Beinahe schon zwei Stunden lang lag ich dort und versank fast schon in meinen Tränen, bevor ich mich wieder aufrappeln konnte, um das zu vollenden, weshalb ich überhaupt hier reingekommen war. 

Ich schaltete das Licht ein und erblindete daran fast schon, holte Kartons hinein und begann die Bücher, Ordner und anderen Sachen einzupacken, die von der Uni waren und zurückgegeben werden mussten. Seine Kleidung würde ich mitnehmen in die neue Wohnung und behalten, weshalb ich anfing diese in den Koffer zu Räumen, den er selbst damals dabei gehabt hatte. 

Gerade als ich einige von seinen schwarzen T-Shirts rauszog aus dem Schrank aus einem etwas höheren fach, merkte ich, dass etwas auf ihnen drauf war und wollte dies eigentlich greifen, jedoch fiel es mir vorher entgegen und letztendlich auf den Boden. Es war eine kleine, schwarze Box. 

Sofort sprang es mir in die Erinnerung, das Bild, dass ich damals bekommen hatte, als ich im Krankenhaus lag, auf dem auch eine schwarze Box abgebildet war.

,,Aber wie hast du das gemacht...?", fragte ich leise und griff schnell danach. Vor Ungeduld bereits stark zitternd, setzte ich mich wieder auf das Bett und atmete einige tiefe Atemzüge, weil mein Körper vor Aufregung fast schon die Kontrolle verlor. 

Es fiel mir mit diesem starken Zittern wirklich schwer das Band des Kästchens zu lösen, als ich es dann aber hinbekam, hielt ich einen Moment inne. Taehyung musste derjenige gewesen sein, der mir diese Box hier hinterlassen hatte und weil ich das Bild bekommen hatte, nachdem er festgenommen und sein Urteil gefällt wurde, musste das bedeuten, dass er irgendwie aus dem Gefängnis gekommen und mir das hier gebracht haben muss. 

,,Bitte, lieber Gott, bitte", betete ich leise noch, dabei mit geschlossenen Augen, bevor ich den Deckel öffnete und hineinschaute, nur um wieder ein einziges Bild darin zu entdecken. Dieses Mal zeigte das Bild den Eingang eines Cafés und ich erkannte relativ schnell, dass es das war, wo ich damals mit Taehyung hingegangen war, an unserem ersten Tag, als wir uns kennenlernten und ich ihm die Stadt zeigte. 

Keine weitere Sekunde vergeudend, sprang ich sofort auf und rannte hinaus zu meinem Auto, womit ich mich auf dem Weg zu diesem Café machte. Zwar war es bereits drei Jahre her, seitdem Taehyung mir diese Bilder, die ich nun als Hinweise erachtete, hinterließ, aber irgendwas sagte mir, dass ich es nicht bereuen würde, dorthin zu fahren.

Intuition, oder so. 

Ich achtete auf nichts um mich herum und raste durch die Straßen wie ein verrückter, bis ich endlich an dem Ort ankam, der auf dem Bild abgebildet war, jedoch dauerte es Ewigkeiten, bis ich einen Parkplatz fand, an dem ich halten konnte. Wie eine Rakete flitzte ich aus dem Auto und ging so schnell ich konnte zu dem Café, blieb letztendlich davor stehen. 

Einmal hielt ich das Bild hoch und konnte mir somit bestätigen, dass ich hier tatsächlich richtig war, weshalb ich hineinging und mich sofort umschaute, aber Taehyung nirgends sah. Diese Intuition sagte mir aber, ich solle hier warten, weil er noch kommen würde, weshalb ich einen Kaffee bestellte und mich damit an den letzten, freien Platz setzte, von dem ich die Tür gut im Blick hatte. 

Es war erst zwei Uhr nachmittags und das Café hatte bis neunzehn Uhr geöffnet, was hieß, dass noch lang genug Zeit war, in der Taehyung hier aufkreuzen könnte, weshalb ich eifrig wartete. Und wartete. Und noch länger wartete.

,,Kann ich Ihnen noch etwas bringen? Ich habe gemerkt, Sie sitzen hier bereits zwei Stunden", hörte ich eine weibliche Stimme neben mir sagen. Ich erschreckte mich einmal, weil ich die ganze Zeit über so fokussiert auf diese Tür war und darauf hoffte, dass er hineinkommen würde.

,,Nein danke", murmelte ich leise vor mich hin und wollte die Kellnerin gerade abwinken. ,,Aber eine Frage habe ich!", stieß ich sofort heraus, weshalb sie mir ihre ganze Aufmerksamkeit schenkte. ,,War in letzter Zeit öfter Mal ein Mann hier, ungefähr eins achtzig oder fünfundachtzig groß, mit schwarzen Haaren und sehr blasser Haut? Er trägt nur schwarze Kleidung und redet nicht viel, ist aber sehr höflich und sieht mal nett und mal böse aus."

kein wort ᵛᵏᵒᵒᵏWhere stories live. Discover now