorhersehbar in unsere Underground-Basis gelangt und hat sie in Schutt und Asche gelegt. Diese Person ist ebenfalls nicht von der Erde und deshalb müssen wir ihn einfangen, bevor er noch Schlimmeres anrichtet." erklärte Fury. „Und deshalb hast du gestern Abend mit mir gesprochen?" fragte ich etwas ungläubig. „Warum hast du das nicht vorher gesagt? Und warum hast du nicht schon längst mit Steve gesprochen?". „Weil wir erst einmal alle für die Avengers in frage kommenden Personen zusammentrommeln müssen. Steve und Tony sind bereits hier. Dabei fehlt noch Natasha, die gerade daran ist, Bruce Banner hierher zu holen." antwortete Nick und faltete seine Hände, um sie gleich darauf wieder voneinander zu lösen. „Bist du sicher, dass Dr. Banner wirklich dafür geeignet ist?" hakte ich geschockt nach. „Er ist stark, beinahe unverwundbar und dazu unglaublich sauer. Also ja.". Ich grübelte einige Sekunden und sah dann zu Steve, der verwirrt in die Runde sah. „Wer ist Dr. Banner?". „Das erkläre ich dir gleich in Ruhe." sagte ich an Steve gerichtet und sah dann zu Fury. „Und wofür brauchst du mich?". „Ayden, du musst dringend dafür sorgen, dass S.H.I.E.L.D. im Himmel bleibt.". „Im Himmel?". Steve und ich runzelten beide unsere Stirn. „Wir arbeiten seit einigen Wochen an einem Helicarrier. Heute wird er das erste Mal starten und soll dann auch hoffentlich nie mehr herunterkommen." erklärte Fury. Ich klatsche daraufhin fröhlich in die Hände und lächelte. „Endlich." sagte ich. „Wir haben keinen Zeit zur Freude. Steve, du wirst die Avengers anführen. Ayden, du bleibst hier und führst unsere Soldaten an, sofern diese gebraucht werden." befahl Fury und richtete seinen schwarzen Mantel. Entschieden standen Steve und ich auf, um den Raum zu verlassen. „Es gibt da noch ein Problem. Dieser Mann, von dem ich eben erzählt hatte, kann Menschen mit seinem Zauberstab dazu bringen, ihm zu gehorchen. Er hat einige Agents von uns auf seiner Seite, also passt auf, mit wem ihr redet und vertraut niemandem." waren die letzten Worte von Fury, bevor wir den Raum verließen. „So viel auf einmal." sagte ich zu Steve der beinahe stumm seufzte. „Wir schaffen das schon." antwortete der Mann. „Schade aber, dass du nicht an unserer Seite kämpfst." fügte Steve noch hinzu, ehe er den Reißverschluss seiner Uniform etwas nach unten zog, um Luft zu schnappen. „S.H.I.E.L.D. braucht mich. Die Avengers brauchen dich. Lass es so sein. Fury hat noch nie eine falsche Entscheidung getroffen." ermutigte ich den Captain und lächelte ihn aufmunternd an. „Das will ich auch hoffen.". „Du bist so altmodisch. Du musst damit anfangen, Menschen zu trauen, auch wenn du sie vielleicht nicht sehr gut kennst. Nick ist ein sehr kluger Mann.". „Altmodisch? Sagt die Richtige." scherzte der Mann, woraufhin ich ihm einen Stoß in seine Seite verpasste. „Ich muss kurz meine Uniform anziehen. Wartest du auf mich?" fragte ich den Mann und zog eine Augenbraue spielerisch nach oben. Ergeben nickte Steve und wartete sittlich vor der Tür meines Apartments, bis ich fertig ausgerüstet zurückkehrte. Mit einem leisen „Klick" rastete mein Waffengurt um meine Hüfte ein. Dann band ich schnell meinen Holster um meinen Oberschenkel und steckte dort meine Pistole hinein. „Kann losgehen." sagte ich und begab mich zusammen mit dem Captain auf das Dach des Hauptquartiers, wo wir wiedermal auf Agent Hill trafen. „Bist du wieder unsere Pilotin?" fragte ich sie, woraufhin sie nickte. So folgen wir ihr in einen der Jets, der uns zu dem Helicarrier flog. „Was ist ein Helicarrier?" fragte Steve, der neben mir im Jet saß. „Quasi ein Hauptquartier, was fliegen kann. Ist er einmal in der Luft, so kommt er nie wieder runter, es sei denn man schießt ihn ab." erklärte ich nett und schnallte mich vor dem Start an. „Der Helicarrier gibt uns die Möglichkeit nicht Standortgebunden, sondern zu jeder Zeit an jedem Ort zu sein. Außerdem hilft er uns dabei, geheim zu bleiben. Die neue Tarnkappentechnik lässt das Flugobjekt so verschwinden, dass es für automatische Raketen und Abwehrmechanismen nicht zu erkennen ist. So ist es einfach viel sicherer und auch viel cooler." schwärmte ich. „Faszinierend." antwortete Steve und schnallte sich ebenfalls an.
Hill steuerte auf einen weiten Ozean zu, in dem der Helicarrier noch als eine Art Schiff trieb. Hier kann er unauffällig abheben, ohne dass es jemand sieht.

Secret Desires (Captain America FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt