28. Was man mit Pudding alles erreichen kann

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,,Willst du nochmal?", schlug ich vor.
Er zögerte. ,,Schon, aber... ich wollte fragen, ob wir heute nochmal bei Kayano vorbeischauen könnten."
,,Wieso? Ich dachte sie ist beschäftigt?", fragte ich nach.

Er seufzte leise. Dann erzählte er mir von seinem Telefonat.
Ich hörte ihm schweigend zu. ,,Du willst also nochmal zu ihr gehen? Obwohl sie gesagt hat, sie bräuchte Zeit um das zu verarbeiten?"

,,Ja", sagte er ernst.
Ich zuckte mit den Schultern. ,,Gut. Dann lass uns gehen. Ich hätte da eine Idee."

(POV. Kayano)

Ich lag zusammengerollt in meinem Bett und hörte meinem eigenen Herzschlag zu. Im Fernseher gegenüber lief gerade Saiki K, aber ich hörte nur mit einem Ohr zu.

Er liebt mich nicht. Er liebt Karma. Er liebt einen Jungen. Er liebt mich nicht...

Das war alles. Die Gedanken schwirrten wie ein Teufelskreis in meinem Kopf herum und ließen mich nicht mehr los.

Er liebt mich nicht... Er hasst mich.

Mein Herzschlag verschnellerte sich, als ich an Nagisa dachte. Ein Wunder, dass ein gebrochenes Herz überhaupt schlagen konnte... Ich schluckte und wischte eine Träne von meiner Wange.

Das war alles so verdammt unfair. Manchmal wünschte ich, ich hätte meine Tentakel nicht verloren, denn dann würde ich mich nicht so sehr auf den Schmerz in meiner Brust konzentrieren können, wie jetzt. Aber es war ja auch nicht für nichts. Und es tat einfach verdammt weh.

Trotzdem, so wird es auch nicht besser...

Ich hebelte mich aus dem Bett, ging zu meinem Schrank und funkelte mein Spiegelbild an.

,,Das reicht!", sagte ich laut. ,,Er ist dein bester Freund! Du sollst dich für ihn freuen! Außerdem gibt es doch noch so viele andere Jungs da draußen!", rief mir mein Spiegelbild entgegen.

Ich haute entschlossen auf meinen Schreibtisch (als Motivation), was aber doch nicht so eine gute Idee war. Im nächsten Moment saß ich jammernd auf meinem Bett und rieb meine Hand.

Aua...

Plötzlich klingelte es an der Tür. Ich sah überrascht auf. Meine Augen rieb ich vorsichtig, damit man nicht sah, wie sehr ich geheult hatte, und setzte im Flur mein unbekümmertstes Lächeln auf.

Dann öffnete ich die Tür. Nagisa und Karma - Nagisa und Karma - standen vor mir, als wäre es in Ordnung, mir ihre Beziehung unter die Nase zu reiben. Und ich knallte die Tür wieder zu, bevor ich überhaupt bemerkte, was ich da tat.

,,Kayano?", ertönte Nagisas leise Stimme. Ich liebte es, wie er meinen Namen aussprach. Wieso musste Karma nur so ein verdammtes Glück haben?

Nach kurzem Durchatmen machte ich wieder auf und sah die beiden verlegen an. ,,Tschuldigung..."
Karma biss sich auf die Unterlippe, um ein Lachen zu unterdrücken.

,,Hallo, Kayano-Chan", begrüßte er mich.
,,Hallo", stammelte ich.

Was machen sie denn hier auf einmal?! 

Unsicher zwang ich mir ein Lächeln auf und trat zur Seite, um sie rein zu lassen. ,,Wollt-"
,,Nein, nein, geht schon", sagte Nagisa schnell. ,,Wir... äh, ich wollte dir das hier geben."

Er hielt mir eine große Tüte hin und lächelte verlegen. Ich nahm sie misstrauisch entgegen. Sie war schwer und... Pudding. Ganz viel Pudding. Meine Augen weiteten sich. Schokolade, Vanille, Nuss und noch viele mehr.

Mir lief das Wasser im Mund zusammen und ich sah wieder zu den beiden hoch. ,,Für... mich?"
Sie nickten nervös. Strahlend stellte ich die Tasche im Flur ab und umarmte sie.

How to love an Assassin ♡ KarmagisaWhere stories live. Discover now