Kapitel 27

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Als ich mich im Zimmer umsah, konnte ich Steve nirgendwo finden. Als ich mich umdrehen wollte, ertönte ein lauter Knall aus dem Badezimmer, auf den ein lautes „Aua !" folgte. Als ich bemerkte, dass es Steve war, bin ich sofort ins Bad gestürmt und musste grinsend feststellen, dass Steve ausgerutscht war, als er aus der Dusche kam. Ein leises Lachen konnte ich mir leider nicht verkneifen, doch es verging mir mit einem, als ich die Platzwunde an seiner Stirn sah, aus der etwas Blut strömte.
„Bist du ok?" fragte ich erst einmal etwas schüchtern und streckte ihm meine Hand entgegen. Etwas benommen sah er mich an. „Ayden? Was machst du hier?" fragte mich Steve sichtlich verwirrt. „Ja, du bist nicht zum Training erschienen, deswegen bin ich dich suchen gegangen.".
„Achso ja entschuldige, ich habe verschlafen." sagte er und sah mich an, ich jedoch fokussierte mich auf die Wunde auf seiner Stirn. „Du solltest das untersuchen lassen. Das muss bestimmt genäht werden." sprach ich und half ihm hoch. Zusammen gingen wir aus dem Bad und ich stützte ihn bis wir an seinem Bett ankamen. Da er nur ein Handtuch um seine Hüften gebunden hatte, ging ich einfach an seinen Schrank, um ihm Klamotten rauszusuchen, damit er nicht im Handtuch durch den Helicarrier laufen musste. Naja die Blicke der anderen wären sicherlich göttlich, doch Steve würde sich nur schämen.
Der große Captain America verletzt sich beim Duschen.
Ich grinste, als ich daran dachte, doch Steve riss mich aus meinen Gedanken.
„Was machst du da ?" hörte ich ihn hinter mir reden, als ich in seinem Schrank herumkramte. „Ich hole dir Klamotten, oder willst du bloß mit einem Handtuch um deiner Hüfte durch den Helicarrier laufen?" fragte ich mit einem besorgten aber auch belustigten Unterton, den ich nicht verhindern konnte. „Ayden, mir geht es gut. Das muss nicht genäht werden, ich hatte schon Schlimmeres." sagte er in einem ruhigen Ton und versuchte mich zu beruhigen. Als ich mich umdrehte, um ihm ein dunkelblaues T-Shirt, eine graue Jogginghose und eine Boxershort zu geben, bemerkte ich garnicht, dass er zu mir gekommen war und hinter mir stand. Erschrocken taumelte ich ein paar Schritte zurück, und mein Blick wanderte über seinen nackten, muskulösen Oberkörper. Ich spürte seinen warmen Atem auf meiner Stirn, während ich die kleine Wunde auf seinem Bauch musterte, die ihn damals vor meinen Augen fast getötet hatte. Einige Erinnerungen schossen zurück in meinem Kopf, doch ich schüttelte diese schnell wieder ab.
„D-du..solltest...d..dich anziehen." stotterte ich und entriss mich seinem Anblick. Ich gab ihm den Stapel Klamotten und ging raus, ohne, dass er ein weiteres Wort sagen konnte. Ich spürte seine traurigen und verwirrten Blicke auf mir, während ich das Zimmer verließ und die Tür hinter mir schloss. Als ich erstmal tief durchgeatmet und meine Gedanken wieder sortiert hatte, huschten diese direkt wieder zu den vier Kindern im Trainingsraum. Mit schnellen Schritten ging ich in den Trainingsraum und konnte auch schon die Kinder lachen hören. Als ich rein kam stockte ich, als ich sah, wer dort bei den Kinder war und mit ihnen spielte.
„Nat? Ich dachte Fury braucht dich für irgendwas." brachte ich erstaunt heraus. „Nein, ist schon alles erledigt. Ich wollte grade zum Waffenraum, als ich die Kids gehört habe. Da ich nicht wusste, wie lange du noch weg bist, bin ich einfach geblieben und habe mit ihnen Fangen gespielt." sagte sie mit einem breiten Lächeln im Gesicht. Nat hatte lange nicht mehr mit Kindern gespielt, das bemerkte man gleich, doch sie hatte sichtlich Spaß dabei. „Danke, Nat!" rief ich ihr noch hinterher, da sie schon am Gehen war. Sie lächelte mir noch einmal zu und verschwand dann aber auch wieder. „Wo ist Steve ?" fragte Chris mich breit grinsend. „Er hat verschlafen, aber er müsste jeden Moment kommen." antwortete ich dem kleinen Jungen und ein Lächeln tanzte um meine Lippen. „Bin schon da!" rief Steve und riss mich somit aus meinen Gedanken an ihn. Chris, Amanda und Emily rannten zu ihm und umarmten ihn zur Begrüßung. Rob gab Steve allerdings nur ein High-Five welches Steve sofort erwiderte. Wir trainierten noch ein wenig die Selbstverteidigung und haben uns besser kennengelernt.

Ich staunte bei dem Blick auf die Uhr, denn es war schon nach Mittag und langsam bekamen wir alle Hunger. „Ich würde sagen wir machen Schluss für heute und gehen etwas essen oder? Was meint ihr?" gab ich in die Runde. Nachdem ein „Jaaa" von den Vieren zu hören war und Steve mir zustimmend zunickte, stand ich auf und ging zur Tür. Die Kids liefen schon etwas vor, Steve und ich liefen etwas weiter hinten. „Können wir gleich mal kurz reden ?" flüsterte Steve schon fast. Nach kurzem überlegen antwortete ich dann. „Ja. Wenn wir fertig gegessen haben, treffen wir uns in deinem Apartment." sprach ich kaum hörbar, da wir schon in der Kantine angekommen waren. Der Gedanke ließ mich etwas verzweifeln, denn ich war unglaublich aufgeregt. Ich hatte Angst vor dem, was er mir sagen wollte und vor allem vor dem Punkt, dass er mich auch unglaublich verletzen könnte. „So, holt euch etwas zu essen und kommt dann zu uns an den Tisch. " sagte ich zu den Kindern, die mir nur zunickten und sich dann zur Essensausgabe begaben. Als wir alle am Tisch saßen, war ich etwas in mich gegangen und hatte über alles nachgedacht, was heute zwischen uns passiert war.
Fand Steve es komisch, dass ich auf einmal in seinem Bad aufgetaucht bin? Was wollte er damit bezwecken, als er plötzlich so nah hinter mir stand?Worüber will er mit mir reden?
Fragen über Fragen, auf die ich leider keine Antwort finden konnte. Ein schnipsen vor meinem Gesicht riss mich heftig aus meinen Gedanken. Es war Steve. Die Kinder hatten aufgegessen und so brachte ich sie auf deren Zimmer, um sie für heute von ihren Pflichten zu befreien.
Steve war direkt auf sein Zimmer gegangen. Ich wollte grade an seine Tür klopfen, um mit ihm zu reden, worum er mich gebeten hatte, als ich ihn etwas aufgebracht durch die Tür hören konnte. Er war anscheinend am telefonieren, denn man hörte nur ihn. Aufgebracht und traurig, man konnte es heraushören.

„Hey, was gibt's?"„Was?! Nein das kann nicht sein". „Wie meinst du das?"„Okay, danke"„Wann findet es statt?"„Okay bis dann.".

Als ich nichts mehr hörte, klopfte ich und ging hinein. Steve saß völlig aufgelöst auf seinem Bett. Seine Miene war nüchtern und zeigten keinerlei Emotionen, was mir wirklich einen kalten Schauer über den Rücken laufen ließ. Er fuhr sich ständig aufgebracht durch sein blondes Haar. Ich setzte mich neben ihn auf sein Bett, um seine Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Seine blauen Augen verloren ihren Glanz und nun waren sie gar nicht mehr so einzigartig, wie ich dachte sie es einst mal waren.  „Hey, Steve, was ist los ?" fragte ich ihn mit einem aufmunternden Lächeln. „Sie ist Tot." sagte er  kalt und nahm seinen Blick von mir. Er wollte nicht, dass ich sah, wie nah er den Tränen war. Ich stand auf und zog ihn direkt in den Arm, was er sofort erwiderte. Mir war sofort klar, es ging um Peggy. Seine erste große Liebe. „Es wird alles gut. Sie hat ihren Frieden gefunden." sagte ich ruhig und streichelte ihm beruhigend über den Rücken. Er vergrub sein Gesicht immer und immer mehr in meiner Halsbeuge. Ich merkte wie gekränkt er war, weil er seine erste große Liebe verloren hatte.

Secret Desires (Captain America FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt